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				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 14:08
				von Gartenplaner
				thuja thujon hat geschrieben: ↑28. Okt 2025, 15:59
…die Mehrfachrückstände unter dem Grenzwert spielen keine Rolle und es macht auch nicht viel Sinn, das weiter erforschen zu wollen. Alea iacta est.
 
Soso  
 
 
Umweltbundesamt, Mai 2021:
Umweltrisiken durch Pestizid-Cocktails werden unterschätzt …Auf unseren Äckern werden oft mehrere Pestizide gleichzeitig oder nacheinander verwendet. Wie die einzelnen Mittel zusammenwirken, wird vorher in der Zulassung nicht überprüft. Dort werden Mittel nur einzeln bewertet. Die Folge: Unerwünschte Kombinationswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt bleiben oft unentdeckt. Laut einer neuen Studie für das UBA muss sich das rasch ändern.…
thuja thujon hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 09:11
Wenn ein Bauer sein Feld behandelt, behandelt er sein Feld und nicht das Haus oder den Garten vom Nachbarn. Die Düsentechnik und Co ist genau genug, um das einzuhalten. Und falls ein Mittel mit den Abdampfungsraten oder ähnlichem zu einem theoretischen Risiko führen könnte, gibt es Abstandsregelungen, zB 5, 10 oder 20m Pufferstreifen. Das ist behördlich alles geregelt. Deshab sehe ich kein berechtigtes Interesse, weil der Nachbar nicht in seinen Rechten eingeschränkt wird. 
…
Also hier hat man Angst vor etwas, das längst gut geregelt ist. 
…
 
März 2025, agrarheute:
…Eine neue Studie der Universität Kaiserslautern-Landau zeigt, dass Pflanzenschutzmittel nicht nur auf den behandelten Feldern verbleiben, sondern sich über größere Landschaften verbreiten. …Besonders problematisch: Auch weit entfernte Gebiete sind belastet. Teilweise lagen die Fundorte mehrere hundert Meter entfernt von landwirtschaftlichen Flächen. … 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 15:31
				von thuja thujon
				Gartenplaner hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 13:41Nur daß du gerne alles als “Schrottstudie” diffamierst, was dir nicht in deine Weltsicht passt.
 
Wie beurteilst du das? 
Zu den beiden letzten links: 
erster: ist nicht Teil des gesetzlichen Zulassungsverfahrens und es gibt kein behördlich akzeptiertes Modell das zu evaluieren 
zweiter: es sind nicht relevante Mengen, die hier gemessen werden. Winderosion vom Acker nimmt auch den Sand mit (Sand kann potentiell Silikose auslösen) und an der Küste wird auch Salz in die Luft abgegeben (Salz kann zu Bluthochdruck führen). Wie du an den beiden ähnlichen Beispielen sehen kannst, lässt es sich naturgemäß nicht verhindern und spielt auch praktisch keine Rolle. 
Und nein: ich möchte die Diskussion nicht abwürgen, sie interessiert hier nur niemanden und es nervt die Leute. Deshalb mein Angebot die Diskussion per PN fortzuführen.
 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 16:15
				von sempervirens
				Mal etwas anderes.
Wegen der Vogelgrippe müssen derzeit wieder Bestände gekeult werden. Die Standardentschädigung liegt bei 50 € pro Tier, nun steht im Raum, diese auf bis zu 155 € anzuheben.
Grundsätzlich finde ich es richtig, dass der Staat entschädigt, wenn er die Tötung anordnet – und dass es einen Anreiz zur Kooperation geben muss, damit Betriebe schnell und offen melden. Aber: Sind 155 € pro Tier nicht zu hoch für ein „normales“ Huhn, das beim Erzeuger grob mit ~1,30 €/kg Lebendgewicht bewertet wird? Ein Standard-Masthähnchen bringt so ja nur wenige Euro.
Natürlich gibt es andere Kategorien, z. B. Zuchtgänse oder hochwertige Zuchtlinien, die real deutlich mehr wert sind. Frage an euch:
- Soll die Vergütung pauschal für alle Vogelarten gelten?
- Oder wird bzw. sollte differenziert werden (Art, Alter, Zuchtwert, Leistungsstand, Betriebsgröße etc.)?
- Wie läuft das in der Praxis bei euch ab (Verkehrswert-Ermittlung, Obergrenzen, zusätzliche Kosten wie Entsorgung)?
Vielleicht ist ja jemand direkt betroffen oder kennt jemanden und kann aus dem Betrieb berichten: Welche Summe deckt euren tatsächlichen Verlust realistisch ab?
 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 16:44
				von thuja thujon
				Es wird differenziert. 
https://www.stern.de/wirtschaft/vogelgrippe--warum-50-euro-entschaedigung-pro-tier-oft-nicht-genug-sind-36168878.html hat geschrieben:Die Kosten für die Beseitigung trägt die Tierseuchenkasse – und auch für das Geflügel wird eine Entschädigung gezahlt, in Höhe des Marktwerts zur Zeit des Befalls.
...
"Eine Legehenne in der zweiten Legeperiode am Ende ihrer Lebenszeit, die ist vielleicht nur noch einen Euro wert", sagt Ursula Gerdes, Geschäftsführerin der Niedersächsischen Tierseuchenkasse. Eine Pute kurz vor der geplanten Schlachtung könne wegen des hohen Gewichts bereits über 40 Euro wert sein. Noch wertvoller aber seien die Elterntiere: Die für Legehennen und Masthähnchen blieben zwar noch unter den aktuell geltenden 50 Euro, Elterntiere von Gänsen könnten aber durchaus 110 Euro erreichen.
 
