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Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr? (Gelesen 27227 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Habakuk

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Habakuk » Antwort #30 am:

Steine verschwinden zu mehr als der Hälfte (!) im Untergrund
Das ist ja nichts Schlechtes. Ein Stein muß "sitzen". Bei den Japanern und auch bei guten hiesigen Gartengestaltern.Die "hingeworfenen" Steine auf dem Bild von Luna ( # 11 ) sind ja arg grauslich gesetzt.
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fars
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Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

fars » Antwort #31 am:

Aber diese Sinnlichkeit und das Tao sowie die tiefe Weisheit des Fernen Ostens, dieses Einssein mit dem ...Na, ja, mit dem allen drumherum ... als das bekommt ihr Österreicher ja nun nicht hin.
Habakuk

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Habakuk » Antwort #32 am:

Das habe ich in unserem kleinen Ort in letzter Zeit auch festgestellt.Alles mit Steinen zugeschüttet und irgend ein armes einsames Pflänzchen in die Mitte gepflanzt.
Gell. Und dann wird ein LKW Schotter bestellt, der prompt zuviel des Guten liefert (wohin damit?). Dann wird ein Kiesbeet "gebastelt", 10 cm, 20 cm und höher zugekleistert. Und der Gärtner darf dann einen Trichter graben, um zur Erde zu gelangen, denn das einsame Gräslein wird nicht extra gegossen.
Habakuk

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Habakuk » Antwort #33 am:

Stimmt voll und ganz, ein uniformer, übervoller Rosengarten ist genau so fantasielos. Ebenso ein zu dicht bepflanzter Kiesgarten, der ebenfalls zur Monotonie neigt.
Monokultur ist halt Monokultur. ob Fichten, Thujen, Liguster, Rosen, Raygras, Hemerocallis, Melica oder 10/20er Steinchen.
Habakuk

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Habakuk » Antwort #34 am:

Aber diese Sinnlichkeit und das Tao sowie die tiefe Weisheit des Fernen Ostens, dieses Einssein mit dem ...Na, ja, mit dem allen drumherum ... als das bekommt ihr Österreicher ja nun nicht hin.
Wenn wir Mitteleuropäer einen "asiatischen Garten" machen ist das etwa so, wie wenn ein japanisches Orchester einen Wiiiiener Walzer spielt. Kann gut sein, muß aber nicht. Man braucht eben das Feeling und Hintergrundwissen dazu. Aber auch nicht jeder Japaner wird deshalb einen tollen Japanischen Garten hinkriegen.In der Gartengestaltung ist es eben gleich wie in der Malerei oder in der Musik. Es gibt viele, die's probieren und manche die jahrelang üben, bevor sie Meister werden. Einzelne Genies können "prima vista" Bildkompositionen malen und andere pinseln ein ganzes Leben lang Mist.Es gibt auch viele, die Fotos knipsen, aber manche erschaffen "geniale Bilder". Wobei die Genialität darin liegt, wenn das Ergebnis absichtlich herbeigeführt wird, nicht etwa, wenn ein Bild zufällig danach als toll entdeckt wird.
Raphaela

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Raphaela » Antwort #35 am:

