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Bienenkolonie in Hauswand (Gelesen 8944 mal)
Moderator: partisanengärtner
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
Ich möchte nicht unbedingt zur Verwirrung beitragen.
Aber Wildbienen leben schon ja nach Art in größeren Kolonien. Bis auf wenige Ausnahmen die wohl nicht in Frage kommen sind das für jedes Weibchen eine eigene Brutröhre.
Das Auftreten von Honigbienenvölkern in günstigen Höhlungen kann auch folgenden Ablauf haben:
Schwarm fällt im Mai, Juni ein und übernimmt die Reste des alten im Winter an Varroa verstorbenen Volkes.
Das kann durchaus einige Jahre so gehen. Wobei oft für eine kurze Zeit die verbliebenen Honigreste im März April von umliegenden Völkern ausgeräumt werden. Wenn nicht freut sich der neue Schwarm drüber.
Ich kenn so einen Zyklus seit bald 10 Jahren in einer kleinen Feldkapelle.
Es gibt schon resistente Völker und Wege dahin zu kommen
https://resistantbees.com/blog/?page_id=2103
und hier sind einige effektive Versuche angegeben
https://chelifer.de/varroa/
Interessant ist auch das in Nordamerika wilde resistente Völker gefunden werden, die aber nach der in Obhutnahme durch Imker diese Fähigkeit nicht mehr haben.
So ganz Artgerecht ist unsere Imkerei nicht.
Die hier heimischen Bienen wurden auch vor der Varroa aktiv vom Deutschen Imkerverband ausgerottet, zugunsten der hochgezüchteten Carnica Völker. Um die Rassereinheit dieser genetisch verarmten Hochzucht zu gewährleisten.
Das dies im Tausenjährigen Reich gemacht wurde ist da nicht verwunderlich. Das man die heute die Nordische Biene nennt war damals noch nicht abzusehen. Es war eher die rassische (Leistung) Minderwertigkeit und geringe Gleichförmigkeit die sie so schlecht dastehen ließ.
Zudem hat man Ihr eine große Stechlust angedichtet. Meine Tante war Imkerin zu der Zeit mit vielen Völkern der alten Rasse. Sehr friedlich wie sie erzählte. Dann kam die Propaganda...
Die mussten alle umgeweiselt werden.
Wenn man solche Tatsachen recherchiert bei den Verbänden findet man diesen Genozid unter Honigbienen aber nicht mehr wieder. Da ist die Vergangenheitsbewältigung noch nicht recht vorhanden.
Man spricht davon das diese Biene bei uns nicht mehr vorhanden ist. Damals wurden alle auffindbaren wilden Völker mit Schwefel vergast. Das hat man vorher auch gerne getan, aber damals war es dann die Endlösung.
Aber Wildbienen leben schon ja nach Art in größeren Kolonien. Bis auf wenige Ausnahmen die wohl nicht in Frage kommen sind das für jedes Weibchen eine eigene Brutröhre.
Das Auftreten von Honigbienenvölkern in günstigen Höhlungen kann auch folgenden Ablauf haben:
Schwarm fällt im Mai, Juni ein und übernimmt die Reste des alten im Winter an Varroa verstorbenen Volkes.
Das kann durchaus einige Jahre so gehen. Wobei oft für eine kurze Zeit die verbliebenen Honigreste im März April von umliegenden Völkern ausgeräumt werden. Wenn nicht freut sich der neue Schwarm drüber.
Ich kenn so einen Zyklus seit bald 10 Jahren in einer kleinen Feldkapelle.
Es gibt schon resistente Völker und Wege dahin zu kommen
https://resistantbees.com/blog/?page_id=2103
und hier sind einige effektive Versuche angegeben
https://chelifer.de/varroa/
Interessant ist auch das in Nordamerika wilde resistente Völker gefunden werden, die aber nach der in Obhutnahme durch Imker diese Fähigkeit nicht mehr haben.
So ganz Artgerecht ist unsere Imkerei nicht.
Die hier heimischen Bienen wurden auch vor der Varroa aktiv vom Deutschen Imkerverband ausgerottet, zugunsten der hochgezüchteten Carnica Völker. Um die Rassereinheit dieser genetisch verarmten Hochzucht zu gewährleisten.
Das dies im Tausenjährigen Reich gemacht wurde ist da nicht verwunderlich. Das man die heute die Nordische Biene nennt war damals noch nicht abzusehen. Es war eher die rassische (Leistung) Minderwertigkeit und geringe Gleichförmigkeit die sie so schlecht dastehen ließ.