 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 16:53
				von Gartenplaner
				thuja thujon hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 15:31
Gartenplaner hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 13:41Nur daß du gerne alles als “Schrottstudie” diffamierst, was dir nicht in deine Weltsicht passt.
 
Wie beurteilst du das? …
 
Beobachtung deines Agierens über die letzten Jahre.
Du säst Zweifel, lieferst aber nie Beweise für deine Zweifel.
thuja thujon hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 15:31
Zu den beiden letzten links: 
erster: ist nicht Teil des gesetzlichen Zulassungsverfahrens und es gibt kein behördlich akzeptiertes Modell das zu evaluieren …
 
Und die meisten verlinkten Artikel oder Studien drängen darauf, dass sich das ändern muss.
thuja thujon hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 15:31
zweiter: es sind nicht relevante Mengen, die hier gemessen werden. …
 
Womit wir wieder bei “nicht relevanten Mengen” - und Mischungen davon - wären….
…Der am häufigsten nachgewiesene Wirkstoff war Fluopyram, ein Fungizid, das in über 90 % der Proben vorkam. Es gehört zur Gruppe der PFAS („Ewigkeitschemikalien“), die sich in der Umwelt anreichern und auch das Grundwasser belasten können. 
Der Wirkstoff ist etwa in den Getreidefungiziden Ascra Xpro oder Silvron enthalten, im Fungizid Propulse (Raps, Rüben, Mais, Kartoffeln, Soja) oder in Mitteln für den Obst-, Wein- und Gemüsebau. …
…83% of the soils contained 1 or more residues, 58% contained mixtures.
•
166 different mixtures were identified.
•
Predicted concentrations of individual residues were occasionally exceeded.
•
The combined effects of residue mixtures need to be assessed. …
thuja thujon hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 15:31
Winderosion vom Acker …lässt es sich naturgemäß nicht verhindern …
 
thuja thujon hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 09:11
Wenn ein Bauer sein Feld behandelt, behandelt er sein Feld und nicht das Haus oder den Garten vom Nachbarn. …
 
thuja thujon hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 15:31
Und nein: ich möchte die Diskussion nicht abwürgen, sie interessiert hier nur niemanden und es nervt die Leute. Deshalb mein Angebot die Diskussion per PN fortzuführen.
 
