Da ich in einem eher kühlen Klima wohne (Mittelgebirge) und es hier auch 1996/97 mal einen harten Winter mit -20°C gegeben hat, in dem ich eine Rosarium Uetersen auf Stamm verloren hatte, habe ich in den darauf folgenden Jahren entweder nur ausgesucht frostfeste Sorten gepflanzt oder - und hier ist die einzige Ausnahme die SdlM - aufwendige Schutzmaßnahmen getroffen. Sowohl der letzte Winter als auch der jetzige sind mit -20°C in mind. 2 Nächten eher unter den "kalten" Wintern hier einzusortieren. Im letzten Winter habe ich keine Rose verloren. Die Albas, Gallicas, Englischen und Bourbon haben den Winter schadlos überstanden, lediglich bei der Mme. Isaac Pereire mußte ich die Haupttriebe um ca. 1/3 einkürzen. Aber bei 2,5m Höhe ist das kein Problem, die schoß im Frühjahr volles Rohr wieder nach oben. Die empfindlichste, die SdlM, bekam letzten Winter und diesen Winter ebenfalls einen "Mantel" aus Jutesack, den ich ihr großzügig über den Kopf gestülpt habe und der auf dem Boden aufliegt. Darunter habe ich sie zusätzlich angehäufelt. Die Gute fand das ausgesprochen nett von mir.

Das Problem sind weniger die Frostgrade, sondern vielmehr die Frühjahrssonne. Bei gleichzeitig noch gefrorenem Boden vertrockenen die Triebe auf der Suche nach Wasser, welches sie über das Wurzelwerk nicht anzapfen können, da dieses noch gefroren ist. Wenn es im Frühjahr taut und der Saft in die Triebe hochsteigt, passiert es bei strengen Spätfrösten, dass diese ebenfalls vertrocknen, da der Saft in den Kapilaren gefriert - der Trieb stirbt nach dem Auftauen ab. Von daher ist der wichtigste Winterschutz eigentlich die Schattierung im Frühjahr, so dass die Triebe nicht zu schnell im Saft stehen. Die Schattierung kann man sowohl mit Nadelholzreisig als auch mit Gartenvlies oder Juteleinen bewerkstelligen. Ein alter Bettlaken tuts zur Not auch. Wichtig ist, dass die Triebe keine Sonne abbekommen, wenn es noch Frostgrade gibt und/oder der Boden noch gefroren ist. Das killt auch die Rosen, die in den eigentlichen Wintermonaten -20°C ausgehalten haben.

Die tatsächlichen Schäden lassen sich also erst im April feststellen.