News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Astilben - empfehlenswerte Sorten? (Gelesen 157528 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
Krokosmian
Beiträge: 14502
Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
Kontaktdaten:

Mittlerer Neckar

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

Krokosmian » Antwort #480 am:

Bei aller Variabilität in der Höhe´, gab es praktisch keine Farbabweichungen, der blasse Zwerg rechts ist die einzige, aber nicht wirklich schön.Es fiel mir auch wieder ein, was mich an dem vegetativen Pumila-Typ den ich kannte neben der blaurosa Farbe immer genervt hat. Nämlich das die unteren Blüten immer schon verblüht waren, bevor sich der Blütenstand auch nur annähernd entfaltet hatte...
Dateianhänge
ast pum gen 2.jpg
troll13
Beiträge: 14118
Registriert: 13. Feb 2007, 14:21
Kontaktdaten:

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #481 am:

Interessanter Einblick in die Variabilität von A. chinensis var. pumila. Mein als vegetativ vermehrter gekaufter Klon erreicht frisch gepflanzt auf nährstoffreichem Boden eine beachtliche Höhe von 45 cm und zeigt auch diese unschöne Erscheinung, dass dder unteere Teil des Blütenstands schon braun ist, wenn die obersten Blüten beginnen, Farbe zu zeigen.Ulrich brachte mir im Sommer einen Typ (vermutlich auch sämlingsvermehrt) mit, der im Topf deutlich niedriger ist als ein Exemplar meines vegetativen Klons im 9er Topf. Diesen Typ habe ich letztes Jahr in natura im Gartenbestand gesehen und war ganz angetan. Ich werde beide Typen nächstes Jahr einmal nebeneinander aufpflanzen, um wirklich Unterschiede zu vergleichen.Gibt es eigentlich Unterschiede in der Laubteilung deiner Sämlinge? Bei den Sämlingen von Tiarellos Astilbe sind mit dem konsequent "einfach dreigeteiltem Laub" ist mir eine deutliche Ähnlichkeit mit der alten A. Simplicifolia-Hybride "var. rosea" aufgefallen, von der ich zufällig ein Herbarblatt im Netz gefunden habe, das vermutlich aus den BoGa Edinburgh stammt. Dummerweise habe kein Lesezeichen gesetzt und finde es nicht wieder. :-[
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Benutzeravatar
Krokosmian
Beiträge: 14502
Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
Kontaktdaten:

Mittlerer Neckar

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

Krokosmian » Antwort #482 am:

Ulrich brachte mir im Sommer einen Typ (vermutlich auch sämlingsvermehrt) mit, der im Topf deutlich niedriger ist als ein Exemplar meines vegetativen Klons im 9er Topf. Diesen Typ habe ich letztes Jahr in natura im Gartenbestand gesehen und war ganz angetan. Ich werde beide Typen nächstes Jahr einmal nebeneinander aufpflanzen, um wirklich Unterschiede zu vergleichen.
Zur noch niedrigeren Zwergastilbe , fällt mir die Sorte `Christian´ ein, diese konnte ich damals kaum von `Pumila´ veg. unterscheiden, sie schien mir aber etwas kleiner. Sie läuft wohl meist als A. Chinensis-Hybride, die Nähe zur `Pumila´ ist aber wirklich unübersehbar!
Gibt es eigentlich Unterschiede in der Laubteilung deiner Sämlinge?
So ein wenig, wobei in diesem Bestand bei vielen Pflanzen die ersten echten Laubblätter deutlich anders aussahen, als die später folgenden, wobei es auch Zwischenformen geben kann. Ich kenne diese "Astilbenjugendblätter" von eigenen Aussaaten, welche gefühlten Urzeiten zurückliegen.Im ersten Bild mal die vom Gruppenbild in #479, die Blätter sind so angeordnet wie die Pflanzen standen, also links oben = die höchste Pflanze hinten links, rechts unten = die kleinste Pflanze rechts vorne. Die unterschiedlichen Größen dürften auch durch unterschiedliche Plätze im Bestand zustande gekommen sein, äußere haben natürlich kleineres Laub als in der Mitte stehende Pflanzen.
Dateianhänge
Pumila gen Laub 1.jpg
Benutzeravatar
Krokosmian
Beiträge: 14502
Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
Kontaktdaten:

Mittlerer Neckar

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

Krokosmian » Antwort #483 am:

Bei aller Variabilität in der Höhe´, gab es praktisch keine Farbabweichungen, der blasse Zwerg rechts ist die einzige, aber nicht wirklich schön.
Hier auch entsprechend das Laub dazu, das des farblichen Abweichlers schlägt m. E. am meisten aus der Reihe.
Dateianhänge
Pumila gen Laub 2.jpg
Benutzeravatar
Krokosmian
Beiträge: 14502
Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
Kontaktdaten:

Mittlerer Neckar

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

Krokosmian » Antwort #484 am:

"Astilbenjugendblätter"
Und das noch, ich denke meine Pflanzen werden vielleicht auch erst nächstes Jahr die für sie typische Laubform bilden? Mitgenommen hab ich sie mal, werde sie noch auspflanzen.
Dateianhänge
Pumila gen Laub 3.jpg
troll13
Beiträge: 14118
Registriert: 13. Feb 2007, 14:21
Kontaktdaten:

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #485 am:

Dürften Pflanzen, die zur Blüte gekommen sind, ihre juvenale Phase nicht bereits hinter sich haben?Das die Grundblätter von Sämlingen eine andere Laubteilung aufweisen können, als das später austreibende Laub, habe ich hier auch festgestelltAber alle deine Sämlinge haben mindestens dreimal dreigeteiltes Laub und bewegen sich damit für mich in dem Rahmen, den ich auch bei den älteren A. chinensis Kultivaren finde. Die neueren Sorten, die unter dem Namen "A. chinensis" segeln, sollte man hier vielleicht ausklammern. da sie nach den Patentbeschreibungen oft aus Kreuzungen mit A. x arendsii Kultivaren stammen.Für dieses einfach dreigeteilte Laub bei den meisten Sämlingen von Tiarellos Astilbe, habe ich immer noch keinen Erklärungsansatz. Auch alle historischen Herbarbelege von Astilbe chinensis, A. davidii und A. rubra haben stärker geteiltes Laub.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
troll13
Beiträge: 14118
Registriert: 13. Feb 2007, 14:21
Kontaktdaten:

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #486 am:

Hab mir fast einen Wolf gesucht aber ich habe den Herbarbeleg von A. simplicifolia Hybride 'Rosea' in meinem Internetverlauf endlich gefunden.Diese alte Hybide von Arends ist dem besten Typ der Sämlinge von Tiarellos Astilbe offenbar recht ähnlich. Auch die Beschreibung der Blüten passt.Nur wie kann so etwas aus einem Sämlingsbestand von A. chinensis var pumila in zweiter Generation entstehen? Hier bin ich noch immer weitgehend ratlos???
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Benutzeravatar
Krokosmian
Beiträge: 14502
Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
Kontaktdaten:

Mittlerer Neckar

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

Krokosmian » Antwort #487 am:

Dürften Pflanzen, die zur Blüte gekommen sind, ihre juvenale Phase nicht bereits hinter sich haben?
Vermutlich schon, ich weiß aber nicht, inwieweit sich die Pflanzen "normal" verhalten. Es will nichts heißen, aber, dass Astilben-Sämlinge im ersten Jahr (ohne Vernalisation?) blühen, habe ich bisher noch nie, allenfalls mal sehr vereinzelt gesehen. Im dortigen Bestand blühen zwar nur ca. 5% der Pflanzen, relativ gesehen sind das aber schon wieder viele.
Nur wie kann so etwas aus einem Sämlingsbestand von A. chinensis var pumila in zweiter Generation entstehen? Hier bin ich noch immer weitgehend ratlos???
Kennst Du die Quelle des Saatguts aus dem "Tiarello" entstand? Der Bestand aus dem ich meine Pflanzen habe, wurde ursprünglich als Jungpflanzen gekauft, der Jungpflanzenproduzent hat unter Umständen das Saatgut wiederum von einem Händler..., die Herkunft liegt irgendwo im Dunklen.Prinzipiell gibt es bei den `Pumila´-Sämlingen, neben den unterschiedlichen Höhen, einfach immer wieder totale Querschläger, an anderer Stelle sah ich mal weißliche Pflanzen, allerdings wirklich unschön.
sarastro

