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Zeitartikel "Retter der Rosen" (Gelesen 11919 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

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Jedmar

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

Jedmar » Antwort #30 am:

Viridiflora, das war wahrscheinlich die Bianca von Kuhn, die ist nicht selten.
zwerggarten

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

zwerggarten » Antwort #31 am:

Zwerggarten, ja genau, das ist die Formel. ...
3 x 3 x 3:3 rosarien/rosensammlungen,3 rosenschulen/-vermehrungsbetriebe,3 privatgärten,in denen eine seltene sorte wachsen/blühen muss, bevor sie nicht mehr als vor dem verschwinden gefährdet gilt. :)
marcir

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

marcir » Antwort #32 am:

Zwerggarten, danke!Einige hier vom Forum haben ja schon einiges getan mit dieser Formel im Auge ???, äh, - mit wenigstens einer der raren Rose im Garten.Es gibt sicher noch weitere Kommentare, oder? :D.
Raphaela

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

Raphaela » Antwort #33 am:

Natürlich würden die Rosen-Verantwortlichen vor Ort, in Sangerhausen und anderswo, keine seltenen Rosen zugunsten von Neuzüchtungen rauswerfen. Es könnte aber passieren, daß die jeweiligen Träger von Rosarien sowas tun um z.B. Unterhaltungszuschüsse zu bekommen oder weil sie als Fachfremde glauben, mit "robusteren" modernen Rosen weniger Pflegeaufwand betreiben zu müssen etc pp.Träger sind ja meist keine Liebhaber und Experten sondern Städte, Arrondissements oder sonstige öffentliche Stellen.Diesen Politikern und Verwaltungsbeamten zu vermitteln, daß Rosen-Raritäten eine Lobby haben, die notfalls auch öffentliche Kontroversen initiiert ist nach wie vor wichtig. - Am besten b e v o r wieder irgendwo irgendwas gerodet wird.Zumindest hat es in letzter Zeit Verluste gegeben: In Dortmund findet man so gut wie keine alten Tee Hybriden und Tee Rosen mehr, wie mir glaubhaft versichert wurde sind - warum auch immer - in Uetersen die Albas verschwunden und auch sonst hört man Bedenkliches.Die 3 x 3 x 3 Formel (sie stammt übrigens von Jedmar :)) ist auf jeden Fall eine sehr gute Zusatzsicherung von Sorten: Einzelexemplare in Rosarien sind keine Überlebensgarantie.Was Sangerhausen betrifft war die Bereitschaft, Raritäten möglichst breit zu streuen, in der Vergangenheit nicht durchgehend so ausgeprägt wie erfreulicherweise wohl jetzt.Natürlich ist gewissenhaftes Reiserschneiden, Etikettieren und Verschicken eine arbeitsintensive Sache, aber grade dadurch kann ja auch Geld in die Kasse kommen das dann der Sammlung als solches nützt.Es gibt sicher genug Sammler die durch entsprechende Spenden für Raritäten-Reiser zumindest während der Saison eine Zusatz-Arbeitskraft finanzieren würden oder - wenn sie in der Nähe wohnen - sogar kostenlos während ihrer Semesterferien u.a. dabei mithelfen würden.Herr Hawel ist nun auch tatsächlich auf mein Angebot, Marie de St. Jean- Reiser nach Sangerhausen zu schicken, eingegangen. In den ganzen Jahren zuvor hab ich u.a. darauf nie eine Antwort bekommen. Für mich ist die Aussage, alles wieder anpflanzen zu wollen, was dort verloren gegangen ist, dadurch jetzt endlich glaubwürdig und es freut mich natürlich sehr :)Was besagte bedrohte Sammlung in England betrifft habe ich mich schon im Winter darum bemüht (und sogar schon Helfer und ein Wohnmobil organisiert), die Pflanzen notfalls sofort auszugraben.Dann hieß es aber, sie könnten nun doch dort stehen bleiben. Die Bitte, dann im Sommer Reiser schneiden (lassen) zu dürfen, wurde leider nicht beantwortet.Extra dafür wurde das zweite Bourbon-Beet größenmäßig verdoppelt. Nun haben wir den Platz, aber wohl leider nur die zweitbesten Beziehungen ;)Wenn der Erhaltungsgedanke aber der Hauptantrieb der Duplizierung ist werden die Reiser ja hoffentlich von Anfang an (an verschiedene spezialisierte Rosenschulen) gestreut. Dann werd ich die Plätze also weiterhin frei halten und erlebe es vielleicht noch, sie auch bei uns zu sehen.
marcir

