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Hemerocallissämlinge 2009 (Gelesen 71950 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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callis

Re:Hemerocallissämlinge 2009

callis » Antwort #30 am:

Jetzt kannst du draußen überhaupt nicht säen, oile. Taglilien brauchen idealerweise eine Keimtemperatur von 20-25°.Im Zimmer geht es, aber im Moment ist noch zu wenig Licht, wenn man nicht künstlich beleuchten will.Samen, die gleich nach der Ernte und eventueller kurzer Kühlung ausgesät wurden, können auch draußen überwintern. Die natürliche Auslese sorgt dann dafür, dass du im nächsten Frühjahr weniger pikieren oder umpflanzen musst. Ich mache das selbst nie, habe aber von anderen erfahrenen Züchtern gehört, dass das funktioniert.
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re:Hemerocallissämlinge 2009

pearl » Antwort #31 am:

sofort, als Babys!
Das interessiert mich: Angenommen, ich säe jetzt aus. Dann müsste ich doch warten, bis es draußen frostfrei ist?Anders wäre es wohl, wenn man schon im Herbst aussät.
meine Babys habe ich direkt nach der Blüte ausgesät. Die sind wie ich oben geschrieben habe im Dezember im Wintergarten gekeimt. Jetzt haben sie Frost bekommen, sehen aber inzwischen bei etwas über 0o C wieder gut aus. Draußen aussäen fände ich im Augenblick unpraktisch. Wir haben hier eine Schneedecke.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
callis

Re:Hemerocallissämlinge 2009

callis » Antwort #32 am:

Leider musste ich Mitte Dezember ein paar Samen für mich verfrüht säen, da sie im Kühlschrank bereits zu keimen begannen.Bei dem derzeitigen Lichtmangel wurden die armen Spiderlein ganz hängerig. Jetzt bekommen sie jeden Abend 3 Stunden zusätzlich Licht von einer Pflanzenbirne, und ich habe ihnen die "Haare" geschnitten, damit sie jetzt nicht unnötig viel Blattmasse ernähren müssen.Links vorher, rechts nachher[td][/td][td]IMG_29571.jpg[/td][td][/td][td][/td][td][/td][td][/td][td]IMG_29581.jpg[/td]
callis

Re:Hemerocallissämlinge 2009

callis » Antwort #33 am:

Gerade ist die Samenliste von Hemerocallis Europa erschienen. :DDa gibt's tolle Kreuzungen zu bestellen.
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Susanne
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Re:Hemerocallissämlinge 2009

Susanne » Antwort #34 am:

Oh ja, die Liste ist toll!Man muß Mitglied sein, um Pollen zu bekommen... ich vermute, das gilt auch für Samen?
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
callis

Re:Hemerocallissämlinge 2009

callis » Antwort #35 am:

Für den Erhalt von Samen muss man entweder Mitglied der Fachgruppe Hemerocallis der GdS sein oder von Hemerocallis Europa.
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Elro
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Re:Hemerocallissämlinge 2009

Elro » Antwort #36 am:

Auf der Liste stehen soviele Kreuzungen wo nur 1-3 Korn vorhanden sind. Da traue ich mich nicht zu bestellen ::)
Liebe Grüße Elke
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Staudo
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Re:Hemerocallissämlinge 2009

Staudo » Antwort #37 am:

Eine ernst gemeinte Zwischenfrage. Wie groß ist denn die Chance, dass man einen Sämling erhält, der wenigstens ebenso gut ist wie die Eltern?
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daylilly
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Re:Hemerocallissämlinge 2009

daylilly » Antwort #38 am:

Auf der Liste stehen soviele Kreuzungen wo nur 1-3 Korn vorhanden sind. Da traue ich mich nicht zu bestellen ::)
Wenn jeder so denkt bleiben die womöglich übrig... ;). Wäre aber sehr schade.
See you later,...
callis

Re:Hemerocallissämlinge 2009

callis » Antwort #39 am:

Eine ernst gemeinte Zwischenfrage. Wie groß ist denn die Chance, dass man einen Sämling erhält, der wenigstens ebenso gut ist wie die Eltern?
Genauso groß wie bei den Menschen. 8)
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Staudo
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Re:Hemerocallissämlinge 2009

Staudo » Antwort #40 am:

Ich bleibe trotzdem skeptisch bei „wilden“ Bestäubungen. Selbst eine bekannte Berliner Hemerocalliszüchterin kreuzt ganz gezielt und verwirft angeblich die meisten Nachkommen. 8)
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callis

Re:Hemerocallissämlinge 2009

callis » Antwort #41 am:

Wie groß ist denn die Chance, dass man einen Sämling erhält, der wenigstens ebenso gut ist wie die Eltern?
Die Frage ist nicht ernsthaft zu beantworten. Es hat amerikanische Züchter gegeben, die von jeder Kreuzung nur wenige Samen ausgesät und davon sehr schöne neue Pflanzen bekommen haben, und es gibt amerikanische Züchter, die jährlich 15000 Samen aussäen und nach en paar Jahren davon 15-20 Sorten neu einführen. Es besteht immer der Anspruch, das nur registriert werden sollte, was neu und somit unverwechselbar ist. Aber wer behält da bei mittlerweile an die 80000 registrierten Sorten noch den Überblick?Die Verbesserung muss auch nicht immer allein in der Blütenoptik liegen. Die Pflanze kann auch widerstandsfähiger im Laub oder blühfreudiger sein.Staudo, probier in einem stillen Gartenwinkel doch einfach mal ein paar Samen aus. ;)
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Staudo
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Re:Hemerocallissämlinge 2009

Staudo » Antwort #42 am:

Danke für die kompetente Antwort. Das Züchten überlasse ich den wirklich Begeisterten und hoffe auf Abfall in Form von ungerüschten, lilienblütigen Taglilien in klaren, leuchtenden Farben.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
sarastro

Re:Hemerocallissämlinge 2009

sarastro » Antwort #43 am:

Einige kompetente und versierte Hemozüchter haben sich in jüngster Vergangenheit gewundert, warum ausgerechnet Zufallsfindlinge von scheinbar inkompetenten Pollenschmierern in der Prämierung das Rennen machten. Mir liegen auch eher die einfachen und klaren Farben, nicht so das Überkandidelte. Und wenn ich nach dem Markt schiele, dann ist bei der Masse an Kunden höchstens die Farbe Rot gefragt, und kaum was anderes. Leider ist es so. Es kommt aber eben nicht nur darauf an, gezielte Kreuzungen zu machen, sondern mit gezieltem Auge das Besondere zu erkennen und herauszufiltern, wie auch immer die Sorten entstanden. Viele gezielte Kreuzungen sehen ebenso langweilig aus und reißen einem nicht vom Hocker, unterscheiden sich nicht wirklich vom bisher dagewesenem, können allerdings wüchsiger und makelloser sein. Wenn schon professionell, dann sollten größere Flächen zum Aufpflanzen und Sichten vorhanden sein, man muss außerdem Markt und Mode genau kennen, um überhaupt gezielt zu hybridisieren. Dies gilt für alles andere Pflanzliche auch, nicht nur für Hemos. Nur ist der Überblick bei anderen Gattungen noch besser vorhanden. Und vieles heute Unmoderne wiederholt sich übermorgen. Allerdings verstehe ich durchaus den Stolz der Hobbyzüchter, die 581ste Gerüschte oder noch spiderhaftere hervorgebracht zu haben. Und wer dies nicht akzeptiert, ist ein bisschen intolerant. Als Berufsgärtner fehlt mir allerdings der Glaube, dass Neues immer auch besser sein soll, wie es viele Firmen schon nach kürzester Zeit suggerieren. Bei Hemos würde ich wesentlich mehr Hemerocallis middendorfii und H. altissima in die Züchtung miteinbeziehen. Dies ist viel zu wenig gemacht worden. So kämen wir zu wesentlich früh blühenderen Taglilien, aber auch zu prächtigen, höheren Hintergrundsorten.
callis

Re:Hemerocallissämlinge 2009

callis » Antwort #44 am:

Bei Hemos würde ich wesentlich mehr Hemerocallis middendorfii und H. altissima in die Züchtung miteinbeziehen. Dies ist viel zu wenig gemacht worden. So kämen wir zu wesentlich früh blühenderen Taglilien, aber auch zu prächtigen, höheren Hintergrundsorten.
Ist längst im Gange, sarastro. Ich kenne mehrere Leute, die wieder mit Spezies züchten, allerdings mehr mit H. citrina und H. altissima H. middendorffii würde ich nicht einkreuzen wegen dem ungünstigen Knospenstand und geringerer Standfestigkeit, dann lieber H. minor , wenn's denn früh sein soll. Dafür muss man allerdings Pollen vom Vorjahr gut durch den Winter bringen, weil zur gleichen Zeit noch keine andersfarbige Taglilie blüht.In Deutschland gibt es zum Glück bisher keinen gewerblichen Züchter, der sich an der Nachfrage auf dem Markt orientiert, d.h. niemand will und muss vom Züchten leben wie viele Züchter in den USA.Alle züchten hier noch aus reinem Vergnügen, allerdings mit unterschiedlichen Schönheitsidealen in Bezug auf Farbe, Blütenform und Proportionen der Gesamtpflanze.
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