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

sarastro » Antwort #488 am:

Ich bekam einige Astilben-Exemplare mit schwarzbraunem Blatt, was sich bis tief in den Herbst hält. Sieht wunderbar aus, hat aber noch keinen Namen.
troll13
Beiträge: 14118
Registriert: 13. Feb 2007, 14:21
Kontaktdaten:

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #489 am:

Ich habe bis jetzt ca. 350 verschiedene Kultivare seit Einführung von Astilbe japonica um 1830 in meiner kleinen Datenbank zusammengetragen, darunter bald 60 Sorten, für die in jüngerer Zeit ein Pflanzenpatent beantragt wurde.Gäbe es eine Sichtung, würden vermutlich mehr als 3/4 davon als "entbehrlich" eingestuft. Auch bei den meisten der in letzten Jahren eingeführten Lizenzsorten ist für mich meist nicht so recht erkennbar, worin denn nun das "Neue" oder die wirkliche Verbesserung alteingeführter Kultivare bestehen soll.Nach Georg Arends gab vielleicht mit Ausnahme von Adrian Blooms 'Sprite' eigentlich kaum eine neu eingeführte Astilbe, die wirklich neue Aspekte in das Sortiment gebracht hat.Aber es gibt offenbar auch Ausnahmen. 'Delft Lace', 'Chocolate Shogun' oder 'Beauty of Ernst' mögen Beispiele sein, die zeigen, das bei einer Ausrichtung der Züchtungsbestrebungen auf interessantere Laubeigenschaften vieleicht noch einiges möglich ist.Im Gegensatz zu den Heuchera, die konsequent auf ihre Laubfarben und -formen ausgelesen wurden und bei denen die Blüten letztlich höchstens Nebenaspekt sind, könnten hier in Richtung Blütenschmuckwirkung und Laubeigenschaften sicher noch züchterische Potentiale vorhanden sein.Die Bevorzugung von Sorten mit Abstammung von Astilbe chinensis, weil diese angeblich sonnen- und trockenheitsverträglicher sind, halte ich nach eigenen Erfahrungen übrigens für übertrieben. Erstens sind die historischen Astilbe x arendsii, thunbergii und japonica-Hybriden nahezu alle aus einer Kreuzung mit einer Form von Astilbe chinensis entstanden und zweitens die modernen Sorten wiederum Rückkreuzungen von A, chinensis-Sorten mit diesen alten Sorten.Im eigenen Garten verlangen die vermutlich relativ "reinen" Sorten von Astilbe chinensis ebenso zusätzliche Wässerung wie andere Astilben, die teilweise noch exponierter stehen.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
sarastro

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

sarastro » Antwort #490 am:

Dass kann ich gerne unterstreichen!
troll13
Beiträge: 14118
Registriert: 13. Feb 2007, 14:21
Kontaktdaten:

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #491 am:

Es ist jedoch offenbar so, das eigentlich fast jeder Hobbygärtner die Astilbe kennt und jede Sortimentsgärtnerei mindestens 10 der alteingeführten Sorten anbietet, diese offenbar in den letzten Jahren kaum noch jemand kauft. (Oder anders ausgedrückt, für mein aktuelles Lieblingsthema interessiert sich eigentlich kein Schwein. ;D)Die alten und auch die neuen Sorten gehören für mich einmal wieder gesichtet zu werden und auf wirklich bewährte alte und interessante neue Sorten muss man auch aufmerksam machen. Wenn Astilben wie auch vor 100 Jahren nur als blühende Containerware in den Baumärkten und als Jungflanze bei den Buntbildgartenversendern für die gärtnerischen Dummbatze angeboten werden, bleiben sie letztlich immer eine Wegwerf- und Versagerpflanze.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
neo

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

neo » Antwort #492 am:

Wenn Astilben wie auch vor 100 Jahren nur als blühende Containerware in den Baumärkten und als Jungflanze bei den Buntbildgartenversendern für die gärtnerischen Dummbatze angeboten werden, bleiben sie letztlich immer eine Wegwerf- und Versagerpflanze.
Ja, in etwa so habe ich sie gekauft und gepflanzt vor etwa 6 Jahren. ;DDass sie Schattenpflanzen sind, das zumindest wusste ich. Weggeworfen bisher noch keine, umgepflanzt schon mehrmals.Bis zur Blüte war jeweils alles gut, über den Sommer jedes Jahr schwierig. Und obwohl ich dieses Jahr besonders aufmerksam zu sein versuchte, vor einer Woche sah noch Eine von Fünfen gut aus.Meine verzeihen es mir nicht, wenn ich sie auch nur einmal wasserversorgungsmässig im Sommer vergesse oder zu kurz kommen lasse. Meine Exemplare sind von daher gesehen nicht das Richtige für mich und meinen Garten, Gartenzeit ist einfach (zu) knapp bemessen.
Dateianhänge
DSCN0932.JPG
neo

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

neo » Antwort #493 am:

Möglicherweise sind die Astilben im Moment auch einfach nicht "en vogue", dies mein rein subjektives Gefühl.Würde man sie wieder mehr in den Fokus rücken wollen wäre sicher eine Variante, wie du schreibst eine Sichtung, oder das auch generell wieder mehr über sie und Qualitäten einzelner Sorten geschrieben würde.Ich geb`s zu, wahrscheinlich würde ich sie bei mir nicht mehr pflanzen, auch wenn ich`s nach dem Betrachten der Bilder jetzt wiederum doch nicht mehr so genau weiss... ;)
Dateianhänge
DSCN0850.JPG
troll13
Beiträge: 14118
Registriert: 13. Feb 2007, 14:21
Kontaktdaten:

Re: Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #494 am:

Das Mysterium um eine der ersten Astilbe simplicifolia-HybridenIm Jahr 1910 wird die japanische Wildform Astilbe offenbar versehentlich als "Beifang" mit einer Lieferung anderer Stauden aus Japan an zwei Gärtnereien in Großbrtannien eingeführt. Georg Arends berichtet in seinen Erinnerungen, das er von dem "befreundeten Landsmann" G. Reuthe aus England drei Sämlingspflanzen erhalten hat, von denen er eine mit verschiedenen A. japonica_Hybriden kreuzt. Da diese F-1-Generation noch nicht Erwartungen entsprochen haben, unternahm er weitere Rückkreuzungen mit "guten A. japonica Sorten".Weiter schreibt er:"So konnte ich 1923 erstmalig beschreiben und anbieten: Astilbe simpl. hybriyda Alba, weiß Carnea, zart fleischfarbig, Rosea, schön hellrosa."Nun findet man in der Zeitschrift The Gardener's Chronicle" aus dem Jahr 1922 jedoch einen Eintrag, dass in England bereits in diesem Jahr eine "Astilbe hybrida rosea" einen Award of Merritt erhalten hat, "shown by Mrs. G. Reuthe, Keston".Gibt oder gab es etwa zwei verschiedene Hybriden unter diesem Namen und das auch noch gezüchtet von zwei Gärtnern, die sich untereinander kannten? Die Beschreibung der in England gezeigten und prämierten Pflanze deckt sich übrigens mit dem bereits erwähnten Herbarbeleg, der aus der niederländischen Universität Leiden aus dem Jahr 1969 stammt. Eine lebende Pflanze soll im Boga Edinburgh existieren.In dem Onlineshop von Arends-Maubach sind die Fotos leider so undeutlich, dass man das Laub von Arends A. simlpicifolia-Hybride 'Rosea' nicht erkennen kann. Anja Arends-Maubach schreibt zu dieser Sorte, das dieser "wunderschöne Klassiker " bereits 1920 von der RHS ausgezeichnet wurde, was irgendwie nun überhaupt nicht zu den anderen Daten passt.Alles sehr, sehr merkwürdig. ???
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Antworten