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Hepatica 2010 (Gelesen 64749 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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knorbs
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Re:Hepatica 2010

knorbs » Antwort #405 am:

dass hepatica nobilis kalk im boden braucht, stimmt m.e. nicht. es kommt auch im sauren boden bestens zu recht. ich glaube sogar, dass sie da am besten im sauren milieu zurechtkommt. auch das mit dem laub...kann man machen, muss aber nicht. eher eine bodenpflegemaßnahme (die man allerdings immer machen sollte ;)). ein paar blaukornkügelchen zu rechten zeit (frühjahr) scheint sich mir am effektivsten auf den zuwachs + kräftigung auszuwirken.
z6b
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fars
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Re:Hepatica 2010

fars » Antwort #406 am:

H. werden ja auf natürliche Weise durch Ameisen vermehrt.Bei mir wachsen sie deshalb überall. In Steinfugen, auf Rhododendronbeeten etc.Sie sind offenbar recht bodenvage.
raiSCH
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Region: Münchner Schotterebene
Höhe über NHN: 560
Bodenart: lehmig über Kies
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re:Hepatica 2010

raiSCH » Antwort #407 am:

Bei mir wachsen sie deshalb überall. In Steinfugen etc.
Bei mir sogar vorzugsweise in Pflasterfugen, während sie hier in der Natur meist in Buchenmischwäldern wachsen.
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Staudo
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Re:Hepatica 2010

Staudo » Antwort #408 am:

Außerdem matscht B.(uchenlaub) nicht und erstickt so auch nicht.
Seit ich jeden Winter das Laub auf den Hepaticaflächen mit dem Rasenmäher zerkleinere, haben auch Sämlinge eine Chance. Ich mähe bei der Gelegenheit gleich alle alten Blätter und vorwitzigen Blüten ab. @ Knorbs: Ich sehe das auch so. Hepatica kommen nach meiner Auffassung besser mit Kalk zurecht als andere Pflanzen, weshalb sie auf kalkhaltigen Böden einen Vorteil haben.
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Eveline †
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Re:Hepatica 2010

Eveline † » Antwort #409 am:

knorbs, ich glaube, daß du recht hast. hier wachsen sie in buchenlauberde. den tipp mit den blaukornkügelchen muß ich mir merken, danke
vormals "vanessa"
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fars
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Re:Hepatica 2010

fars » Antwort #410 am:

Wenn ich mich recht erinnere, wuchs ein nicht unbedeutender H.-Bestand im Stadtgebiet von Erfurt (nahe der Autobahnabfahrt) in einem Mischwald mit überwiegend Fichten.
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Dunkleborus
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Re:Hepatica 2010

Dunkleborus » Antwort #411 am:

...auf Rhododendronbeeten etc.Sie sind offenbar recht bodenvage.
Du bringst mich da auf eine Rhodounterpflanzungsidee... ;D
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EmmaCampanula

Re:Hepatica 2010

EmmaCampanula » Antwort #412 am:

@staudoNicht jeder hat das Glück solche Ländereien wie Du zu besitzen/bewirtschaften. Ich habe noch nie im Leben Rasen gemäht, habe also weder Wiese noch Rasenmäher. ::) Mir solche Mähszenarien vorzustellen, wie Deine Frühjahreslaubzerkleinerungsgeschichten auf den Hepaticafeldern verträgt mein zartes Gemüt nicht sonderlich gut. Ich finde es ausserdem sehr schön, wenn sich die zarten frischen Blüten über die betagten Blättern erheben. :) Ich werde einfach von meinem modrigen 'Laubhumus' einiges um die Pflanzen herum verteilen und ein wenig kleinere Blätter als Topping, eine Spur Gesteinsmehl noch dazu. Als ich sie im Frühjahr setzte, habe ich an diesen Stellen bereits Bodenvorbereitung gemacht.Knorbs schreibt, dass Kalk für das Gedeihen der Hepaticas nicht notwendig wäre - in unserer Gegend mit Mischwäldern auf rotem Sandstein, wo ein eher saueres Bodenmilieu herrscht, kommen weit und breit keine Hepatica nobilis wild vor. Deshalb habe ich mir ja auch so eine Mühe gegeben ihnen einen guten Start mit entsprechender Bodenvorbereitung zu ermöglichen, weil ich einfach davon ausging, dass sie es hier eher schwer haben dürften. Vielleicht sind sie ja viel robuster als ich dachte, was wohl wahrscheinlich ist, wenn man von den Bedingungen liest unter welchen sie bei Euch keimen. :D Gibt es Alternativen zu Blaukorn? Wenn ich Hornspäne verwende, wann sollte ich sie ausbringen?
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Staudo
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Re:Hepatica 2010

