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wein aus tafel- und keltertrauben (Gelesen 19897 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Werner987
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Werner987 » Antwort #75 am:

die diskussion finde ich sehr interessant.wichtige kriterien für die auswahl von weinen werden hier näher beleuchtet.
...Hochlohnstandorte wie Deutschland, die zudem noch klimatisch benachteiligt sind...
diesem punkt kann man auch etwas differenzierter betrachten.zweifellos werden risiken wie frost und hagel in mitteleuropa immer eine gewisse gefahr darstellen.oft ermöglichen jedoch klimatisch optimale bedingungen in den deutschen weinbaugebieten die erzeugung von spitzenweinen.lange, warme herbstwetter mit wenigen, ausreichenden niederschlägen bewirken eine schonende zuckereinlagerung, bei der aromastoffe und eine delikate fruchtsäure erhalten bleiben.regelmäßige hohe mostgewichte der italienischen trauben ergeben nicht zwangsläufig hohe weinqualitäten, die weine wirken manchmal etwas plump. in der reifephase der trauben südlicher gebiete wird die säure zu schnell abgebaut. dabei bleibt das aroma meist auf der strecke.die marktfähigkeit neuerer rebsorten entscheidet letztendlich der kunde, der im zweifelsfall immer auf altbewährte sorten zurückgreifen wird. wer will schon riskieren, bei mehr oder weniger feierlichen anlässen danebenzugreifen?die anpassung des kelterungsablaufes auf diese newcommer ist m.e. ein lernprozess.neutrale degustationen von fachleuten zeigen, daß in einigen neuzüchtungen durchaus potential steckt.
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Dietmar
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Dietmar » Antwort #76 am:

Ich wollte nicht so verstanden wissen, dass ich die Leute verurteile, die ihren Wein im Discounter kaufen. Blindverkostungen haben gezeigt, dass viele Sachen beim Discounter eine bessere Qualität haben als teure Markenprodukte. Die Discounter mit abertausend Fillialen können sich schlechte Qualität einfach nicht leisten, weil sich ein kleiner "Skandal" auf alle Filialen auswirkt.Einige Gründe für die billigen Preise bei Discountern sind die riesigen Abnahmemengen und die Ausschaltung des Großhandels, weil Einzel- und Großhandel hier eins sind. Das gleiche Produkt in einer normalen Halle ist oft 50 % und noch teurer.Ich habe bei meinen Betrachtungen die Angelegenheit aus Sicht der Winzer gesehen. Bisher war es zum überwiegenden Teil verheerend, wenn deutsche Firmen mit ihren hohen Lohn- und anderen Kosten auf dem Niedrigpreissektor konkurriert haben - egal bei welchen Waren. Da macht der Wein keine Ausnahme.Gute Chancen hat in meinen Augen das Premiumsegment. Das solide Mittelfeld, was ich mir leiste, hat in meinen Augen insbesondere folgende Probleme:- bei einer Vermarktung über Groß- und Einzelhandel werden ihre Produkte unverhältnismäßig teuer, da nur die kleineren und teureren Ketten infrage kommen. - Für die Discounter sind ihre Produktionsmengen einfach zu niedrig.- Erfolgreich sind z.B. solche Winzer, die eine eigene Weinstube betreiben und / oder die örtlichen traditionsbewußten Gaststätten und Hotels direkt beliefern. In Gaststätten ist der Preisdruck nicht so groß wie in der Kaufhalle und bei einer eigenen Weinstube und Hofvermarktung fallen keine Kosten für Groß- und Einzelhandel an.Damit dies funktioniert, muss sich das Weinbaugebiet sehr intensiv als Tourismusgebiet vermarkten, denn viele solcher Touristen trinken in Weinstuben regionale Weine und nehmen auch gern etwas mit nach Hause. Ich kenne einige Weingüter, die gleich Fremdenzimmer mit anbieten. Wer dort Urlaub macht, will zumeist kein Bier und Cola trinken.Auf diese Weise hat die Familie auch ein über weite Teile des Jahres verteiltes und alternatives Einkommen und ist nicht nur von einem einmaligen Verkaufsakt abhängig. Wie gut in solchen Weinstuben der Wein schmeckt, ist auch vom uhrigen Fluidum abhängig. Wenn ich irgendwohin in Urlaub fahre, dann esse und trinke ich immer die dortige regionale Küche bzw. Getränke. Ich kann Leute nicht verstehen, die um die halbe Welt reisen, um dort deutsche Schnitzel und deutsches Bier zu konsumieren.Wenn ich da an griechische Tavernen denke - da hat der dortige regionale Wein geschmeckt. Die mit nach Deutschland genommenen Flaschen habe ich z.T. in den Ausguss schütten müssen.Da es solche Weine kaum bei mir zu Hause zu kaufen gibt, bringe ich mir oft einen kleinen Vorrat von Reisen mit.
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Dreizehn
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Dreizehn » Antwort #77 am:

...Hochlohnstandorte wie Deutschland, die zudem noch klimatisch benachteiligt sind...
diesem punkt kann man auch etwas differenzierter betrachten.zweifellos werden risiken wie frost und hagel in mitteleuropa immer eine gewisse gefahr darstellen.oft ermöglichen jedoch klimatisch optimale bedingungen in den deutschen weinbaugebieten die erzeugung von spitzenweinen.lange, warme herbstwetter mit wenigen, ausreichenden niederschlägen bewirken eine schonende zuckereinlagerung, bei der aromastoffe und eine delikate fruchtsäure erhalten bleiben.
Gut, dass Du diesen Aspekt deutlich gemacht hast. Ich schließe mich Deiner Meinung absolut an. Irgend jemand hat einmal geschrieben, dass Reben/Rebsorten/Trauben dort die besten Weine hervorbringen, wo sie im Grenzbereich ihrer klimatischen Ansprüche zur Vollreife gebracht werden. Unsere Rieslinge von der Nahe, der Saar, der Mosel oder aus dem Rheingau sind die besten Beispiele. Ich kenne aus anderen Ländern keine besseren.Grüße
max.
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

max. » Antwort #78 am:

...Ich kenne aus anderen Ländern keine besseren...
was den riesling betrifft, können österreich und das elsaß sehr gut mithalten. aber so verschieden ist das klima dort natürlich nicht vom hiesigen.
...regelmäßige hohe mostgewichte der italienischen trauben ergeben nicht zwangsläufig hohe weinqualitäten, die weine wirken manchmal etwas plump. in der reifephase der trauben südlicher gebiete wird die säure zu schnell abgebaut. dabei bleibt das aroma meist auf der strecke....
ich nehme an, das ist auf weißweine bezogen. bei den roten sieht das ein wenig anders aus. da sind - nicht nur mir- die meisten deutschen roten nicht nur zu matt, sondern auch zu sauer. ausnahmen sind teuer und selten; sie werden allerdings immer häufiger.
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Dreizehn
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Dreizehn » Antwort #79 am:

was den riesling betrifft, können österreich und das elsaß sehr gut mithalten...
Ja, sicher. Aber das "rieslingtypische" aus den vorgenannten Anbaugebieten fehlt ihnen doch etwas (für Österreich bin ich allerdings nicht sattelfest). Wahrscheinlich liegt das aber schon im Bereich persönlicher Geschmacksvorlieben.Grüße
max.
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

max. » Antwort #80 am:

dieser typ ist allerdings keine konstante, sondern unterliegt auch bei uns modifizierungen, die durch andere trinkgewohnheiten, vor allem aber durch die häufig wärmeren herbste der letzten 10 jahre bedingt sind.wenn dazu noch qualitätssteigende maßnahmen dazu kommen (kurzer anschnitt, traubenteilen, grüne lese etc.) entstehen ganz von selbst hohe mostgewichte, die bei trockenem ausbau natürlich die entsprechenden alkoholwerte bringen.
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Giaco85
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Giaco85 » Antwort #81 am:

@max
ich nehme an, das ist auf weißweine bezogen. bei den roten sieht das ein wenig anders aus. da sind - nicht nur mir- die meisten deutschen roten nicht nur zu matt, sondern auch zu sauer . ausnahmen sind teuer und selten; sie werden allerdings immer häufiger.
Ja leider!Sehr interessante Diskussion, die wirklich viele Aspekte beleuchtet. VGGiaco
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Dietmar
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Dietmar » Antwort #82 am:

Der von Euch glorifizierte Riesling ist wirklich gut, repräsentiert aber auch einen anderen Geschmack der Deutschen im Vergleich zu anderen Ländern. Ich habe den Eindruck, dass es die Südländer nicht ganz so trocken mögen wie wir und dieser "Modegeschmack" ist auch in Deutschland noch nicht gar zu alt. Ich habe aber auch gehört, dass in anderen europäischen Ländern der Riesling teilweise durch andere Rebsorten ersetzt wurde, weil er dort nicht den Nerv des Marktes getroffen hat und seit der glücklose Riesling durch Chardonnay ersetzt wurde, geht es dort wieder rapide mit dem Weinbau aufwärts. Ich glaube, das war in Belgien oder England.Ich möchte aber auch auf einen weiteren Aspekt hinweisen. Da hier im kühleren Deutschland der Weinbau an der Grenze des kommerziell machbaren betrieben wird, haben unsere Kellereibetriebe über die Jahrhunderte spezifische Erfahrungen gesammelt und Technologien entwickelt, aus den hiesigen, manchmal nicht ganz ausgereiften Trauben das Maximale herauszukitzeln. In den klimatisch begünstigten Weinbaugebieten bestand einfach keine Notwendigkeit dazu, solche ausgefeilten Technologien zu entwickeln. Selbst innerhalb von Deutschland scheint es diesen Trend zu geben.Der Mensch entwickelt sich eben dann besonders gut, wenn er Herausforderungen meistern muss.
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Dietmar
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Dietmar » Antwort #83 am:

