News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 216364 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
Staudo
Beiträge: 35502
Registriert: 7. Jul 2007, 08:39
Kontaktdaten:

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #555 am:

Früher waren wir jünger. ;)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Benutzeravatar
Bufo
Beiträge: 1163
Registriert: 19. Okt 2015, 10:08

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Bufo » Antwort #556 am:

zwerggarten hat geschrieben: 17. Jan 2018, 15:48...und diese perverse plastikhandschuhmacke verstehe ich schon überhaupt gar nicht: ...


Ich auch nicht, deshalb bestehe ich darauf, dass man mir meine Ware mit nackten Händen reicht. Ich bin doch hier nicht im OP.

Fehlt ja nur noch, dass auch der Landwirt/Gärtner seine Kohlköppe mit sterilen Einweghandschuhen ernten muss.
Beste Grüße Bufo
Benutzeravatar
toto
Beiträge: 2872
Registriert: 6. Sep 2010, 12:39
Kontaktdaten:

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #557 am:

zwerggarten hat geschrieben: 17. Jan 2018, 15:48
wie hast du deine kindheit überlebt, als auch noch die brötchen beim bäcker mit bloßen (!) händen (!) in die tüte gepackt wurden?! :o


ziemlich gut überlebt, allergiefrei bis heute ;D ;D ;D , Krebse fangen wie in "Die Heiden von Kummerow" ;D

In Moskau im GUM seinerzeit konnten die Kunden selbstständig in den großen Fleischwannen wühlen zwischen den Fliegen... alles gut. Wers mag...
Kann man halten wie ein Dachdecker ;D ;D ;D
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Benutzeravatar
toto
Beiträge: 2872
Registriert: 6. Sep 2010, 12:39
Kontaktdaten:

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #558 am:

bristlecone hat geschrieben: 17. Jan 2018, 16:46
Woher rührt bloß diese idyllische Verklärung der Vergangenheit? ::)


Keine Ahnung.
Die realitätsfernen Romantiker sollten dann auch das Plumpsklo benutzen und den Eimer jeweils selbst entleeren.
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Benutzeravatar
zwerggarten
Beiträge: 20974
Registriert: 1. Jan 2014, 00:00
Wohnort: berlin
Region: märkische streusandbüchse/lüneburger heide
Bodenart: sandiger hortisol/podsol
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

berlin|7a|42 uelzen|7a|70

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

zwerggarten » Antwort #559 am:

;)

ich halte es nach möglichkeit wie bufo. diese schweißtreibenden plastikhandschuhe sehe ich seit neuestem auch bei personal an supermarktkassen – irgendwann frage ich nach, warum sie eigentlich so fahrlässig auf den überlebensnotwendigen mundschutz, eine schutzbrille und die haarhaube verzichten. :P
pro luto esse

moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
neo

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

neo » Antwort #560 am:

bristlecone hat geschrieben: 17. Jan 2018, 16:46
Woher rührt bloß diese idyllische Verklärung der Vergangenheit? ::)


Im Bezug auf Kinder/ Bauernkinder und im Zusammenhang mit Gesundheit ist es keine Verklärung. Der "Bauernhofeffekt". ;)
http://www.kommunikation.uzh.ch/dam/jcr:00000000-2480-af57-0000-00002a688473/Magazin_1_05-14.pdf
bristlecone

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

bristlecone » Antwort #561 am:

Ja, der Effekt ist mir bekannt.
Ebenso, dass in der DDR Allergien seltener diagnostiziert wurden als in der BRD.

Das häufigere Auftreten von Allergien, insbesondere bei Kindern, könnte auch damit zusammenhängen, dass früher Infektionen durch Wurmparasiten häufiger auftraten.
Daraus folgt aber ja nicht, dass man sich wieder mehr Spulwurminfektionen wünschen sollte.

neo

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

neo » Antwort #562 am:

bristlecone hat geschrieben: 17. Jan 2018, 18:25
Ja, der Effekt ist mir bekannt.
Ebenso, dass in der DDR Allergien seltener diagnostiziert wurden als in der BRD.


Im gleichen Absatz zusammengenommen liest sich das für mich jetzt ein bisschen komisch, eine Frage der Auslegung wahrscheinlich.
Wenn solche Effekte bekannt sind, gerade auch im Zusammenhang mit Kindern, kann man sich schon fragen, warum die Tendenzen im elterlichen Umgang mit Kindern eher davon wegzudriften scheinen. Aber OT, anderes Thema.
Benutzeravatar
partisanengärtner
Garten-pur Team
Beiträge: 19056
Registriert: 27. Jan 2009, 08:22
Kontaktdaten:

Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

partisanengärtner » Antwort #563 am:

Staudo hat geschrieben: 17. Jan 2018, 16:53
Früher waren wir jünger. ;)

;D ;D ;D
Ja und wir sind die Überlebenden der damaligen Kindheit.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
Benutzeravatar
thuja thujon
Beiträge: 20916
Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
Höhe über NHN: 90
Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #564 am:

hemerocallis hat geschrieben: 17. Jan 2018, 12:30Biolandwirtschaft Österreich: 20%
Biolandwirtschaf Deutschland: 6%
Ich habs demletzt mal gesucht, aber nichts gefunden.
Wie sind die 20% in Österreich aufgeteilt? Also wieviel Grünland, Getreide, Obst, Wein und wie hoch ist der Biogemüseanteil in Österreich und aus welchen Gemüsen setzt sich der zusammen? Wie groß ist der Anteil an Ölkürbis und wie stark ist der in den letzten Jahren gestiegen?
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Benutzeravatar
dmks
Beiträge: 4281
Registriert: 18. Jul 2011, 08:45
Wohnort: bei Forst/Lausitz
Bodenart: sandiger Lehm und lehmiger Sand

