Die 7,9% Humus erfasst die Bodenprobe allerdings schon. Werte über 4% machen nicht viel Sinn, also es bringt keine physikalische Verbesserung mehr. Nur noch die Stickstoffproblematik. C/N-Verhältnis, unkalkulierbare Stickstofffreisetzung. Die Düngeempfehlung steht in der Bodenanalyse mit 20g, das ist die unterste Hausnummer. Sollte man im Frühjahr aber machen, zum anschieben vom Bodenleben.
Kali, könnte man geben. Ich würde es aber nicht unbedingt jetzt machen. Wird ja erst im Frühjahr wieder gebraucht.
Das doofe an der Geschichte ist, man siehts ja in der Düngeempfehlung, mulchen ist eigentlich nicht möglich. Im Mulch ist Phosphor drin, der soll aber nicht gedüngt werden.
Aus der Nummer kommt man nur mit Gründüngern raus. Die kann man anbauen ohne das man Nährstoffe auf die Fläche bringt (also nur die Nährstoffe, die im Samen sind), hat hinterher aber Material zum mulchen, also kann in den Mulch der Gründüngung sein Gemüse säen bzw pflanzen.
Wie sieht die Probe vom Rasen aus?
Die Rasenproben unterscheiden sich oft heftig von denen im Gemüsebeet. Rasen wird oft nicht gedüngt, Gemüsebeete oft überversorgt.
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Fragen zu Methoden von Mulchgärten (Gelesen 22761 mal)
- thuja thujon
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
Puh, habe vorher etwas dazu geschrieben, nun ist es weg... Versuche eben später nochmals - jetzt gehe ich in den Garten - bin genervt!
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
Das ist tatsächlich sehr viel Humus, kommt sicher vom zu viel Kompost in den Beeten. Die Rasenprobe ist fast gleich – ein bisschen weniger Humus – 6,2 – allerdings auch sehr hoch und noch weniger Kalium, Magnesium ist gleich. Ich dünge den Rasen auch mit Biodünger, der auch zur Humusbildung führt, ohne Kompost. Woher der hohe Mg-Wert kommt ist mir schleierhaft?
Bei diesen Werten könnte ich theoretisch Starkzehrer ganz ohne zusätzliche Düngung anbauen. Ich dachte so – jetzt gebe ich nur dem Rasen ein bisschen Kalium mit Schwefel. Im Frühling – Stickstoff. Die Beete bekommen nur im Frühling Kalium und ganz wenig Stickstoff.
Gründünger in Zierbeeten kann ich mir schwer vorstellen. Mulchen lasse ich weg, aber wie schütze ich den Boden vor Austrocknung, womit bedecken? Jetzt brauche ich das nicht, im Sommer ist Trockenheit hier ein großes Problem.
Bei diesen Werten könnte ich theoretisch Starkzehrer ganz ohne zusätzliche Düngung anbauen. Ich dachte so – jetzt gebe ich nur dem Rasen ein bisschen Kalium mit Schwefel. Im Frühling – Stickstoff. Die Beete bekommen nur im Frühling Kalium und ganz wenig Stickstoff.
Gründünger in Zierbeeten kann ich mir schwer vorstellen. Mulchen lasse ich weg, aber wie schütze ich den Boden vor Austrocknung, womit bedecken? Jetzt brauche ich das nicht, im Sommer ist Trockenheit hier ein großes Problem.
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
Gründünger in Zierbeeten ist tatsächlich unpraktikabel. Da ist höchstens ein niedriger Klee und ähnliches als Unterpflanzung denkbar und eigentlich pflanzt man auch Hochstauden so dicht, das da nichts mehr an Licht am Boden ankommt. Dann braucht man aber auch nichts mehr bedecken, hat die Schattengare.
Kalium mit Schwefel, da kommt vor allem Kaliumsulfat in Frage. Kaliumnitrat und Schwefelsaurer Ammoniak wäre auch was.
Das viele Magnesium ist wahrscheinlich natürlich im Boden, hoher Carbonatgehalt, mit Magnesiumkalk.
Biodünger, der zu Humusbildung führt, da ist Stalldung noch der beste. Auf Rasen nicht praktikabel. Ansonsten führen die Gräserwurzeln zu viel Humus. Am besten, wenn man sie mineralisch düngt, nicht mit Biodünger. Also gut ernährte Pflanzenwurzeln schaffen deutlich mehr organische Substanz aufzubauen, als man mit Biodüngern geben kann.
Kalium mit Schwefel, da kommt vor allem Kaliumsulfat in Frage. Kaliumnitrat und Schwefelsaurer Ammoniak wäre auch was.
Das viele Magnesium ist wahrscheinlich natürlich im Boden, hoher Carbonatgehalt, mit Magnesiumkalk.
Biodünger, der zu Humusbildung führt, da ist Stalldung noch der beste. Auf Rasen nicht praktikabel. Ansonsten führen die Gräserwurzeln zu viel Humus. Am besten, wenn man sie mineralisch düngt, nicht mit Biodünger. Also gut ernährte Pflanzenwurzeln schaffen deutlich mehr organische Substanz aufzubauen, als man mit Biodüngern geben kann.
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
Danke für deine Einschätzung! So werde ich verfahren. Der Rasen bekommt Kunstdünger. Jemand (ich meine, es war Schultheis) hat mal geschrieben, dass es den Pflanzen egal sei, in welcher Form die Nährstoffe geliefert werden. Ob Bio oder nicht, Hauptsache sie hungern nicht. Ich dachte, dass ich biologisch düngen muss, für die Bodenlebewesen. War wohl zu viel des Guten.