Zudem hat man Ihr eine große Stechlust angedichtet. Meine Tante war Imkerin zu der Zeit mit vielen Völkern der alten Rasse. Sehr friedlich wie sie erzählte. Dann kam die Propaganda...
Die mussten alle umgeweiselt werden.
Wenn man solche Tatsachen recherchiert bei den Verbänden findet man diesen Genozid unter Honigbienen aber nicht mehr wieder. Da ist die Vergangenheitsbewältigung noch nicht recht vorhanden.
Man spricht davon das diese Biene bei uns nicht mehr vorhanden ist. Damals wurden alle auffindbaren wilden Völker mit Schwefel vergast. Das hat man vorher auch gerne getan, aber damals war es dann die Endlösung.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
sprach ich nicht schon von ungünstiger konkurrenz?
wer mir nicht glaubt, könnte hier nachlesen (folie 24), das war ein vortrag/eine präsentation auf dieser veranstaltung.
generell lohnt sich tieferes einsteigen in die materie und beachtung der beiden pole agrarwirtschaft (honigbiene) und naturschutz (wildbienen).
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
zwerggarten hat geschrieben: ↑19. Feb 2019, 16:54
wer mir nicht glaubt, könnte hier nachlesen (folie 24), das war ein vortrag/eine präsentation auf dieser veranstaltung.
Noch ergänzend zu dem Vortrag: C. Saure ist der Berliner Wildbienenexperte, der viele Studien zu dem Thema gemacht hat, M. von Orlow ist selbst Imkerin, die wissen beide, wovon sie sprechen und kennen die Berliner Situation sehr gut.
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
Die hohe Völkerdichte der Honigbiene in Menschlicher Obhut kann natürlich für andere Nektar und Pollensammler andere Arten totkonkurrieren.
Die Honigbiene kann man problemlos mit Futter über die trachtarmen Zeiten bringen. Das hindert sie aber nicht die dann geringe Resource draußen stark auszuschöpfen.
Wildbienen haben mit ihren diversen Anpassungen eh schon ein Problem in unseren sauberen Landschaften.
Ich finde den Ansatz von Gänselischen schon sehr lobenswert. Gewöhnlich denkt man nicht mal drüber nach ob es auch anders ginge.
Die Honigbiene kann man problemlos mit Futter über die trachtarmen Zeiten bringen. Das hindert sie aber nicht die dann geringe Resource draußen stark auszuschöpfen.
Wildbienen haben mit ihren diversen Anpassungen eh schon ein Problem in unseren sauberen Landschaften.
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- zwerggarten
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
den gedanken, die (wahrscheinlich) wildbienen in der wand zu retten, finde ich absolut super, darum versuche ich ja darauf hinzuweisen, dass zusätzlich/ersatzweise aufgestellte honigbienen dafür nicht unbedingt die beste methode sind. ;)
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
zwerggarten hat geschrieben: ↑19. Feb 2019, 16:54
sprach ich nicht schon von ungünstiger konkurrenz?
wer mir nicht glaubt, könnte hier nachlesen (folie 24), das war ein vortrag/eine präsentation auf dieser veranstaltung.
generell lohnt sich tieferes einsteigen in die materie und beachtung der beiden pole agrarwirtschaft (honigbiene) und naturschutz (wildbienen).
Das Thema Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen hatten wir schon mehrmals betrachtet und ich stimme Dir da in allen Punkten zu zwergo, ohne Deine Verlinkungen jetzt im Detail gelesen zu haben. Die Ausführungen von Andreas Haselböck und Werner David dazu hatten wir uns auch schon angeschaut. Der gegenwärtige Moment ist die einzige Zeit im Jahr in der ich mich freue, hier vereinzelte Honigbienen anzutreffen, die Wildbienen schlafen einfach noch und Crocus sowie Galanthus und Eranthis freuen sich über Bestäuber. Ansonsten brauche ich diese Tiere in meinem Naturgarten nicht :-X.
Zu Deinen Bienen Gänselieschen: Es gibt durchaus Wildbienenarten, die in großen Nestansammlungen nisten. Der Meister der Wildbienen spricht dann auch von Kolonien. Es kann sich dabei sowohl um solitäre als auch um kommunale oder soziale Arten handeln. Zu Deiner Angabe von im Sommer auftauchenden Bienen fällt mir spontan Colletes daviesanus ein,ggf. auch Colletes similis die solche Nestansammlungen in Steilwänden bilden. Im Frühjahr käme da Anthophora plumipes in Frage. Wir sprechen hier bei allen drei Arten von Lochdurchmessern von etwa 6-8 mm. Aber das ist nur heitere Raterei. Um eine Hilfestellung geben zu können müssen wir unbedingt die Bienenart bestimmen ;).
