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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 18. Sep 2025, 12:09
von Mediterraneus
Ich habe gestern auch die ersten 10 Negronne geerntet. Gerade zur Mittagspause den Rest verspeist.
Der Baum hängt voll, ich denke ab heute oder morgen kann ich ein Eimerchen ernten. Das geht dann bis Mitte Oktober so weiter

Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 18. Sep 2025, 13:18
von cydorian
philippus hat geschrieben: ↑18. Sep 2025, 08:10
Für mich unterscheidet sich MddS geschmacklich deutlich von RdB. Mich hat sie weniger an Beeren, sondern eher an Pfirsich erinnert
Einerseits stimmt das auch nur bei langer, guter Besonnung, dieses Jahr zum Beispiel überhaupt nicht. Und auch dann bleibt es dieselbe Stilgruppe. Die früh vollsüsse Grüne daneben ist davon viel weiter weg, sie kommt nach typischer Honigfeige, da sind Zuckerarten beherrschend mit laaangem Süsseindruck.
Vor wenigen Tagen blind verkostet beim Nachbarschaftsfest (tolle Gelegenheit, bei der Riesenernte was lozuwerden) konnte auch niemand etwas unterschieden, die meisten Leute dachten, die RdB seien einfach kleinere Früchte derselben Sorte. Oder je nach genauem Reifezustand wurden verschiedene Sorten vermutet, obwohl es dieselbe war. Denn vor allem MddS entwickelt sich geschmacklich erst Tage nach blauwerden, oft wird das gar nicht erreicht wenn Nachtkälte oder Regen Früchte zum reissen bringen.
Sehr zu empfehlen, das. Ist ein guter Realitätstest und holt einen selber auch von einer eventuell entwickelten Geschmacksarroganz runter, für die Feigenbeschreibungen besonders anfällig sind.
Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 18. Sep 2025, 13:48
von philippus
,Bordano‘ - die Feige habe ich nach dem Ort im Friaul benannt, wo sich der Mutterbaum befindet.
Exzellente Feige von 45 Gramm. Saftig, Aroma von roten Früchten, leichte Säure. Ähnliches Geschmacksprofil wie Conde.
Hätte aber noch einen Tag länger hängen können.
Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 18. Sep 2025, 18:53
von Roeschen1
cydorian hat geschrieben: ↑18. Sep 2025, 13:18
philippus hat geschrieben: ↑18. Sep 2025, 08:10
Für mich unterscheidet sich MddS geschmacklich deutlich von RdB. Mich hat sie weniger an Beeren, sondern eher an Pfirsich erinnert
Vor wenigen Tagen blind verkostet beim Nachbarschaftsfest (tolle Gelegenheit, bei der Riesenernte was lozuwerden) konnte auch niemand etwas unterschieden, die meisten Leute dachten, die RdB seien einfach kleinere Früchte derselben Sorte. Oder je nach genauem Reifezustand wurden verschiedene Sorten vermutet, obwohl es dieselbe war. Denn vor allem MddS entwickelt sich geschmacklich erst Tage nach blauwerden, oft wird das gar nicht erreicht wenn Nachtkälte oder Regen Früchte zum reissen bringen.
Sehr zu empfehlen, das. Ist ein guter Realitätstest und holt einen selber auch von einer eventuell entwickelten Geschmacksarroganz runter, für die Feigenbeschreibungen besonders anfällig sind.
Ich denke, der Geschmackssinn ist sehr unterschiedlich bei Menschen entwickelt,
hängt ja auch mit dem Geruchssinn zusammen.
Re: Firoma - Brown Turkey??
Verfasst: 18. Sep 2025, 19:17
von Maulbärchen
Felcofan hat geschrieben: ↑16. Sep 2025, 18:22
Maulbärchen hat geschrieben: ↑16. Sep 2025, 17:54
Kommt drauf an, von welchem Anbieter hast du die Firoma gekauft?
