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Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof (Gelesen 108001 mal)

Gartenreisen, Ausstellungen, Veranstaltungen, TV-Termine
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Frank
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

Frank » Antwort #300 am:

Vielleicht bin ich besonders sensibel wegen des Verlustes, da drei gute Freunde/innen entweder unheilbar erkrankt, schwer erkrankt oder kürzlich gestorben sind.

Aber - alles muss und darf man nicht hinnehmen.

Dazu gehört auch die Profitcenter-Denke in Bezug auf den Hermannshof.

Ich wundere mich das die Gartenbauverbände nicht Alarm schlagen.

Oder sind wir am Ende nur Keukenhof!?


LG Frank
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RosaRot
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

RosaRot » Antwort #301 am:

Es gibt sicher Leute, die da Alarm schlagen, nur findet man wenig dazu, soll wohl mit Macht regional gehalten werden, das Dilemma (?).
Immerhin fand ich noch eine Zusammenfassung zu Gründen in einem anderen Forum.
Viele Grüße von
RosaRot
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LissArd
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

LissArd » Antwort #302 am:

Folko Kullmann hat recht umfangreiche Informationen zur Thematik auf Instagram geteilt: https://www.instagram.com/p/CtkKNKRKdMe/

Generell schrieb er uns kürzlich als Antwort auf die Frage, ob man denn überhaupt gar nix tun könne, um eventuelle Rettungsaktionen zu initiieren: "Ich fürchte, der „Fisch ist geputzt“. Die Änderung des Vereinszwecks wurde schon im Februar klammheimlich hinter verschlossenen Türen vollzogen, die Mittel von Freudenberg seit Jahren reduziert. Unabhängig davon, dass das in der breiten Presse thematisiert gehört, denke ich nicht, dass sich an der Gesamtsituation was ändert."

Ich weiß, dass von diversen Personen aus der Gartenwelt, die das alles ebenfalls nicht einfach so hinnehmen und Alarm schlagen wollten (wozu es ja aber offenbar bereits zu spät ist) derzeit überlegt wird, ob es zumindest möglich sei (um den Verlust des Hermannshofs in seiner langjährigen Funktion irgendwie "abzufangen") anderweitig unabhängige Forschungsgärten zu etablieren. Dazu sollen (wollen?) sich dann diverse Stiftungen, Verbände, Vereine und andere Interessierte "mit Einfluss" zusammentun. Es wird also durchaus diskutiert und geredet und geplant, nur nicht unbedingt in den öffentlichen Medien. Folko Kullmann meint: "Vielleicht kann dieses Ereignis der Anlass zu einer wirklichen, engen Kooperation und einem Projekt aller „grünen“ Gesellschaften und Verbände werden..." – zu hoffen wäre es!!
»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
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LissArd
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

LissArd » Antwort #303 am:

Wenn man den Beitrag auf Instagram liest, gibt es dort noch zusätzliche (detailliertere) Infos und weiterführende Einblicke zum Thema in den Kommentaren und Antworten zu Folkos Beitrag
»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
Frank
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

Frank » Antwort #304 am:

Vielen Dank - „Fisch geputzt“ - hin oder her.

Ich verstehe mehr und mehr den Frust der @Aktivisten@ ob des Klimaschutzes.

Als Landei bin ich näher an den Auswirkungen des Umbaus und habe viel zu kritisieren.

Aber hinter „verschlossenen Türen“ - auch menschlich - den Hermannshof und seinen Leiter abzuschiessen - unwürdig!
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LissArd
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

LissArd » Antwort #305 am:

Hier eine Zusammenfassung des öffentlich sichtbaren Textes von Folko Kullmann zum Thema, da vermutlich viele hier nicht auf Instagram "unterwegs sind".