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
Sorry, ich sehe das alles nicht so einseitig.
Wir hatten mal ein Jahr gar keine Honigbienen im Umkreis von 2km stehen. Die Obsternte sah dementsprechend bescheiden aus.
Die Hummeln und Wildbienen haben diese Mengen an Obstbäumen absolut nicht geschafft.
Wie dort ja schon steht, eine Konkurrenz tritt erst bei fehlenden Nektarspendern auf. Sind ausreichend blühende Pflanzen vorhanden, ist die Situation ausgeglichen. Wenn die Bauern keine Honigbienen mehr halten sollen, werden sie auch keine Blühstreifen mehr aussäen und keine Obstbäume mehr an die Feldwege pflanzen. Sie werden auch keinen Raps mehr pflanzen, denn den würde keiner bestäuben. Ich bin nicht der Meinung, daß den Wildbienen damit geholfen ist.
Aber für einige könnte sich die Situation jetzt durchaus verschärfen. Wie mir gesagt wurde, wollen viele Bauern hier dieses Jahr keinen Raps anbauen. Irgendein Insektizid ist wohl raus aus der Zulassung?!
Mich betrifft das nicht, da wir noch nie Rapshonig hatten, aber andere werden sicher jammern (und wandern?).
Die Info über die schädlichen Honigbienen werde ich an den Verein weitergeben. Sollen die sich auch ärgern. :-\
Wir hatten mal ein Jahr gar keine Honigbienen im Umkreis von 2km stehen. Die Obsternte sah dementsprechend bescheiden aus.
Die Hummeln und Wildbienen haben diese Mengen an Obstbäumen absolut nicht geschafft.
Wie dort ja schon steht, eine Konkurrenz tritt erst bei fehlenden Nektarspendern auf. Sind ausreichend blühende Pflanzen vorhanden, ist die Situation ausgeglichen. Wenn die Bauern keine Honigbienen mehr halten sollen, werden sie auch keine Blühstreifen mehr aussäen und keine Obstbäume mehr an die Feldwege pflanzen. Sie werden auch keinen Raps mehr pflanzen, denn den würde keiner bestäuben. Ich bin nicht der Meinung, daß den Wildbienen damit geholfen ist.
Aber für einige könnte sich die Situation jetzt durchaus verschärfen. Wie mir gesagt wurde, wollen viele Bauern hier dieses Jahr keinen Raps anbauen. Irgendein Insektizid ist wohl raus aus der Zulassung?!
Mich betrifft das nicht, da wir noch nie Rapshonig hatten, aber andere werden sicher jammern (und wandern?).
Die Info über die schädlichen Honigbienen werde ich an den Verein weitergeben. Sollen die sich auch ärgern. :-\
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
die per wanderimker*innen durch die lande gefahrenen oder von beseelten hobbyimker*innen ohne viel ahnung, erfahrung und sorgfalt überall und nirgends hingestellten honigbienen nicht als das einzig alleinselig machende in den himmel zu jubeln ist gerade nicht einseitig – jedenfalls aus meiner sicht. ;)
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
Ich wandere selber nicht, habe nur ein Volk, esse fast nie Honig und unsere leben hier ausschließlich zur Bestäubung der umliegenden Obstbäume.
Aber ich bin sehr gespannt, wer eurer Meinung nach Massentrachten bestäuben soll. Ein Heer von Arbeitslosen? Na die werden sich bei euch bedanken!
Oder importieren wir doch einfach das Obst aus Ländern, die kein Problem mit Honigbienen haben. Neuseeland oder so. ::)
Ah, jetzt verstehe ich eure Idee! 8)
Wenn wir unser eines Volk abschaffen würden, haben wir keine ausreichenden Bestäuber mehr. Das heißt in logischer Konsequenz, daß ich fünf von meinen sechs Süßkirschen abholzen kann. Bestäubt ja keiner! Dito drei Apfelbäume und zwei Eßkastanien und ein paar Weiden, die ich ohne Bienen nicht mehr brauche. Stattdessen pflanze ich ein paar schöne Magnolien und Liriodendren, die haben keine Raupen oder Läuse und sehen immer gut aus. :)
Nistkästen kann ich dann auch verfeuern. Wo's nichts zu fressen gibt, gibt's auch keine brütenden Vögel.