Staatlich anerkannter Steuerzahler

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #565 am:

Flächenanteile findest Du hier:
http://www.marktmeinungmensch.at/studien/ackerbauflaechen-und-bio-anbau-in-oesterreich-2017/

Dann gibt es noch mengenmäßige Anteile oder wertmäßige Anteile. Das ist interessant!
In Österreich sind die Menschen offenbar bereit für Bio auch wirklich mehr zu zahlen.
Beispiele: (Mengenanteil / Wertanteil der Bioprodukt beim Einkauf in Prozent; gerundet)
Eier: 10% / 17,5%
Kartoffeln 8% / 14%
Gemüse 7% / 13%
Obst 7,5% / 12,5%
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
Benutzeravatar
thuja thujon
Beiträge: 20916
Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
Höhe über NHN: 90
Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #566 am:

Danke, die hatte ich schon gefunden.

Klar, für Bio muss man auch dort tiefer in die Tasche greifen, den Zahlen nach fast doppelt so viel. Da würde mich schon fast noch die Statistik interessieren, wie viel höher die Produktionskosten dort für Bio sind (abzüglich den Extrasubventionen) bzw wie hoch die Selbstversorgungsraten sind.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Benutzeravatar
dmks
Beiträge: 4281
Registriert: 18. Jul 2011, 08:45
Wohnort: bei Forst/Lausitz
Bodenart: sandiger Lehm und lehmiger Sand

Staatlich anerkannter Steuerzahler

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #567 am:

Über Österreich kann ich auch nur über die Angaben verfügen die im Netz zu finden sind.
Eine Besonderheit in Ö ist die Verteilung des Bio-Landbaus analog der Topografie. Dort wo naturgemäß die Flächen kleiner und der Technikeinsatz schwieriger ist bzw. Weidewirtschaft eine größere Bedeutung hat lagen die Anteile auch schon vor über 15 Jahren schnell mal bei 40 bis sogar 50%. Während der Anteil Bio-Betriebe "hangabwärts" unter die 5% fiel.
https://www.wiso.boku.ac.at/fileadmin/data/H03000/H73000/H73300/pub/Biolandbau/2002_Anteil_Bio-LN.JPG

Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
hymenocallis

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

hymenocallis » Antwort #568 am:

dmks hat geschrieben: 18. Jan 2018, 19:37
In Österreich sind die Menschen offenbar bereit für Bio auch wirklich mehr zu zahlen.


In Österreich liegen die Lebensmittelpreise deutlich über dem Niveau in Deutschland, die Einkommen sind aber im Schnitt geringer.

Österreicher sind es gewohnt, höhere Lebensmittelpreise für höhere Qualität zu zahlen (strengere Vorschriften bei Tierhaltung und strengere Kontrollen sind etwas, worauf man in Österreich Stolz ist) - hier ist es inzwischen bei allen Supermarktketten und Diskontern üblich, regelmäßig günstige Bio-Aktionen anzubieten, was die Preise auf ein für alle leistbares Niveau bringt.

Beispiele hier:

https://www.lidl-flyer.com/#/43974496-f05d-11e7-8b51-005056ab0fb6/locale/de-AT/view/flyer/page/14 beginnend mit Seite 14

oder hier:

https://www.hofer.at/de/angebote/von-montag-15012018/

bristlecone

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

bristlecone » Antwort #569 am:

Bufo hat geschrieben: 17. Jan 2018, 16:59
zwerggarten hat geschrieben: 17. Jan 2018, 15:48...und diese perverse plastikhandschuhmacke verstehe ich schon überhaupt gar nicht: ...


Ich auch nicht, deshalb bestehe ich darauf, dass man mir meine Ware mit nackten Händen reicht. Ich bin doch hier nicht im OP.

Fehlt ja nur noch, dass auch der Landwirt/Gärtner seine Kohlköppe mit sterilen Einweghandschuhen ernten muss.


Nein, das nicht.

Allerdings sind - entgegen der landläufig verbreiteten Auffassung - nicht irgendwelchen "Rückstände im Essen" eine Gesundheitsgefahr, sondern mikrobielle Kontamination:

"In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 100.000 Erkrankungen gemeldet, die wahrscheinlich auf lebensmittelbedingte Infektionen mit Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Parasiten zurückzuführen sind. Dazu gehören vor allem Infektionen mit Campylobacter-Bakterien, Salmonellen und Noroviren. Die Dunkelziffer liegt jedoch weitaus höher. In den meisten Fällen sind die Erkrankungen mit Symptomen wie Magenkrämpfen, Durchfall oder Erbrechen verbunden und nach ein paar Tagen überstanden. Bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt oder nicht vollständig ausgebildet ist, kann eine Lebensmittelinfektion aber sehr schwer verlaufen. Daher ist es wichtig, beim Lagern und Zubereiten von Lebensmitteln Hygieneregeln einzuhalten."

Das gilt im Handel so wie in der eigenen Küche:

"'Viele Menschen haben Angst vor Chemie in der Nahrung, aber tatsächlich krank wird man von Bakterien, Pilzen oder Viren im Essen,' sagt BfR-Präsident Andreas Hensel. 'Nur jeder Fünfte sorgt sich um die Lebensmittelhygiene zu Hause, dabei ist der richtige Umgang mit Lebensmitteln in der eigenen Küche das beste Mittel, um Infektionen vorzubeugen. Wir alle müssen unser Bewusstsein für gesundheitliche Risiken bei der Zubereitung von Essen schärfen.'

Keime & Co. - Küchenhygiene mit Köpfchen
Antworten