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Rasen weg, Beet her! Aber wie? (Gelesen 16763 mal)

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Susanne
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

Susanne » Antwort #30 am:

So einen Schwager, der mein Gartenwerkzeug schleift, hätte ich auch gern.
Ich mach das mit der Dremel...Eine noch einfachere Methode, Rasen in Erde zu verwandeln ist diese Methode: Rasen superkurz mähen, Fläche mit Zeitung abdecken, Laub, Stroh, Kompost, Mulch, was immer du finden kannst, dick daraufschichten, Kapuzinerkresse einsäen. Im nächsten Frühjahr ist der Rasen Erde, die Kapuzinerkresse erfroren und der Boden fertig für die Bepflanzung. Soviel Zeit wirst du eh noch benötigen, weil wir ja noch rausfinden müssen, was du pflanzen willst. Allein für die Rosen wird die Entscheidungsfindung drei Monate in Anspruch nehmen... ;)
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Querkopf
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

Querkopf » Antwort #31 am:

Hallo, Anika,
Das Rasenschälen in Handarbeit geht auch leichter, wenn man zum Abstechen einen Halbmond-Kantenstecher nimmt... Mit dem Halbmond-Kantenstecher kommt man wesentlich leichter durch den Rasen-Wurzelfilz als mit dem Spaten ...
mit solch einem Halbmondstecher, gut geschärft, habe ich hier alles bearbeitet, was an Rasen/ Wiese überflüssig war. Verfahren: Brocken schneiden, ca. 20x20 cm, lösen, auf die Seite drehen, Wurzelfilzschicht (oberste 5 cm) mit der Halbmondklinge abschneiden, diese Soden mit der Grasseite nach unten irgendwo stapeln zum Verrotten. Restbrocken zurück. Beet mit der Grabegabel gut spatentief lockern, Klumpen mit dem Grubber zerkleinern, evtl. Bodenverbesserungszeuchs einarbeiten (Sand, Kompost o.ä.). Einen Tag liegen lassen, dann nochmal leicht durchhacken und mit dem Gartenwiesel glattziehen - fertig. Neu bepflanzen, mulchen. Ist Knochenarbeit, wie Sarastro schon geschrieben hat. Geht aber flott von der Hand, jedenfalls bei Lehmboden (der zum Bearbeiten allerdings gut feucht sein muss). Und lohnt sich meines Erachtens: Erstens ist danach das Erdreich hervorragend vorbereitet und schön locker (hier unverzichtbar wg. des zähen, klumpigen "Batsches"). Zweitens kennt man danach jeden Beet-Quadratmeter aufs Allergenaueste: Man erfährt, wo die Humusschicht obendrauf nur dünn ist und wo dicker, wo es feucht ist und wo trocken (in meinem Garten gibt es da krasse Unterschiede). Man lernt, wo sich Gehölzwurzeln verbergen und welche. Und auch, wo evtl. Quecke, Winde etc.pp. ihr Unwesen treiben. Dieses Wissen, das ich per Roundup nie erworben hätte, hat mir enorm geholfen. Angefangen bei den Entscheidungen, welche Pflanzen wohin kommen, bis hin zum späteren Pflegen, Bodenverbessern und Jäten. Für den Sodenhaufen - meiner war groß, im Lauf der Zeit habe ich ca. 200-300 qm Grasfläche geöffnet - sollte man einen Platz ausgucken, den man ein paar Jahre garantiert nicht braucht; denn der Grasfilz rottet sehr, sehr langsam. Zumindest, wenn Lehmboden drunter sitzt. Toitoitoi & schöne GrüßeQuerkopf P.S. @Susanne: Was, bitte, ist eine "Dremel"?
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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Susanne
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

Susanne » Antwort #32 am:

Was, bitte, ist eine "Dremel"?
Hatte ich dich nicht schon zu einem Erdbohrer verführt? Dann wäre die Dremel das nächste absolut unentbehrliche Spielzeug für Gärtnis...
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zwerggarten

Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

zwerggarten » Antwort #33 am:

Hier sind Herbizide auf Wegen verboten, weil sie ungebremst ins Abwasser geschwemmt werden.
Herbizide sind auf versiegelten Flächen grundsätzlich verboten. Trotzdem gibt es Hersteller, die damit werben, daß die Mittel zum entunkrauten von Wegen und Plätzen eingesetzt werden können. :P
in berlin ist die anwendung von herbiziden im haus- und kleingartenbereich komplett verboten und auch ansonsten allenfalls mit ausnahmegenehmigung durch das pflanzenschutzamt zulässig - lobeshymnen auf glyphosat sind da wirklich nicht hilfreich, weil eine anwendung strafbar ist. :P edit: nach kurzrecherche änderung: offenbar dürfen im privatgarten herbizide doch eingesetzt werden...
zwerggarten

Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

zwerggarten » Antwort #34 am:

Der Vorteil von Roundup ist eben, dass das Zeug im wesentlichen über das Blatt wirkt und anschließend schnell abgebaut wird. Theoretisch ist es völlig ungefährlich und fast jedes Lebensmittel, was Du isst, kommt von einem schon mal mit Roundup behandelten Feld, außer Du ernährst Dich von Biolebensmitteln. In meinen Gemüsegarten kommt es nicht. Zur Rasenbeseitigung nehme ich es. Es geht eben sehr einfach.
einfach ist nicht in jedem fall gut. :P
Querkopf
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

Querkopf » Antwort #35 am:

Hallo, Susanne,danke für die Aufklärung ;). Nee, das Ding brauch' ich nicht - viel zu viele Kleinteile zum Verlieren/ Einbuddeln ;D. Zumal der Kampf mit den Grassoden schon Geschichte ist, die Restwiese bleibt. OT:
... Hatte ich dich nicht schon zu einem Erdbohrer verführt? ...
Hattest du. Und für die Verführung bin ich dankbar :D: Seit ich das geniale Ding habe, fürchte ich selbst Fichten- oder Birkenwurzelfilz nicht mehr. Auch nicht die Tonschicht :-X, die ich stellenweise in 60-80 cm Tiefe vorfinde... (Ende OT)Schöne GrüßeQuerkopf
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

zwerggarten » Antwort #36 am:

mit zwei methoden zum rasentöten bin ich sehr zufrieden: sodenhochbeete (gefüllt mit erde und/oder kompost und bepflanzt mit kürbis, zucchini, melonen) und "soden-tieflegen".die hochbeete werden aus den abgeschälten und kopfüber gelegten rasensoden "gemauert", also immer in der nächsten lage versetzt gelegt. beim tieflegen wird erstmal so kurz wie möglich gemäht. im anschluss grabe ich am beginn der neuen beetfläche einen etwa doppelt-spatenblatt-tiefen graben, die anfallenden soden und die erde werden gesondert gelagert. dann steche ich immer eine danebenliegende reihe um - die anfallenden soden kommen kopfüber in den graben. es darf kein grün mehr oberirdisch zu sehen sein! darauf erde aus der neuen reihe, damit die wieder tief genug wird. das geht dann so weiter, denn mit der zweiten reihe habe ich ja wieder einen neuen graben angelegt. die soden und die erde der ersten reihe bzw. des grabens kommen dann am anderen ende zum abschluss in den letzten graben. auf diese weise geht auf der fläche kein (rasen)humus verloren. bei ersterer methode ist die neue gartenfläche gleich auch tiefgründig bespielbar, der boden muss aber gelockert und wieder aufgefüllt/verbessert werden, weil mit den abgeschälten und beiseitegelegten rasensoden das bisschen humusschicht, die so ein rasen bilden kann, verloren geht. beim tieferlegen kann im ersten jahr nur flach bearbeitet und bepflanzt werden, also gemüse wie salate, kürbisse, bohnen... oder eben kapuzinerkresse bzw. gründüngung. dafür werden die tiefgelegten soden vom bodenleben zersetzt und der humus bleibt an ort und stelle. edit: tieferlegen-anleitung überarbeitet
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

Querkopf » Antwort #37 am:

Hallo, Zwerggarten,das Tieflegen habe ich mal ausprobiert, aber nur einmal - es war ein Flop: Die Soden waren nach Jahresfrist noch ebenso filzig und fest wie zu Beginn (unter drei Jahren lief's hier mit dem Verrotten nie), und diverse Wild-/ Bei-/ Unkräuter haben sich eins gelacht übers Umdrehen und kamen aus dem Kopfstand heraus blitzschnell wieder ans Licht (bei uns gibt es nicht wirklich "Rasen", sondern eher Wiese). Hast du noch einen speziellen Trick angewendet beim Tieferlegen? Oder haben die unterschiedlichen Erfahrungen einfach mit unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit zu tun?Schöne GrüßeQuerkopf
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Staudo
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

