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100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt (Gelesen 29318 mal)
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- hobab
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Toller Vortrag, Danke für die Bilder, konnte mir das leider erst jetzt ansehen, weil ein Häuslebauer am Anfang meiner Straße jetzt zum zweiten Mal die Kabel durchgebaggert hat. Immerhin nicht wieder die Wasserversorgung….
Sehr beruhigend das du so pragmatisch rangehst, bei dem Thema Tropenpflanzen schwingt ja schnell so eine leichte Besessenheit mit und da ich selber seit ein paar Jahren in den Hinterhöfen hier experementiere bin ich sehr froh über praktikable Anregungen. Wobei wirklich Welten zwischen den Klimabedingungen an der französischen Grenze und Brandenburg liegen, schon Stadtgrenze und Innenstadt hier sind absurd verschieden - mioga wäre mir im Prenzlauer Berg nicht erfroren…
Sehr beruhigend das du so pragmatisch rangehst, bei dem Thema Tropenpflanzen schwingt ja schnell so eine leichte Besessenheit mit und da ich selber seit ein paar Jahren in den Hinterhöfen hier experementiere bin ich sehr froh über praktikable Anregungen. Wobei wirklich Welten zwischen den Klimabedingungen an der französischen Grenze und Brandenburg liegen, schon Stadtgrenze und Innenstadt hier sind absurd verschieden - mioga wäre mir im Prenzlauer Berg nicht erfroren…
Berlin, 7b, Sand
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Ich schubse den Thread hoch, damit Semicolon sich wieder meldet und etwas berichtet.. ;)
Der Winter war ja teilweise mild, dann harte Kahlfrost.. Wie sieht es jetzt bei Dir aus?
Der Winter war ja teilweise mild, dann harte Kahlfrost.. Wie sieht es jetzt bei Dir aus?
"Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain
Mark Twain
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Gute Idee, ich war viel zu fokussiert auf unwichtige Dinge des Lebens (Arbeit...)
Hier ein kleiner Eindruck der letzten 1-2 Wochen. Nach dem unendlich langen Frühjahr ist der Garten mitten in der grünen "Detonation". Der große Ahorn stand noch nie so frühen Blatt und auch der Holunder ist bereits Anfang März ausgetrieben. Vermutlich erklärt das auch die Läuse-Invasion. Ansonsten habe ich zwei "Großbaustellen" eröffnet und nach unendlichen Wochen von Ablenkung durch Arbeit und schlechtem Wetter weitestgehend fertiggestellt.
Diese Strauchpäonie blüht zum ersten Mal.
Echter Showstopper zur öffentlichen Straße und absolute Perfektion. Interessant ist, dass die Pflanze wirklich nie auch nur einen Sonnenstrahl sieht (Nordseite im Schatten der Linden-Allee).
Impatiens omeiana ist wir immer sehr früh dran. Sie steht denkbar ungünstig und trocken und wird sich bis zum Hochsommer fast vollständig verabschieden. Aber im Moment ist sie eine Pracht.
Die Schattenecke auf der Südseite ist einer der "ältesten" Teile des Gartens, sie existiert bereits seit 5 Jahren mit geringen Modifikationen. Und ich finde, so langsam wird es sehr päsentabel.
Hosta 'Danica Poul', inzwischen meine Lieblingssorte, trotz "unnatürlicher" Färbung. Sehr wüchsig und robust. Die einmalige Zeichnung vergrünt erst spät im Jahr und vergilbt nicht, was ich bei gezeichneten Hostas als sehr unattraktiv empfinde. Und nein, das ist kein HVX.
Der Acanthus 'Hollards Gold' ist eine Sünde aus meinen Garten-Anfängen. Sünde im Bezug auf den extrem beengten Standort. Dieses Jahr zeigt die bisherige Mickerpflanze, was in ihr steckt. Ich bleibe meinem dense gardening Motto aber treu und freue mich über eine vermutlich bald gigantische Solitärstaude mitten im Beet :)
Eryngium yuccifolium ist mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen und bildet eine Überleitung zum neu angelegten mediterranen Sand- und Kiesbeet.
Zwar bevorzuge ich inzwischen wieder natürliche Grüntöne, aber diesem Farbkontrast kann man sich einfach nicht entziehen. Der rote Knöterich konnte dank feuchtem Sommer 23 nun endlich Fuß fassen. Die Hakonechloa 'Aureola' liefert den perfekten Farbkontrast. Leider haben sowohl Giersch als auch kriechender Hahnenfuß ebenfalls einen Booster bekommen. Den großen Hotspot habe ich zwar mit einem organischen Vlies und Mulch beinahe unverschämt erstickt, aber 2-3 Quadratmeter Beetflächen muss ich ab jetzt noch händisch bearbeiten. Und selbst das wird vermutlich eine Lebensaufgabe.
Persicaria 'Purple Fantasy' passt eigentlich auch nicht mehr zu einem "Erwachsenen-Garten', aber die Blattform und Musterung faszinieren mich noch heute. Wie die meisten Knöteriche ist die Pflanze sehr konkurrenzstark, wird aber nicht lästig.
