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Marssonina bei Äpfeln (Gelesen 18730 mal)
Moderator: Nina
Re: Marssonina bei Äpfeln
Dann scheint das Mycosin bei mir ja genauso wirksam gewesen zu sein, ich habe die Lage damit heuer ganz gut im Griff gehabt.
- thuja thujon
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Re: Marssonina bei Äpfeln
SSHs sind SterolSyntheseHemmer. Sprich Azole. Die üblichen systemischen Verdächtigen, im Einzelfall sollte die Breitbandwirkung der Stoffklasse nochmal abgeklärt werden.
Einfach in der Anwendung, da systemisch und kurativ, nicht überdosieren, sonst gibts öfters mal Unverträglichkeiten.
Für den Hausgarten bleibt somit Difenconazol, bzw die Nebenwirkung davon. Gibts noch mehr Azole für den Hausgarten?
Will Bayer nicht dieses Jahr ein neues Azol zulassen, evtl auch für den Hausgarten?
Unterm Strich, die gängigen klassen für ein Resistenzmanagment bekommt man unterm Strich nicht, Kontaktmittel funktionieren auch bei den allerwenigsten Hobbygärtnern gut, oder nur in wenig anfälligen Jahren. Ich würde einen Phosphonathaltigen Blattdünger zum Anfang der Schorfsaison einsetzen, später nochmal nachlegen, etwa wenn der Zeitpunkt mit den Lagerkrankheiten kommt. Ist eh Wetterabhängig, wenns ein Mehltaujahr ist, sollte Marssonina nicht wirklich relevant sein.
Eigentlich nix. Von den Dithiocarbamaten gabs bis etwa Mitte dieses Jahr oder ähnlich noch Maneb oder Mancozeb. Mittlerweile auch Geschichte.
Wenn du unterm nackigen Baum stehst, kannst du in die Luft gucken, dann siehst du, welche Wirkstoffe noch für HuK zugelassen sind.
Einfach in der Anwendung, da systemisch und kurativ, nicht überdosieren, sonst gibts öfters mal Unverträglichkeiten.
Für den Hausgarten bleibt somit Difenconazol, bzw die Nebenwirkung davon. Gibts noch mehr Azole für den Hausgarten?
Will Bayer nicht dieses Jahr ein neues Azol zulassen, evtl auch für den Hausgarten?
Unterm Strich, die gängigen klassen für ein Resistenzmanagment bekommt man unterm Strich nicht, Kontaktmittel funktionieren auch bei den allerwenigsten Hobbygärtnern gut, oder nur in wenig anfälligen Jahren. Ich würde einen Phosphonathaltigen Blattdünger zum Anfang der Schorfsaison einsetzen, später nochmal nachlegen, etwa wenn der Zeitpunkt mit den Lagerkrankheiten kommt. Ist eh Wetterabhängig, wenns ein Mehltaujahr ist, sollte Marssonina nicht wirklich relevant sein.
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Wirksame Fungizide
Benzimidazole (MBCs), Dithiocarbamate
Dodine, Fluquiconazol, Dithianon
hätte ich eine Frage - welche für den Haus- und Kleingärtner zugelassenen Präparate gibt da?
Eigentlich nix. Von den Dithiocarbamaten gabs bis etwa Mitte dieses Jahr oder ähnlich noch Maneb oder Mancozeb. Mittlerweile auch Geschichte.
Wenn du unterm nackigen Baum stehst, kannst du in die Luft gucken, dann siehst du, welche Wirkstoffe noch für HuK zugelassen sind.
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Re: Marssonina bei Äpfeln
bei uns in der näheren Umgebung in rutesheim nahe Stuttgart gibt es eine obstanlage mit rund 300 sorten.laut Bäuerle dem vorstand der anlage sei in schlechten jahren keine sorte verschont geblieben.man konnte zwar unterschiede sehen von sorte zu sorte aber das das an der jeweiligen sorte lag,welche weniger stark befallen war,sei zweifelhaft.
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Seit etwa zwei Wochen finde ich an den Apfelbäumen kleine, erst gesprenkelte, dann flächig gelbe Blätter:
https://imgur.com/a/6Np03LD
Ist das bereits Marssonina coronaria? Wenn ja, dann scheint die Infektion früher stattzufinden als erwartet. Ich dachte die Sporen keimen etwas später im Jahr aus, etwa im Frühsommer, bei feuchter Witterung.
Nachdem das Frühjahr bislang extrem trocken verlaufen war und sich erst in den letzten Tagen einige Millimeter Niederschlag im Regenmesser gesammelt hatten, habe ich bis gestern bis zur ersten Spritzung mit Duaxo gewartet - offenbar zu lang.
Hier noch ein paar Blätter, die ich gerade soeben von einem Zabergäu auf M9 gerupft habe:
https://imgur.com/a/12SYOZn
https://imgur.com/a/6Np03LD
Ist das bereits Marssonina coronaria? Wenn ja, dann scheint die Infektion früher stattzufinden als erwartet. Ich dachte die Sporen keimen etwas später im Jahr aus, etwa im Frühsommer, bei feuchter Witterung.
