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Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln (Gelesen 10310 mal)
- thuja thujon
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Heute sind die Landessortenversuche 2018 von Rheinland-Pfalz erschienen.
Erstmals wurden auch Frühkartoffeln (Sorte Annabelle) mit platzierter Düngung in einen Versuch aufgenommen. Die Variante, die meinem Testanbau am ähnlichsten war, also um 20% reduzierte Stickstoffdüngung platziert, brachte 30% mehr Ertrag bei recht hoher Stickstoffausnutzungsquote. Letztere ist bei Kartoffeln ja nicht immer gut.
LSV Kartoffeln 2018
Seite 67-69 handelt von platzierter Düngung, Seite 70-72 platzierte Düngung in Frühkartoffeln.
Ich habe die 2019er Kartoffeln auch wieder mit platzierter Düngung gelegt, 400g Ammoniumsulfat in 6 Liter Hühnermistjauchebodensatz für 9m², also rund 10g N pro Quadratmeter, führ Annabelle gilt als Richtwert 13g.
Wenn die Kartoffeln im Vergleich zu den anderen Gärten dieses Jahr gut abschneiden, bleibe ich vermutlich dabei.
#ein kleiner Beitrag zum Grundwasserschutz
Erstmals wurden auch Frühkartoffeln (Sorte Annabelle) mit platzierter Düngung in einen Versuch aufgenommen. Die Variante, die meinem Testanbau am ähnlichsten war, also um 20% reduzierte Stickstoffdüngung platziert, brachte 30% mehr Ertrag bei recht hoher Stickstoffausnutzungsquote. Letztere ist bei Kartoffeln ja nicht immer gut.
LSV Kartoffeln 2018
Seite 67-69 handelt von platzierter Düngung, Seite 70-72 platzierte Düngung in Frühkartoffeln.
Ich habe die 2019er Kartoffeln auch wieder mit platzierter Düngung gelegt, 400g Ammoniumsulfat in 6 Liter Hühnermistjauchebodensatz für 9m², also rund 10g N pro Quadratmeter, führ Annabelle gilt als Richtwert 13g.
Wenn die Kartoffeln im Vergleich zu den anderen Gärten dieses Jahr gut abschneiden, bleibe ich vermutlich dabei.
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- thuja thujon
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Die platzierte Düngung Unterfuß konnte in ein paar Gemüsekulturen die letzten Jahre auch im Versuchswesen überzeugen.
80% vom N-Bedarf Schwefelsaurer Ammoniak kann ausreichen. Bakterienpräparate konnten die 20% Lücke nicht ausfüllen.
Hier gibts die Beiträge vom Düngeseminar Gemüse RLP zum Download:
https://www.dlr.rlp.de/DLR-RLP/Aktuelles/Ueberblick/Duenge-Seminar2024-DownloadVortraege
Ich kann nur ermutigen, die Unterfußdüngung mit SSA im Garten auszuprobieren. Siehe auch die Beiträge im Strang weiter oben zu Frühkartoffeln.
80% vom N-Bedarf Schwefelsaurer Ammoniak kann ausreichen. Bakterienpräparate konnten die 20% Lücke nicht ausfüllen.
Hier gibts die Beiträge vom Düngeseminar Gemüse RLP zum Download:
https://www.dlr.rlp.de/DLR-RLP/Aktuelles/Ueberblick/Duenge-Seminar2024-DownloadVortraege
Ich kann nur ermutigen, die Unterfußdüngung mit SSA im Garten auszuprobieren. Siehe auch die Beiträge im Strang weiter oben zu Frühkartoffeln.
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Immer wieder erfreuliche Fachbeiträge.
Lese diese gerne auch wenn ich selten „ Härdöpfel “ im Garten pflanze.
Danke thuja thujon
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Danke thuja thujon
🌿 Zerkleinern, Mischen, Feucht 👍 halten, Zudecken. 🛌
Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Ich hatte es damals auch mit Interesse gelesen.
Vielleicht mache ich es dieses Jahr mal; ich könnte ja ein Beet so wie bisher machen (Unterfuß-Frischkompost) und das andere mit Cultan.
dann fallen die Frühkartoffeln zwecks Vergleichbarkeit weg, die sowieso immer von den späteren fast eingeholt wurden. Bringt hier wegen später Entwicklung (Waldrand) wohl nichts.
Mein Boden ist schwach lehmiger Sand und hat (ausweislich der letzten Bodenprobe) zuviel Kalk und Kali, aber zu wenig Phosphat.