Hatte leider die Herbstpflanzung bei Päonien verpasst, daher müssen die 3 Neuankömmlinge diese Saison in Töpfen überstehen. Bei der Tenuifolia spekuliere ich zwar nicht auf Blüten, aber es sollte zum Überleben bis zum nächsten Herbst reichen.
Iris confusa bedankt sich wie immer mit einem reichen Blütenflor. Eigentlich wenig Grund zur Dankbarkeit weil diese Art immensen Vermehrungsdran hat und der riesige Topf bereits wieder am Platzen ist. Nach der Blüte wird aber wieder geteilt und die Warteliste kann sich auf schöne und große Ableger freuen :)
Metapanax delavayi kommt so stark wie noch nie. Es macht so Freude zu beobachten, wie eine Pflanze erwachsen wird und anfängt, das Gesamtbild zu prägen.
Der Rasen hat wie immer stark gelitten. Inzwischen eine Tradition dank Matschwetter, winterlichen Pflanzungen und Lehmboden. Dieses Jahr wurde wieder großzügig gesandet. Nächstes Jahr wird die letzte verbleibende Konifere fallen, dann kann ich diese letzte Drecksecke angehen und fertig konzipieren. Wie immer gibt es schon zu viele Auspflanzkandidaten für zu wenig Fläche :)
Das neue Jiesbeet hat nur wenige Quadratmeter, hat mich aber einige Wochen beschäftigt. Zunächst wurde die Fläche bereinigt und mit allen möglichen mineralischen Zusätzen stark abgemagert. Leider kann ich unter dem riesigen Feldahorn nicht zu tief graben, daher kam auch hier kompostierbares Gewebe als Wurzelbarriere zum Einsatz. Die Mulchschicht selbst hat sehr unterschiedliche Stärken. Der Plan ist, dass der Baum trotz Lehm jede Staunässe beseitigt, leichtes Gefälle und gezielte Drainage sollten auch im Winter die meiste Feuchtigkeit ableiten. Ironisch, dass man ausgerechnet die trockenste Ecke des Gartens noch weiter entwässert. Dies sollte aber auf lange Sicht die mediterranen und alpinen Halbsträucher am Leben halten und einen vernünftigen Gasaustausch ermöglichen. Die kleinen Sandverwehungen werden jetzt schon rege von Insekten genutzt. Richtige Erkenntnisse folgen dann im nächsten Jahr.
Polygonatum vietnamicum demonstriert auch im dritten Kulturjahr, warum diese Pflanze wohl für immer most wanted treasure bleiben wird. Wieder nur ein Trieb. Und wieder spektakuläre 2 Meter Höhe und leuchtende Blüten. Für mich der unumstrittene König aller Salomonsiegel.
Brassaiopsis mitis hat diesen herausfordernden Winter mit passivem Schutz überlebt. Hoffentlich verholzt der letztjährige Stamm vernünftig, damit die Pflanze eine Chance bekommt, zu einem Baum zu werden. Ansonsten muss ich mich mit einer Staude begnügen.
Wieder meine Lieblingsecke. Die Aspidistra fühlt sich hier sichtlich wohl und bekommt inzwischen ein Format, welches in Kübeln nicht zu erreichen wäre. Meine Boden-Aufbaumaßnahmen fruchten. Hier ist metertief fast nur Schotter und Baukies gewesen, inzwischen wirkt es aber angenehm humos und dank Mäusen findet eine gute Durchmischung statt. Dieses Jahr widme ich mich dem Thema Dauerhumus, damit ich bald hoffentlich fast gar nicht mehr in die Biologie eingreifen muss.
Echium candicans hat die letzten Winter fast ungeschützt an der Hausfassade überstanden und eine reiche Blüte angesetzt. Ich habe noch nie etwas vergleichbar attraktives für Insekten beobachtet. Echium webbii hat bei gleicher Überwinterung nicht überlebt. Ist also durchaus ein Meilenstein :)
Irgendwann werde ich von der Wollemia Abschied nehmen müssen oder das Auspflanzen riskieren. Sie hat 1m Höhe geknackt und wächst koniferentypisch kopflastig und sehr stark. Wird langsam schwer in der Handhabung als Kübelpflanze. Und nein - ich gebe sie definitiv noch nicht her :)
Camellia 'Night Rider'. Unfassbare Farbtiefe und sehr blühwillig.
Diese Mahonia sp. ist mir per Zufall zugeflogen. Die Farben sind einfach einmalig und die Blattform verheißt ganz großes Kino.
Camellia 'Bokuhan'. Eine dieser Sorten, die ich viele Jahre gesucht hatte. Für mich der Inbegriff der japanischen Ästhetik.
Hier ein kleiner Eindruck der letzten 1-2 Wochen. Nach dem unendlich langen Frühjahr ist der Garten mitten in der grünen "Detonation". Der große Ahorn stand noch nie so frühen Blatt und auch der Holunder ist bereits Anfang März ausgetrieben. Vermutlich erklärt das auch die Läuse-Invasion. Ansonsten habe ich zwei "Großbaustellen" eröffnet und nach unendlichen Wochen von Ablenkung durch Arbeit und schlechtem Wetter weitestgehend fertiggestellt.
Diese Strauchpäonie blüht zum ersten Mal.
