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Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt? (Gelesen 26039 mal)
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Wie vertragen sich eigentlich die hier aufgeführten, gravierenden Fehler mit der Namenshergabe einzelner Verfasser? Läuft man da nicht Gefahr, entsprechend eingestuft zu werden?
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Das glaube ich nicht. Das gärtnerische Wissen der Verfasser steht im Vordergrund.
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Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Daß der Rezensent ein Gratisexemplar bekommt, ist das Mindesteste, damit ist er aber noch nicht gekauft.Wie wird es eigentlich bei Buchbesprechungen gehandhabt? Bekommt der Rezensist ein Gratisexemplar und lässt sich dann wohlwollend über das Buch aus? Bei meinem Buch habe ich lediglich eines an die GDS geschickt, vielleicht hat der Verlag an die anderen ein Belegexemplar gesendet.



- oile
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Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Wohl wahr! Besonders ärgerlich finde ich, wenn Erwachsene die Internetsprache Jugendlicher nachahmen. Da wimmelt es dann von "isses" an Stelle von "ist es" und "gruz" an Stelle von "Gruß" o.ä. Ich beziehe mich aber damit ausdrücklich nicht auf Garten-pur ;)LGoileÜbrigens bin ich nicht der Meinung, dass ein Forum keine Schreibkultur haben darf. Diese Unsitte, alles zu verschlampen und über orthographische Fehler hinwegzusehen, ist einfach nicht meines. Schließlich kann die Welt mitlesen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Es sind in meinen Augen keine Peanuts, leider sind viele Verlage (und Zeitungen) (nicht nur in Österreich) inzwischen der Meinung, dass a) eh jeder mit MS-Word umgehen kann, die Artikel werden zum Teil ohne Überarbeitung übernommen, Satzregeln (die für die Lesbarkeit eines Textes wichtig sind) kennt inzwischen fast niemand mehr;b) ein gutes Layout für die Katz' ist, man nimmt lieber die xy-Vorlage von Word;c) gute Setzer, Korrektoren und Lektoren inzwischen unnötig bzw. überbezahlt sind.Ich arbeite seit Jahren in der Branche, ich kannte noch die "I-Tüpfler", die jeden Fehler akribisch gesucht (und gefunden) haben. Leider sind diese "I-Tüpfler" zu 99% gekündigt oder in Pension.Aber ich habe nur "peanuts" gesagt, weil ich damit den Zeitgeist wiedergegeben habe, war also sarkastisch gemeint.
- Phalaina
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Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Und leider wahrscheinlich durch Betriebswirte und Juristen ersetzt ...Ich arbeite seit Jahren in der Branche, ich kannte noch die "I-Tüpfler", die jeden Fehler akribisch gesucht (und gefunden) haben. Leider sind diese "I-Tüpfler" zu 99% gekündigt oder in Pension.

Woher kommt eigentlich die "Waldverlichtung"? Aus Süddeutschland?Susanne hat geschrieben:... Waldschlägen und Waldverlichtungen, ...
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Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
"Waldverlichtung" ist in Österreich und der Schweiz ein gängiges Wort, ein anderer Ausdruck für "Durchforstung".
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Waldverlichtung? mmmhNenn mir den Autor, dann kann man mehr darüber aussagen.Im Österreichischen sind viele eigenartige Wortgebilde usus. Auch in der Schweiz spricht man von "Grillieren" und von einer "Besammlung" und meint Grillen und eine Versammlung. Ist alles rechtens, die Deutschen dürfen sich nicht anmaßen, ihr Deutsch allein gepachtet zu haben. Dies gehört aber nicht hierher. Wir wollen uns ja über den Jelitto-Schacht auslassen. Hoffentlich liest wenigstens ein Verantwortlicher aus der Bücherproduktion des Ulmer-Verlages gerade unsere Beiträge. Dann besteht vielleicht Hoffnung auf eine gelungene 6. Auflage.
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Die "Waldverlichtung" steht oben im Zitat aus dem JSS...Waldverlichtung? mmmhNenn mir den Autor, dann kann man mehr darüber aussagen.... Dies gehört aber nicht hierher. Wir wollen uns ja über den Jelitto-Schacht auslassen. Hoffentlich liest wenigstens ein Verantwortlicher aus der Bücherproduktion des Ulmer-Verlages gerade unsere Beiträge. Dann besteht vielleicht Hoffnung auf eine gelungene 6. Auflage.
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Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
<ot>Ich bin mal frech und hänge noch ein OT an, weil's so schön dazu paßt: "Standort: im lichten Schatten wandernder Baumbestände".Meinen Lieblingsverdreher habe ich bereits mehrfach und vorsätzlich hier im Forum eingebaut, ich erinnere mich nicht, daß schon mal jemand drüber gestolpert wäre...OT "Kalbliebend" ist schön. Noch schöner wäre "kalbfliehend". Es könnte eine Situation beschreiben, in die jeder Wandersmann schon einmal gekommen ist, wenn er einen großen Bogen um eine paar stramme Jungstiere gemacht hat.![]()

