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Gartenarchitektur 60erJahre (Gelesen 17925 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Hortulanus

Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Hortulanus » Antwort #60 am:

Die Neigung zu "vorgeformten" Pflanzen hat eindeutig zugenommen. Eine Rückkehr zur neckischen Spielart? Jetzt werden sogar Kugel-Ginkgos angeboten!
sarastro

Re:Gartenarchitektur 60erJahre

sarastro » Antwort #61 am:

...und dann die skurilen, verstümmelten, pseudojapanischen Kiefern!Ein Baumschuler hier in der Nähe verschnippelt seine ganzen überständigen Quartiere, in der Hoffnung, dass sich der Markt auftut.Leid können einem auch die uralten Ölbaume tun, die jetzt haufenweise angeboten werden, oder die scheinbar biblischen Weinstöcke!
brennnessel

Re:Gartenarchitektur 60erJahre

brennnessel » Antwort #62 am:

Geh' ins Wohnzimmer und du erkennst den Charakter der Bewohner, am Mobiliar, Fernsehen, Bilder, wieviele und welche Bücher vorhanden sind, und so weiter.
Hier kannst aber auch irren, Christian! Zumindest was die Bücher betrifft, muss man das nicht unbedingt im Wohnzimmer erkennen können! Wo meine Bücher sind, kommt kaum ein Gast hin ;)! Manche kauften früher ihre Bücher meterweise , wichtig war,dass die Farben der Einbände "was hermachten" ....LG Lisl
sarastro

Re:Gartenarchitektur 60erJahre

sarastro » Antwort #63 am:

Auf die Antwort habe ich nur gewartet, Lisl! Genau so sehe ich das auch. Trotzdem ist an diesem geflügelten Wort irgend etwas dran!Aber auch meine Bücher sind nicht sofort sichtbar. Leider bin ich sehr pingelig, was Bücher anbelangt, viel mehr wie im Garten. Das habe ich wohl von meinen Eltern. Hat auch was Gutes, sie werden immerhin 1x im Jahr abgestaubt und stehen streng nach Themen geordnet.Aber so langsam gleiten wir unmerklich ins wohlbekannte OT!
Habakuk

Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Habakuk » Antwort #64 am:

Der Deutsche liebt es eben abgegrenzt. Mit zunehmendem Wohlstand werden die Hecken sogar durch "Burgmauern" ersetzt. Es fehlen lediglich die Schießscharten.
Und wie es der Boß von Naturagart (Biotopbau, sein Name ist mir entfallen) so treffend schreibt: Schußfreier Raum zwischen Haus und Thujenhecke in Siedlermentalität des Wilden Westens: Zwischen den Burgmauern und dem Haus nur grüner Rasen.Obwohl in den 60ern durchaus der Raum mit Ginstern, Mandelbäumchen und Edelrosen aufgefüllt wurde. Bloß diese mittlerweile das Zeitliche segneten und dann - um besser Rasen mähen zu können - nicht wieder aufgeforstet wurden
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Arkadier
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Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Arkadier » Antwort #65 am:

Da treffen sich dann einige im Hortus conclusus wieder, ohne so recht zu wissen, wo sie eigentlich und das sie dort sind. Vielleicht liegt Vieles auch deshalb im Argen, weil zu wenig darauf geachtet wird, den Garten UND das Haus als jeweiligen Teil des Ganzen zu sehen. Vielfach läuft es ja leider so ab, daß zuerst das Haus bis zum letzten Winkel bis ins Detail geplant wird. Den Garten behübscht man dann ein wenig, - natürlich möglichst pflegeleicht!Allzu oft kann man zu dem Schluß gelangen, daß einigen Leuten kein Garten lieber wäre als der den sie "leider" vor ihren Hausmauern haben.Garten und Haus sollen eigentlich eine Einheit bilden, so wie bei der italienischen Villa. Nur ist unser Begriff von Villa nördlich der Alpen ein wenig verkümmert und endet bei der Haustür.Was meint Ihr? lgArkadier ::)
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riesenweib
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Re:Gartenarchitektur 60erJahre

riesenweib » Antwort #66 am:

Arkadier, habe beim entstauben der bücher (ja, Sarastro hat mir doch glatt ein schlechtes gewissen gemacht) die Schöner Wohnen und ZuHause wiedergesehen, die meine eltern in den 60ern gekauft haben. habe ausgaben von 1961 bis 1967, manche jahrgänge recht vollständig. in jedem heft sind gärten bzw gartenfragen besprochen. falls Du sie mal durchschauen willst, schicke wieder PM.möcht nicht wissen was noch alles auftaucht...lg, brigitte ja genau, im ersten heft, in das ich reingeschaut habe, aus dem jahr 1966 war akkurat der garten von Joachim Winkler drin, der im neuen Gartenpraxis (2/2005) besprochen wird :oPS2: die gärten sind schön gewesen
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Hortulanus

Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Hortulanus » Antwort #67 am:

Ganz so einfach würde ich es mir nicht machen. Der "aufgeräumte" Garten war zu allen Zeiten ein Stilelement. Man denke nur an den Parterre-Garten französischer Provenienz oder die italienischen Renaissance-Gärten.Die Gestaltung von Gärten hat sehr viel mit a) dem Geldbeutel b) der Ernährungsfrage c) der (kulturellen) Vorbildung und d) - last not least - dem Naturverständnis zu tun.So kann der naturbelassene Garten für den einen ein zauberhaftes Stück "Wildnis" sein, während der andere einen "Französischen Garten" als grauenhaftes Reglement verdammt.Worin unterscheidet sich denn der steife, und als zu ordentlich erscheinende Reihenhausgarten von einem Parterregarten? Doch wohl nur in der kunstfertigen Ausgestaltung. Aber beiden Gärten liegt doch das Prinzip der absolut gezähmten Natur zugrunde.Die "Italienischen Gärten", wie sie uns in Idealform zusammen mit palladianischen Villen vor Augen stehen, sind nicht die italienischen Gärten schlechthin. Das eine war das höchst künstlerische Ergebnis für Wohlhabende, während sich der "normale" italienische Bürgergarten so sehr von unserem "treudeutschen" wohl nicht unterscheidet.
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Silvia
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Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Silvia » Antwort #68 am:

Ich schätze, langweilige und/oder aufgeräumte Gärten sind einfach typabhängig. Vor über 20 Jahren verbrachte ich ein paar Wochen in England bei einer lieben Familie in Southampton. Ich hatte damals noch keine Ahnung vom Garten, aber trotzdem habe ich die kleinen Reihenhausgärtchen dort noch als ausgesprochen 'gerade' und langweilig in Erinnerung. Bei uns zuhause war der Garten abwechlungsreicher. LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
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Arkadier
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Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Arkadier » Antwort #69 am:

Hallo liebe Leute,Euer Gartenalphabeth ist doch hoffentlich noch nicht erschöpft - oder? ;)Ich habe mich in der Zwischenzeit ein wenig schlau gemacht und mich durch einige Literatur gelesen. Ach ja - Ich hoffe, liebe Brigitte, Du hast nicht auf das Buch vergessen, es würde mich schon noch sehr interessieren.Nun eine kleine Antwort, warum die Gärten der 60er bzw. der beginnenden 70er Jahre so "einfach" waren, hatte auch einen architektonisch- künstlerischen Grund. Hat jemand von Euch schon einmal etwas von "minimalistischer Gartenarchitektur" gehört? Dazu zählen nämlich solche Gärten --> reduzierte Formensprache mit wenigen Farben und geringem Umfang an pflanzlichen Strukturen.Es war also doch ein gewisses System dahinter.Vielleicht finde ich noch ein paar gute Seiten im Netz, - werde die Adressen dann für Interessierte hier bekanntgeben.lgArkadier ::)
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Silvia
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Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Silvia » Antwort #70 am:

Hat jemand von Euch schon einmal etwas von "minimalistischer Gartenarchitektur" gehört? Dazu zählen nämlich solche Gärten --> reduzierte Formensprache mit wenigen Farben und geringem Umfang an pflanzlichen Strukturen.Es war also doch ein gewisses System dahinter.
Ich kenne den Begriff nur aus der Kunst. Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich in den 60er Jahren das Gros der Leute, die sich die relativ einfach gebauten Häuschen hingestellt haben, wirklich etwas Besonderes dabei gedacht haben, als sie ihre Gärten anlegten. ::) Wichtig war m. E. vor allem, dass es schnell nach was aussah, wenig kostete und einen ordentlichen, sauberen Eindruck machte. Bei besser Betuchten mit einem gewissen Anspruch mag es anders gewesen sein. Jedenfalls traf dies für unsere Siedlung hier so zu, die in den 60ern entstanden ist. Erst allmählich fangen die Leute an, ihre Gärten etwas phantasievoller zu gestalten. Aber das liegt mehr an den Kindern, die mittlerweile Einzug halten, habe ich den Eindruck. Von den mittlerweile älter und alt gewordenen Häuslebauern haben nur noch wenige die Kraft dazu.LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Hortulanus

Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Hortulanus » Antwort #71 am:

Euer Gartenalphabeth ist doch hoffentlich noch nicht erschöpft - oder? ;)
Wie wäre es, wenn du uns einmal an deinen bisherigen Erkenntnissen teilhaben lassen würdest. Denn schließlich hast du die Aufgabe ja wohl selber gestellt, bzw. ist dir gestellt worden.Bei derartigen Recherchen muss etwas präziser differenzieren. Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen dem, was einige Gartenarchitekten/Trendsetter propagieren (das herauszufinden dürfte eine recht einfache Aufgabe sein, wenn du in Bibliotheken forschst und dir die Bepflanzungspläne früherer Bundesgartenschauen zu Gemüte führst; auch eine Anfrage in Grünberg könnte hilfreich sein, und dem was die Bevölkerung akzeptiert.Also: Wir warten gespannt auf deinen bisherigen Zwischenbericht. Waschbeton allein ist etwas "dünn"
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riesenweib
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Re:Gartenarchitektur 60erJahre

riesenweib » Antwort #72 am:

hab nicht vergessen, Arkadier, ist schon kopiert ;). scannen hätt zu lang gedauert. übrigens in den im vorigen post von mir erwähnten heften kommt das minimalistische, und auch das geometrische, das ja damals üblich war, gut raus. lg, brigitteschicke Dir PM
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
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Arkadier
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Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Arkadier » Antwort #73 am:

Ich habe meinen Artikel über den minimalistischen Garten einstweilen soweit fertig. Wer Interesse daran hat, bitte melden - das Ding hat rund 400kb als pdf-Format.Arkadier
Raphaela

Re:Gartenarchitektur 60erJahre

Raphaela » Antwort #74 am:

Grade erst gesehen: Bin sehr gespannt und schick dir eine PM mit meiner mail-Adresse.
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