Und dann kommt's: Ohne Vögel haben die Wildbienen deutlich weniger Feinde! Gute Idee! :D
Aber ich bin sehr gespannt, wer eurer Meinung nach Massentrachten bestäuben soll. Ein Heer von Arbeitslosen? Na die werden sich bei euch bedanken!
Oder importieren wir doch einfach das Obst aus Ländern, die kein Problem mit Honigbienen haben. Neuseeland oder so. ::)
Ah, jetzt verstehe ich eure Idee! 8)
Wenn wir unser eines Volk abschaffen würden, haben wir keine ausreichenden Bestäuber mehr. Das heißt in logischer Konsequenz, daß ich fünf von meinen sechs Süßkirschen abholzen kann. Bestäubt ja keiner! Dito drei Apfelbäume und zwei Eßkastanien und ein paar Weiden, die ich ohne Bienen nicht mehr brauche. Stattdessen pflanze ich ein paar schöne Magnolien und Liriodendren, die haben keine Raupen oder Läuse und sehen immer gut aus. :)
Nistkästen kann ich dann auch verfeuern. Wo's nichts zu fressen gibt, gibt's auch keine brütenden Vögel.
Und dann kommt's: Ohne Vögel haben die Wildbienen deutlich weniger Feinde! Gute Idee! :D
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Aber ich bin sehr gespannt, wer eurer Meinung nach Massentrachten bestäuben soll. Ein Heer von Arbeitslosen? Na die werden sich bei euch bedanken!
Die effizientesten Bestäuber sind Hummeln. Die sind auch deshalb besser als Honigbienen, weil sie von einem Baum zum andern fliegen. Gibt es bei dir keine? Ich habe gestern in einen Artikel gelesen, daß Hummeln, dank intensiver Landwirtschaft usw. immer seltener werden.
Abgesehen davon geht es hier um die spezifische Situation bei Gänselieschen am Berliner Stadtrand. Da sind Honigbienen keine Naturschutzmaßnahme und für den Ertrag von ihren Obstbäumen auch nicht erforderlich.
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
Der Kleinimker ist sicher kein Problem und Du brauchst Dich auch nicht angepisst fühlen.
Man sollte aber auch die positive Propaganda für die Honigbiene durchaus kritisch betrachten.
Verschwindet die Honigbiene folgt der Mensch in wenigen Jahren ist z.B. so eine Propagandalüge.
Ich bin auch so ein Kleinimker wie Hyla und finde die Art extrem interessant.
Nur die normale Intensiv-Haltung und die momentan geübte Selektion auf besonders effektive Varroen ist schon arg schwer zu ertragen.
Man sollte aber auch die positive Propaganda für die Honigbiene durchaus kritisch betrachten.
Verschwindet die Honigbiene folgt der Mensch in wenigen Jahren ist z.B. so eine Propagandalüge.
Ich bin auch so ein Kleinimker wie Hyla und finde die Art extrem interessant.
Nur die normale Intensiv-Haltung und die momentan geübte Selektion auf besonders effektive Varroen ist schon arg schwer zu ertragen.
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
Wie meinst Du das mit den besondes effektiven Varroen?
Viele Grüße von
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
Durch die Behandlungen werden die Varroen auf schnelle Entwicklung selektiert. Durch das Inzuchtverhalten der Varroen setzen sich solche negativen Mutationen schnell durch. Sie müssen ja in immer kürzerer Zeit ihre Populationen aufbauen.
Gut sehen kann man den Effekt an der Tatsache das die Belastung immer früher im Jahr eine gefährliche Stärke für die Völker erreicht. Eine Herbstbehandlung reicht oft nicht mehr aus, weil gebietsweise schon vor Abschluß der Tracht mittlerweile behandelt werden muß.
Die Winterbahandlung kommt ja noch dazu.
Diese wird oft durch die aus wärmeren Gebieten stammenden Subspecies von Apis m.erschwert. Denn diese haben auch in unseren längeren Wintern oft keine echte Brutpause mehr, wie es die ursprüngliche Biene Apis m.m. hatte.
Die hat dadurch ja nicht die erwünschte Frühjahrsstärke die im Intensivobstbau erwünscht ist.
Unter natürlichen Bedingungen würde sich die Wirtsart in der ersten Phase stark ausdünnen. Da überleben nur die Varroenstämme die mit ihrem Wirt koexistieren können und natürlich die Bienen die dafür besser in der Lage sind. Eine Reinfektion mit tödlicheren Stämmen ist durch die vorübergehende Seltenheit nahezu verhindert.