Echter Showstopper zur öffentlichen Straße und absolute Perfektion. Interessant ist, dass die Pflanze wirklich nie auch nur einen Sonnenstrahl sieht (Nordseite im Schatten der Linden-Allee).
Impatiens omeiana ist wir immer sehr früh dran. Sie steht denkbar ungünstig und trocken und wird sich bis zum Hochsommer fast vollständig verabschieden. Aber im Moment ist sie eine Pracht.
Die Schattenecke auf der Südseite ist einer der "ältesten" Teile des Gartens, sie existiert bereits seit 5 Jahren mit geringen Modifikationen. Und ich finde, so langsam wird es sehr päsentabel.
Hosta 'Danica Poul', inzwischen meine Lieblingssorte, trotz "unnatürlicher" Färbung. Sehr wüchsig und robust. Die einmalige Zeichnung vergrünt erst spät im Jahr und vergilbt nicht, was ich bei gezeichneten Hostas als sehr unattraktiv empfinde. Und nein, das ist kein HVX.
Der Acanthus 'Hollards Gold' ist eine Sünde aus meinen Garten-Anfängen. Sünde im Bezug auf den extrem beengten Standort. Dieses Jahr zeigt die bisherige Mickerpflanze, was in ihr steckt. Ich bleibe meinem dense gardening Motto aber treu und freue mich über eine vermutlich bald gigantische Solitärstaude mitten im Beet :)
Eryngium yuccifolium ist mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen und bildet eine Überleitung zum neu angelegten mediterranen Sand- und Kiesbeet.
Zwar bevorzuge ich inzwischen wieder natürliche Grüntöne, aber diesem Farbkontrast kann man sich einfach nicht entziehen. Der rote Knöterich konnte dank feuchtem Sommer 23 nun endlich Fuß fassen. Die Hakonechloa 'Aureola' liefert den perfekten Farbkontrast. Leider haben sowohl Giersch als auch kriechender Hahnenfuß ebenfalls einen Booster bekommen. Den großen Hotspot habe ich zwar mit einem organischen Vlies und Mulch beinahe unverschämt erstickt, aber 2-3 Quadratmeter Beetflächen muss ich ab jetzt noch händisch bearbeiten. Und selbst das wird vermutlich eine Lebensaufgabe.
Persicaria 'Purple Fantasy' passt eigentlich auch nicht mehr zu einem "Erwachsenen-Garten', aber die Blattform und Musterung faszinieren mich noch heute. Wie die meisten Knöteriche ist die Pflanze sehr konkurrenzstark, wird aber nicht lästig.
Hatte leider die Herbstpflanzung bei Päonien verpasst, daher müssen die 3 Neuankömmlinge diese Saison in Töpfen überstehen. Bei der Tenuifolia spekuliere ich zwar nicht auf Blüten, aber es sollte zum Überleben bis zum nächsten Herbst reichen.
Iris confusa bedankt sich wie immer mit einem reichen Blütenflor. Eigentlich wenig Grund zur Dankbarkeit weil diese Art immensen Vermehrungsdran hat und der riesige Topf bereits wieder am Platzen ist. Nach der Blüte wird aber wieder geteilt und die Warteliste kann sich auf schöne und große Ableger freuen :)
Metapanax delavayi kommt so stark wie noch nie. Es macht so Freude zu beobachten, wie eine Pflanze erwachsen wird und anfängt, das Gesamtbild zu prägen.
Der Rasen hat wie immer stark gelitten. Inzwischen eine Tradition dank Matschwetter, winterlichen Pflanzungen und Lehmboden. Dieses Jahr wurde wieder großzügig gesandet. Nächstes Jahr wird die letzte verbleibende Konifere fallen, dann kann ich diese letzte Drecksecke angehen und fertig konzipieren. Wie immer gibt es schon zu viele Auspflanzkandidaten für zu wenig Fläche :)
Das neue Jiesbeet hat nur wenige Quadratmeter, hat mich aber einige Wochen beschäftigt. Zunächst wurde die Fläche bereinigt und mit allen möglichen mineralischen Zusätzen stark abgemagert. Leider kann ich unter dem riesigen Feldahorn nicht zu tief graben, daher kam auch hier kompostierbares Gewebe als Wurzelbarriere zum Einsatz. Die Mulchschicht selbst hat sehr unterschiedliche Stärken. Der Plan ist, dass der Baum trotz Lehm jede Staunässe beseitigt, leichtes Gefälle und gezielte Drainage sollten auch im Winter die meiste Feuchtigkeit ableiten. Ironisch, dass man ausgerechnet die trockenste Ecke des Gartens noch weiter entwässert. Dies sollte aber auf lange Sicht die mediterranen und alpinen Halbsträucher am Leben halten und einen vernünftigen Gasaustausch ermöglichen. Die kleinen Sandverwehungen werden jetzt schon rege von Insekten genutzt. Richtige Erkenntnisse folgen dann im nächsten Jahr.
Polygonatum vietnamicum demonstriert auch im dritten Kulturjahr, warum diese Pflanze wohl für immer most wanted treasure bleiben wird. Wieder nur ein Trieb. Und wieder spektakuläre 2 Meter Höhe und leuchtende Blüten. Für mich der unumstrittene König aller Salomonsiegel.