Ob der Kalk jemals rausgeht?... vom Vorgänger waren damals noch zig Säcke Düngekalk da.
SSA ist da, Triplephosphat hatte ich nach der Probe besorgt. Das wäre dann meine Mischung.
An Hühnerjauche ist nicht zu denken, Pferdeäpfel sind da, aber nicht vergleichbar.
Rein aus Interesse: Könntest du auch auch Alzon neo-N nehmen? oder fehlt da die erwünschte Giftwirkung auf die Wurzeln?
(Bin aber kein Chemiker)
Wie dem auch sei, hier kommt man leider sowieso nicht an Alzon neo-N ran, sonst würde ich das auch für Gehölze und Rasen nehmen.
Vielleicht mache ich es dieses Jahr mal; ich könnte ja ein Beet so wie bisher machen (Unterfuß-Frischkompost) und das andere mit Cultan.
dann fallen die Frühkartoffeln zwecks Vergleichbarkeit weg, die sowieso immer von den späteren fast eingeholt wurden. Bringt hier wegen später Entwicklung (Waldrand) wohl nichts.
Mein Boden ist schwach lehmiger Sand und hat (ausweislich der letzten Bodenprobe) zuviel Kalk und Kali, aber zu wenig Phosphat.
Ob der Kalk jemals rausgeht?... vom Vorgänger waren damals noch zig Säcke Düngekalk da.
SSA ist da, Triplephosphat hatte ich nach der Probe besorgt. Das wäre dann meine Mischung.
An Hühnerjauche ist nicht zu denken, Pferdeäpfel sind da, aber nicht vergleichbar.
Rein aus Interesse: Könntest du auch auch Alzon neo-N nehmen? oder fehlt da die erwünschte Giftwirkung auf die Wurzeln?
(Bin aber kein Chemiker)
Wie dem auch sei, hier kommt man leider sowieso nicht an Alzon neo-N ran, sonst würde ich das auch für Gehölze und Rasen nehmen.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Alzon Neo-N, also der doppelt stabilisierte Harnstoff, geht bestimmt auch. Bleibt zu testen, ist eine Überlegung dieses Jahr wert. Schön stauchen tut er jedenfalls im Rasen.
Bei Frühkartoffeln (und anderem frühem in kaltem Boden) bin ich allerdings auch der Ansicht, das der Schwefel unverzichtbar ist. Ohne ausreichend Schwefel wirkt Stickstoff nicht, und Schwefel ist auf kalten Böden im Frühjahr Mangelware, weil die Bodenlebewesen den noch nicht aus dem Humus freigesetzt haben. Also da müsste ich noch Bittersalz, Patentkali oder ähnliches zumischen.
Zuviel Kalk im Boden kann ich mir übrigens schwer vorstellen. Kohlensaurer Kalk zählt nicht. Ich möchte meinen Kalk auch nicht loswerden. Der ist viel zu wichtig für die Bodenstruktur.
SSA versauert übrigens sehr stark, also das ist der Dünger mit der meisten Kalkzehrung. Deshalb ist die Mischung mit der Hühnermistjauche ja so reizvoll, die liefert ordentlich Kalk und ausreichend Phosphat für faule Kartoffelwurzeln.
Kartoffeln sind auch das einzige, wo ich Phosphat gebe. Ansonsten ist das bei mir eher ein klassischer Gartenboden mit viel zu viel Phosphat von den letzten 50 Jahren, deshalb bekommen andere Gemüse, egal wie starkzehrend sie sind, kein frisches Phosphat.
PS: wenn du mutig und faul bist, kannst du die Düngedepots auch als Flecken zwischen die einzelnen Pflanzkartoffeln oder auch als Band geben, ohne das du vorher tiefer graben und wieder auffüllen musst.
Also 2022 hatten sie das zumindest vertragen, da hatte ich allerdings auch relativ viel Stroh eingearbeitet.
Bei Frühkartoffeln (und anderem frühem in kaltem Boden) bin ich allerdings auch der Ansicht, das der Schwefel unverzichtbar ist. Ohne ausreichend Schwefel wirkt Stickstoff nicht, und Schwefel ist auf kalten Böden im Frühjahr Mangelware, weil die Bodenlebewesen den noch nicht aus dem Humus freigesetzt haben. Also da müsste ich noch Bittersalz, Patentkali oder ähnliches zumischen.
Zuviel Kalk im Boden kann ich mir übrigens schwer vorstellen. Kohlensaurer Kalk zählt nicht. Ich möchte meinen Kalk auch nicht loswerden. Der ist viel zu wichtig für die Bodenstruktur.
