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Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt? (Gelesen 26043 mal)
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Ja sicher, diese Überlegung hat ja auch schon sarastro angestellt. Dann würde dieses Werk aber für uns und andere Spezialisten uninteressant, tomir. Es fehlt halt im deutschen Sprachraum einfach ein aktuelles Werk über Pflanzenraritäten, Pflanzen mit besonderen Anprüchen, Besonderem...Es hilft nicht, wir müssen uns nach GB orientieren.
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Ich bin erst seit kurzem glücklicher Besitzer des JSS und ziehe ihn jedem anderen Staudenbuch vor. Zum stöbern un dNachschlagen wunderbar. Wenn ich in einer Sache noch weiter in die Tiefe will suche ich im Internet. Aber das WWW ist auch eine Riesenmüllhalde. Die inzwischen dankenswerterweise als Download zur verfügung stehenden Kataloge der guten Staudengärtner sind ein wichtiger Informationsquell.Für eine Neuauflage würde ich dem Buch in der Kopfzeile ein alphabetisches Register wünschen. Das würde das Nachschlagen seeehr erleichtern. Dass ein so umfangreiches Werk nicht in die Tiefen der Raritäten vordringt ist doch klar. Kein Buch kann die Weisheit der ganzen Welt vereinen.Ob ich mir das Buch in Neuauflage kaufen würde? Hm, in 10 Jahren vielleicht ... .Ingeborg
Il faut cultiver notre jardin!
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Solche Nachschlagewerke geben mir einen guten Überblick in die Hand. Für die anschließende "Nachlese" nutze ich das Internet - Suchmaschinen oder gleich spezielle Pflanzenforen. Auch was Bezugsquellen angeht.Im Net kann ich mir nicht immer sicher sein das die Informationen von Fachleuten - Profis oder interessierten Hobbygärtnern - stammen.Wenn mich dann bestimmte Gattungen näher interessieren versuche ich mir die Spezial-Literatur zu besorgen. @SarastroIch sehe schon ein Interesse und eine Nachfrage an solcher Literatur. Nur konkurrieren heute viel mehr Angebote um das kleine Geld der Leut. Und entweder werden die Bücher, genau wie Kleidung und Elektronik, immer preiswerter oder die Absatzzahlen sinken.Is halt heutzutage so.Ich für meinen Teil leiste mir lieber hin und wieder ein paar Pflanzen als sehr lange auf ein teures Buch zu sparen.VG Andreas
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Vor Jahren habe ich mir das Buch "Gartengehölze" (3.Auflage/1991) von Bärtels geleistet. Allerdings über ebay bei einem Antiquariat für 75 statt 150 Euro. Das war mit Abstand das teuerste Buch bisher.Der Warda und JSS würde sich auch gut in meiner Bibliothek machen, aber jeder hat halt woanders seine finanzielle Schmerzgrenze. 200 Euro sind schon arg viel ! Für mich vielleicht in 10 Jahren drin.Wenn Ingeborg ihre alten Bände abstößt. 

Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Was ersteres (Sparen am Lektorat) angeht, kann ich Dir nur uneingeschränkt recht geben. Was zweiteres (Ansehensverlust des Verlages) betrifft, eher nicht. Editorische Sorgfalt ist leider keine verlegerische Tugend mehr und ein Mangel daran kratzt nur ein paar hoffnungslose Idealisten. Ein Buch wie dieses braucht selbstverständlich neben einem Fachlektor auch noch einen anständigen Korrektor, und auch die sind nicht an jeder Hausecke zu finden und vor allem nicht durch ein Rechtschreibprogramm zu ersetzen. Wenn eine fünfte Auflage noch derart fehlerhaft ist, ist das schon ein Armutszeugnis. Normalerweise wird von jedem Buch ein Korrekturexemplar geführt, in das alle Fehler, die dem Verlag bekanntgegeben werden, eingetragen und in der nächsten Auflage beseitigt werden.Dein Angebot sollten die sich jedenfalls nicht entgehen lassen. Du würdest es sozusagen gratis machen, denn ein Belegexemplar steht dem Lektor bzw. Korrektor sowieso zu.Tatsache ist doch, daß seit Jahren am Lektorat gespart wird, und manch ein renommierter Verlag hat seinen guten Ruf verloren, weil er Bücher in den Verkehr gegeben hat, die ein Trauerspiel an Fehlern sind.Aber um auf die Freilandschmuckstauden zurückzukommen - selbst ein Lektor, der keine Ahnung von Botanik und Stauden hat, könnte in dem Buch Wunder wirken. Von wem auch immer dieses Zitat ursprünglich stammt, hier wurde und wird am falschen Platz gespart.

Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Na, vielleicht hätte ich das spezifizieren sollen, in der Art von "und manch ein renommierter Verlag hat seinen guten Ruf in bibliophilen, Korrektoren- und Germanistenkreisen verloren"...
Das Angebot - ich würd's wirklich machen, selbst wenn's nur für die Belegexemplare wäre - ist uralt und liegt Ulmer vor. Wahrscheinlich schlummert es dort, wo der Verlagsleiter solche Kritiken beerdigt. Insofern brauche ich mir keine Sorgen zu machen, daß Arbeit auf mich zu kommt.


Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Du bestätigst meine Ansichten und Erfahrungen. Beim U-Verlag wäre ich mir mit Gratisexemplaren nicht so sicher.
Aber vielleicht bekomme ich als Co-Autor noch eines zusätzlich. ???Selbst bei meinem Buch, das vom Text her keinen riesen Umfang hat, waren zwei Lektoren beschäftigt. Ich fand im Nachhinein immer noch Ausdruckfehler, die die Lektoren aber vielleicht der "dichterischen Freiheit" wegen belassen hatten. Und so ist es auch beim JSS. Wenn darin ein Autor von "im winters abgedeckten Kasten" oder "nur wenige abgebbar", so stellt es mir die Haare auf. Im österreichischen Sprachgebrauch aber anscheinend normal, wurde deswegen belassen.Im Übrigen wurde meines Wissens der JSS von einer Angestellten des Verlages, die auch Artikel in der Gartenpraxis schreibt, gegenkorrigiert. Vielleicht steht etwas darüber im Impressum.Unter den Büchern gibt es eben auch Verlage, die sich einbilden, den Mercedes oder Maserati zu besitzen. Entscheidend ist doch, ob ich auch die Kunden dafür gewinnen kann. 200 Euro sind viel, wenn man es aber mit botanischen Florenwerken vergleicht, eher wenig. Und wenn man bedenkt, dass die "Urform" des Jelitto-Schacht, dies waren 10 Sammelbände vor 55 Jahren, schon damals umgerechnet 50 Euro gekostet haben, da liegen wir mit 200 Euro und der heutigen Kaufkraft noch ganz moderat! Und alles billig zu machen, bedeutet nicht automatisch, dass mehr verkauft wird. Es kommt auch auf den Inhalt an. Diese Bücher mit 19,90 einiger Star-Gartenautoren werde ich mir niemals zulegen, das ist Geld in den Wind gesetzt.Ein andere, für mich viel wichtigere Frage stellt sich mir insofern, weil ich nicht weiß, wo die Grenze von den Raritäten zu den Freilandschmuckstauden zu ziehen ist. In früheren Ausgaben hat man sich einigermaßen an die Gattungen und Sortimente der Hochstauden, aber auch an Aubrieta und Phlox subulata gehalten, nicht aber Dionysia oder Androsace in hochalpinen Arten berücksichtigt, obgleich dies ja auch schmückende Stauden sind!

Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Wie wird es eigentlich bei Buchbesprechungen gehandhabt? Bekommt der Rezensist ein Gratisexemplar und lässt sich dann wohlwollend über das Buch aus? Bei meinem Buch habe ich lediglich eines an die GDS geschickt, vielleicht hat der Verlag an die anderen ein Belegexemplar gesendet.
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Das Gratisexemplar bekommt man, aber wer daran grundsätzlich positive Bescheide knüpft, ist nicht ehrlich...Was mich bei den Freilandschmuckstauden eigentlich am meisten gewurmt hat, ist, daß so viele überflüssige Fehler dabei waren, die jedes piefige Textprogramm rausgefiltert hätte. Zum Beispiel bei Sedum trollii: "Die Pflanze bildet sehr kleine, fleichige, immergrüne Rosettchen...". Oder solche Preziosen wie bei Senecio ovatus: "In krautreichen Wäldern, Waldschlägen und Waldverlichtungen, etwas kalbliebend, in montaner bis subalpiner Lage."Das kann niemand Korrektur gelesen haben, außer vielleicht ein Blinder...
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Ach Gott, das sind doch peanuts! Da gibt's schon ärgeres. Da bist du aber schon äußerst heikel, du könntest so richtig ein Kind meiner Mutter sein! Die hat sich auch immer über solche Fehler aufgeregt





Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Entweder man hat eine Berufsehre oder man hat keine. Ich hätte auch andere, gravierendere Beispiele nennen können, aber ich suchte solche, welche die Rechtschreibfunktion eines Textprogramms gefunden hätte. Dafür sind die zwei Beispiele gut. Ob sie Peanuts sind, mögen andere entscheiden, für mich ist Fehler = Fehler.Ach Gott, das sind doch peanuts! Da gibt's schon ärgeres. Da bist du aber schon äußerst heikel, du könntest so richtig ein Kind meiner Mutter sein! Die hat sich auch immer über solche Fehler aufgeregt![]()
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Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Völlig zu Recht. Im Internetforum mag das zu vertreten sein, in Büchern ist es pure Schlamperei. Orthografische und typografische Fehler können auch mir den Genuss an einem Buch vermiesen.Peterhat sich auch immer über solche Fehler aufgeregt![]()
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Wenn ich solche Fehler entdecke, wie Susanne sie oben beschreibt, frage ich mich automatisch immer, welche fachlichen Fehler wohl im Buch sein mögen, die ich nicht sehe, weil ich eben kein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet bin. Angaben wie bei Veronicastrum, bei dem als Pflanzenfamilie "Asteraceae" angegeben wird, nähren solche Zweifel.Also nutze ich bei der Lektoratsarbeit den JSS als Nachschlagewerk und prüfe, soweit möglich, wirklich wichtige Angaben in anderen Quellen nach.
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Ihr habt völlig Recht! Auch mir sträubt sich alles. Aber ich habe nur "peanuts" gesagt, weil ich damit den Zeitgeist wiedergegeben habe, war also sarkastisch gemeint.Übrigens bin ich nicht der Meinung, dass ein Forum keine Schreibkultur haben darf. Diese Unsitte, alles zu verschlampen und über orthographische Fehler hinwegzusehen, ist einfach nicht meines. Schließlich kann die Welt mitlesen.
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Besteht irgendeine Hoffnung, dass hier Vertreter von Verlagen mitlesen?
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