Staudo » Antwort #413 am:

Zeitiger. ;) Die Wirkweise ist ähnlich wie bei Blaukorn, nur langwieriger.Ich mähe die Hepatica irgendwann im November runter, damit das Falllaub klein gehäckselt ist.
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Katrin
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Re:Hepatica 2010

Katrin » Antwort #414 am:

Zu euer Hepatica-Kalkdiskussion muss ich kritisch einwerfen, dass mir die Geologie des hiesigen Tals sehr vertraut ist. Bei uns trifft die Flyschzone auf die Kalkvoralpen, wobei die Gletscher der letzten Eiszeit im Vorstoß zahlreiche Schottermuränen entlang der Talseiten aufgeschüttet haben - dadurch ist ein Teil der Flyschberge von einer mehrere Meter bis gänzlich fehlenden Kalkschotterschicht 'flankiert'. Soweit, so gut.Das Spannende daran ist, dass sich die Hepaticavorkommen auf den Meter genau mit den Schotterflächen decken - wo diese fehlen, findet sich kein einziges Leberblümchen. Anfänglich dachte ich, das läge an der feuchteren Beschaffenheit der Flyschberge (lehmiger Boden, Rutschungen, viele Quellen, generell feuchter). Mittlerweile kenne ich aber etliche inneralpine Feuchtwiesen auf Kalk, an deren Rändern Heptica in großer Zahl vorkommen.Spannenderweise wachsen Hepatica auf allen mir bekannten eiszeitlichen Schotterterrassen entlang von Flüssen, die kalkigen Schutt aus dem Alpeninneren ins Alpenvorland transportiert haben (Ager, Traun, Steyr, Alm, Inn,...), aber ausschließlich dort, nicht auf nahen Rainen oder in wenig entfernten Buchenwäldern, wohin deren Samen wohl leicht und immer wieder gelangen.Angepflanzt wachsen sie im gesamten Alpenvorland hervorragend, auch in Gebieten ohne natürliche Vorkommen. Populationen ohne Kalkschuttuntergrund hätte ich aber noch keine entdeckt.
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Re:Hepatica 2010

Staudo » Antwort #415 am:

Zu euer Hepatica-Kalkdiskussion muss ich kritisch einwerfen,
Danke. Kritik ist immer gut.
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Katrin
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Re:Hepatica 2010

Katrin » Antwort #416 am:

Ich wette, das hast du gepostet, ohne vorher weiterzulesen ;D .
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Re:Hepatica 2010

Staudo » Antwort #417 am:

Die Wette hast Du verloren. Ich finde es spannend Legenden zu hinterfragen, selbst wenn ich die Legende selber erfunden habe. ;)
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Re:Hepatica 2010

Katrin » Antwort #418 am:

:) Ich finde das Thema ebenfalls sehr interessant, vor allem, weil ich noch keine Ausnahmen gefunden habe. Südlich der Alpen bestätigt sich das Bild übrigens (Grazer Becken, Mur-Mürz-Furche).
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Re:Hepatica 2010

Staudo » Antwort #419 am:

Das könnte erklären, warum es bei uns nur ganz, ganz wenige Hepatica-Vorkommen gibt. Und jetzt muss sich nur noch Lerchenzorn melden und die Verbreitung in Brandenburg darlegen.
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