SSA versauert übrigens sehr stark, also das ist der Dünger mit der meisten Kalkzehrung. Deshalb ist die Mischung mit der Hühnermistjauche ja so reizvoll, die liefert ordentlich Kalk und ausreichend Phosphat für faule Kartoffelwurzeln.
Kartoffeln sind auch das einzige, wo ich Phosphat gebe. Ansonsten ist das bei mir eher ein klassischer Gartenboden mit viel zu viel Phosphat von den letzten 50 Jahren, deshalb bekommen andere Gemüse, egal wie starkzehrend sie sind, kein frisches Phosphat.
PS: wenn du mutig und faul bist, kannst du die Düngedepots auch als Flecken zwischen die einzelnen Pflanzkartoffeln oder auch als Band geben, ohne das du vorher tiefer graben und wieder auffüllen musst.
Also 2022 hatten sie das zumindest vertragen, da hatte ich allerdings auch relativ viel Stroh eingearbeitet.
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
thuja hat geschrieben: ↑30. Jan 2024, 16:58
Zuviel Kalk im Boden kann ich mir übrigens schwer vorstellen. Kohlensaurer Kalk zählt nicht. Ich möchte meinen Kalk auch nicht loswerden. Der ist viel zu wichtig für die Bodenstruktur.
SSA versauert übrigens sehr stark, also das ist der Dünger mit der meisten Kalkzehrung.
[/quote]
Kalkwert -63... ich habe da kein richtiges Gefühl für. Aber der pH-Wert ist bei meinem Sandboden mit 6,7 zu hoch. Er müsste ja bei 5,6 bis 6,0 liegen, Empfehlung LWK NRW für humusarmen sandigen Boden.
Dolomit-Düngekalk war der früher hier wohl intensiv ausgebrachte Dünger. Ich habe von 10 Säcken nur zwei Säcke dabehalten. War das vorschnell?
Zählt der Dolomitkalk nicht, weil er langsam wirkt, mit mehreren Monaten Verzögerung? Aber er ändert ja doch den pH-Wert, wird jedenfalls dafür genutzt. Das hat jetzt aber nicht mehr viel mit Kartoffeln zu tun... :-Xthuja hat geschrieben: ↑30. Jan 2024, 16:58
Kartoffeln sind auch das einzige, wo ich Phosphat gebe. Ansonsten ist das bei mir eher ein klassischer Gartenboden mit viel zu viel Phosphat von den letzten 50 Jahren, deshalb bekommen andere Gemüse, egal wie starkzehrend sie sind, kein frisches Phosphat.
Das Phosphat habe ich bislang immer nur bei Gehölzpflanzungen gegeben. Müsste ich vielleicht überdenken.
[quote author=thuja thujon link=topic=62607.msg4137108#msg4137108 date=1706630333]PS: wenn du mutig und faul bist, kannst du die Düngedepots auch als Flecken zwischen die einzelnen Pflanzkartoffeln oder auch als Band geben, ohne das du vorher tiefer graben und wieder auffüllen musst.
Also 2022 hatten sie das zumindest vertragen, da hatte ich allerdings auch relativ viel Stroh eingearbeitet.
Du meinst, dann wachsen die Kartoffelwurzeln seitwärts? Das probiere ich mal aus.
Ich laufe sowieso in einen Kompostmangel hinein wg diverser Pflanzungen.
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Die Wurzeln wachsen dort hin, wo sie was finden. Dazu muss es allerdings auch gelöst sein. Ich gärtnere hier auf Lehm, evtl ist bei dir auf Sand von Vorteil, wenn du 10cm tiefer gehst, weil es da länger feucht bleibt. Bewässerung ist hier im Trockengebiet auch auf Lehm und Löß Pflicht, und Kartoffelwurzeln sind eben faul und immer dankbar für Wasser wenn es fehlt. Man sollte Düngung also gerade auf Sandboden nie isoliert von der Bewässerung betrachten. Dort wo der Dünger ist und die Wurzeln, muss auch Feuchtigkeit sein, damit der Dünger genutzt werden kann.
Phosphat, es gibt Gemüse oder andere Pflanzen, die sind für frisches Phosphat dankbar, weil sie das alte, festgelegte Phosphat eben nicht so gut aufnehmen können.
Je höher der pH-Wert, desto schneller wird es festgelegt. Unlösliche Calciumphosphate wie bei mir im Garten bekommt man nur noch mit wenigen Pflanzen wieder mobilisiert.