Brassaiopsis mitis hat diesen herausfordernden Winter mit passivem Schutz überlebt. Hoffentlich verholzt der letztjährige Stamm vernünftig, damit die Pflanze eine Chance bekommt, zu einem Baum zu werden. Ansonsten muss ich mich mit einer Staude begnügen.
Wieder meine Lieblingsecke. Die Aspidistra fühlt sich hier sichtlich wohl und bekommt inzwischen ein Format, welches in Kübeln nicht zu erreichen wäre. Meine Boden-Aufbaumaßnahmen fruchten. Hier ist metertief fast nur Schotter und Baukies gewesen, inzwischen wirkt es aber angenehm humos und dank Mäusen findet eine gute Durchmischung statt. Dieses Jahr widme ich mich dem Thema Dauerhumus, damit ich bald hoffentlich fast gar nicht mehr in die Biologie eingreifen muss.
Echium candicans hat die letzten Winter fast ungeschützt an der Hausfassade überstanden und eine reiche Blüte angesetzt. Ich habe noch nie etwas vergleichbar attraktives für Insekten beobachtet. Echium webbii hat bei gleicher Überwinterung nicht überlebt. Ist also durchaus ein Meilenstein :)
Irgendwann werde ich von der Wollemia Abschied nehmen müssen oder das Auspflanzen riskieren. Sie hat 1m Höhe geknackt und wächst koniferentypisch kopflastig und sehr stark. Wird langsam schwer in der Handhabung als Kübelpflanze. Und nein - ich gebe sie definitiv noch nicht her :)
Camellia 'Night Rider'. Unfassbare Farbtiefe und sehr blühwillig.
Diese Mahonia sp. ist mir per Zufall zugeflogen. Die Farben sind einfach einmalig und die Blattform verheißt ganz großes Kino.
Camellia 'Bokuhan'. Eine dieser Sorten, die ich viele Jahre gesucht hatte. Für mich der Inbegriff der japanischen Ästhetik.
- RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Dein Garten ist sehr spannend! :D
Danke für die Fotos!
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Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Na das Warten hat doch gelohnt. Wieder tolle Einblicke und schöne Details aus dein Reich. :)
Danke.
Danke.
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Mark Twain
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Ich sollte diesen Thread meiden wie Hölle.
Schon wieder in etwas stark verliebt.....aber wir haben hier 6b. ;D
Dein Garten ist ganz grosses Kino!
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Beeren sind die Poesie eines Gartens.
Wo ein Spaten ist, ist auch ein Pflanzplatz!
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- hobab
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Inzwischen ist die Saison fast durch, viel ist nicht mehr zu zeigen, was draußen wächst. Wie wäre es noch mal mit einem Rückblick und vielleicht auch ein paar Bildern der neuen Projekte? Im warmen Süden bist du ja Vorreiter bei der Verwendung von Pflanzen, die woanders noch nicht denkbar sind, für uns Kälteverwöhnten also sehr spannend!
Berlin, 7b, Sand
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Leider konsumiert der neue Job viel Zeit und Energie, daher ruhen die Herbstprojekte unter einer dicken Laubschicht und üppiger Maximalismus gleicht zur Zeit einem Lost Place. Bin froh, dass meine gartenbauliche Gesinnung auch Vernachlässigung verzeiht. Fluchen werde ich aber spätestens im Frühjahr wie ein Rohrspatz wenn ich meterlange Gundermannranken aus dem "Rasen" popeln darf und die Samenunkräuter ihre Party feiern. Aber wer bin ich, dass ich die Probleme meines künftigen Ichs schon heute lösen könnte?
Es bleibt vorerst bei einem Textbeitrag, aber ich werde bei meiner Madeira-Überwinterung im Dezember sicher etwas Zeit für einen Bilder-Rückblick finden.
Kiesbeet: Sehr gemischte Erfahrungen bisher. Einige Halbsträucher haben ganz gut überlebt, aber vor allem kleineren staudigen Vertretern hatte die Trockenphase doch stark zugesetzt. Der große Feldahorn zieht einfach zu viel und zu schnell Oberflächenwasser und die Laubkrone hält selbst größere Regenmengen zu stark zurück. Das sind selbst für Überlebenskünstler schwierige Verhältnisse, deshalb werde ich nächstes Jahr etwas anders nachbepflanzen. Nasses Herbstlaub ist natürlich nicht gerade förderlich im feinen Kies, aber dies hatte ich einkalkuliert und die Überlebenden werden im kommenden Jahr hoffentlich eine bessere Bodendeckung bilden. Allzu exotisch wird das Trockenbeet aber wohl nicht werden - das ist der feine Unterschied von "fast mediterran" mit unseren ewigen Übergangszeiten und der atlantischen Winternässe. Subtropisches und warm-gemäßigtes Ost-Asien geht hier doch deutlich besser.
Mein Bio-Vlies-Gierschkiller ist dagegen ein voller Erfolg gewesen und wird nächstes Jahr weiter bepflanzt. Hierfür stehen schon etliche Begonien in der Startlöchern. Gluthitze vertragen sie schonmal prima. Bin sehr gespannt, wie diese neuen Züchtungen und Wildarten im Winter performen.