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

marcir » Antwort #34 am:

Raphaela, das freut mich jetzt aber ganz speziell! Dass jetzt doch etwas in Bewegung kommt!Andererseits, also auch da trauriges Verschwinden von Rosen. Das findet offenbar überall statt! :oDarum, wir bleiben am Ball, bzw. an den Rosen und machen weiter!
zwerggarten

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

zwerggarten » Antwort #35 am:

[ot]marie de st. jean ist wirklich ganz außerordentlich toll - sangerhausen sollte sich alle finger danach lecken! :D[/ot]
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kaieric
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Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

kaieric » Antwort #36 am:

es sollten alle hebel in bewegung gesetzt werden, damit dieser rettungsgedanke auch international wirksamkeit erhält.insgesamt sind mir die kooperation und ergänzungsbereitschaft zwischen den grossen öffentlichen und privaten sammlungen zu wenig ausgeprägt.in concreto jedenfalls.anders ist es ja nicht zu erklären, dass in val-de-marne teerosen stehen, die man nicht einmal dem namen nach in sangerhausen kennt - immer vorausgesetzt, es handelt sich wirklich um die namenssorten.austausch könnte auch hier helfen, das problem von verlusten zu minimieren.wie ich mich kürzlich mit eigenen augen überzeugte, kämpft man in l'hay mit ähnlichen problemen wie in sangerhausen - bodenmüdigkeit und sich mit der zeit verschlechterndem licht-,wasser- und nährstoffhaushalt durch das auswachsen von baumsolitären, die wohl ursprünglich zur optischen bereicherung gedacht waren.ohne engagierte private sammler werden die ressourcen, die noch vorhanden sind, nicht genügend gepflegt werden können.
Raphaela

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

Raphaela » Antwort #37 am:

Ja richtig: A l l e müssen zusammenarbeiten damit nicht noch mehr Sorten verloren gehen.Private Sammler und Liebhaber sind genauso wichtig wie engagierte, spezialisierte Rosenschulen (dank deren Einatz es viele Sorten überhaupt noch gibt weil sie sie jahrzehntelang mit "durchgeschleppt" haben) und die Verantwortlichen in den und für die großen Sammlungen, aber auch einsatzbereite Aktionisten, die im Ernstfall Pflanzen retten.Damit in Zukunft bedrohte Sorten (oder Pflanzen) vor der Rodung geborgen werden können, müßte auch der Informationsfluß verbessert werden.Dazu muß man wissen, daß die "Rosenwelt" oder das "Rosen-Establishment" ;) eine relativ abgeschottete Gesellschaft ist.Wer in irgend einer Weise "dazu gehört" ist meist eng eingebunden in gegenseitige Gefälligkeiten oder sogar wirtschaftliche Abhängigkeit. (Als Angestellter einer öffentlichen Institution riskiert man z.B. seinen Job wenn man Außenstehende über eventuell umstrittene Maßnahmen informiert.)Generell gilt: Viele Informationen sind Außenseitern verschlossen.Wer (wie die Handvoll europäischer und US-Sammler die die Existenz der "worthy roses"-Liste bekannt gemacht haben) Insider-Informationen (zumindest ansatzweise) öffentlich diskutiert wird mit Informationssperre belegt. (Das letzte Protokoll das ich vom SCC noch bekommen habe, war das, wo ich als "böse Verleumderin" mit LB einen eigenen Tagesordnungspunkt bekommen hatte, und das ist schon eine Weile her ;))Die gefährdeten Sorten in L´Haye z.B. wurden nur durch öffentlichen Druck von außen nochmal woanders aufgepflanzt.Planten un Bloomen in HH (wo sicher noch selten gewordene THs und Floribundas stehen) wurde auch nur durch öffentlichen Protest gerettet.Hätte es den im Vorfeld auch in Dortmund gegeben wären viele alte THs und Tee Rosen wohl nicht geschreddert worden. - Leider wußte aber wohl kein Außenstehender vorher was von diesen "Umstukturierungen".Es "gehört sich" eben "nicht" innerhalb der "Rosenwelt" Kritik zu äußern oder vor möglichen Gefahren und Fehlentwicklungen zu warnen.
Raphaela