Bei dir ist der pH mit 6,7 aber noch sauer genug für die eigentlich optimale Nährstoffverfügbarkeit. Das zeigt auch das das Calcium bei dir an Carbonat gebunden ist, nicht an Hydroxid, also nur freigesetzt wird, wenn es jemand aktiv braucht, zB Wurzeln, die deswegen Citronensäure und andere Komplexbildner ausscheiden. Bei mir ist eher pH 8. Beugt der Kohlhernie vor und legt zB Eisen fest. Freue dich über deinen pH-Wert, da geht alles.
Und Dolomitkalk, das ist nichts anderes als Calciumcarbonat. Das macht bei mir etwa 10 bis 15% vom Boden aus. Manche nennen das Pufferkapazität. Es liegt halt über Jahrzehnte tot rum, bis es von Pflanzenwurzeln oder vom sauren Regen mobilisiert wird. Und da das für Starkzehrer oft zu wenig ist, dünge ich Calcium als Kalkstickstoff, um die lösliche Hydroxid Form den Pflanzen bzw der Bodenstruktur zu geben, damit Zwiebeln zB lagerfähig werden oder frühe Salatsätze keinen Brand bekommen. Die 15% Carbonatkalk im Boden sind sozusagen relativ wirkungslos.
Der Vorbesitzer hat aber nicht alles falsch gemacht mit dem anschaffen der Säcke. Calcium ist neben Wasserstoff und Sauerstoff einer der Nährstoffe, die am meisten gebraucht werden. Bei Sandboden ist es meist der limitierende Faktor, neben dem Wasser. Also nicht wegschmeißen, sondern ruhig ausbringen. Bei Carbonatkalk gibts eigentlich kein zu viel. Wie gesagt, mein Boden hat 10 bis 15% davon. Das sind 100 bis 150g pro Kilo. Und ich dünge leicht lösliches Calcium weil der Bodenvorrat nicht ausreichend verfügbar ist.
Phosphat, es gibt Gemüse oder andere Pflanzen, die sind für frisches Phosphat dankbar, weil sie das alte, festgelegte Phosphat eben nicht so gut aufnehmen können.
Je höher der pH-Wert, desto schneller wird es festgelegt. Unlösliche Calciumphosphate wie bei mir im Garten bekommt man nur noch mit wenigen Pflanzen wieder mobilisiert.
Bei dir ist der pH mit 6,7 aber noch sauer genug für die eigentlich optimale Nährstoffverfügbarkeit. Das zeigt auch das das Calcium bei dir an Carbonat gebunden ist, nicht an Hydroxid, also nur freigesetzt wird, wenn es jemand aktiv braucht, zB Wurzeln, die deswegen Citronensäure und andere Komplexbildner ausscheiden. Bei mir ist eher pH 8. Beugt der Kohlhernie vor und legt zB Eisen fest. Freue dich über deinen pH-Wert, da geht alles.
Und Dolomitkalk, das ist nichts anderes als Calciumcarbonat. Das macht bei mir etwa 10 bis 15% vom Boden aus. Manche nennen das Pufferkapazität. Es liegt halt über Jahrzehnte tot rum, bis es von Pflanzenwurzeln oder vom sauren Regen mobilisiert wird. Und da das für Starkzehrer oft zu wenig ist, dünge ich Calcium als Kalkstickstoff, um die lösliche Hydroxid Form den Pflanzen bzw der Bodenstruktur zu geben, damit Zwiebeln zB lagerfähig werden oder frühe Salatsätze keinen Brand bekommen. Die 15% Carbonatkalk im Boden sind sozusagen relativ wirkungslos.
Der Vorbesitzer hat aber nicht alles falsch gemacht mit dem anschaffen der Säcke. Calcium ist neben Wasserstoff und Sauerstoff einer der Nährstoffe, die am meisten gebraucht werden. Bei Sandboden ist es meist der limitierende Faktor, neben dem Wasser. Also nicht wegschmeißen, sondern ruhig ausbringen. Bei Carbonatkalk gibts eigentlich kein zu viel. Wie gesagt, mein Boden hat 10 bis 15% davon. Das sind 100 bis 150g pro Kilo. Und ich dünge leicht lösliches Calcium weil der Bodenvorrat nicht ausreichend verfügbar ist.
