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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 17. Okt 2016, 20:10
von Chica
Und dann ja noch die Steilwand, die sollte eigentlich schon im August fertig werden aber da war ja noch...

Man baue einen Kasten aus alter unbehandelter Fichte/Tanne- Schalung, der am Ende natürlich in ein Fach des Wildbienenhauses passen muss.

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Man hole den Mörtelkübel aus der hintersten Garagenecke und fülle ihn halb und halb mit steinfreier Gartenerde und Lehm-Feinputz, alles ordentlich abgemessen. Man vermische die Substanzen trocken. Dann vorsichtig Wasser dazu und mit einem Spaten oder Bauquirl (so man hat) homogen verrühren.

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Die Masse fülle man hohlraumfrei in den Holzkasten. Das Ganze muss nun über Monate im Freien regengeschützt trocknen. Günstig ist es, wenn der hauseigene Student das Dach des Holzports, das nach dem letzten Hagel nur noch aus zerschossenen Kunststoff-Trapezprofilen bestand, kürzlich in Stahl-Trapezprofil neu eingedeckt hat :D. (Woher kann er das nur alles? Kinder sind irgendwie manchmal...Wunder). So bleibt die Sache sicher trocken ;).

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Nun hoffe ich, dass die Trockenzeit ausreicht- schaun wir mal. Es müssen noch kurze Löcher unterschiedlichen Durchmessers gebohrt werden als Grabanregung für die Wildbienen. Ich mach' mich dann mal diesbezüglich schlau... Es eilt ja nicht, so schnell trocknet hier nichts.

Fotos editiert

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 17. Okt 2016, 20:14
von Sternrenette
Donnerwetter :o


Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 17. Okt 2016, 20:48
von KerstinF
Echt klasse.
Großes Lob an den begabten Junior (und natürlich an die Mama). :)

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 18. Okt 2016, 18:35
von Chica
Vielen Dank :). Ich berichte natürlich im Frühjahr, wie gut die Steilwand von den Bienen angenommen wird, wenn es klappt könnt ihr das Rezept einfach übernehmen.

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 18. Okt 2016, 18:48
von partisanengärtner
http://www.wildbiene.com/standard/content.php?am=3&as=93
http://www.wildbienen.de/wbs-lwa0.htm
Ein paar kurze Löcher kann man gut in den feuchten Lehm mit einem dünnen Malpinselstiel drücken. wenn sie tiefer sind gehen auch andere Bienen rein .

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 18. Okt 2016, 19:08
von Gartenplaner
Bezüglich Vogelschutz - es gibt dort, wo man den verzinkten Karnickeldraht auf Rolle kriegt meist auch verzinktes Viereckgeflecht, welches ich ästhetisch besser finde, ich hab dieses Drahtgeflecht halbrund aufgewölbt (hatte nicht so viel Abstand zu den Bienennisthilfen und damit die Vögel nicht noch mit dem Schnabel rankommen sollten, musste ich ein bisschen Abstand einbauen) und oben und unten nochmal extra verschlossen, an die Vorderseite meiner kleinen Nisthilfe getackert.

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 18. Okt 2016, 19:11
von Eckhard
Hallo Chica, tolle Dokumentation!!! Bestimmst Du die Bienen nach Bildern mit dem Westrich?

Hier ist Xylocopa violacea schon angekommen - in Niedersachsen!!!
Bei mir im Garten besucht sie trotz reichhaltiger Auswahl nur zwei Pflanzenarten, beides großblumige Lippenblütler: Phlomis fruticosa und Salvia sclarea.

Viele Grüße

Eckhard

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 18. Okt 2016, 19:28
von Chica
Vielen Dank für die Links Axel :-*.

Ehrlich gesagt Gartenplaner habe ich das günstigste Gittergeflecht genommen. Im Winter ist es mir schnuppe, wie das Wildbienenhaus aussieht und im Frühjahr wird der Rahmen wieder abgebaut und eingelagert, er ist ja nur eingeklemmt. Dauerhafte Verkleidung wäre ja beim Fotografieren total hinderlich. Würde ich die wollen, fände ich auch quadratische Maschen schöner ;).

Nein Eckhard, Herr Dr. Paul Westrich ist nicht mit im Bunde (jedefalls nicht persönlich) aber ein anderer nicht minder erfahrener Biologe 8). Wie wäre es mit Totholz für Deine Xylocopa violacea im nächsten Jahr?

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 18. Okt 2016, 19:56
von Eckhard
Aha, sehr gute Teamarbeit mit dem Biologen! (Ich meinte auch bloß das Buch und nicht den Herrn Westrich persönlich ;).)

