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Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren (Gelesen 7523 mal)

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troll13
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Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

troll13 »

Hallo zusammen,hat jemand von euch antiquarische Gehölzbücher (Krüssmann, Hillier oder ähnliches) oder Baumschulkataloge aus dieser Zeit und kann für mich etwas nachschlagen?Mich interessiert die Frage, ab welchem Zeitpunkt bestimmte Samthortensien in den Baumschulsortimenten auftauchen. Eine etwas "abgefahrene" Bitte vielleicht ;D aber vielleicht mag mir ja jemand helfen.Mein derzeitiger Wissensstand stammt aus zwei alten Katalogen der Baumschule Hesse/Weener, die zu dieser Zeit ein hohes Ansehen besaß.In dem Katalog von 1961/62 wird nur Hydrangea sargentiana aufgeführt, in dem Exempar von 1666/67 taucht dann auch Hydrangea aspera 'Macrophylla' auf.Wer kann diese lückenhaften Informationen ergänzen?LG troll
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

pearl » Antwort #1 am:

ich habe die Gehölzbücher von Franz Boerner und schaue mal nach. Aber vollständige Listen sind nicht darin. wie ich sehe bist du auf der Pirsch, wie ich dazumal wegen Bart-Iris nach alten Goos & Koenemann und Gräfin Katalogen. ;D
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troll13
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

troll13 » Antwort #2 am:

Wer verrückt genug ist, gibt auch 30,- € für ein Hortensienbuch aus, bei dem er von vorneherein weiß, was drin steht. ;DAber diese Informationen in Bibliotheken und Antiquariaten zusammen zu bekommen, übersteigt dann doch mein zeitliches und finanzielles Budget.Vielleicht erbarmt sich ja noch jemand meiner?Danke schon einmal. :-*
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Poison Ivy

Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

Poison Ivy » Antwort #3 am:

Den Krüssmann hätte ich auch gerne.Ich habe leider von Hesse nur den Katalog von 1979.Dort werden ebenfalls H. aspera macrophylla und H. aspera sargentiana angeboten, erstere mit Angabe von H. aspera strigosa Mc. Clintock als Synonym.
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schalotte
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

schalotte » Antwort #4 am:

meinst du reine Gehölzbücher,troll?Sonst könnte ich in 'der schönste Garten' von '79mal reinsehen.grüsseschalotte
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

pearl » Antwort #5 am:

Blütengehölze für Garten und Park, Franz Boerner, Darmstadt 1954Widmung mit dem Datum 25. 3. 1958.„Hydrangea sargentiana, eine Chinesin, ist ebenso hinreißend schön [wie Hydrangea quercifolia ]. Ihre riesigen herzeiförmigen Blätter, die rötlich austreiben, nehmen später eine samtig dunkelgrüne Farbe an und geben ein Bild tropischer Üppigkeit, das noch durch die flach gewölbten Blütenstände gesteigert wird, deren Randblüten weiß sind, während die fertilen Blüten eine hellviolette Farbe haben. Hydrangea sargentiana, wird, wenn auch langsam, bis zu 2 m hoch, ist dickzweigig und verhältnismäßig wenig verzweigt. Sie liebt einen absonnigen und halbschattigen Stand und gut humosen, im Sommer stets frisch bleibenden Boden. Im Winter ist für alle Fälle ein Bodenschutz aus Laub angeraten, jüngere Sträucher binde man über Winter in einige Fichtenzweige ein.“Jetzt kommts:"Die erst neuerdings bei uns eingeführte H. aspera erscheint in allem sehr ähnlich." Franz Boerner 1954
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Gartenlady
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

Gartenlady » Antwort #6 am:

Ich habe Pareys Blumengärtnerei von Fritz Encke aus dem Jahr 1958-1960Dort steht reichlich Kompliziertes zu Deiner Frage. Zunächst beschreibt er im Text H. sargentiana mit dem Hinweis, dass sie in botanischen Gärten häufig mit H. strigosa var. macrophylla verwechselt wird. Dies steht in Band I von 1958. In Band II von 1960 gibt es eine Berichtigung zu den Angaben in Band I und zwar steht dort (verstehe es wer kann) H. sargentiana Rehd = H. aspera D.Don subsp. sargentiana (Rehd.) McClintock (syn. H. sargentiana Rehd.).H. strigosa Rehd. = H.aspera D.Don. subsp. strigosa (Rehd.) McClintock (syn. H. strigosa Rehd.; H. aspera var. macrophylla (Hemsl.) Rehd.)
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pearl
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

pearl » Antwort #7 am:

das ist ziemlich einfach zu verstehen. Die Barbara hat in der Zwischenzeit publiziert und diese Nomenklatur ist dann akzeptiert worden.Aber das berührt trolls Frage nicht.
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

Gartenlady » Antwort #8 am:

Wer ist Barbara?McClintock ist Elizabeth McClintock, im Journal of the Arnold Arboretum von 1956 hat sie Arbeiten zur Nomenklatur veröffentlicht.
troll13
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

troll13 » Antwort #9 am:

Danke Dir für diese Information. :DDie Gleichssetzung von H. aspera var. macrophylla (Hemsley) mit der Pflanze, die als Hydrangea aspera 'Macrophylla' angeboten wird, versuche ich unter anderem mit meiner Eingangsfrage nachzuvollziehen.Im Katalog von 1966/67 gibt es diesen Zusatz noch nicht.Edit: wohl eben nicht schnell genug gewesen. :P
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

troll13 » Antwort #10 am:

Ich habe Pareys Blumengärtnerei von Fritz Encke aus dem Jahr 1958-1960Dort steht reichlich Kompliziertes zu Deiner Frage. Zunächst beschreibt er im Text H. sargentiana mit dem Hinweis, dass sie in botanischen Gärten häufig mit H. strigosa var. macrophylla verwechselt wird. Dies steht in Band I von 1958. In Band II von 1960 gibt es eine Berichtigung zu den Angaben in Band I und zwar steht dort (verstehe es wer kann) H. sargentiana Rehd = H. aspera D.Don subsp. sargentiana (Rehd.) McClintock (syn. H. sargentiana Rehd.).H. strigosa Rehd. = H.aspera D.Don. subsp. strigosa (Rehd.) McClintock (syn. H. strigosa Rehd.; H. aspera var. macrophylla (Hemsl.) Rehd.)
Dies ist mein Problem!Ist Hydrangea aspera 'Macrophylla' wirklich gleichzusetzen mit H. aspera var. macrophylla (HEMSLEY), die von E, McClintock in die subsp. strigosa eingeordnet wurde. Diese Pflanze stammt aus der Sammlung von Augustine Henry, die zu einem großen Teil nur als Herbariumsmaterial in den Westen gelangte.Ist diese Samthortensie überhaupt (noch?) als lebendes Exemplar in einer westlichen botanischen Sammlung vorhanden? Originalpflanzen von H. sargentiana (REHDER) und H. strigosa (REHDER) sollen als Einführung von Ernest Wilson noch im BoGa von Edinburgh vorhanden sein. Mein Exemplar von H. aspera subsp. strigosa von Esveld hat mit H. aspera 'Macrophylla' nun wirklich auch gar nichts gemeinsam. Cor van Gelderen beschreibt 'Macrophylla' als Cultivar unbekannter Herkunft. Ich versuche nun unter anderem herauszufinden, seit wann diese Pflanze überhaupt auf dem Markt ist.
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Poison Ivy

Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

Poison Ivy » Antwort #11 am:

Was die Identifizierung angeht, um welche Art/Unterart es sich bei dem in Europa vorhandenen Material überhaupt handeln könnte:Hast du mal versucht, anhand des Schlüssels zu Hydrangea in der Flora of China weiterzukommen?
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pearl
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

pearl » Antwort #12 am:

In dem Katalog von 1961/62 wird nur Hydrangea sargentiana aufgeführt, ...
in dem Exempar von 1666/67 taucht dann auch Hydrangea aspera 'Macrophylla' auf. ...
troll, ganz offenbar ist die ältere in Deutschland kultivierte Hortensie die Hydrangea sargentiana. Die in den 50er Jahren neu eingeführte Hydrangea aspera, von der Fanz Boerner schreibt, ist sicher deine Hydrangea aspera 'Makrophylla'. Sämtliche anderen Samthortensien scheinen erst nach dieser Zeit eingeführt oder so benannt worden zu sein.Ich finde, dass das schon einmal ein guter Ausgangspunkt ist. Besser als von Anfang an alles wieder gleich auf einmal zu durchmischen.
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zwerggarten

Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

zwerggarten » Antwort #13 am:

in pareys blumengärtnerei von 1931 (herausgegeben von c. bonstedt) gibt es noch keine h. aspera oder strigosa - aber h. sargentiana, H. Sargentiána geschrieben.ich zitiere:
rehd., sargents hortensie. zentralchina, kräftiger, bis 1 1/2 m hoher strauch mit dichten, zottig behaarten zweigen, auch die blätter sind unterseits rauh behaart, lang-oval, kurz zugespitzt, dunkelgrün, 30 cm lang. blüht juli, august. die scheindolden sind flach, 20-25 cm im durchmesser. die sterilen randblüten weißlich, die fertilen violett. sehr dekorative, auffällige pflanze für halbschattige, etwas feuchte lagen. hat selbst den strengen winter 1928/29 ausgehalten, nur ein teil der blütenknospen hatte gelitten. vermehrung aus samen und krautigen stecklingen.
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pearl
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Re:Gehölzbücher aus den 50er bis 70er Jahren

pearl » Antwort #14 am:

Wer ist Barbara?
sorry, ;) die große Barbara McClintock, die die Transposons im Mais entdeckt hat und einen Nobelpreis bekam, kam mir in der Eile dazwischen. Wenn sich auch so viele McClintock Frauen der Biologie verschrieben haben!?! ;D
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