Eine Behauptung - wie kommst du darauf?
 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 17:25
				von Staudo
				sempervirens hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 16:15
Grundsätzlich finde ich es richtig, dass der Staat entschädigt, wenn er die Tötung anordnet –
 
Nicht der Staat entschädigt, sondern die Tierseuchenkasse, die von den Tierhaltern finanziert wird. Selbst wir mit unseren sechs Hühnern zahlen ein. Es ist eine Art staatliche Pflichtversicherung.
 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 17:31
				von sempervirens
				Danke gut zu wissen, also legt der Staat dann nur verbindlich die Entschädigung durch die Versicherung fest ?
			 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 17:43
				von Staudo
				Das weiß ich nicht. Vermutlich gibt es eine Zusammenarbeit von Tierseuchenkasse und Politik.
			 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 17:52
				von Quendula
				Wenn die Entschädigung angehoben wird und dementsprechend mehr Kosten der Tierseuchenkasse entstehen, steigt im Folgejahr der Beitrag für alle Tierhalter dieser Kategorie, zB Geflügel. So wird das auf alle umgelegt.
Letztes Jahr gab es zB ungeplante Ausgaben bei den Schafen wegen der Blauzungenkrankheit. Diesen Winter, Stichtag ist immer der 3. Januar, stiegen die Beiträge pro Schaf auf das ... ich weiß nicht genau ... dreifache? zehnfache? Frauenschuh kann ganz sich was dazu sagen 

 ... Kann ein Grund sein, warum dann doch wieder der eine oder andere mit der Haltung aufhören muss. Nicht die großen Betriebe. Eher die kleinen und mittleren Halter.
 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 17:53
				von frauenschuh
				Von 1€ auf 3,50€ pro Tier
			 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 18:05
				von Hyla
				Als Hühnerhalter sind wir in Niedersachsen bei 12,50 Euro für, weiß nicht, 500 Tiere? (Edit: 264 Legehennen laut Rechner)
Ich meine auch, der Beitrag war zumindest früher nicht in allen Bundesländern gleich hoch. Manche mußten nur 5 € zahlen.
Die genauen Vorschriften stehen auf dem Wisch von der TSK. Da ist auch drauf, ab wann man nachmelden muß. Als Hühnerhalter macht man ja nicht Meldung für jedes Einzeltier.
			 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 19:29
				von dmks
				Aktuell für dieses Jahr war mein Zahlungsbescheid für (gemeldete) 50 Hühner, 30 Gänse: 14,70
			 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 19:29
				von LadyinBlack
				sempervirens hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 17:31
Danke gut zu wissen, also legt der Staat dann nur verbindlich die Entschädigung durch die Versicherung fest ?
 
Nein, er legt die Höchstsätze, die nicht überschritten werden dürfen,  fest. § 16 Tiergesundheitsgesetz (TierGesG)
Was dann genau gezahlt wird, kann ich dir aber auch nicht sagen. Da wird üblicherweise der sog gemeine Wert ermittelt.  Für die Ermittlung des gemeinen Wertes bestehen nach Landesrecht tierartspezifische Richtlinien, bei denen die zum Todeszeitpunkt aktuelle Marktnotierung Berücksichtigung findet.
Welche Summe deckt euren tatsächlichen Verlust realistisch ab?
Vermutlich keine. Es geht nur darum, dass die Betriebe überhaupt überleben können. Dieses Risiko versuchen wir " zu versichern". Du bist kein Tierhalter, oder?
 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 19:47
				von dmks
				Ein Beispiel: Der "Materialwert" eines Schafes beträgt im Versicherungsfall meist etwa 25 Euro.
Ein zugekauftes Zuchttier kostet mehrere hundert Euro. Dazu kommen noch Arbeitsstunden, Tierarztkosten, Futter...
			 
			
					
				Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
				Verfasst: 29. Okt 2025, 20:27
				von Hyla
				Geflügel ist halt ein sehr weiter Begriff. 
Legehenne oder Legewachtel ist klar, 'Materialwert' eher gering, aber wenn man spezielle Rassen züchtet, sind 50 € nix. Lockengänse z.B. werden gern mal für 100 € + aufgerufen.
Aber auch Schlachttiere wie XXL Truthähne für Amerikaner oder Strauße, da weiß man schon, das wird teuer.
Ich weiß gar nicht, welche Arten betroffen sind. Von Tauben wird ja behauptet, sie wären keine Überträger.
Größere Einbrüche der Populationen von Kleinvögeln konnte ich nie feststellen. Wir haben fast zwanzig Jahre Hühner.