Buddelk hat geschrieben: ↑10. Dez 2021, 10:16Habe diese Ecke bewußt komplett fotografiert und nichts beschönigt. Da liegt dann auch schon einiges wild herum... vielleicht gerade deshalb liegt der Reiz des Vergänglichen in den Bildern. :D
Also ich sehe da nur ganz wenig wild herumliegen, das Sedum und die Gräser sind wunderbar aufrecht, davor wohlgeformte, runde, grüne Staudenhorste, da macht es nicht viel aus, wenn Molinia und Veronicastrum umgefallen sind. :) Bei mir sieht hingegen alles noch viel morbider - man könnte es auch "gammeliger" nennen - aus, aber immerhin, heute Vormittag kam mal für eine Stunde die Sonne heraus, so dass ich wenigstens ein paar Fotos machen konnte.
Die hohen Fetthennen haben dieses Jahr sehr gelitten, so proper wie Deine stehen sie längst nicht da, das Exemplar auf dem ersten Foto ist noch eins der wenigen, welches nicht in den Seilen hängt. Kniphofia sorgt mit den sattgrünen Blättern für etwas Leben im Beet, den Unkrautteppich untendrunter blende ich lieber mal aus. Die Wurmfarne haben von der reichlichen Feuchtigkeit dieses Jahr sehr profitiert und stehen zum Teil noch aufrecht da, immer mehr Wedel werden jetzt allerdings braun und knicken um, so dass ich irgendwann mit dem Herunterschneiden anfangen muss, wo Cyclamen und Co. von der Blattmasse begraben wurde.
Ich mache viel zu wenig Detailaufnahmen im Garten, und besonders geübt bin ich auch nicht, so dass es bisweilen mit der Schärfe hapert, aber die vertrockneten Blütenstände der Goldruten und des Blutweiderichs am Teich haben heute so schön in der Sonne geleuchtet. Unterm Physocarpus 'Diablo', vor einem Jahr eigentlich nur als "Überwinterungsbeet" angelegt, weil ich nicht wusste, wohin mit den Pflanzen, treibt Allium 'Ping Pong' schon kräftig aus, während der Rest eher durchweicht am Boden liegt, hier wollte ich eigentlich auch noch ein Beet gestalten, aber das Wetter ließ es einfach nicht zu.
Im "Waldgarten" ist es noch wohltuend grün, auch wenn die ersten leichten Nachtfröste ihre Tribute gefordert haben. Iris foetidissima ist geradezu riesig geworden und zeigt nun ihren leuchtenden Beerenschmuck, Gräser und Co. haben sich gut etabliert und werden auch im Winter viel Freude machen. Vermutlich werden sich im Frühling etliche Sämlinge des Silbertalers zeigen, die kann ich dann wieder an passende Plätze verpflanzen. Beeindruckt bin ich ja immer wieder von den dicken Lianen des Efeus, die sich am Stamm der Fichte in die Höhe winden, sie sind gut armdick und bilden in ca. 10 m Höhe eine dichte Krone, die im Herbst üppig blüht. Die Fichte steht ungerührt da und hat mittlerweile die Tanne in Sachen Höhe überholt.
Im vor einem Jahr angelegten Schattenbeet entlang des Wegs ums Haus herum sind Gräser, Farne und Co. üppig gewachsen, nun treten auch wieder die winterlichen, immergrünen Strukturen heraus. Auch hier bräuchte ich mal einen trockenen Tag, um das Beet ein wenig auszuputzen, ansonsten ist alles sehr pflegeleicht, noch nicht mal nennenswerte Mengen an Unkraut sind hier übers Jahr gewachsen, ganz im Gegensatz zum Rest des Gartens. Ich bin sehr froh, dass ich hier die sandige Erde, die ich beim Wegebau gefunden habe, verwenden konnte, der Unkrautdruck ist einfach um Längen niedriger als in meinem fetten Lehm, wo sich über Jahre hinweg eine schier unerschöpfliche Samenbank gebildet hat...
Schließlich noch eine Totale vom Haus und dem Hangbeet, wo noch die ganze "Pracht" der vor sich hin modernden Staudenstängel zu sehen ist, und die kümmerlichen Schneeflecken auf dem Rasen, die das dichte Schneetreiben gestern Nachmittag verursacht hat - kein Vergleich zu den wunderbaren winterlichen Szenen der anderen Purler. Ein letztes Foto vom Vorgarten lässt vielleicht erahnen, wie es hier im kommenden Winter aussehen könnte, wenn die neu gepflanzten Stauden sich erstmal etabliert haben und weniger windschief in den Seilen hängen. Wahrscheinlich wird sich dann wieder der dichte, olivgrüne Moosteppich über die Erde ausgebreitet haben, da hier die Sonne erst gegen Mittag scheint und es nur in den Sommermonaten wirklich trocken wird.