"Die Veränderungen im Hermannshof in Weinheim, sowohl der Wegfall der Forschung wie auch die Trennung von Prof. Cassian Schmidt als Leiter des Parks, machen sprachlos. Der Hermannshof war unter der wissenschaftlichen Leitung – erst mit Urs Walser, dann mit Cassian Schmidt – eines der wichtigsten Zentren der Pflanzen- und insbesondere Staudenverwendung, der Forschung, der Ausbildung und der Weiterbildung. Nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Die neue strategische Ausrichtung zu einer reinen Schauanlage, wie sie von der Eigentümerfamilie und der Stadt Weinheim ohne fachliche Beratung beschlossen wurde, ist für öffentliche und private Gärten ein fatales Signal – denn ohne Forschung und Weiterentwicklung von Pflanzensortiment und Kulturtechnik ist eine Anpassung an den Klimawandel nicht möglich. Wir können nur hoffen, dass wenigstens ein Teil der Pflanzungen auch zukünftig erhalten bleiben und der Park Besucherinnen und Besuchern weiterhin inspiriert, ihre Gärten an den Klimawandel anzupassen. Ein „Blümchenpark“ mit Rasenflächen kann das nicht – schon gar nicht in einer Region, die zukünftig besonders stark von Hitzewellen und Dürreperioden betroffen sein wird. @thedynamicvision2023 ist eine der letzten Gelegenheiten, den Garten in seiner jetzigen Pracht noch einmal zu besichtigen.

Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen oder Stimmungsmache. Die Anlage befindet sich im Besitz der Fa. Freudenberg und wird vom „Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof e. V.“ verwaltet. Vorsitzender ist ein Mitglied der Familie Freudenberg, es gibt dazu einen wissenschaftlichen Beirat, der von Prof. Bernd Hertle aus Weihenstephan geleitet wird. Zweck des Vereins war es, den Garten als Schau und SICHTUNGSgarten zu erhalten und wissenschaftlich weiterzuentwickeln. Die Kosten teilen sich das Unternehmen und die Stadt Weinheim, ein Teil wird durch Pflanzenverkäufe im Garten selbst erwirtschaftet. Die Finanzielle Förderung durch das Unternehmen Freudenberg wurde bereits in den letzten Jahren reduziert, Vorschläge zur Generierung von Zusatzerlösen wie ein symbolischer Eintrittseuro, wurden abgelehnt. Im Frühjahr wurde, ohne den wissenschaftlichen Beirat zu konsultieren, der Vereinszweck geändert. Die Forschung entfällt, der Park soll nur noch Schauanlage sein. Ohne Forschung und wissenschaftliche Weiterentwicklung. Prof. Schmidt wurde betriebsbedingt gekündigt und mit einem Hausverbot belegt. Geht man so mit langjährigen Mitarbeitern um? Dass die Bevölkerung bereit ist, für gepflegte und attraktive Grünanlagen Eintrittsgelder zu bezahlen, dafür gibt es genügend Beispiele, wie den Luisenpark in Mannheim. Der Hermannshof war ein internationaler Fixpunkt der Pflanzenforschung, hier trafen sich nicht nur die Elite der Pflanzenverwenderinnen und Verwender, sondern auch Abertausende von interessierten Gärtnern, Planenden, Architekten, Botaniker, Auszubildende, Studenten, Trainees und Praktikanten. Über die Gründe, warum weder Stadt noch Unternehmen an einer anderen Lösung interessiert waren, sondern Tatsachen geschaffen haben, kann man nur spekulieren – doch dafür sind die Sozialen Medien nicht die richtige Plattform."



»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
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Nox
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

Nox » Antwort #306 am:

Das stimmt mich sehr traurig. Um so schöner, dass ich den Herrmannshof in seiner ursprünglichen Art noch besuchen konnte, es war wohl 2018, zu dieser Zeit im Juni. Die Anlage hat mich sehr beeindruckt.. Und in Vasterival war ich im November 2019, wenn ich mich recht erinnere und durfte an einer Führung mit dem bisherigen Chefgärtner teilnehmen, da hatte der Garten schon den Besitzer gewechselt.
.
Ein anderer Garten in der Ecke war bereits für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Irgendwie Götterdämmerung.

