Gestern ist mir aufgefallen, dass die Annabelle Blütenknospen schiebt. Nicht nur eine von 50 Pflanzen wie in anderen Jahren, sondern eigentlich fast alle.
Allerdings schieben auch die 2-3 Wochen später gelegten, flach gehäufelten und mit Blaukorn gefütterten Knollen Blütenknospen. Diese haben aktuell gerade mal das 4te bis 5te Blatt abgespreizt und stehen recht luftig da. Andere, 3,5 Wochen später gelegte und mit reichlich Blaukorn und damit auch Nitratlastig ernährte Knollen sehen dagegen eher kompakt aus und schieben auch noch keine Blütenknospen. Ich denke eine Folge der Trockenheit, zu wenig Wachstum und damit zur Hitze im April noch physiologisch zu jung.
Ich habe eine Beratungsanfrage wegen meinen Pflanzen gemacht, weils für die Sorte wirklich ungewöhnlich ist:
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie haben uns folgende Beratungsanfrage über das Portal der Gartenakademie ( www.DLR.RLP.DE ) zugesendet:
Hallo,
die am 10.3.18 gelegten Annabelle sind am 8.4. aufgelaufen und setzen zur Zeit
(kurz vor Reihenschluss) Blütenknospen an. Blühen tut die Sorte Annabelle eher
selten. Ist das eine Folge von Hitzestress durch die warmen Apriltage?
Dazu geben wir Ihnen gerne die folgende Antwort:
Die Blüte wird durch pflanzeneigene Hormone eingeleitet. Die Bildung dieser
Hormone ist zum Teil von der Pflanzenentwicklung abhängig, sie wird jedoch vor
allem von der Tageslänge und Temperatur (Hochsommertemperatur im April!)
bestimmt . Mit dem Beginn der Blüte ist die Entwicklung des oberirdischen
Pflanzenbestandes weitgehend abgeschlossen und auch die Anzahl der bis zur
Ernte weiterwachsenden Knollen festgelegt. Gleichzeitig verschiebt sich der
Hauptstrom der Photosyntheseprodukte von den Blättern in Richtung Knollen.
Steht über die fehlende Blattoberfläche kleinerer Pflanzen aber nur eine
eingeschränkte Photosyntheseleistung zur Verfügung, sind auch keine
Höchsterträge zu erwarten.
Blütenknospe:

kurz vor Reihenschluss, ich hatte mit 60cm eng gepflanzt

wegen des Ertrages, heute gewässert, vorher gings nur ums Wurzelsystem und da hilft Trockenheit, es war bis fast zur Mitte vom Damm trocken, 1cm breite Trockenrisse in der Mitte vom Damm kommen wirklich selten vor. Ein schöner Bestand, recht homogen und gedrungen. Gut mit Stickstoff versorgt (Blattfarbe), aber alles andere als geilwüchsig, aufgequollen oder umfallgefährdet, selbst den Sturm von vor 3-4 Tagen haben sie ohne Lager überstanden (und auch das wässern mit Flachstrahldüsen am Düsenrohr statt Gartenschlauch mit Brause):

Bin auf die angekündigten Gewitter am Wochenende gespannt, was die so anrichten.