Erste Frostnacht diese Woche war mit -3° und Nässe recht verheerend und viel zu früh. Dafür wird es jetzt schlagartig warm und ich vermute fast, dass sich der Winter damit bis Neujahr verabschieden wird. Daher gehe ich bei einigen Pflanzen auf volles Risiko und spare mir das Einräumen.
Demnächst wieder etwas illustrativer
Es bleibt vorerst bei einem Textbeitrag, aber ich werde bei meiner Madeira-Überwinterung im Dezember sicher etwas Zeit für einen Bilder-Rückblick finden.
Kiesbeet: Sehr gemischte Erfahrungen bisher. Einige Halbsträucher haben ganz gut überlebt, aber vor allem kleineren staudigen Vertretern hatte die Trockenphase doch stark zugesetzt. Der große Feldahorn zieht einfach zu viel und zu schnell Oberflächenwasser und die Laubkrone hält selbst größere Regenmengen zu stark zurück. Das sind selbst für Überlebenskünstler schwierige Verhältnisse, deshalb werde ich nächstes Jahr etwas anders nachbepflanzen. Nasses Herbstlaub ist natürlich nicht gerade förderlich im feinen Kies, aber dies hatte ich einkalkuliert und die Überlebenden werden im kommenden Jahr hoffentlich eine bessere Bodendeckung bilden. Allzu exotisch wird das Trockenbeet aber wohl nicht werden - das ist der feine Unterschied von "fast mediterran" mit unseren ewigen Übergangszeiten und der atlantischen Winternässe. Subtropisches und warm-gemäßigtes Ost-Asien geht hier doch deutlich besser.
Mein Bio-Vlies-Gierschkiller ist dagegen ein voller Erfolg gewesen und wird nächstes Jahr weiter bepflanzt. Hierfür stehen schon etliche Begonien in der Startlöchern. Gluthitze vertragen sie schonmal prima. Bin sehr gespannt, wie diese neuen Züchtungen und Wildarten im Winter performen.
Erste Frostnacht diese Woche war mit -3° und Nässe recht verheerend und viel zu früh. Dafür wird es jetzt schlagartig warm und ich vermute fast, dass sich der Winter damit bis Neujahr verabschieden wird. Daher gehe ich bei einigen Pflanzen auf volles Risiko und spare mir das Einräumen.
Demnächst wieder etwas illustrativer
- hobab
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Danke schön für die Rückmeldung iund ich freue mich auf den hoffentlich kommenden Rückblick! Vielleicht hast du ja dann ein paar Ideen wie man Gärten mit suptropisch-üppigen Bewuchs strukturieren kann: das war ein unerwartetes Problem für mich, mit dem vertrautem Sortiment geht das deutlich einfacher.
Berlin, 7b, Sand
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Das ist ein spannendes Thema! Und ich verzweifle auch regelmäßig daran.
Das Problem ist, dass Exotik für uns ja deshalb exotisch wirkt weil es nicht den gelernten Bildern entspricht und hierzulande auch nie den passenden Kontext findet, außer generationenübergreiend gedacht. Exotisch = auffällig und exzentrisch. Jedenfalls augenscheinlich. In unserer europäischen Wahrnehmung sind Palmen fast immer mediterran oder gleich Südsee, auf jeden Fall aber Sonne und Hitze. Das führt dazu, dass eine Hanfpalme in einem mediterranen Beet gleich neben einer frostsicheren Kunststoff-Amphore und einer Miniaturnachbildung von Osterinsel-Artefakten und amerikanischen Kakteen, gleich neben der Thuja-Hecke vor einer Neubau-Rauhputzfassade steht (stark übertrieben und auch etwas spöttisch - es geht aber um's Prinzip). Nun ist eine Hanfpalme aber ungefähr genauso mediterran wie eine Birke und sieht in dieser Umgebung folglich sehr auffällig und noch mehr deplatziert aus.
Dann kommt dazu, dass exotische Pflanzen häufig großblättrig oder besonders großwüchsig sind, außergewöhnliche Blattformen aufweisen oder sehr spezielle Merkmale im Habitus, häufig Altersdimorphismus oder Entwicklungsrhythmus. Und viele dieser Pflanzen kaufen wir nach Internetabbildungen, welche häfig komplett irreführend sind. Als Beispiel: Tetrapanax kennt man in Deutschland fast nur als Staude oder frostverkrüppelten Strauch mit völlig unproportionaler Belaubung (üppig aber optisch beinahe nicht kombinierbar und daher eine typische "Solitärstaude"). In meiner Gegend wächst sie bereits als schlanker Baum und lässt sich prima unterpflanzen, kindelt nicht wie irre und sieht einfach komplett anders aus. Auf Sao Miguel ist mir Tetrapanax als eine monströse Chimäre aus Grünkohl und prähistorische Papaya begegnet. Oder neuerdings sehr beliebt hier: Faserbananen inmitten typischer Vorgartenbepflanzung eines deutschen Neubaugebiets (sofern die Bepflanzung im Schotter überlebt).
Große Gärten sind immer im Vorteil des Fernblickes, thematischer Gliederung, naturnaher Bestandsgrößen und des "Gestaltungsflusses".