Nachdem das Frühjahr bislang extrem trocken verlaufen war und sich erst in den letzten Tagen einige Millimeter Niederschlag im Regenmesser gesammelt hatten, habe ich bis gestern bis zur ersten Spritzung mit Duaxo gewartet - offenbar zu lang.
Hier noch ein paar Blätter, die ich gerade soeben von einem Zabergäu auf M9 gerupft habe:
https://imgur.com/a/12SYOZn
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Ja, das fängt unbehandelt immer schon recht früh an. Ich habe die erste Spritzung schon vor 3 Wochen gemacht, bei mir sind noch keinerlei Anzeichen erkennbar.
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Im folgenden ein paar Bilder eines Wiltshire-Baumes, die ich heute gemacht habe:
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Der Baum ist gut 100 Jahre alt, wäre ansonsten aber noch vital. Im Hochsommer begannen die Blätter sich zu sprenkeln - wie lange er die fortdauernde Auszehrung noch machen wird? Ein Trauerspiel, nur mehr an den Triebspitzen sind einige Blätter übrig, älteres Holz ist völlig entlaubt:
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Jammerschade um diese Sorte - festes, knackiges, saftiges Fruchtfleisch; warum erwischt es gerade diese Sorten?
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Ähnlich entlaubt wie der Schöne aus Wiltshire ist auch der Weiße Winterkalvill, der nicht weit davon steht und bei dem ich heute vorbeigeschaut - aber kein Foto gemacht - habe.
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- thuja thujon
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Wenns schon in fast pilzfreien Trockenjahren nichts wird, muss man sich fragen, ob es ganz ohne/wenigstens einmal ein Fungizid noch geht.
Es kann für mich keine Lösung sein, beim sterben zuzugucken, wenn man eine Lösung dafür eigentlich hat.
Ich hatte einmal Schwefel im Sommer gespritzt, das Laub ist recht gesund, egal welche von meinen rund 25 Sorten.
Es kann für mich keine Lösung sein, beim sterben zuzugucken, wenn man eine Lösung dafür eigentlich hat.
Ich hatte einmal Schwefel im Sommer gespritzt, das Laub ist recht gesund, egal welche von meinen rund 25 Sorten.
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Warum sollte man kranke Flora nicht mit chemischen Mitteln behandeln ? "Humanos" nehmen auch für jede Krankheit Pillen und Tinkturen. Evolutionäre Pflanzen kommen mit ihrer Umwelt klar, Zuchtformen brauchen medizinische Unterstützung...solange es noch keine komplexe Genmanipulationen gibt.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Jetzt müssten wir das nur noch unseren Gutmenschen, Salonökologen, und Schreibtischtätern in der Politik klarmachen...!
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Wiltshire, kann ich bestätigen, hat seit einigen Jahren starken Befall.
Eigentlich dachte ich dass es dieses Jahr, witterungsbedingt besser aussieht, doch Pustekuchen.

Der Baum links im Hintergrund ist ein Prinzenapfel der davon völlig unbeeindruckt ist.
Eigentlich dachte ich dass es dieses Jahr, witterungsbedingt besser aussieht, doch Pustekuchen.

Der Baum links im Hintergrund ist ein Prinzenapfel der davon völlig unbeeindruckt ist.
Jäger des verlorenen (Apfel)Schatzes
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Was ich mich frage: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Saftigkeit und Konsistenz (Knackigkeit) des Fruchtfleisches und der Anfälligkeit für Marssonina?
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- Rib-2BW
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Re: Marssonina bei Äpfeln
Rib hat geschrieben: ↑6. Okt 2018, 23:10b hat geschrieben: ↑6. Okt 2018, 21:01
Als Grundlage für die Schorfresistenz wird "Rvi6 angegeben", das müsste mir ein Fachmann übersetzen, ob das das Gleiche wie die übliche monogene vf-Resistenz ist.
[/quote]
Nach PDF-Link-1 und PDF-Link-2 ist es das selbe, nur in einer anderen Nomenklatur.
[quote author=b-hoernchen link=topic=63963.msg3176681#msg3176681 date=1538902002]
Hallo Rib-Huftier,
vielen Dank für die links und hochinteressante Einblicke in die Abläufe moderner Apfelzucht!
Und: Obwohl aus dem Jahre 2016 ( PDF-Link-1) wird Anfälligkeit gegenüber Marssonina coronaria in schorfresistent-gezüchteten Sorten mit keinem Wort erwähnt. Haben die das immer noch nicht auf dem Radar?
Zumindest meine eigenen Beobachtungen zum Ausbleiben von Marssonina coronaria-Symptomen beim Karneval stimmen mich vorsichtig optimistisch.
Geschmacklich und von Ertrag und Wuchs überzeugt mich der Baum derart, dass ich ihn auf alle Fälle in meinem Repertoir der anbauwürdigen Sorten behalten möchte.
Nach M. Hanke, Obstzüchtung und wissenschaftliche Grundlagen, 2017, beschäftigt sich das Julius Kühn-Instituts in Dresden-Pillnitz mit dem Thema. Dabei kann man resistente Pflanzen bei einer Sämlingsselektion, so wie bei bei der Schorfresistenz oder Mehltauresistenz, ausselektionieren.
Nach PDF-Link-3, hat man wohl schon mehrere Wildapfelsorten gefunden, die eine Resistenz aufweisen.