Allerdings würden in dieser Phase auch alle Berufsimker aussterben.
Das diese Anpassung von Wirt und Milbe funktioniert kann man bei den vorher erwähnten Projekten in Schweden Frankreich und Nordamerika sehen.
Nordamerika war bis vor sehr kurzem übrigens völlig honigbienenfrei. Soviel zum erst sterben die Honigbienen, dann..
Gut sehen kann man den Effekt an der Tatsache das die Belastung immer früher im Jahr eine gefährliche Stärke für die Völker erreicht. Eine Herbstbehandlung reicht oft nicht mehr aus, weil gebietsweise schon vor Abschluß der Tracht mittlerweile behandelt werden muß.
Die Winterbahandlung kommt ja noch dazu.
Diese wird oft durch die aus wärmeren Gebieten stammenden Subspecies von Apis m.erschwert. Denn diese haben auch in unseren längeren Wintern oft keine echte Brutpause mehr, wie es die ursprüngliche Biene Apis m.m. hatte.
Die hat dadurch ja nicht die erwünschte Frühjahrsstärke die im Intensivobstbau erwünscht ist.
Unter natürlichen Bedingungen würde sich die Wirtsart in der ersten Phase stark ausdünnen. Da überleben nur die Varroenstämme die mit ihrem Wirt koexistieren können und natürlich die Bienen die dafür besser in der Lage sind. Eine Reinfektion mit tödlicheren Stämmen ist durch die vorübergehende Seltenheit nahezu verhindert.
Allerdings würden in dieser Phase auch alle Berufsimker aussterben.
Das diese Anpassung von Wirt und Milbe funktioniert kann man bei den vorher erwähnten Projekten in Schweden Frankreich und Nordamerika sehen.
Nordamerika war bis vor sehr kurzem übrigens völlig honigbienenfrei. Soviel zum erst sterben die Honigbienen, dann..
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Re: Bienenkolonie in Hauswand
durch die nordamerikanischen wanderimker, die aus allen staaten zur mandelblüte nach kalifornien anreisen, um die dortigen monokulturen zu bedienen, sollen kriminalität (beutenraub) und infektionsrisiko für die bienen (örtliche nähe extrem vieler völker verschiedener herkünfte) dramatisch steigen – ich sah letztens mal eine doku darüber. :-\
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Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.
Re: Bienenkolonie in Hauswand
zwerggarten hat geschrieben: ↑19. Feb 2019, 20:11
den gedanken, die (wahrscheinlich) wildbienen in der wand zu retten, finde ich absolut super, darum versuche ich ja darauf hinzuweisen, dass zusätzlich/ersatzweise aufgestellte honigbienen dafür nicht unbedingt die beste methode sind. ;)
Ich hatte nicht vor da ersatzweise etwas hinzustellen. Es war einfach ein Gedanke, den ich sowieso schon mal hatte. Wenn diese neuen Kästen evt. den vorhandenen Wildbienen, oder den evt. vorhandenen Wildbienen schaden würden, würde ich das eher nicht machen. Wenn es also normale Honigbienen oben in der Wand sind, was sich in Kürze klären lässt, weil der Imker hochgehen wird, wenn die Rüstung steht, dann kann ich die Kisten sowieso unbeschadet aufstellen.
Der Imker rief gestern Abend zurück und wir haben das WE 29/30.3. vorgesehen, um das zu klären.
Und ja, natürlich bin ich jetzt etwas erstaunt. Rieke meint, ich brauche bei mir da draußen an Wald und Fluß überhaupt keine Honigbienen zur Bestäubung meiner Obstbäume. Ich dachte schon, dass die nötig sind, um einen ordentlichen Ertrag zu haben. Hummeln sehe ich hier viele, aber wenig Bienen. Früher konnte man sich im Mai unter einen Obstbaum stellen und er hat gesummt und gebrummt. Das ist nicht mehr. Am WE saß eine kleine Biene auf meinem Knie - mit deutlichen dicken Pollensäckchen an den Beinen. Das müsste ja dann auf jeden Falle eine Honigbiene gewesen sein, wenn Wildbienen jetzt noch nicht fliegen.
Ich werde mal am WE rüber gehen, und mit nem Feldstecher ein paar Minuten den Mauerriss beäugen. Vielleicht komme ich da schon etwas weiter.
L.G.