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Zu der Saison 2022 mit dem Düngedepot seitlich bzw auch über die Knolle geschwappt noch mal ein Foto vom Bestand Ende Mai.Ayamo hat geschrieben: ↑30. Jan 2024, 20:03thuja hat geschrieben: ↑30. Jan 2024, 16:58PS: wenn du mutig und faul bist, kannst du die Düngedepots auch als Flecken zwischen die einzelnen Pflanzkartoffeln oder auch als Band geben, ohne das du vorher tiefer graben und wieder auffüllen musst.
Also 2022 hatten sie das zumindest vertragen, da hatte ich allerdings auch relativ viel Stroh eingearbeitet.
Du meinst, dann wachsen die Kartoffelwurzeln seitwärts? Das probiere ich mal aus.
Ich laufe sowieso in einen Kompostmangel hinein wg diverser Pflanzungen.
Damals hatte ich 460g SSA in 10 Liter Hühnermistjauche gerührt wenn ich mich richtig erinnere. Also umgerechnet rund 12g Stickstoff mineralisch pro Quadratmeter, das ist in etwa die Hälfte der Düngeempfehlung für Annabelle (die ist relativ Stickstoffhungrig mit 110% im Vergleich zu anderen Sorten). Der Bedarf liegt bei 21 bis 25g pro Quadratmeter. Also aus der Hühnermistjauche und aus dem Humus im Boden musste noch einiges mobilisiert werden. Die Proteinwerte waren gut. Mit Kompost alleine wäre das nicht zu erreichen gewesen, der wenige Stickstoff daraus kommt viel zu spät.
https://web.hzpc.com/teeltbeschrijving/ANNABELLE_C_DE_FRANCE_CHAIR%20FERME.PDF
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Hallo Thuja,
danke für die ausführlichen Erläuterungen.
Die Bodenfeuchte wird hier tatsächlich schlecht gehalten, die Witterung der letzten Jahre stellte ja fest sogar viel bessere Standorte vor neue Herausforderungen.
Früher, mit besseren Lagermöglichkeiten, habe ich drei Beete gehabt, jetzt mache ich zwei. Das lässt aber bei gleicher Sorte, immer noch Raum für Experimente.
Ich werde dann mal Kompost, Kompost + flüssig Nachdüngen, Depotdüngung neben und D. unterhalb der Kartoffeln testen.
Gruß A.
danke für die ausführlichen Erläuterungen.
Die Bodenfeuchte wird hier tatsächlich schlecht gehalten, die Witterung der letzten Jahre stellte ja fest sogar viel bessere Standorte vor neue Herausforderungen.
Früher, mit besseren Lagermöglichkeiten, habe ich drei Beete gehabt, jetzt mache ich zwei. Das lässt aber bei gleicher Sorte, immer noch Raum für Experimente.
Ich werde dann mal Kompost, Kompost + flüssig Nachdüngen, Depotdüngung neben und D. unterhalb der Kartoffeln testen.
Gruß A.
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Gestern habe ich Annabelle gelegt.Ayamo hat geschrieben: ↑30. Jan 2024, 16:17Rein aus Interesse: Könntest du auch auch Alzon neo-N nehmen? oder fehlt da die erwünschte Giftwirkung auf die Wurzeln?
Mit Alzon Neo-N und schwefelsaurem Ammoniak.
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- thuja thujon
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Mischung 4 Schippchen Alzon mit 4 Schippchen SSA.
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Zuerst Rillen ziehen mit dem Häufler.
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Pflanzkartoffeln rein, ich lege immer recht eng, zwischen rein die Düngermischung, als Depot. Nicht untendrunter, daneben ging auch und ist die Variante für faule Gärtner.
SSA liefert Schwefel, und Ammonium, der Harnstoff auch Ammonium und der ist sowohl gegen Umwandlung von Harnstoff in Ammonium als auch Ammonium in Nitrat stabilisiert. Das Depot dürfte also recht lange Ammoniumbetont bleiben.
SSA liefert Schwefel, und Ammonium, der Harnstoff auch Ammonium und der ist sowohl gegen Umwandlung von Harnstoff in Ammonium als auch Ammonium in Nitrat stabilisiert. Das Depot dürfte also recht lange Ammoniumbetont bleiben.
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Dämme häufeln und fertig. Jetzt heißts abwarten.
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Re: Cultan-Düngung bei Frühkartoffeln
Mir unerklärlich warum ihr diesen Aufwand treibt - das Zeug wächst doch eh wie verrückt und produziert mehr Knollen als man braucht - aber die nebenbei gelieferte Düngekunde ist sehr interessant!
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