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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 216966 mal)

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lerchenzorn
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

lerchenzorn » Antwort #390 am:

Wie schon geschrieben: wenn die das als Greeningfläche (Brache) anmelden, können sie es dauerhaft ohne Umbruch führen, ohne dass die grundsätzliche Ackerfähigkeit leidet. Nur den Aufwuchs dürfen sie nicht nutzen.

Falls der Umbruch legal gelaufen ist.
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dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #391 am:

1,5 Hektar sind bei Umnutzung immerhin rund 4500 Euro Wertverlust! Das läßt sich auch kein Kleinaktionär gefallen. ;)
Trotzdem: Es muß gesprochen werden! Ich würde mit ihm (dem Landwirt) gern mal ein Bier trinken gehen. 8)

@ toto. ...mit Dir sowieso. - das geht aber friedlicher aus! ;D
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #392 am:

dmks hat geschrieben: 30. Nov 2017, 21:38
1,5 Hektar sind bei Umnutzung immerhin rund 4500 Euro Wertverlust! Das läßt sich auch kein Kleinaktionär gefallen. ;)
Trotzdem: Es muß gesprochen werden! Ich würde mit ihm (dem Landwirt) gern mal ein Bier trinken gehen. 8)

@ toto. ...mit Dir sowieso. - das geht aber friedlicher aus! ;D


Mit dem Landwirt geht das leider nicht, ein extrem überheblicher Typ, der seine Leute ziemlich widerlich kontrolliert mit Fernglas aus dem Jeep, notfalls rast er über den Acker wie ein Irrer, etwas feudalistisch, als frühkapitalistisch sozusagen.... ne, mit solchen Leuten trinke ich kein Bier.
Ok, mit Dir schon, ich trinke aber kein Bier ;-)... allerhöchstens Schorle (oder diese Biermischung mit Brause - wie heißt die noch gleich?) ;) - geht das auch?
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #393 am:

dmks hat geschrieben: 30. Nov 2017, 21:38
1,5 Hektar sind bei Umnutzung immerhin rund 4500 Euro Wertverlust!


Den hätte er ja nicht, hätte er es so gelassen... der Wertverlust hat ja nicht stattgefunden, physisch, höchstens auf dem Papier... dann aber über zig Jahre schon... ich rechne nur mit plus und minus - das ist die bessere Variante, glaubts mir ;-)
Wenn er jetzt ungesetzmäßig gehandelt hat, wirds vlt. teuer...
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Floris
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Floris » Antwort #394 am:

Vielleicht erbringt er seine Greenig-Verpflichtung auch auf andere Weise. Nach dem Maisanbau kann er jetzt wieder 5 Jahre Futterbau betreiben wie evtl. vorher.
Ist halt mein Gedanke, dass das vorher kein Grünland sondern ein ewiger Futterbau war, der nach der jetzigen Rechtssprechung aber nicht mehr funktioniert. Vielleicht ist das der Hintergrund der Bemerkung, die Behörden würden es verlangen (oder so ähnlich).

War halt irgendwie Pech, dass er ein Jahr mit solch einem nassen Spätsommer erwischt hat, bei uns war die Maisernte auch teilweise eine Schlammschlacht, eher ungewöhnlich.
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dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #395 am:

toto hat geschrieben: 30. Nov 2017, 21:48
(oder diese Biermischung mit Brause - wie heißt die noch gleich?) ;) - geht das auch?


Klar!
heißt mit Cola 'Diesel'; mit gelber Brause 'Alster' oder 'Radler' und mit roter Brause 'Potsdamer'
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #396 am:

Floris hat geschrieben: 30. Nov 2017, 21:50
Vielleicht erbringt er seine Greenig-Verpflichtung auch auf andere Weise. Nach dem Maisanbau kann er jetzt wieder 5 Jahre Futterbau betreiben wie evtl. vorher.
Ist halt mein Gedanke, dass das vorher kein Grünland sondern ein ewiger Futterbau war, der nach der jetzigen Rechtssprechung aber nicht mehr funktioniert. Vielleicht ist das der Hintergrund der Bemerkung, die Behörden würden es verlangen (oder so ähnlich).

War halt irgendwie Pech, dass er ein Jahr mit solch einem nassen Spätsommer erwischt hat, bei uns war die Maisernte auch teilweise eine Schlammschlacht, eher ungewöhnlich.


Wie jetzt: Futteranbau? Das gemähte Gras blieb doch liegen!!! Er hatte von diesem Stk. keine Einnahmen... das Gras blieb liegen.

Nochmal zum 5. mal: dort steht IMMER Wasser, nicht nur diesen Sommer, sondern IMMER!
Der Mais ist ja nicht mal aufgegangen... und früher, als noch gemäht wurde, wurde rundherum um das Wasserloch gemäht. Sieht man auch auf googlemaps.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #397 am:

dmks hat geschrieben: 30. Nov 2017, 21:52
toto hat geschrieben: 30. Nov 2017, 21:48
(oder diese Biermischung mit Brause - wie heißt die noch gleich?) ;) - geht das auch?


Klar!
heißt mit Cola 'Diesel'; mit gelber Brause 'Alster' oder 'Radler' und mit roter Brause 'Potsdamer'


... na dann mit roter ;D ;D ;D, ich kannte nur Alster.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #398 am:

@Floris: ich verstehe durchaus, dass Du Argumente f ü r den Bauern suchst.

Es gibt jedoch verschiedene Menschen - und Menschen machen Fehler, umgehen Gesetze, sind Opportunisten, suchen sich das Beste raus. Das ist nichts Schlimmes - im Allgemeinen. Nur wenn man anderen mit seinem Verhalten schadet - in diesem Fall Umwelt, Tieren, Natur - dann ist es schlecht. Da helfen nicht die besten Argumente.

