... Es scheinen im Augenblick viele Gräsersorten aus irgendwelchen Hinterhofgärtnereien nicht sortenecht auf dem Markt zu sein. ... Man sollte Gräser halt immer noch am sichersten bei einem vertrauenswürdigen Staudengärtner kaufen. ...
mein Nicht-'Shenandoah'-Panicum stammt aus einer sehr guten Staudengärtnerei, die sich sonst nur ganz selten vertut. Ist aber auch apart, deshalb darf's gern bleiben . Die echte 'Shenandoah' habe ich mir halt etwas später auch noch besorgt (in der ebenfalls sehr guten Staudengärtnerei eines Forumsmitglieds ) - Gräservielfalt hat was, so lange der Platz sie zulässt .
troll13 hat geschrieben:... Ärgerlich sind auch rotlaubige Pennisetum setacaeum, die garantiert nicht winterhart sind und um diese Zeit im Solitärcontainer für teures Geld verkauft werden.
Nicht jeder Top-Staudenkenner ist auch ein ebensolcher Gräserkenner - auf Pennisetum setaceum können auch gute Staudengärtner reinfallen, wenn ihnen Jungpflanzen-Verkäufer das Gras als "winterhart" andrehen. Ist meinem sehr kundigen Lieblingsgärtner um die Ecke voriges Jahr passiert. Und er war stocksauer auf seinen Pflanzendealer, als ich nach dem Einkauf nochmal mit der "Gräserbibel" bei ihm war und das vermeintliche rote Pennisetum alopecuroides dann zum sensiblen P. setaceum umgetauft werden musste... (Mein Lieblingsgärtner hat sofort Rücknahme & Ersatz angeboten, ich hab's aber nicht angenommen, weil ich das wunderschöne Gras unbedingt ausprobieren wollte. Es hat prompt nicht überlebt, leider .)Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Das ist es ja, was einen "echten" (nahmhaft oder namhaft ) )Staudengärtner so wurmt: wenn wir Pennisetum setaceum 'Rubrum' in guter Qualität anbieten und beim anschließenden Verkaufsgespräch so nebenbei erwähnen, dass dieses aber nicht winterhart sei, dann wird ganz erschrocken und wie von der Tarantel gestochen das Gras wieder zurückgestellt. Dagegen kauft man es im Baumarkt ohne mit der Wimper zu zucken, als winterhart oder nicht winterhart, als lebend oder tot. Vertraut die Masse der Gartenbesitzer eher dem Discounter und holt sich die Anregungen beim Gärtner? Am Preis kann es sicher nicht liegen, das ist mir hierzulande in diesem Jahr schon oft aufgefallen. Die Baumärkte und GC sind um mindestens 20 % teurer als der Fachhandel.
Dagegen kauft man es im Baumarkt ohne mit der Wimper zu zucken, als winterhart oder nicht winterhart, als lebend oder tot. Vertraut die Masse der Gartenbesitzer eher dem Discounter und holt sich die Anregungen beim Gärtner? Am Preis kann es sicher nicht liegen, das ist mir hierzulande in diesem Jahr schon oft aufgefallen. Die Baumärkte und GC sind um mindestens 20 % teurer als der Fachhandel.
Christian, ich denke Discounterpublikum geht nicht zum Gärtner und holt sich dort eine Anregung. Die wissen oft nicht einmal wo die nächste wirkliche "Gärtnerei" ist. Und beim Discounter kaufen sie aus Unwissenheit oder weil es eben im Regal bei den Winterharten steht und sind im Frühjahr verwundert dass es nicht überlebt hat. Ich fahre liebend gerne in ein GC in unserer Nähe und habe großen Spaß daran was ich da so höre 8)Ich denke doch, dass es eher der Spargedanke ist, warum die Leute ein nicht winterhartes Gras nicht kaufen.
habe gestern im foerster-garten ein foto von diesem schönen präriebartgras (andropogon scoparius) gemacht - es ist das gras im vordergrund.die schöne gärtnerin sagte, das gras wäre im sommer blaugraugrün. die jetzige herbstfärbung bezeichnete sie als "regenbogenfarbig", obgleich mir die gedeckten gelborange- und lilatöne zu überwiegen schienen. sehr sehr schön das!hat jemand von euch dieses gras im garten und erfahrung damit?
Ich habe die Sorte 'Cairo' (nach einer Versuchsstation in Cairo in den USA), allerdings nur in Töpfen. Das sieht dem fotografierten sehr ähnlich. Es scheint äußerst unkompliziert zu sein.Bei mir heißt es übrigens Schizachyrium scoparium, falls Du googeln möchtest.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
nicht, daß ihr gärtner euch mal auf einen botanischen namen einigen könntet! achwas, wozudenndas! :oedit: es scheint leute zu geben, die das zeug immer mal abbrennen! so nach dem motto: in der prärie brennt es ja auch mal runter... wie ist das, haltet ihr das feuerzeug an das zeug? oder schneidet ihr's nur runter im frühjahr? oder rupfen? oder wie?