Ein "übervoller Rosengarten" geht gar nicht ohne Fantasie: Manchmal muß man wochenlang überlegen und diverse Szenarien im Kopf herumwälzen bis doch noch ein Platz für diese oder jene Zusatz-Rose gefunden ist ;)Und die Rosengärten der Enthusiasten dieses Forums sind mit Sicherheit keine Monokulturen: Wir schaffen es auch noch jede Menge Zwiebelgewächse, Stauden, Clematis und Einjährige (ganz zu schweigen von Kräutern und teilweise sogar Gemüse) vor, unter und zwischen den Rosen unterzubringen und Bäume zu pflanzen und/oder zu erhalten die als Rankhilfen für Rosen und Co dienen und/oder Ergänzung und Hintergrund sind. - Dafür braucht man seeeeehr viel Fantasie.Um die bei einigen scheinbar immer noch existierende Vorstellung von Beetrosen-Monokulturen in Privatgärten endlich mal loszuwerden könnte häufigeres Lesen in Rosenforums-threads, das Studieren von Gartenfotos der dortigen User und/oder der Besuch einiger "Gärten mit Rosen" (was sie eher sind als "Rosengärten") recht hilfreich sein ;)Ich bin mir ganz sicher daß auch Profi-Gartenestalter, -Architekten und Staudengärtner im Rosenforum noch eine Menge darüber lernen könnten wie sich z.B. wenig Fläche mit einer großen Anzahl verschiedener Pflanzen unter Berücksichtigung von Aspekten wie jahreszeitlichen Eindrücken und Pflanzenwohlbefinden optimal nutzen läßt.- Nix für ungut, aber das mußte einfach mal gesagt sein.Alles was Monotonie fördert und (Über-) Lebensmöglichkeiten von Tieren und Pflanzen weiter einschränkt sollte und dürfte besonders in unserer Zeit eigentlich kein dauerhafter Trend sein. Da stimmen euch sicher auch die anderen Rosengärtner vorbehaltlos zu.
Raphaela

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Raphaela » Antwort #36 am:

Noch was: Mein Mitleid mit Leuten die riesige Grundstücke weitgehend versiegeln oder zu ökologischen Wüsteneien machen hält sich sehr in Grenzen.Es gibt überall junge Menschen und/oder Familen die ihre Sehnsucht nach einem eigenen Garten nicht verwirklichen können und froh wären einen Pflege- oder Pachtgarten bepflanzen zu dürfen. Die älteren Leute die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage sind ihre Großflächen zu bewirtschaften hätten dadurch zusätzliche Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten, im einen oder anderen Fall vielleicht sogar die Chance zu einer altersgemischten Hausgemeinschaft mit entsprechender Unterstützung.Wer trotzdem lieber seine Ruhe haben möchte kann sein Arreal doch ruhig zum Naturgarten erklären und einfach zugucken wie die Natur sich zurückholt was ihr gebührt. Meines Wissens gibt es kein Urteil oder Gesetz daß diese Art der Eigentumsnutzung verbietet. Auf Wunsch gäbe es sicher auch überregionale und regionale Naturschutzinitiativen die so ein Vorhaben konzeptionell gegegenüber Nachbarn und Behörden begleiten und vertreten.Neben dieser ökologischen Extremlösung, deren Vorteile für Biodiversität und Kleinklima u.a. nicht außer Acht gelassen werden sollten gibt es auch noch diverse moderatere: Man könnte z.B. einen großen Teich anlegen lassen und hätte jahre- bis jahrzehntelang keine weitere Arbeit damit. Oder man läßt den Garten größtenteils in eine (je nach Lage und Boden) geeignete naturnahe, pflegeleichte Anlage umwandeln (Beispiele für solche Projekte hab ich hier schon einige gelesen) die aber trotzdem vielen Tieren und Pflanzen Nahrung und Lebensraum bietet. Oder man stellt das Grundstück einem Verein zur Verfügung der z.B. seltene, alte Obstbaumsorten aufpflanzt und pflegt. Oder, oder, oder...Es gibt jedenfalls genug natur-, tier- und menschenfreundlichere Varianten als große Flächen biologisch scheintot zu halten.
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fars
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Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

fars » Antwort #37 am:

Noch was: Mein Mitleid mit Leuten die riesige Grundstücke weitgehend versiegeln oder zu ökologischen Wüsteneien machen hält sich sehr in Grenzen.
Ich würde gerne mal so einen Grundstückseigentümer kennen lernen. Bisher bin ich noch keinem begegnet.Oder handelt es sich bei dieser Gärtner-Spezies um eine "urban-legend"?
zwerggarten

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

zwerggarten » Antwort #38 am:

ich denke, eine nach herkömmlichen gesichtspunkten gepflegte giftgrüne rasenfläche (kein klee! kein löwenzahn! keine gänseblümchen! kein ehrenpreis! keine primeln! keine krocusse! kein moos!) dürfte schon fast zu der kategorie der ökologischen wüsteneien zählen - und riesen-rasengärten gibt's leider jede menge! 8)
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fars
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Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

fars » Antwort #39 am:

Vorsicht! zwerggarten. ;DIch habe eine derartige Rasenfläche. Nahezu unkrautfrei. Aber per Hand. Ist bei mir und in meinen Augen eine Form der Gartengestaltung. So wie Steinwege, Beetumrandungen, gepflegte Beete.Bei mir können sich die ökologischen Gartengeister an anderen Stellen des Gartens austoben. Aber meine Rasenfläche ist mir heilig!
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Natalie
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Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Natalie » Antwort #40 am:

Ich bin der Meinung, dass jemand, der ein ca. 3000 Quadratmeter großes Grundstück erwirbt, erstmal ein Konzept vorlegen müsste, was er damit vorhat. Einer meiner Nachbarn hat solch ein Gelände, das idyllisch ein wenig zum Bach hin abfiel, erstmal ca. einen Meter aufgeschüttet, zu 100 Prozent eben gemacht, die fußballfeldgroße Rasenfläche mit drei Reihen Granit sauber eingefasst und den verbleibenden schmalen Streifen zu den Grundstücksgrenzen hin mit ein paar Büschen besetzt und gemulcht.Fertig war der Garten.Ich frage mich, warum er nicht gleich mit Thuja eingefasst hat ::)Steinwüsten gibts hier inzwischen auch viele, je größer die Brocken, desto besser.KopfschüttelndNatalie
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Blue
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Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Blue » Antwort #41 am:

Steine verschwinden zu mehr als der Hälfte (!) im Untergrund
Das ist ja nichts Schlechtes. Ein Stein muß "sitzen".
Eben - meine Darstellung weiter oben war auch gar nicht durchweg negativ gemeint, daher der Ausdruck "professionell", wenn ich mich recht erinnere.... ;)
Lilo

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Lilo » Antwort #42 am:

Bitte,Menschen sind unterschiedlich, haben unterschiedliche Ansprüche und Erwartungen, haben unterschiedliche Voraussetzungen an Zeit, Geschick und Fantasie. Menschen haben das Recht ein eigenes Stück Land so zu gestalten, wie es ihnen entspricht. Wenn sie keine Gartenerfahrungen haben oder nie etwas anderes gelernt haben, haben sie auch das Recht sich einen grünen Teppich mit Thuja drumherum zu verlegen. Wer weis wie sich ein solcher Gärtner im Lauf der Jahre noch entwickelt. Es gibt so viele Möglichkeiten einen Garten anzulegen, wie es Menschen gibt. Und jeder der hier kopfschüttelnd oder mitleidig die anderen Gärten betrachtet soll sich mal überlegen, ob es nicht möglich sein kann, dass der eigene Garten mit ebensolchem kopfschütteldem Mitleid angesehen wird.Mir hat schon manch einer gesagt, dasss ich einen ganz besonderen und sehr schönen Garten hätte. Aber ich weiß, dass ich noch ganz am Anfang bin und ich habe sehr großen Respekt vor dem, was andere schaffen, sei es ein piccobello Rasen, eine sensationelle Pflanzensammlung oder eine Gartenlandschaft mit Eisenbahn. Das Einzige was ich wahrhaftig ganz schrecklich fände, wäre, wenn mir jemand seine Ideen aufzwingen wollte.LG Lilo
sarastro

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

sarastro » Antwort #43 am:

um das geht es ja gar nicht, von Aufzwingen war nie die Rede, obgleich ich es auch so nie nennen würde. Schließlich steckt auch Überzeugungsarbeit dahinter, gleich ob es sich um eine Steinwüste mit drei Kugelbux oder einem kitschigen "Amerikanski Zahrad" handelt. Der Gartenbesitzer muss damit glücklich werden, sonst niemand. Ich habe nur eine aus meiner Sichtweise fatale Entwicklung angeprangert, die um sich greift, ähnllich der Cotoneasterflächenmonotonie der Siebzigerjahre. Und um das Nachmachen und "Versimpeln" eines Gartenstiles, der mehr verdient, als so einfältig dargestellt zu werden.
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June
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Ich bin gartensüchtig!

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

June » Antwort #44 am:

Katzen lieben Kiesgärten! ;D ;D ;D
June

"Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden." Karl Foerster
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