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Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Wenn ich Eure Beiträge lese, so drängt sich mir der Eindruck auf, dass es eigentlich einzig und allein um das Geschäftsgebahren des Verlags geht. Die Autorenschaft ist respektabel, und dass ein guter Lektor dem inhaltlich ordentlichen Text eines Autors, der einerseits zwar Fachmann, aber andererseits kein Literat ist, den letzten Schliff geben kann, ist offensichtlich. Ähnliches gilt für die Leute, die das Layout herstellen. Spart ein Verlag an solchen Fachkräften, macht er sich in meinen Augen zu einem großen Teil überflüssig. Im Grunde genommen könnten solche Werke dann gleich im Eigenverlag herausgegeben werden. Gute Druckereien, die in der Lage sind, eingereichte Word- oder pdf-Files ansprechend zu drucken und zu binden, gibt es mittlerweile auch, und das Internet und Foren wie dieses eröffnen doch recht wirksame Vertriebswege (vielleicht wird Garten-pur sogar noch Herausgeber eines solchen Werks? Fachleute, Lektoren, gute Fotografen und Leute mit Geschick in graphischer Gestaltung sind doch hier beisammen?
)So, jetzt noch ein bisserl OT - wenn auch im Zusammenhang:Darüber hinaus finde auch manches andere in der Vorgehensweise solcher Verlage äußerst fragwürdig. Beispiel: Jemand aus meinem Bekanntenkreis - Liebhaberin einer speziellen Pflanzengattung mit überschaubarem Interessentenkreis - wollte ihre umfangreiche Bildersammlung (ausschließlich eigene Bilder von Exemplaren dieser Gattung) in Form einer Galerie ins Netz stellen. Hinzu sollte zu jeder Art eine Kurzbeschreibung der Kultur (eigene Erfahrungen bzw. nicht publizierte Mitteilungen anderer Liebhaber) kommen. Außerdem, wie es sich eigentlich auch für eine ordentliche populärwissenschaftliche Veröffentlichung gehört, sollte eine Kurzdiagnose zur sicheren Bestimmung der Art beigefügt werden.Solche Kurzdiagnosen waren in der Monographie eines Experten zu finden, die beim genannten renommierten Verlag veröffentlicht war. Die Angaben sollten ordentlich zitiert werden (mit jeweiliger Quellenangabe). Die Anfrage an den Autor verlief positiv, der Verlag jedoch gewährte keine Erlaubnis. Man muss sich vor Augen halten, dass es sich um Passagen der Form "Pflanze aufrecht, Blätter spatelförmig, oberseits behaart, 4-6 cm lang" gehandelt hätte - die wohlgemerkt sauber zitiert werden sollten und kaum anders zu schreiben sind (höchstens, in dem man den Text von Babelfish vom Deutschen ins Englische und von da ins Japanische und dann wieder zurückübersetzen läßt
)! Ein anderer Liebhaber berichtete von ähnlichen Schwierigkeiten.Aus meiner persönlichen Sicht widerspricht dies jeglicher vernünftigen wissenschaftlichen als auch literarischen Tradition. Insbesondere ist die botanische Diagnose einer Art (früher ja meist in Latein gesungen
) wissenschaftliches Allgemeingut in einem ähnlichen, erweiterten Sinne wie der Name einer Art, zu dem auch der vollständige Autorenname und das Jahr der Beschreibung gehören. Oder sollte die Verwendung des Artnamens demnächst auch von Juristen reglementiert werden, in dem Sinne, dass ja die Findung eines Namens ein kreativer Akt ist und daher urheberrechtlich zu schützen?
END OT




Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
"Waldverlichtung" ist ein gebräuchlicher Ausdruck in Pflanzenbestimmungsbüchern für lichte Stellen in Wäldern.Aber ich muss zugeben, über kablbliebend hab ich dreimal hinweggelesen...
Gestört hat mich hingegen Anchusa caespitosa. Die heimischen "cespitosen", z.B. Deschampsia cespitosa haben ihr a schon lange verloren... Gibt es denn analog zum deutschen FloraWeb etwas, wo man die richtige Schreibweise nicht heimischer Pflanzennamen nachsehen kann? Oder muss man einfach davon ausgehen, dass die Linnean Society zuverlässiger ist als Tourismuswerbung?

Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
- thomas
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Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Gar nicht uninteressant, der Gedanke ... in Verbindung mit 'Printing on demand' und alternativ qualitativ guten PDFs für den Selbstausdruck. Im Ernst, das müsste man sich mal durch den Kopf gehen lassen. Welchen Umfang in Seiten und welche Seitengröße hat denn z.B. der JSS?Liebe GrüßeThomas... vielleicht wird Garten-pur sogar noch Herausgeber eines solchen Werks? Fachleute, Lektoren, gute Fotografen und Leute mit Geschick in graphischer Gestaltung sind doch hier beisammen? ...
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Auch wieder OT - aber ich bin so froh, das ich mit meiner "I-Tüpferl-Reiterei" nicht allein bin! Darf ich das also bittebitte anbringen? ::)Ein kleiner Auszug aus den grammatikalischen Fehlern und Stilblüten (ich hab hier nicht alle aufgelistet, das würde den Rahmen sprengen), gefunden in einem aus dem Englischen übersetzten Prachtband über Rosen - bin ca. bis zur Hälfte gekommen, dann hab ich aufgegeben und die englische Fassung bestellt:"Ihre perfekte Rosettenform und ihr schöner Charakter verbinden wir häufig mit den alten Rosen""...bevor er Schriftsteller und vielleicht zum bedeutendsten Autor von Naturlyrik...wurde ("zum vielleicht bedeutendsten Autor" sollte es ja wohl heißen)"von bedenkenswertem Gartenwert""Ich habe die Rose nach meinem Freund Trevor Griffith benannt, einen Rosenzücher...""Dunkelgrünes...Laub formt diesen Strauch""....die Einzige, die nicht von der Alten Rose abstammt - vielleicht, wie schließlich alle Rosen, liegt diese Abstammung viele Generationen zurück" Häh?"Es ist eher die Palette der Englischen Rose, die sich bereichert" Aha!"Christopher Marlowe": "Benannt nach dem Bühnenstück von William Shakespeare." Marlowe ist immer noch ein Dramatiker und Zeitgenosse von Shakespeare, kein Bühnenstück. In der englischen Fassung steht übrigens sehr richtig von "Playwright" die Rede.Und: Dauernd ist von "Schorf" die Rede. Da wurde Rost falsch übersetzt.Meine - ich gebe zu - sehr böses Email an den Verlag (u.a. mit der Frage, ob bei einem so teuren Buch tatsächlich am Lektorat gespart wurde) wurde vom Verlag und vom Übersetzer sehr beleidigt und erstaunt kommentiert. *OT Ende*Zum Thema passt es vielleicht
insofern, als man für einen hohen Preis auf allen Ebenen eine ausgezeichnete Qualität verlangen kann - wenn dieses Verhältnis nicht stimmt, ist der Kunde eher verärgert.

- Phalaina
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Re:Jelitto/Schacht/Simon - nicht mehr gefragt?
Da hätte sogar Hollywood helfen können - aber wahrscheinlich hat der Übersetzer oder die Übersetzerin bei "Shakespeare in Love" ständig nur auf einen der beiden Hauptakteure gestarrt und die Nebenrollen ganz übersehen ..."Christopher Marlowe": "Benannt nach dem Bühnenstück von William Shakespeare." Marlowe ist immer noch ein Dramatiker und Zeitgenosse von Shakespeare, kein Bühnenstück. In der englischen Fassung steht übrigens sehr richtig von "Playwright" die Rede.

Exakt so sehe ich es auch. Sonst kann ich mich gleich im Bereich der bei allen Buchdiscountern anschwellenden Verkaufsfläche für Billigdrucke bedienen ...SusiW hat geschrieben:Zum Thema passt es vielleichtinsofern, als man für einen hohen Preis auf allen Ebenen eine ausgezeichnete Qualität verlangen kann - wenn dieses Verhältnis nicht stimmt, ist der Kunde eher verärgert.