Hier wurde eine Wiese - wie immer sie genannt wird, ob Grünland, Feucht- oder Fettwiese - mit über zig Jahren entwickeltem ökologischen Gleichgewicht zerstört. Das ist der Fakt.
Ob zu Recht oder zu Unrecht, spielt dabei nicht die allergrößte Rolle.

Meine Frage ist nach wie vor: warum? Und bisher habe ich noch keine Antwort, die mich überzeugt.
Die Behörden antworten nicht oder schieben es von einem Tisch zum anderen.
Ich werde weiter nerven, kein Problem in diesem Fall.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Floris » Antwort #399 am:

Nun, es gibt immer Menschen die aus uns unbekannten Gründen seltsame Dinge tun, und manchmal wird im Vorfeld eine Situation auch mal falsch eingeschätzt.
Ich denke aber nicht, dass er aus Spaß an der Freud da im Sumpf rumfährt. Deshalb die Überlegungen zur aktuellen Rechtslage und den Veränderungen der letzten Jahre. Die haben schon z. T. seltsame Aktionen hervorgerufen, aber nicht an so extremen Standorten wie du es beschreibst.

Der rechtliche Hintergrund interessiert mich schon, sollte die betroffenen Behörden auch interessieren, wenn sie ihren Auftrag das Grünland zu erhalten, ernst nehmen. Und eine erneute Änderung erreichen kann man nur, wenn man eine Anreiz schafft die Fläche rückumzuwandeln oder er eben gegen geltende Bestimmungen verstossen hat.

Wir hatten mal ein Förderprgramm zur 20-jährigen Stilllegung von Ackerflächen in Auen. Ist seit einigen Jahren beendet. Die Teilnehmer hatten aber nach Ablauf des Förderzeitraumes ein Recht zur Ackernutzung zurückzukehren, was sie dann teilweise auch taten. Da hat sich dann mancher gewundert, wenn Flächen inmitten der Aue umgebrochen wurde. An die Nutzungsverteilung von vor 20 Jahren können sich nicht viele konkret erinnern, wenn die Fläche nicht so markant an einem Weg liegt wie bei dir.







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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #400 am:

Floris hat geschrieben: 30. Nov 2017, 22:31
...und manchmal wird im Vorfeld eine Situation auch mal falsch eingeschätzt.


Die Einschätzung müssen andere machen. Ich schätze nicht ein.

Ich halte mich an reale, sichtbare, geschaffene Fakten. Sozusagen: anfaßbar. Ich rede hier nicht von 20 Jahren "Erinnerung", sondern von seit vor 1988 - sind? Genau: 29 Jahre... und noch ein paar mehr, nämlich die Jahre, die ich ein Haus suchte und auch hier in der Gegend herum schlenderte - zu Zeiten, als ich gefragt wurde, ob es hier Wasser- und Stromanschluss gibt...

Wen macht es nicht stutzig, wenn 29 Jahre lang etwas grüne Wiese ist... und dann genau das daliegt und vergammelt, als hätte es einen radioaktiven Einschlag gegeben? Hm?

Wenn es ein plausibles Argument gibt, warum Lebensraum nutzlos zerstört wird - immer her damit. Bis jetzt war keines dabei.

@lerchenzorn: danke für die "Wege"beschreibung. Genau die werde ich in Angriff nehmen.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

lerchenzorn » Antwort #401 am:

Floris hat geschrieben: 30. Nov 2017, 21:50
Vielleicht erbringt er seine Greenig-Verpflichtung auch auf andere Weise. Nach dem Maisanbau kann er jetzt wieder 5 Jahre Futterbau betreiben wie evtl. vorher.
Ist halt mein Gedanke, dass das vorher kein Grünland sondern ein ewiger Futterbau war, der nach der jetzigen Rechtssprechung aber nicht mehr funktioniert. Vielleicht ist das der Hintergrund der Bemerkung, die Behörden würden es verlangen (oder so ähnlich). ...


Das Dauergrünlanderhaltungsgesetz MV gilt seit 2012. Die Fläche fällt nach totos Beschreibungen ganz sicher unter das Gesetz, ist aktuell aber als Ackerfläche im Feldblockkataster.
Toto, das St. Amt f. LUW muss auch Daten zum Katasterstatus der Fläche in den Vorjahren haben.

Greeningflächen (Ökologische Vorrangflächen) dürfen von den Betrieben auch über die 5% Flächenanteil hinaus angemeldet werden. Wenn es in erster Linie um den Erhalt der Ackerfähigkeit (Sicherung des Flächenwertes) bei gleichzeitigem Erhalt des wiesenartigen Lebensraums geht, ist alles möglich.
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lerchenzorn
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

lerchenzorn » Antwort #402 am:

Par. 1 Abs. 2 Dauergrünlanderhaltungsgesetz MV:

Abweichend von Absatz 1 bleiben Flächen Ackerland während des Zeitraumes in dem diese

a) als ökologische Vorrangflächen im Umweltinteresse brachliegen oder

b) im Rahmen einer Agrarumwelt- und Klimamaßnahme brachliegen oder als Grünland genutzt werden.



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Staudo
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #403 am:

Ich tät da nicht mehr durchblicken und die Fläche im Zweifelsfall umpflügen. :-X
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

lerchenzorn » Antwort #404 am:

Dafür fördern EU und Länder ja auch die landwirtschaftliche Beratung. Es ist kompliziert, aber nicht komplizierter als die Führung anderer Gewerbebetriebe. Keine Rechtfertigung für Gesetzesverstösse.
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