Ich halte mich, was Umbenennungen angeht, äußerst zurück. Es ist wie bei anderen Moden. Wenn man lange genug wartet, ist der Inhalt des Kleiderschrankes wieder aktuell.Ein Bekannter brennt seine Gräserhorste ab. Mir gefallen diese schwarzen Grasbatzen nicht, weshalb ich die Gräser abschneide. Bei den einziehenden Gräsern geht beides.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Ich schreibe dies nur ungern, weil viele dann auf mir herumhacken. ::)Aber wir zünden unseren 150 qm großen Präriegarten jedes Frühjahr an. Ich warte auf einen windstillen, sonnigen Märztag und dann stechen fünf Meter hohe Flammen gen Himmel. Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei und man denkt sich, da wächst sicher nichts mehr. Nach 14 Tagen sprießen die Gräser, als sei nichts gewesen!Von Schizachyrium gefallen mir persönlich die blaugrauen Auslesen besser, da die unterm Jahr schöner sind.
Das ist es ja, was einen "echten" (nahmhaft oder namhaft ) )Staudengärtner so wurmt: wenn wir Pennisetum setaceum 'Rubrum' in guter Qualität anbieten und beim anschließenden Verkaufsgespräch so nebenbei erwähnen, dass dieses aber nicht winterhart sei, dann wird ganz erschrocken und wie von der Tarantel gestochen das Gras wieder zurückgestellt. ...
kommt halt drauf an, was man damit im Garten machen will. Ich hatte mich voriges Jahr in das Gras verguckt, weil es die perfekte Ergänzung einer Japanahorn-Salomonssiegel-Lungenkraut-Schlüsselblumen-Hosta-Farn-Ecke gewesen wäre, in jeder Hinsicht: Höhe, Habitus, Farbe, Blütezeit, tutto completto - alles passte, einfach traumhaft. Sowas möchte ich dann auch über die Jahre mitwachsen sehen mit den Nachbarpflanzen, da mag ich nicht jedes Jahr neu beginnen müssen . (Drinnen überwintern ist nicht mangels brauchbarer Plätze dafür...) Also würde auch ich Frostsensibelchen schleunigst zurückstellen ins Regal. Und das nicht aus Geiz. Noch nicht mal aus Sparsamkeit .
sarastro hat geschrieben:... Dagegen kauft man es im Baumarkt ohne mit der Wimper zu zucken ... Vertraut die Masse der Gartenbesitzer eher dem Discounter und holt sich die Anregungen beim Gärtner? ...
Weder - noch; ich kenne hier mehr und mehr Leute, die Discounter-Käufe völlig aufgegeben haben, weil es ihnen zu frustrierend war mit den häufigen Ausfällen schnell hochgepuschter Pflanzen. Aber guck' doch mal nach, wie dicht - oder besser löchrig - das Netz echter Staudengärtnereien ist ... Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Du hast völlig Recht, das Netz der reinen Staudengärtner ist sehr löchrig und mir wäre es lieber, wenn Schizachyrium "flächendeckend" beim Staudengärtner in Reutlingen, Karlsruhe, Tuttlingen, Überlingen, Freiburg und Waldshut zu kaufen gäbe, wenn wir vom Ländle sprechen. Aber leider ist es nicht so, obgleich eines der sehnlichsten Wünsche von K.F. gewesen wäre, überall Stauden in Gärtnereien zu bekommen. Stattdessen ging der Trend in den 80erJahren in eine andere Richtung - nämlich hin zu Gartencentern. Ich arbeitete zu jener Zeit in der Schweiz. Obwohl die Schweizer sehr wertkonservativ sind, konnte man das Gros der Staudensortimente flächendeckend nur in Gartencentern bekommen. Und nur in eingeschränkten, konservativen Sortimenten. Ich glaube, Schizachyrium ist auch heute in der Schweiz noch ein Fremdwort. Aber das kennen wir auch von anderen Gegenden!
Ich schreibe dies nur ungern, weil viele dann auf mir herumhacken. ::)Aber wir zünden unseren 150 qm großen Präriegarten jedes Frühjahr an. Ich warte auf einen windstillen, sonnigen Märztag und dann stechen fünf Meter hohe Flammen gen Himmel. Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei und man denkt sich, da wächst sicher nichts mehr. Nach 14 Tagen sprießen die Gräser, als sei nichts gewesen!
wer sollte denn deswegen hacken? das ist doch mal ein spitzen-mega-super-garten-event! an deiner stelle würde ich dazu einladen und eintritt verlangen...
mal noch eine frage: hat hier jemand warnungen vor carex morrowii auszusprechen? ich hörte einmal, daß carex so schrecklich wuchert - trifft das auf alle familienmitglieder zu?