Stauden pflanze ich auch dicht, es dauert manchmal 1 Jahr bis alles gut zugewachsen ist. Ohne Mulch gibt es zu viele Unkräuter und trockener Boden. Vielleicht soll ich Unkrautvlies verwenden, zumindest im ersten Jahr?
Stauden pflanze ich auch dicht, es dauert manchmal 1 Jahr bis alles gut zugewachsen ist. Ohne Mulch gibt es zu viele Unkräuter und trockener Boden. Vielleicht soll ich Unkrautvlies verwenden, zumindest im ersten Jahr?
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
Ich würde einfach nur durchhacken. 5 Tage nach ergiebigem Regen erwischt man das meiste frisch gekeimte Unkraut in kurzer Zeit. Oder du lässt den Rückschnitt dort liegen, wo er angefallen ist.
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
vor ein paar Monaten bin ich auf Teichsanierungen mit bestimmten Bakterien gestoßen. Soweit ich mich erinnre haben es die Bakterien irgendwie geschafft, den Phosphor unlöslich zu machen, so dass der nicht mehr gestört hat. (Ich finde es gerade nicht mehr, aber wenn es hilft, mach ich mich noch mal auf die Suche.) Könnte so was ähnliches auch für das mit Phosphor überdüngte Beet klappen? Dann könnte Cat vielleicht wieder mulchen.
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
Der Phosphor ist dadurch ja nicht weg, sondern wird wieder von Säuren, welche die Wurzeln ausscheiden, aufgeschlossen. Also Phosphat altert eh im Boden und je mehr Calcium, desto unlöslicher ist es.
Wenn man die Fläche sanieren möchte, kann man Phosphorzehrende Kulturen anbauen und den Aufwuchs entfernen. Aber Sinn macht das eigentlich nicht, durch Phosphorüberversorgung entsteht den Pflanzen ja kein Schaden.
Also die meisten Gärten kommen wunderbar damit zurecht. Neuere Blaukörner haben einen stark reduzierten Phosphorgehalt. Man kann auch mal 10 Jahre auf Null Phosphat gehen bei der Düngung, ohne das es zu Mangel kommt. Der geringe Anteil in den neueren Blaukörnern ist dazu da, dass doch wieder mal etwas frisches und damit löslicheres Phosphat vorhanden ist. Macht aber nur Sinn, wenn man das Blaukorn auch einarbeitet. Phosphor bewegt sich höchstens 2mm vom Düngekorn entfernt im Boden. Und an der Oberfläche sind meist keine Wurzeln.
Wenn man die Fläche sanieren möchte, kann man Phosphorzehrende Kulturen anbauen und den Aufwuchs entfernen. Aber Sinn macht das eigentlich nicht, durch Phosphorüberversorgung entsteht den Pflanzen ja kein Schaden.
Also die meisten Gärten kommen wunderbar damit zurecht. Neuere Blaukörner haben einen stark reduzierten Phosphorgehalt. Man kann auch mal 10 Jahre auf Null Phosphat gehen bei der Düngung, ohne das es zu Mangel kommt. Der geringe Anteil in den neueren Blaukörnern ist dazu da, dass doch wieder mal etwas frisches und damit löslicheres Phosphat vorhanden ist. Macht aber nur Sinn, wenn man das Blaukorn auch einarbeitet. Phosphor bewegt sich höchstens 2mm vom Düngekorn entfernt im Boden. Und an der Oberfläche sind meist keine Wurzeln.
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
Genau so ist es. Hier kann man etwas über PSB (Phosphate-solubilizing bacteria) lesen https://www.sciencedirect.com/topics/ag ... g-bacteria, Pseudomonas, Fusarium und Erwinia inklthuja thujon hat geschrieben: ↑9. Okt 2024, 12:12 Der Phosphor ist dadurch ja nicht weg, sondern wird wieder von Säuren, welche die Wurzeln ausscheiden, aufgeschlossen. Also Phosphat altert eh im Boden und je mehr Calcium, desto unlöslicher ist es.
Wenn man die Fläche sanieren möchte, kann man Phosphorzehrende Kulturen anbauen und den Aufwuchs entfernen. Aber Sinn macht das eigentlich nicht, durch Phosphorüberversorgung entsteht den Pflanzen ja kein Schaden.
...

Blaukorn mag ich gar nicht, werde mich jedoch gewöhnen müssen künstlichen Dünger zu benutzen. N, K, S, ohne P und Mg. Gestern musste ich wieder Eisenchelat gießen, da viele Sachen chlorotisch waren. Ein bisschen Kalium und Schwefel habe ich bereits ausgebracht. Stickstoff - im Frühling, minimal. Vorerst gibt es Kompost- und Mulchpause.
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Re: Fragen zu Methoden von Mulchgärten
Mit den Bakterien, die Nährstoffquellen erschließen können, kann man auch vorsichtig umgehen. Es sind ja durchaus auch ein paar Humanpathogene dabei.
Für die Landwirtschaft außerhalb der Erde, Mars etwa, werden sie aber durchaus diskutiert. https://www.scielo.br/j/bjb/a/8J9sR3mvS ... Q/?lang=en
Vorteil von mineralischen Düngern ist, man kann sie gezielt einsetzen und so die notwendige Menge reduzieren.
Und Mulchpause muss man nicht zwingend machen. Man kann ja Gründünger benutzen.
Für die Landwirtschaft außerhalb der Erde, Mars etwa, werden sie aber durchaus diskutiert. https://www.scielo.br/j/bjb/a/8J9sR3mvS ... Q/?lang=en
Vorteil von mineralischen Düngern ist, man kann sie gezielt einsetzen und so die notwendige Menge reduzieren.
Und Mulchpause muss man nicht zwingend machen. Man kann ja Gründünger benutzen.
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