In der Umgebung gibt es reichlich Totholz, abgestorbene Obstbäume und tote Kopfweiden. Da werden sie ihre Löcher bohren. Aber vielleicht gönne ich mir noch mehr Muskatellersalbei, um die Holzbienen bei Laune zu halten.

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 19. Okt 2016, 22:18
von *Ute*
Chica, hast du mit Absicht so eine tiefe Steilwand gebaut und wenn ja, warum? Ich dachte, 10cm in der Tiefe würden reichen.

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 19. Okt 2016, 22:29
von Gartenplaner
Chica hat geschrieben: 18. Okt 2016, 19:28
...
Ehrlich gesagt Gartenplaner habe ich das günstigste Gittergeflecht genommen. Im Winter ist es mir schnuppe, wie das Wildbienenhaus aussieht und im Frühjahr wird der Rahmen wieder abgebaut und eingelagert, er ist ja nur eingeklemmt. Dauerhafte Verkleidung wäre ja beim Fotografieren total hinderlich. Würde ich die wollen, fände ich auch quadratische Maschen schöner ;) .
...



Hm, wieso nur im Winter? Im Frühjahr und Frühsommer, wenn die Vögel Nachwuchs haben und Junge füttern müssen, werden sie doch wohl auch versuchen, Bruthöhlen auf zu picken, oder irre ich mich da?
Ich hab den Vogelschutz jedenfalls als dauerhaft dran bleibend damals geplant.
An den Bienensteinen scheint es nicht so wesentlich, da sich Vögel daran fast nicht festhalten können, die hab ich einfach so aufgehängt und hatte da auch noch nie zerstörte Brutgänge.

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 19. Okt 2016, 22:35
von Anubias
Ich habe hier in der Ecke vor zwei Jahren mal bei den offenen Gärten einen Hummelgarten mit großer Insektenwand besichtigt, das war so Ende Juni/Anfang Juli.

Dazu gehörte eine größere Lehmwand mit eingebauten Hölzern, die hatte zwei Tage zuvor wer komplett zerlegt und geplündert, der Gartenbesitzer war immer noch ziemlich fertig deswegen.

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 20. Okt 2016, 12:21
von Chica
hat geschrieben: 19. Okt 2016, 22:18
Chica, hast du mit Absicht so eine tiefe Steilwand gebaut und wenn ja, warum? Ich dachte, 10cm in der Tiefe würden reichen.
[/quote]

Ja, natürlich mit Absicht ;). Die Steilwand sollte mindestens 15 cm tief sein, besser noch tiefer. Die Bienen bauen mitunter hinter einem Eingangsloch verzweigte Gänge. Zumindest Anthophora plumipes, die Frühlingspelzbiene, die in diesem Jahr das Wildbienenhaus nur als Schlafplatz genutzt hat, sollte eigentlich sofort Gefallen daran finden :D.

[quote author=Gartenplaner link=topic=31571.msg2744940#msg2744940 date=1476908950]

Hm, wieso nur im Winter?


Ganz einfach, weil ich das nicht anders möchte und es bisher auch nicht anders notwendig ist. Ich möchte ja "meine" Bienen beobachten können und vor allem fotografieren. Wie soll das durch ein dauerhaft angebrachtes Rechteckgeflecht funktionieren? Es ist schon so nicht einfach, glaube mir ;). Es geht mir im Moment darum, dass im Winter nicht die hier ansässigen Spechte die Hölzer zerhacken und die Bambusröhrchen demontieren. Die einzelnen Löcher in den Röhrchen, die von kleineren Vögeln über den Sommer gepickt werden sind kein Problem. Es ist ja da noch die vordere Leerzelle, die die Bienen für diese Art Attacken bauen.

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 24. Okt 2016, 19:11
von Katrin
Ich hab eine Frage zum Schneiden von Schilf. Ich bin offenbar zu doof dazu, denn egal ob ich mit scharfer Schere schneide oder gaaanz vorsichtig säge, die Halme zerbrechen (also der Länge nach, sie splittern nicht, sie zerdrücken).

Hat schon jemand die Technik dazu perfektioniert? Ich habe davon gelesen, das Schilf in passende Längen zu schneiden und dann in Wasser einzulegen, das würde helfen. Gibts dazu Erfahrungswerte? Oder braucht man ein spezielles Werkzeug? Laubsäge?

Re: Nisthilfen für Wildbienen

Verfasst: 24. Okt 2016, 19:42
von kasi †
Wir machen das, wenn das Schilf ganz trocken ist, mit einer Dekupiersäge, das ist eine elktr. Laubsäge.