Hab in den Mails gewühlt, bei Chrestensen Gartenversand, April 2022, die Früchte, müssten ja Brebas bisher gewesen sein, waren eher rundlich, eher braun und lecker-süß. Die von einem Nachbarn im Vergleich waren eher grasig
Ich hatte meine zum Testen mal bei Rühlemanns gekauft, weil ich mit deren Kräutern sehr zufrieden bin. Ist aber jünger als deine, 2024, und noch im Topf, nicht an der Hauswand. Im Internet heißt es Firoma sei eine Bown Turkey oder Littel Miss Figgy. Little Miss Figgy habe ich zum Vergleichen, die sehen anders aus. Ein Brown Turkey Züchtung könnte es sein, wenn ich sie mit anderen vergleiche. Da gibt es natürlich so viele Züchtungen, dass es nicht eindeutig ist. Da bräuchte man Bilder von deiner und deren Blätter und Früchte. Bei Rühlemanns war die Beschreibung "Insgesamt eine Neuzüchtung, die sehr reich trägt und sich gut verzweigt. Eine erste Ernte ist ab Ende Juni möglich, bei günstigem Wetterverlauf auch noch eine zweite Ernte im September und Oktober.“ Das passt, es hängen aktuell viele Feigen dran, obwohl sie klein ist, aber die meisten werden nicht mehr reif, schätze ich. Da ich genug Herbstfeigen habe und frühe Feigen benötige, könnte es passen. Wie findest du den Geschmack, würdest du den Geschmack beschreiben?
Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 18. Sep 2025, 20:48
von KarlAC
StratoV hat geschrieben: ↑12. Sep 2025, 11:10
cydorian hat geschrieben: ↑9. Sep 2025, 18:53
Von
Vielfalt schrieb ich nicht, die ist durchaus deutlich zu erfahren, sondern zu Aromen und wie kräftig die sind.
Vielfalt entsteht durch das sich unterscheidende Gesamtbild, bestehend aus z.B. Saftigkeit, Zuckergehalt, Textur, Kerne, Säure und Aromen - alles, gesamt.
Aromen sind z.B. nach Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, nach Leder, Lakritz, aus Estern, Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Carbonsäuren und Aldehyden sowie Aromavorstufen aus Carotinoiden und Phenolen, Glycosiden von Terpenoid-Alkoholen. Hier ist die Kraft und und Unterschiede kleiner und enger bei Feigen. Welche Aromen findest du denn in welchen Sorten?
Sekundäre Aromen wären dann noch zu nennen, die entstehen erst durch Verarbeitung, z.B. Trockung - besagtes Karamel als Beispiel.
Sowas wie "rote Beere", "Erdbeere", "Melone" konnte ich nicht schmecken.
Ich vergleiche es mal mit Rotwein: Ich kann Dornfelder von Merlot unterscheiden. Aber trockener Rotwein wie Shiraz/Merlot/Cabernet schmecken für mich fast identisch.
Für mein Empfinden definiert sich, wie Cydorian sagt, die Vielfalt der Feigen nicht über "Aromen", sondern über Merkmale wie: Erntezeitpunkt, Fruchtgröße, Saftigkeit, Süße, Nussigkeit durch viel/wenig Kerne.
Ich würde auch gerne nochmal euer beider Post aufgreifen.
Ich habe zwar noch nicht viele Feigen bei mir ernten könnten, aber die Unterschiede von den Wenigen waren teils schon deutlich. Eine Rigato del Salento habe sowohl ich als auch meine Frau deutlich mit einer Honigmelone assoziieren können. Vielleicht gibt es nicht das breite Aromenrad wie beim Wein, dennoch lassen sich Unterschiede raus schmecken. Ich stimme dir aber zu dass z.B. Saftigkeit, Textur, Kerne und vielleicht noch die Dicke der Haut zu einem positiven oder eher negativem Mundgefühl führt, wodurch man eine Feige mag oder eben nicht und das Aroma dabei eher untergeordnet ist. Dennoch glaube ich, dass die olfaktorische Wahrnehmen von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt ist und man eben nicht pauschal sagen kann, dass bis auf die Konsistenz alles sehr ähnlich bis gleich schmeckt.
Vor meiner ersten richtigen Weinverkostung habe ich auch nur zwischen lecker und nicht lecker unterschieden, ohne zu wissen warum. Bekommt man aber dann neben Süße und Säure noch ein paar Aromen mit an die Hand, versteht man auch auf was man achten kann und lernt dann doch Aromen zu unterscheiden.
Insgesamt kann ich aber schon sagen: Feigen schmecken mir einfach
Und wäre doch schade wenn man aufhören müsste immer und immer weiter der besten, frühstens, ertragreichsten und leckersten Feige hinterher zu jagen

Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 18. Sep 2025, 20:50
von husar2003
Daumengrün hat geschrieben: ↑18. Sep 2025, 04:53
Bei meinem Nachbar auf 700müM sind jetzt auch die ersten Rdb Herbstfeigen reif.
Gruss Dg
Dann kann ich ja auf meinen 40müNN noch hoffen