Am Ende geht's ja um gelernte Harmonien - klappt mit sehr viel Rumprobieren und Langzeiterfahrung. Mein Garten besteht aus solchen Sünden und Nachbesserungen. Ich erwische mich heute noch dabei, wie ich gedanklich alles auf meine Gartengröße "skaliere". Das funktioniert nicht und falls doch, sieht es nicht gut aus. Warum müssen kleine Gärten eigentlich klein bepflanzt sein? Deshalb kombiniere ich inzwischen intuitiver, versuche nicht mehr in gelernten Maßstäben zu denken, lasse mich immer mal von so manch einer Entscheidung frustrieren und verwende so gerne die Beschreibung "eklektisch"
Das Problem ist, dass Exotik für uns ja deshalb exotisch wirkt weil es nicht den gelernten Bildern entspricht und hierzulande auch nie den passenden Kontext findet, außer generationenübergreiend gedacht. Exotisch = auffällig und exzentrisch. Jedenfalls augenscheinlich. In unserer europäischen Wahrnehmung sind Palmen fast immer mediterran oder gleich Südsee, auf jeden Fall aber Sonne und Hitze. Das führt dazu, dass eine Hanfpalme in einem mediterranen Beet gleich neben einer frostsicheren Kunststoff-Amphore und einer Miniaturnachbildung von Osterinsel-Artefakten und amerikanischen Kakteen, gleich neben der Thuja-Hecke vor einer Neubau-Rauhputzfassade steht (stark übertrieben und auch etwas spöttisch - es geht aber um's Prinzip). Nun ist eine Hanfpalme aber ungefähr genauso mediterran wie eine Birke und sieht in dieser Umgebung folglich sehr auffällig und noch mehr deplatziert aus.
Dann kommt dazu, dass exotische Pflanzen häufig großblättrig oder besonders großwüchsig sind, außergewöhnliche Blattformen aufweisen oder sehr spezielle Merkmale im Habitus, häufig Altersdimorphismus oder Entwicklungsrhythmus. Und viele dieser Pflanzen kaufen wir nach Internetabbildungen, welche häfig komplett irreführend sind. Als Beispiel: Tetrapanax kennt man in Deutschland fast nur als Staude oder frostverkrüppelten Strauch mit völlig unproportionaler Belaubung (üppig aber optisch beinahe nicht kombinierbar und daher eine typische "Solitärstaude"). In meiner Gegend wächst sie bereits als schlanker Baum und lässt sich prima unterpflanzen, kindelt nicht wie irre und sieht einfach komplett anders aus. Auf Sao Miguel ist mir Tetrapanax als eine monströse Chimäre aus Grünkohl und prähistorische Papaya begegnet. Oder neuerdings sehr beliebt hier: Faserbananen inmitten typischer Vorgartenbepflanzung eines deutschen Neubaugebiets (sofern die Bepflanzung im Schotter überlebt).
Große Gärten sind immer im Vorteil des Fernblickes, thematischer Gliederung, naturnaher Bestandsgrößen und des "Gestaltungsflusses".
Am Ende geht's ja um gelernte Harmonien - klappt mit sehr viel Rumprobieren und Langzeiterfahrung. Mein Garten besteht aus solchen Sünden und Nachbesserungen. Ich erwische mich heute noch dabei, wie ich gedanklich alles auf meine Gartengröße "skaliere". Das funktioniert nicht und falls doch, sieht es nicht gut aus. Warum müssen kleine Gärten eigentlich klein bepflanzt sein? Deshalb kombiniere ich inzwischen intuitiver, versuche nicht mehr in gelernten Maßstäben zu denken, lasse mich immer mal von so manch einer Entscheidung frustrieren und verwende so gerne die Beschreibung "eklektisch"
- hobab
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Die großen Blätter machen mir auch Probleme, Exotismus als solchen finde ich eher uninteressant, aber die Möglichkeiten, die die neuen Formen bieten an sich spannend. Normalerweise würde ja ein großes Blatt beispielsweise mit einem grasartigen und einem handförmig-feinem kombiniert werden. Die fehlen aber etwas (nicht exotisch genug, oder ich krieg sie nicht, oder bin zu blöd) und die Kombination mit dem gewohnten Sortiment oft wegen verschiedenen Lebensbereichen schwer. Was kann mit Taro kombiniert werden, oder Arisamae farcesii? Viel kleinere Gräser gehen, aber Iris barbata ist zu klein und will trocken, foetidus ist wieder sehr strukturlos - es fehlen mir vielleicht auch nur Vorbilder. Sven Nürnberger hat die Möglichkeit sich auszutoben und einiges gefällt mir durchaus - wenn man die Möglichkeit hat Pflanzen aus einer Landschaft zu sammeln und neu zusammenzustellen, wirkt das vermutlich natürlicher, als so ein global zusammengebasteltes Sammelsurium. Aber auch das muss gehen?!
Hab mal drei Bilder eingefügt von der IGA in Berlin 2017? Die sind zwar für Trockempflanzung, die sind viel einfacher - aber da wurde das Problem
ungewohnte Strukturen zu kombinieren, gut gelöst.
