Bei den meisten Pflanzen richten wir uns im Betrieb nach 'Zander', aber es gibt Ausnahmen. Die Neuordnung der Familien hat er bis jetzt grösstenteils ignoriert.
Wo doch der Zander am meisten von diesen Umbenennungen profitiert, wenn sich die Gärtner dann jedes Jahr ein neues Wörterbuch kaufen müssen.
Es kann gelegentlich mit neuen Methoden zu gewaltigen Wissenssprüngen kommen (molekulare Daten). Letztere haben zu einem großen Umdenken in der Großsystematik der Samenpflanzen mit erstaunlichen Ergebnissen geführt, die morphologisch-klassische Denkweisen erneuern musste.
Und da alle Systematik schlussendlich nur der Willkür des Menschen unterliegt, der die Kriterien zur Einordnung festlegt und je nach Wissensstand ständig verändert, ist das natürlich vorprogrammiert.Daher halte ich das ganz nostalgisch: Pseudofumaria und Hylotelephium klingen a) blöd, weil ungewohnt und b) kann nicht jeder Gesprächspartner damit etwas anfangen. Also bleib ich einfach bei Sedum und Corydalis, damit ist man "aufgewachsen" und jeder weiß was gemeint ist.Nichtdestotrotz stellt das Trara um 'Johanniswolke' & Co aber auch eine Bereichung für den Gartenalltag da.
... "Umbenennungswahn von profilierungssüchtigen Botanikern" ...
Womit der gute Mann nicht ganz unrecht hat.Eine gewisse Parallelität "Neuer Name"("Alter Name", "Synonyme") wäre sicher sinnvoll, auch wenn mit Aufwand verbunden.Und ob die Schusterpalme jetzt zu Convallariaceen, Ruscaceen, oder sonst was gerechnet wird, das ist wohl nur ''l'art pour l'art''
Nun nehmt mal den Systematikern ihren Beruf nicht weg ;)Apropos Schusterpalme: die gehört nach aktuellem Stand zu den Asparagaceae (hierzu zählen aktuell auch Hyacinthaceae, Agavaceae und Ruscaceae), siehe: http://www.biocircle.fu-berlin.de/sysbot/dokumente/angiosperm_phylogeny_2010.pdfDas ist der aktuellste Stammbaum (2010!!) für die Großsystematik der Samenpflanzen. Es wird sich die kommenden Jahre v.a. in der Großsystematik (das meine ich jetzt bis auf Familien-Niveau herab) noch etliches tun, einige Gruppen konnte noch nicht abschließend beurteilt werden, andere werden noch etwas umhergeschoben. Im Großen und Ganzen aber wird der Stammbaum etwa so bleiben.
Bei den meisten Pflanzen richten wir uns im Betrieb nach 'Zander', aber es gibt Ausnahmen. Die Neuordnung der Familien hat er bis jetzt grösstenteils ignoriert.
Wo doch der Zander am meisten von diesen Umbenennungen profitiert, wenn sich die Gärtner dann jedes Jahr ein neues Wörterbuch kaufen müssen.
Früher, in der guten alten Zeit, kam er etwa alle acht Jahre neu.Jetzt gehts schneller.
Ein Freund von mir sagt, dass uns noch viel umwälzendere Neuerungen erwarten. Und einen Vorgeschmack davon wurde in der Gartenpraxis im letzten Jahr aufgezeigt.
Kannst Du dazu etwas Genaueres sagen? In welcher "Gartenpraxis" war das?ich mag jetzt nicht den ganzen Jahrgang durchblättern
ich auch nicht, es war ein Artikel von Walter Erhardt, Mitautor des Zanders. In die Suchmaschine von Gartenpraxis eingegeben müsste es schnell zu finden sein.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
Kannst Du dazu etwas Genaueres sagen? In welcher "Gartenpraxis" war das?ich mag jetzt nicht den ganzen Jahrgang durchblättern
ich auch nicht, es war ein Artikel von Walter Erhardt, Mitautor des Zanders. In die Suchmaschine von Gartenpraxis eingegeben müsste es schnell zu finden sein.
Apropos Schusterpalme: die gehört nach aktuellem Stand zu den Asparagaceae (hierzu zählen aktuell auch Hyacinthaceae, Agavaceae und Ruscaceae), siehe: http://www.biocircle.fu-berlin.de/sysbot/dokumente/angiosperm_phylogeny_2010.pdfDas ist der aktuellste Stammbaum (2010!!) für die Großsystematik der Samenpflanzen. Es wird sich die kommenden Jahre v.a. in der Großsystematik (das meine ich jetzt bis auf Familien-Niveau herab) noch etliches tun, einige Gruppen konnte noch nicht abschließend beurteilt werden, andere werden noch etwas umhergeschoben. Im Großen und Ganzen aber wird der Stammbaum etwa so bleiben.
Dein Wort in Gottes Gehörgang....Ein Stammbaum vom Anfang 2010 beruht auf Unterlagen bis 2009, und ist, bei üblichem Tempo, in einem halben Jahr schon teilweise veraltet.Daß die großen Züge wahrscheinlich bleiben, hilft nicht viel. Ob die Erdbeeren jetzt zu den Fingerkräutern gehören werden, das mag interessanter sein.Und mir schmecken die richtigen Erdbeeren unabhängig von der Taxonomie, und Duchesnea ist grauslich, auch unabhängig....
ich auch nicht, es war ein Artikel von Walter Erhardt, Mitautor des Zanders. In die Suchmaschine von Gartenpraxis eingegeben müsste es schnell zu finden sein.
Wenn man beruflich mit Pflanzen zu tun hat, sollte man wissen, bei welchen Pflanzen mit welchen Synonymen zu rechnen ist.Und es macht ja auch Spass.Andere lernen auch ständig dazu: Anwachsendes Personal diverser Ewigsoaps, Windo*s-Gedöns, Killerspiele, Modetrends - sowas können wir auch.
Soweit ich das auf die Schnelle überblicken kann, geht es in diesem Artikel aber nur um Änderungen bei der Familienzugehörigkeit. So engagiert bin ich nun auch wieder nicht, daß ich das auch noch lerne. Obwohl, bei Gehölzen hat mich die Familienzugehörigkeit immer sehr interessiert, bei Stauden irgendwie nicht so.....keine Ahnung warum das so istedit: jetzt lese ich mir diesen Artikel doch mal durch, wenn er nun schon da liegt. Das Layout gefällt mir sehr gut.
blöde frage am rande: welchen unterschied macht es denn überhaupt ob pflanze x nun gaga oder baba heißt.es geht doch bei der nomenklatur eigentlich nur darum, dass jedes ding seinen namen hat und überall gleich heißt. ???ich habs noch nie nachvollziehen können und werde es auch nie nachvollziehen können. gsd fällt es mir relativ leicht die neuen namen zu behalten....aber mir taten einstmals schüler leid, als sie nun statt coleus blumei, solenostemnon scutellarioides lernen mussten ROFLsowas denken sich nur praxisferne sadisten aus
Vom Dezember 2008!! Da hätte ich in den Heften vom letzten Jahr lange gesucht. ;DDanke, Blauaugenwels.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
Wie das Gewucher heisst, ist mir eigentlich auch egal (auch wenn die armen Dinger nix dafür können, dass sie z. B. Kniphofia oder Kolkwitzia heissen - das waren pflanzenverachtende Sadisten...).Wenn durch Umbenennung verwandtschaftliche Verhältnisse klarer werden, finde ich das interessant. Vielleicht gibt es auch Nomenklaturregeln, die nach 100 gleichen Spezies einen neuen Namen aufmachen?