schöner Thread! (hab Seite 1 und 21 gelesen)meine Großeltern väterlicherseits waren Bauern, haben das aber just zu meiner Geburt aufgegeben (1961). Die verbliebene Fläche wurde dann zu einem kleinen Teil als Gemüsegarten gehalten.Opa hatte ab und an mal Kartoffeln, Oma immer Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Stachel- und Johannisbeeren (ja ich weiß, das ist KEIN Gemüse)In einem Bauerngarten wird halt gemischt was passt.Ich fand diese Gärtnerei immer total langweilig, und habe keinen Unterschied in selbstgezogenen und gekauften Gemüsen/Obst gesehen.Aber das ist lange her. Ich kannte nun seit vielen Jahren nur noch Supermarkt-Gemüse/Obst. Als ich nun den Garten "geerbt" habe, habe ich dieses Jahr erstmals eigenes Gemüse angepflanzt.Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, rote Beete, Dicke Bohnen, Feuerbohnen, Rettich, Radieschen (logisch), Erbsen, Brokkoli, Kohlrabi, Salate, Rhabarber. Zum Spaß und ausprobieren auch Zuckermais, Zucchini, Kürbis. natürlich auch Kräuter wie Petersilie, Cumin (nie wieder), Koriander, das ganze Thymian/majoran-Programm, Salbei, Basilikum, Pfefferminz, Melisse. Ach ja, und Topinambur.Ich hab im ersten Jahr schon viel gelernt, aber eines kam unerwartet hinzu: Die Auslagen im Supermarkt werden immer ekliger.das habt ihr ja schon eingangs gesagt: Man sieht einfach, wo Chemie zu Hilfe genommen wird. So dick, rot, prall (und geschmacklos) wird kein natürliches Gemüse.Lange Lagerfähigkeit ist auch kein Qualitätsmerkmal, da diese Lagerung noch IM Geschäft stattfindet, kaum über den Kassenscanner gezogen wird alles schnell schlaff.Ach, ich liebe mein Gemüse. Es schmeckt vielleicht nicht besser als aus der Massenproduktion, aber ich weiß wie und wo es gewachsen ist.Und mein Jüngster nimmt selbstgeerntete Möhren von seinem kleinen Beet (selbstgesät!) mit als Pausensnack, und konnte seine Klassenkameraden begeistern (ist diese "Urmöhre", die außen rot wird. der Knüller im Klassenzimmer)Gestern war ich im Großmarkt und fragte nach einer Kartoffelkiste. Der Verkäufer meinte dann, er wundert sich dass diese Dinger immer häufiger bestellt werden. Leider ist deren Fassungsvermögen "Zentner" noch außerhalb meiner Reichweite und ich hab für meine 4 Reihen Kartoffeln einen großen Korb gekauft.Aber zeigt das einen neuen Trend? Zum Eigenanbau?Früher hat man selbst angebaut, um Geld zu sparen oder weil es manches im Laden/auf dem Markt halt nicht gab.heute ist eigenes Gemüse ein Luxus, oder eine Einstellung (bio)Aber ich denke einfach nur, wer Land besitzt um Nahrung damit produzieren zu können, der sollte das auch tun!Denn die großen Monokulturen, die notwendig sind um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, sind - wie wir wissen- weder natürlich noch gut für die Landschaft.
Jeder, der ein Fleckchen Erde hat um Möhren und Co darin wachsen zu lassen, der sollte es auch bebauen. Zeit für die Pflege mal vorausgesetzt. Denn mit jeder noch so kleinen Ernte "entlastet" man die Massenproduktion.Rosen und Co kann man nicht essen. Ich habe einige, die meisten noch von Oma mitgeerbt. Und ich hege sie. Aber sie nehmen mir auch keinen Platz für Kartoffeln etc weg.Ich überlege schon, wie ich meine ca 120 qm Gemüse erweitern kann.Eine komplette Selbstversorgung für 4 Personen wäre ideal, aber dafür muss ich noch viel lernen.Ich habe mit ungüstigen Pflanzplänen angefangen, und nun stehen Beete leer, im nächsten Jahr wird alles anders.Sorry for the viele Text