Finde ich jedenfalls …
Hab mal drei Bilder eingefügt von der IGA in Berlin 2017? Die sind zwar für Trockempflanzung, die sind viel einfacher - aber da wurde das Problem
ungewohnte Strukturen zu kombinieren, gut gelöst.
Finde ich jedenfalls …
Berlin, 7b, Sand
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Ich melde ,ich zur Wort damit ich meine Unwissenheit kund tue.
Vielleicht sind wir einfach nur verwöhnt, in der heutigen Zeit? Dank der Net sieht man jeden Tag neues aufregendes exotisches und man/frau kann es genauso schnell besorgen/bestellen den Gier der Begierde. Deshalb ist vieles was früher als exotisch gegolten hat ist heute schon alltäglich. In der Viktorainer Zeit waren "Exotenbeete" -meist einjährige Pflanzungen, mit überwinterte Kübelpflanzen- beliebt. Aber heute würde keiner eine Canna als exotisch beurteilen, oder eine Plumbago etc. Deshalb wollen wir imer neuere Sachen haben und die sind dann schwieriger kombinieren. Knna ber auch sein, dass ich es falsch sehe, habe ja keine richtige Ahnung. (und mein Hauptprinzip im Garten, Spontaneität und Vergesslichkeit... )
@Hobab: zur Taro passen würde Zitronengrass, beide sind sumpfpflanzen. Vielleicht Arundo dobax die panaschierte Form, aber der wird richtig gross. Oder winterharte Seggen, von der grössere arten?
Irgendwo hatten wir schon ein Thread mit Pflanzenideen, wo Auch Bäume mit jährlicher Rückschnitt (Coppiing?) empfohlen wurden: Ailanthus, Paulownia etc.
Vielleicht sind wir einfach nur verwöhnt, in der heutigen Zeit? Dank der Net sieht man jeden Tag neues aufregendes exotisches und man/frau kann es genauso schnell besorgen/bestellen den Gier der Begierde. Deshalb ist vieles was früher als exotisch gegolten hat ist heute schon alltäglich. In der Viktorainer Zeit waren "Exotenbeete" -meist einjährige Pflanzungen, mit überwinterte Kübelpflanzen- beliebt. Aber heute würde keiner eine Canna als exotisch beurteilen, oder eine Plumbago etc. Deshalb wollen wir imer neuere Sachen haben und die sind dann schwieriger kombinieren. Knna ber auch sein, dass ich es falsch sehe, habe ja keine richtige Ahnung. (und mein Hauptprinzip im Garten, Spontaneität und Vergesslichkeit... )
@Hobab: zur Taro passen würde Zitronengrass, beide sind sumpfpflanzen. Vielleicht Arundo dobax die panaschierte Form, aber der wird richtig gross. Oder winterharte Seggen, von der grössere arten?
Irgendwo hatten wir schon ein Thread mit Pflanzenideen, wo Auch Bäume mit jährlicher Rückschnitt (Coppiing?) empfohlen wurden: Ailanthus, Paulownia etc.
"Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain
Mark Twain
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Die Kübelbepflanzung sieht gut aus. Passt thematisch zusammen und arbeitet mit den typischen Texturen und Farben arider Landstriche. Es ist aber in sich konsistent und konsequent (optisch, nicht geografisch) umgesetzt worden. Aber solche Spezialisten haben einen Vorteil: Sie wollen alle kein Wasser verdunsten und müssen mit Temperaturschwankungen und Sonneneinstrahlung überleben. Der Formen- und Farbenpool ist daher stark eingeschränkt und auch eher saisonalisiert.
Das ist bei feuchteliebenden großblättrigen immergrünen Asiaten wieder kaum der Fall. Grafisches Blattwerk braucht keine Strukturierung sondern Ruhezonen (ist aufgrund der Gartengröße bei mir kaum möglich.
Die Arisaema ist bei mir mit einem kompakten immergrünen Salomonsiegel kombiniert. Das funktioniert relativ gut weil die Arisaema hier keine Bestände bildet. Taro und Verwandtschaft sind bei mir fast ausschließlich in Töpfen, sie stehen häufig bei meinem großen Tinantia pringlei-Horst im lichten Schatten. Tinantia finde ich sowieso universell. Sie kann formstabile Büsche aber auch sparrige und luftige Vorhänge bilden, fügt sich in fast alle klimatischen und thematischen Bereiche ein und blüht einfach durchgehend bis nach dem ersten Frost. Vermehrt sich allerdings stark und taucht in kleinsten Ritzen auf.
Die grüne Hakonechloa-Wildart finde ich zu großblättrigen Exoten immer schön und gerade bei Höhenarchitektur schon beinahe unersetzlich. Aspidistra und Rohdea mischen sich ebenfalls sehr gut mit Schattenbereichen, wachsen aber so langsam, dass eine Gruppenpflanzung entweder sehr teuer wird oder extrem lange dauert. Bei Sträuchern schwöre ich auf Metapanax delavaii. Exotisch, formschön, wüchsig, immergrün und winterhart. Passt sich einfach jeder Gestaltung an. Dickmaulrüssler lieben aber den Austrieb.
Das ist bei feuchteliebenden großblättrigen immergrünen Asiaten wieder kaum der Fall. Grafisches Blattwerk braucht keine Strukturierung sondern Ruhezonen (ist aufgrund der Gartengröße bei mir kaum möglich.