Staudo » Antwort #38 am:

Hallo,ich habe letztes Wochenenden diese Rasenkanten gestochen, 75 laufende Meter, ca. 10-30 cm breit. Das hat jeweils (rechts und links) ein paar Stunden gedauert, war also nicht so dramatisch. Zuerst habe ich wie schon mehrfach hier beschrieben mit dem Spaten Quadrate abgestochen, dann diese Quadrate mit einer Grabegabel ausgehebelt, zum Schluss habe ich die Soden mit der Forke ausgeschüttelt, aufgeladen und zum Kompost gekarrt.Hinterher hatte ich ein Eis verdient.Peter
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

zwerggarten » Antwort #39 am:

@ querkopf: naja, ich habe schon versucht, das sehr ordentlich zu machen, dass nichts grünes mehr oben rausschaut - also erstmal die fläche ganz kurz mähen und deswegen auch der graben zum beginn. ich hatte eben vergessen zu sagen, dass ich aus der neuen reihe/dem neuen graben dann noch erde auf die umgedrehten soden gegeben habe, um wirklich einen neuen tiefen graben zu erhalten - also schon etwas tiefer angelegt, das ganze. ziel war es in jedem fall, die soden spatenblatttief zu legen, von daher muss der erste graben wohl doch auch tiefer als nur eine spatenlattlänge sein... ::) und mein boden ist tatsächlich nicht schwer lehmig sondern gut durchlässig - hier ist jedenfalls beim diesjährigen kartoffelausgraben kein bisschen sode mehr zu finden; entweder liegen die wirklich noch tiefer oder sie sind inzwischen zersetzt (angelegt habe ich das beet im ersten quartal 2008). :)edit: anleitung oben wurde überarbeitet
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

zwerggarten » Antwort #40 am:

... Hinterher hatte ich ein Eis verdient.
fürwahr - respekt! :)
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Staudo
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

Staudo » Antwort #41 am:

Genau. Roundupspritzer verdienen dagegen ein schlechtes Gewissen.
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

zwerggarten » Antwort #42 am:

;)
Manfred

Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

Manfred » Antwort #43 am:

Dieses Jahr mit Kürbisen, Gurken und Artischocken getestet:Gras kurz mähen. Mulchvlies drauf (mit ein paar Steinen beschwert). 4 bis 6 Wochen warten, bis das Gras anfängt zu schwächeln. (Habe ich nicht gemacht, hätte ich aber sollen). An den Pflanzstellen Schlitze ins Vlies schneiden (nur so groß, dass die Topfballen gerade durch passen) und die Pflanzen setzen. Funktioniert gut. Nur habe ich die Pflanzen gleich nach dem Auflegen des Mulchvlieses gesetzt. Hat 2 Nachteile: Die Pflanzen wachsen die ersten Wochen kaum, weil sie mit dem Gras um den Wurzelraum kämpfen müssen und das Gras wächst einige Wochen wieter und drückt das Vlies um die Pflanzen hoch. Beim nächsten Mal werde ich deshalb einige Wochen vor dem Pflanztermin das Vlies auslegen.Sobald das Gras aufgegeben hatte, haben die Pflanzen kräftig zugelegt. Sie scheinen die freiwerdenden Nährstoffe und Wurzelräume gut zu nutzen. Nur die Gurken haben etwas länger gezögert, legen jetzt aber auch los.Übertragen auf den Staudengarten könnte ich mir das so vorstellen:Nach dem Pflanzen das Vlies z.B. mit Rindenmulch oder Grasmulch abedecken, wegen der Optik. Nach 2 bis 3 Jahren, wenn das ganze Unkraut halbwegs sicher abgetötet ist und die Stauden gut eingewachsen sind, das Vlies im Winter unter dem Rindenmulch rausholen und eine neue Schicht Rindenmulch aufbringen.
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Re:Rasen weg, Beet her! Aber wie?

zwerggarten » Antwort #44 am:

so ähnlich hat das raphaela ja auch für den lost beauties rosenpark mit einer ehemaligen weide gemacht! :)
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