In Krüßmanns Hauptwerk "Handbuch der Laubgehölze" habe ich nur ganz kurz reingeschaut und den Namen McClintock gesehen, aber da dieses Werk von 1977 ist, habe ich mich nicht weiter dafür interessiert. Hätte ich das doch tun sollen?H.aspera DON. Hoher Strauch, sehr ähnlich H. strigosa, aber Blätter wimperartig gezähnt, unten dicht grauweiß und zottig rauh; Blüten mit 3 Griffeln. Westchina.H. strigosa REHD. Ähnlich sargentiana, bis 2,5 m hoch, Triebe mehr borstig behaart; Blätter eilanzettlich, 7-15 cm lang; unten dicht grauborstig, Stiel 1-2 cm; Trugdolden 10-15 cm breit, sterile Blüten rötlich oder weiß, 2-2,5 cm breit; Aug.; Mittelchina. - Empfindlich.
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Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren (Gelesen 7525 mal)
- Gartenlady
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Ich war heute im Boga. Von Krüßmann gibt es "Die Laubgehölze" von 1937 und 1951, nicht aber die Auflage von 1965.In der Auflage von 1937 gibt es H. sargentiana, erwartungsgemäß aber nicht H. aspera.1951 gibt es zu H. aspera folgenden Eintrag:
Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Danke, Gartenlady,die Informationen fügen sich eigentlich nahtlos ein:Pareys Blumengärtnerei von 1931 nennt nur Hydrangea sargentiana,Franz Borner (1954):"...die erst neuerlich eingeführte bei uns eingeführte Hydrangea aspera...",Pareys Blimengärtnerei (1958/60): H. sargentiana Rehd = H. aspera D.Don subsp. sargentiana (Rehd.) McClintock (syn. H. sargentiana Rehd.).H. strigosa Rehd. = H.aspera D.Don. subsp. strigosa (Rehd.) McClintock (syn. H. strigosa Rehd.; H. aspera var. macrophylla (Hemsl.) Rehd.)Bei Krüssmann (1951) wird diese oder eine ähnliche Pflanze gemeint sein und nicht Hydrangea aspera 'Macrophylla'.Interessant ist nur die Herkunft "Westchina" für H. aspera (D. Don). Woher mag diese Pflanze stammen?
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Leider fuer Dich etwas weit weg- die Buecherei des Deutschen Gartenbaus. Ich weiss nicht, wieviel Bibliographieren dort uebers Netz inzwischen moeglich ist, oder gar als "Fernforschungsauftrag"? Lohnt sicher eine Anfrage.
sehr viel zeit, die bestände zu durchsuchen, hatte ich leider nicht. in den (wohl illegitimen) katalogen einer baumschule späth im amerikanischen sektor berlins (späterer westteil, also nicht die eigentlichen späthschen baumschulen) gab es mehrere jahre nach 1945 gar keine samthortensien. mehr konkret in erfahrung konnte ich nicht bringen. aber möglicherweise darf ich zurecht hoffen, hier noch ein bisschen mehr zu erfahren. falls ich da etwas nicht falsch verstanden habe..."fernforschungsaufträge" könnten offenbar in einzelfällen schon mal über die geschäftsstelle des vereins aufgegeben werden, aber der service kostet dann natürlich aufwandsabhängig, was in diesem fall nicht ganz ohne sein dürfte, weil ja nicht nur in einem buch nachgeschlagen werden muss (sowas geht wohl schon auch mal kostenlos). jedenfalls bestimmt für mitglieder.zwerggarten hat geschrieben:in der bücherei bin ich nächste woche - ich kann ja mal fragen.


- riesenweib
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
ich schreibe Dir am WE die restlichen infos, troll, habe nicht vergessen

will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
@ zwerggarten,vielen Dank für Deine Bemühungen.
Kein Ergebnis ist in diesem Fall auch ein Ergebnis.Vielleicht noch einmal zum Hintergrund meines Anliegens. Da ich mehr oder weniger in die Winterpause gegangen bin, habe ich Zeit und Muße, die ersten Ergebnisse meiner privaten Samthortensiensichtung aufzuarbeiten und hoffentlich auch schriftlich festzuhalten.Dazu gehört für mich auch der historische Aspekt, der in der speziellen Hortensienliteratur nur sehr lückenhaft dargestellt wird. Die historischen Fundstellen wie die "Plantae Wilsonianae" von Alfred Rehder und auch Elisabeth McClintocks Arbeit beschreiben und bewerten zwar viele verschiedene Formen, die die Pflanzenjäger des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts als Herbariumsbelege mitgebracht haben.Aber welche lebenden Pflanzen wurden wirklich auch nach Europa gebracht und was ist davon bis heute noch erhalten bzw. was wird aus diesen Einführungen heute noch angeboten? Zu dieser Fragestellung gehört auch die Frage nach der Herkunft von Hydrangea aspera 'Macrophylla'.Mit Eurer Hilfe habe ich schon einige Indizien sammeln können, was sein könnte und wo ich vielleicht weiter suchen sollte. Ob dabei wirklich ein "rundes" Ergebnis herauskommt, kann ich natürlich nicht versprechen.LGtroll

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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
es kann ja vielleicht noch ein ergebnis kommen...... Kein Ergebnis ist in diesem Fall auch ein Ergebnis ...

Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Der Botanische Garten in Dahlem wäre schon interessant, wenn dort überhaupt Formen von Hydrangea aspera stehen und wenn ja, welche, seit wann und woher kommen sie?Die Website des Gartens gibt darüber leider keine konkreten Hinweise.Ich vermute, der Garten wurde im II. Weltkrieg verwüstet, und der Rest in der unmittelbaren Nachkriegszeit verheizt.Also dürfte nachzuvollziehen sein, was nach dem Krieg wieder aufgepflanzt wurde.
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Ich stolpere gerade bei meiner Recherche über folgenden Eintrag:"Hydrangea villosa .... RHS Awards: AM 1950, AGM 1992."AGM finde ich als "Award of Garden Merrit". Wie zum Teufel übersetze ich "AM" wortgetreu?Wenn Hydrangea villosa 1950 eine Bewertung der RHS erhalten hat, muss sie eigentlich aus Ernest Wilsons Einführungen stammen. Noch ein Puzzlestück in der Indizienkette! 

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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Im Internet (Quelle nicht gemerkt) wird "Verdienstauszeichnung" vorgeschlagen - finde ich blöd und zu Behördendeutsch. Wie wäre es mit "Ehrenpreis"?AGM finde ich als "Award of Garden Merrit". Wie zum Teufel übersetze ich "AM" wortgetreu?
Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
also award of merit (am)...... Im Internet (Quelle nicht gemerkt) wird "Verdienstauszeichnung" vorgeschlagen - finde ich blöd und zu Behördendeutsch. Wie wäre es mit "Ehrenpreis"?

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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Ja. Dafür müsste es doch schon längst eine "offiziielle" Übersetzung (z. B. bei den Iriszüchtern) geben?Anderer Vorschlag: "Bewährte Sorte"
Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Auszeichnung. Ausgezeichnete Sorte. Diese Iris ist eine ausgezeichnete Sorte. Dieses Gehölz ist ein von der RHS ausgezeichnetes Gehölz. Wo liegt die Schwierigkeit?Dieses Gehölz ist eine von der Gartenbaugesellschaft ausgezeichnete Sorte. Darin liegt die Schwierigkeit!

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
also, ich bekam inzwischen antwort auf meine anfrage (die hoffentlich inhaltlich nicht komplett daneben ist):es kann ja vielleicht noch ein ergebnis kommen...... Kein Ergebnis ist in diesem Fall auch ein Ergebnis ......
alles weitere inklusive direktkontaktdaten bekommst du per pm.... Zu den Samthortensien kann ich zu Hause nur wenig finden:Hydrangea aspera D.Don 1825 ssp. asperaHydrangea sargentiana Rehd. 1911 (H. aspera ssp. sargentianaMcClintock 1956) H China E USA 1907 Wils., Pruhonice 1910, Berlin<1930 Späth, Weener <1931, Göttingen <1939 L BM 8447; G 77:264;Pl. Wilson. 1(1): 29 29 1911Hydrangea strigosa Rehd. 1911 (H. aspera ssp. strigosaMcClintock 1956, Hydrangea aspera var. macrophylla Hemsl. 1887)USA 1907 Pl. Wilson. 1(1): 31-32Es wäre in der Tat interessant, in den Baumschulkatalogen und inder Zanderkartei zu suchen. Sollte aber über die o.g.nomenklatorische Trennung keine Einigkeit herrschen, wird eskompliziert.... Ganz herzlichen Dank auch für Ihr Angebot, ggf. zu der von mir ... vorgebrachten Fragestellung zur Einführung von Samthortensien (insbesondere Hydrangea aspera 'Macrophylla') in die Gehölz- und Baumschulsortimente Näheres in Erfahrung bringen zu können. Insbesondere der genaue Zeitpunkt der Einführung, die Herkunft und die Verbreitungswege bzw. Multiplikatoren sind hierbei für einen befreundeten Gehölzspezialisten von Interesse. Nach dem jetzigen Stand seiner Erkenntnisse taucht H. aspera erst in den späten 1950er Jahren in Katalogen und Veröffentlichungen auf. Interessant ist in diesem Zusammenhang offenbar auch die Abgrenzung (sowohl in schriftlichen Veröffentlichungen wie in Gehölzsammlungen und Baumschulsortimenten) von H. aspera, H. aspera 'Macrophylla', H. aspera var. macrophylla, H. aspera ssp. strigosa und H. strigosa untereinander sowie zu der bereits in den 1930er Jahren bekannten H. sargentiana (aufgeführt z.B. in Pareys Blumengärtnerei von 1931 oder Krüssmann, Die Laubgehölze von 1937).

Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Ganz herzlichen Dank! :DVor die allem Fundstellen "... Berlin <1930 Späth, Weener <1930..." (damit kann nur Hesse/Weener gemeint sein), bringen zwar auch keine neuen Ergebnisse, belegen jedoch wenigstens, dass H. sargentiana vor dem II. Weltkrieg über deutsche Baumschulen vetrieben wurde.Der Weg scheint wirklich über die Baumschulkataloge weiterzuführen. Wo könnte man noch weitersuchen? Lorenz van Ehren, Hamburg... Bruns, Westerstede...?Meine eigenen Recherchen haben nicht zuletzt durch M. Harworth-Booth: The Hydrangeas, 4. Auflage, London 1975 (antiquarisch endlich aus den USA eingetroffen) zu ersten Ergebnissen geführt. Danach müssen in Großbritannien bis Mitte der 70er Jahre noch mehr als 10 unterschiedliche Einführungen der historischen Pflanzenjager (Augustine Henry, E. H. Wilson u.a.) als lebende Pflanze erhalten gewesen sein.Mit meiner Suche nach Kultivaren mit Sortennamen und Einführungen "moderner Pflanzenjäger" von Naturstandort (u. a. Crug Farm, Wales) kann ich inzwischen für ganz Europa mehr als 50 verschiedene Klone identifizieren, die Kultur sind bzw. waren.Zu der speziellen Frage nach der Herkunft von H. aspera 'Macrophylla' gibt es auch eine, wenn auch unsichere Spur. Dazu jedoch vielleicht mehr nach Weihnachten.LGtroll
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren
Ich hab, ohne Ahnung vomThema zu haben, noch den Vorschlag, es vielleicht mal mit der Google-Büchersuche zu versuchen, manchmal findet man da auch interessante Fragmente, ich hab das hier gefunden, keine Ahnung, ob das weiterhilft, ich war halt schon manches Mal fasziniert, was es da alles zu entdecken gibt:Deutsche dendrologische Gesellschaft 1915, da ist von einer Hydrangea aspera D. Don die Rede und dass sie seit 1889 in Kultur sein soll.Im Buch von Krüßmann von 1965 findet man noch einen Hinweis auf den Botanischen Garten in Dortmund im ersten Buch auf der Seite, Baileya 1956steht auch was von Hydrangea aspera var. macrophylla Hemsleyin den Textausschnitten der Bücher auf dieser Seite steht was von offenbar einem Mißverständnis bei der Bezeichnung, Eingeweihte verstehen vielleicht die Hinweise in den Textausschnitten...:(Quelle der Zitate obiges link)"kann man beim Lesen der Beschreibung sehr bald erkennen, daß es sich nicht um die im Gartenbau als ..." (Da geht es scheinbar um aspera macrophylla)irgendwer hat...."Irrtum Hemsley´s richtiggestellt" (aus dem Textausschnitt nicht ersichtlich, ob es tatsächlich um aspera macrophylla geht...)"Hydrangea strigosa, var. macrophylla Rehder, n. comb. H. aspera, var. macrophylla Hemsley in Jour. Linn. Soc. XXIII. 273 (1887). — Diels in Bot. Jahrb. XXIX. 375 (1900). Western Hupeh: A. Henry (Nos. 2083, 6477); Fang Hsien, thickets,"Wenn man jetzt mit Textpassagen in Google weitersucht, kommt man auf solche Sachen, wie die hier und dieoder hier : Charles Sprague Sargent.Plantae Wilsonianae als ebookdann fand ich noch A Plantsman’s Observations on the GenusHydrangea Seite 34/35 sind vielleicht interessant.und das:A MONOGRAPH OF THE GENUS HYDRANGEA By ELIZABETH McCLINTOCK Mhh, ja aber ich glaube, das ist hier alles schon bekannt
.hier bei Buch 4+5ist im Bericht der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft 1939 von einer 20 jährigen Hydrangea sargentiana, die gezeigt wird (irgendein botanischer Garten?) die Rede. Auf der gleichen Seite (193) geht es um eine Gartenrundfahrt durch Gärten in der Göttinger Gegend.und in der Gartenwelt Band 40 von 1936 von einer "vor nicht all zu langer Zeit eingeführten "Hydrangea sargentiana""

Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?