Die Arisaema ist bei mir mit einem kompakten immergrünen Salomonsiegel kombiniert. Das funktioniert relativ gut weil die Arisaema hier keine Bestände bildet. Taro und Verwandtschaft sind bei mir fast ausschließlich in Töpfen, sie stehen häufig bei meinem großen Tinantia pringlei-Horst im lichten Schatten. Tinantia finde ich sowieso universell. Sie kann formstabile Büsche aber auch sparrige und luftige Vorhänge bilden, fügt sich in fast alle klimatischen und thematischen Bereiche ein und blüht einfach durchgehend bis nach dem ersten Frost. Vermehrt sich allerdings stark und taucht in kleinsten Ritzen auf.
Die grüne Hakonechloa-Wildart finde ich zu großblättrigen Exoten immer schön und gerade bei Höhenarchitektur schon beinahe unersetzlich. Aspidistra und Rohdea mischen sich ebenfalls sehr gut mit Schattenbereichen, wachsen aber so langsam, dass eine Gruppenpflanzung entweder sehr teuer wird oder extrem lange dauert. Bei Sträuchern schwöre ich auf Metapanax delavaii. Exotisch, formschön, wüchsig, immergrün und winterhart. Passt sich einfach jeder Gestaltung an. Dickmaulrüssler lieben aber den Austrieb.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Ein paar Chaosbilder:
Das letzte Laub fällt und damit schwindet die letzte Ausrede. Heute wird gekehrt und gemulcht. Geschnitten wird bei mir erst im neuen Jahr sukzessive. Hinten erkennt man, wie isoliert der fast immergrüne Tetrapanax in einem mitteleuropäischen Garten aussieht. Diese Pflanze ist übrigens gut 2 Meter hoch. In 1-2 Jahren sollten sich die Größenverhältnisse aber halbwegs normalisiert haben und ich habe ein neues Laubdach gewonnen. Der besagte Metapanax, links daneben eine kleine schmalblättrige Aucuba und die inzwischen gar nicht mehr so kleine Jap. Wollmispel.
Das letzte Laub fällt und damit schwindet die letzte Ausrede. Heute wird gekehrt und gemulcht. Geschnitten wird bei mir erst im neuen Jahr sukzessive. Hinten erkennt man, wie isoliert der fast immergrüne Tetrapanax in einem mitteleuropäischen Garten aussieht. Diese Pflanze ist übrigens gut 2 Meter hoch. In 1-2 Jahren sollten sich die Größenverhältnisse aber halbwegs normalisiert haben und ich habe ein neues Laubdach gewonnen. Der besagte Metapanax, links daneben eine kleine schmalblättrige Aucuba und die inzwischen gar nicht mehr so kleine Jap. Wollmispel.
- hobab
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Tinantia hab ich noch nie probiert, weiß auch nicht, ob die winterhart genug sind hier. Rohdea ist eine gute Empfehlung, ich hab mich bisher auch mit Hakonoclea und Epimedien beholfen - beide ok, wobei die Hakos auch manchmal zu üppig werden im Schatten. Was eigentlich gut für eine andere und ruhige Struktur sorgen müsste, wäre Mioga, oder andere Ingwergewächse - die sind mir leider gleich im ersten Winter erfroren und schwer zu beschaffen (außer in Miniportionen im Netz).
Tetrapanax und Brassaiopsis würd ich gerne mal versuchen, aber das dürfte hier noch sehr grenzwertig sein und damit teuer.
Zitronengras hab ich bisher nur im Topf, wo es wuchert, ist das winterhart? Aramisz, neues haben wollen ist wohl bei uns allen nichts unbekanntes, aber tasächlich bieten subtropische Pflanzen mit großen Blättern einiges an Vorteilen in dauerschattigen Hinterhöfen. Und warum sollte ich neues im Sortiment nicht nutzen, das mach ich ja auch bei Sorten? Man kann mit Arisamaea taiwanesis ganz andere Bilder kreieren, als mit beispielsweise Hosta - aber es schafft halt auch neue Probleme und um die geht es ja: bei Hosta haben Generationen an Gärtnern ganze Listen mit Pflanzpartnern zusammengestellt, bei Arisama t. bisher nichts.
Tetrapanax und Brassaiopsis würd ich gerne mal versuchen, aber das dürfte hier noch sehr grenzwertig sein und damit teuer.
Zitronengras hab ich bisher nur im Topf, wo es wuchert, ist das winterhart? Aramisz, neues haben wollen ist wohl bei uns allen nichts unbekanntes, aber tasächlich bieten subtropische Pflanzen mit großen Blättern einiges an Vorteilen in dauerschattigen Hinterhöfen. Und warum sollte ich neues im Sortiment nicht nutzen, das mach ich ja auch bei Sorten? Man kann mit Arisamaea taiwanesis ganz andere Bilder kreieren, als mit beispielsweise Hosta - aber es schafft halt auch neue Probleme und um die geht es ja: bei Hosta haben Generationen an Gärtnern ganze Listen mit Pflanzpartnern zusammengestellt, bei Arisama t. bisher nichts.
Berlin, 7b, Sand