Frank hat geschrieben: 19. Jun 2023, 17:51
...
Ich verstehe mehr und mehr den Frust der @Aktivisten@ ob des Klimaschutzes.
...

.
Ja weisst Du Frank, der Umbau der Energiewirtschaft für den Klimaschutz kostet nun soviel Geld, dass für Dinge wie Staudenpflanzungen und höhere Gartenkunst kein Geld mehr übrig ist. Das müssen wir nun einsparen, um Chipfabriken, Wärmepumpen und die Unterstützung der Ukraine zu finanzieren. Wenn sich sonst kein reicher Mäzen für die Erhaltung der Gartenkultur findet, war's das dann.
.
Aber Cassian Schmidt gleich Hausverbot zu erteilen, das schockt mich richtig. Brutaler kann man jemanden kaum mehr strafen, als dass er sein Baby nicht mehr sehen darf. Da muss es ganz harte Auseinandersetzungen gegeben haben.
Frank
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

Frank » Antwort #307 am:

Hallo Nox,

Alles sehr gut erklärt und so.

Aber - wir wären doch nicht intelligente Menschen, wenn wir nicht ausgemachten Unfug erkennen könnten.
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Frank
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

Frank » Antwort #308 am:

Vergessen grundsätzlich die Initiativen zur Wärmepumpe. Wir wissen auch ohne Regelung mehr als die Politik.

Wenn Global Warming ein Zusammenhang ist - wir müssen auf allen Ebenen agil bleiben.
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Gartenlady
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

Gartenlady » Antwort #309 am:

Das ist alles so furchtbar. Garten ist anscheinend nicht mehr Mainstream, man kann es an allen Ecken sehen, nur noch lästiges Anhängsel ans Haus mit Schotter zugepflastert.

Ich habe einmal einen Vortrag von Cassian Schmidt gehört, Jahre ist es her, ich war ungeheuer beeindruckt über sein geballtes Wissen und natürlich war ich auch im Hermannshof mehr als einmal. Selbstverständlich hätte ich Eintritt dort bezahlt. Welch ein Abstieg! Es tut wirklich weh auch dem unbeteiligten Gartenliebhaber wie muss es C.S. gehen? Die Gärtnerei Hügin gehört auch in diese Kategorie: brauchen wir nicht mehr, solches Gartengedöns.


Nichts bleibt wie es war
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LissArd
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

LissArd » Antwort #310 am:

@Gartenlady: Du sprichst mir aus der Seele… 😒
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

Frank » Antwort #311 am:

Liebe Birgit,

Wie wahr!

Ich finde, dass wir uns viel zu viel etwas einfach über den Löffel barbieren lassen.

Ja - Geld regiert die Welt - aber unsere Gärten inklusive und besonders Weinheim
sind eon Statement und würden keinem Kommerz unterliegen wollen.

Stiftungen und so - sie hören sich nur fromm an. Und dann unterstützt der Staat das auch noch.

Nichts dergleichen für uns an der Basis.

Wenn es im Falle des Hermannshof andere finanzielle Strömungen gab - wo ist da die Konsultation der Stadt Weinheim!?
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solosunny
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

solosunny » Antwort #312 am:

Das ist wirklich sehr traurig , um so mehr bedaure ich es , dass ich es noch nie bis dort hin geschafft habe. Leider war immer irgendetwas anderes wichtiger. ...
:-[
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solosunny
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

solosunny » Antwort #313 am:

Sagt mal kann man sich den noch anschauen? Hab gerade nach einem Zugticket geschaut. Ich finde es erschwinglich ..., würde noch benachrichtigt am Dienstag, dem 19. Juli Zeit und Lust haben?
Frank
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Re: Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

Frank » Antwort #314 am:

Ich werde die BuGa Mannheim definitiv meiden!
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