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

Raphaela » Antwort #38 am:

Der Druck innerhalb dieser Szene einerseits und das Bedürfnis vieler "dazu zu gehören" ist so groß, daß niemand bereit ist, fragwürdige Äußerungen zu bezeugen. Z.B. "let´s take the data of all that rubbish and throw it to the compost as soon as possible then" - Aussage eines hochrangigen Rosenwelt-Mitglieds über die Sammlung in Sangerhausen laut Aussage eines Ehepaars das totenbleich und geschockt aus einer Sitzung kam zu dem es als Gäste eingeladen war.Oder noch fragwürdigere Handlungen renommiertester Zelebritäten (auch darüber könnte mal jemand ein Buch schreiben, wird aber für seine Recherchen niemanden finden, der bereit ist, eidesstattliche Erklärungen abzugeben: Die einzelnen Beteiligten können noch so sehr geschädigt sein, Hauptsache, sie verlieren nicht die hance, weiterhin "dabei" zu sein::))Meiner Erfahrung nach ist es in allen Feldern menschlichen Miteinanders (auch "Politik" genannt) wichtig, daß es mutige Menschen innerhalb hierarchischer Strukturen gibt, die sowas wie "demokratische Transparenz " herstellen und Leute, die völlig frei und unbeeinflußt (unbeeinflußbar) "von außen" Widerstand gegen umstrittene Maßnahmen leisten können.Man ist dann zwar sowas wie ein Schmuddelkind aber wenn´s in der Sache was nützt, kann man damit gut leben.
zwerggarten

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

zwerggarten » Antwort #39 am:

allein der gedanke an heimlich, still und leise geschredderte schätze - es würgt mich. da könnten sie die pflanzen doch wenigstens an interessierte verschenken... aber die furcht vor öffentlichem protest angesichts einer ordentlich angekündigten sammlungsauflösung ist wohl zu groß... ::)
Raphaela

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

Raphaela » Antwort #40 am:

Ja, sowas kommt nicht gut...Ich möchte zwar keineswegs befürworten, Raritäten in öffentlichen Sammlungen zu "plündern", aber im Dortmunder Fall bin ich trotzdem froh und dankbar, daß jemand rechtzeitig ein Stückchen von Mrs. Myles Kennedy geklaut hat. - Wenigstens die gibt es dadurch noch (und sie blüht im Rosenpark dieses Jahr auch tatsächlich "fleischweiß" :))
Raphaela

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

Raphaela » Antwort #41 am:

Wegen meiner Befürchtungen bezüglich der Intentionen der "worthy roses"-Liste bin ich damals von einigen als paranoid bezeichnet worden (womit ich auch leben kann ;)).Aber warum wurden/werden diese Sitzungsprotokolle so streng geheim gehandhabt wenn die Planngen doch nur der Erhaltung dienen?Wer finanziert solche "Geheim-Sitzungen" (und die Reisekosten der Teilnehmer) in Spitzenklasse-Hotels?Und kann man Leuten, die behaupten "wer historische Rosen pflanzt wählt die Krankheit" (oder so) oder aber solchen, die ihre Kunden auffordern, alle fünf bis sieben Jahre ihre Rosen komplett zu ersetzen "weil es inzwischen viel resistentere gibt" wirklich zutrauen, ihren Einfluß im Sinne eines solchen "Austauschs" nicht geltend zu machen?- Ich glaube, es ist sicherer, ihnen genau auf die Finger zu gucken, "Paranoia" hin oder her.
Annbellis
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Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

Annbellis » Antwort #42 am:

Mit paranoid hat das in meinen Augen gar nichts zu tun, nur mit den kollidierenden Interessen von Rosenvermarktern und echten Liebhabern alter Rosen.Wenn man den ZEIT-Artikel studiert, wird auch dort ganz klar die Frage gestellt: Wozu eigentlich diese Sammlungen? Und dass die Frage so gestellt wird, zeigt - finde ich - dass schon ganz schön erfolgreich Lobbyarbeit in dem Sinn geleistet wurde:Nur eine gesunde Rose ist es wert, sie zu behalten.Denn sonst würde man sich die Frage gar nicht stellen, weil die Rosen in Sangerhausen einfach wunderschön sind. Und normalerweise gilt für unser Wertempfinden schon, dass das, was schön ist auch einen Wert besitzt. Um so mehr, wenn diese Schönheit nur an ganz exklusiven Orten zu bewundern ist. Außerdem stehen gerade jetzt "alte" Dinge doch eigentlich wieder sehr hoch im Kurs. Eigentlich ist die Zeit wie geschaffen für die Erhaltung von Altem, dessen Schönheit sonst unwiederbringlich verloren wäre.Da steht halt die Lobbyarbeit der großen Rosenvermarkter davor. Und die ist nicht ohne. Ich hatte Gelegenheit, im Frühjahr in der örtlichen Baumschule dem Chefzüchter von Ko**es zuzuhören (ein durchaus sympathischer Mann). Für ihn zählte nur die Gesundheit, dann die Gesundheit und dann noch einmal die Gesundheit. (Wobei ich - gemessen an diesem Anspruch die heutigen Rosen gar nicht sooo gesund finde, aber das ist wieder ein anderes Thema).Ich finde, man sollte die Öffentlichkeit nicht der Vermarkterlobby überlassen. Gezielt aufklären über die Vielfalt der alten Rosen, ihre Schönheit, ihren Duft, ihre breite genetische Basis. Über alles, was uns halt dazu bewegt, uns mit alten Rosen zu beschäftigen. Irgendwie so eine Art Rosenattac.
Raphaela

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

Raphaela » Antwort #43 am:

Ja.Was die Gesundheit betrifft, zeigt sich in unserem Rosenpark grade mal wieder ganz eindrücklich, daß die weitgehend standortabhängig ist: Mit genug Licht und Luft sowie in Mischkultur stehen auch als "SRT-Mutterschiffe" verschrieene Sorten wie z.B. Soleil d´Orohne Spritzen sehr gut da - Und das nach allen Wetterkapriolen dieses Jahres.Aber das Mantra "nur moderne Züchtungen können gesund sein" der Rosenindustrie hat sich leider schon in vielen Köpfen festgesetzt.In Gesprächen mit Besuchern hör ich das leider auch immer wieder.Wenn man ihnen dann gesunde, "alte" Rosen zeigt und erwähnt, daß die nie gespritzt werden, sind sie sehr überrascht.Umso wichtiger ist es, das blöde Vorurteil, historische (und erst recht seltene) Sorten seien besonders krankheitsanfällig, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu widerlegen.Im früheren Gardenweb gab es mal einen thread namens "Augusta Luise" in dem jemand (sinngemäß, hab aber auch die Ausdrucke noch irgendwo) schrieb, daß Sorten, die ausgestorben (oder kurz davor) seien, es wohl auch nicht wert (gewesen) wären, gerettet zu werden. - Das ist jetzt lange acht Jahre her und manchmal ist es deprimierend zu erleben, daß es immer noch Leute gibt, die so denken ::) ::)
Hempassion
Beiträge: 3559
Registriert: 26. Feb 2006, 20:05

Re:Zeitartikel "Retter der Rosen"

Hempassion » Antwort #44 am:

Hallo!Ich hoffe, es stört nicht, wenn ich kurz einwerfend nachfrage, ob mir jemand von euch kurz und knapp in Ergänzung sagen könnte, was es mit "Dortmund" auf sich hat/hatte? Einfach nur, damit ich mir ein besseres Gesamtbild machen kann vom Inhalt dieses Threads, den ich seit Anbeginn mitlese, auch wenn ich zugegebenermaßen nicht wirklich eine Ahnung von Rosen, neu, alt, Einteilung etc. pp habe. Aber hier scheint es um eine Grundsatz-Problematik zu gehen, an deren "Behebung" (ist wahrscheinlich zuviel gesagt) man innerhalb der Rosenfraktion derzeit verstärkt zu arbeiten scheint.Interessierte Grüße,Hempassion
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