lange, warme herbstwetter mit wenigen, ausreichenden niederschlägen bewirken eine schonende zuckereinlagerung, bei der aromastoffe und eine delikate fruchtsäure erhalten bleiben.
Ich weiß ja nicht, wo Ihr Euer Wetter "kauft", aber bei uns sind die Herbste tendenziell kühler und feuchter geworden. Dafür ist der Frühsommer heißer und z.T. extrem trocken geworden.Der Herbst ist m.E. nach tendenziell recht niederschlagsreich, weil wir unsere Niederschläge zum großen Teil aus der Karibik bekommen. Im Spätsommer und Herbst ist dort das Wasser am wärmsten, was zur massiven Wasserverdunstung und damit zur Hurricansaison führt. Die Hurricans wandern mit ihren gewaltigen Wassermassen oft an der Ostküste der USA nach Norden und von da aus über den Nordatlantik zu uns. Durch die Wanderung über Land bzw. über kühlere Meeresflächen werden die tropischen Wirbelstürme zu konventionellen Islandtiefs, welche dann im Herbst ihr restliches Wasser bei uns abladen.Falls das mit der globalen Erwärmung stimmt, dann wird sich dieser Trend zweifellos verstärken. Ein warmer und vor allem trockener Herbst dürfte also die Ausnahme sein.
max.
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

max. » Antwort #84 am:

...Ich habe den Eindruck, dass es die Südländer nicht ganz so trocken mögen wie wir...
eher trifft das gegenteil zu. in frankreich etwa gibt es außer wenigen süßen dessertweinen überhaupt gar keinen wein mit nennbarer restsüße, vom elsaß als historisch bedingtem sonderfall einmal abgesehen. die bordeaux-weine, die roten und weißen aus dem burgund, der loire, aus sw-frankreich: alles ist durchgegoren. ich weiß auch aus italien von keinem ernsthaften wein mit restsüße- dessertweine natürlich wieder ausgenommen.
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Dietmar
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Dietmar » Antwort #85 am:

Die von mir gemachten Erfahrungen erheben keinen Anspruch auf Repräsentativität. Wie ich schon sagte, habe ich auf meinen Reisen immer die kleinen örtlichen Weinhandlungen mit den regionalen Weinen geplündert und zumindest bei den weißen und rose´farbenen Weinen in Italien bzw. Frankreich hatte ich den Eindruck, dass selbst die trockenen Weine nicht so säurereich sind wie bei uns - eher noch säureärmer als unsere halbtrockenen Weine. Ich weiß nicht, ob ich das richtig herausgeschmeckt habe, aber ich hatte den Eindruck, dass insbesondere der Apfelsäuregehalt niedriger als bei uns war.Die trockenen Weißweine aus der Toskana hatten selbst für meinen Geschmack (ich stehe mehr auf halbtrocken) zu wenig Säure. Und insbesondere die Sangiovese-Traube scheint für heutige Geschmäcker nicht genug Säure zu haben. Daraus entwickelte sich ja der große Weinskandal, weil die Sangiovese-Weine kräftig mit "minderwertigeren" Reb-Sorten, Zitronensäure und selbst unappetitlichen Chemikalien versetzt wurden.Ich muss allerdings auch feststellen, dass gekühlte trockene Weine an heißen Sommerabenden nicht so "sauer" schmecken wie bei normalen Umgebungstemperaturen.Manche südländischen Rotweine haben für meinen Geschmack einen so hohen Gerbstoffgehalt, "dass es einem alle Löcher zuzieht" und die Zunge ganz pelzig wird und man vom restlichen Geschmack nicht mehr so viel wahrnimmt. Auch bestimmte Ausbaumethoden wie beim Chianti sind nicht so mein Ding. Aber jeder hat nun mal seinen eigenen Geschmack - und das ist auch gut so!
max.
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

max. » Antwort #86 am:

da habe ich dich in #86 falsch verstanden. du schriebst ja, daß die südländer es nicht so trocken mögen. unter dem gegenteil bei wein verstehe ich "süß" nicht "weniger sauer".was die säurearmut der südlichen weißweine betrifft, hast du völlig recht. die hauptsorge der dortigen winzer ist gerade, möglichst viel säure in den wein hinüberzuretten. mir sind die meisten auch zu fade, also zu wenig erfrischend.
Werner987
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Werner987 » Antwort #87 am:

Ich weiß ja nicht, wo Ihr Euer Wetter "kauft", aber bei uns sind die Herbste tendenziell kühler und feuchter geworden.
3 wochen sonnenschein gibt es manchmal als sonderangebot bei a*di. ;D2008 war sicherlich nicht geeignet, beste qualitäten im weinanbau zu erzielen.eine generelle tendenz der zunahme von kühlem und feuchtem herbstwetter kann ich an meinem standort nicht beobachten.den Riesling würde ich auch nicht unbedingt als alleinige krone der schöpfung ansehen. einen guten wein erkennt man am geschmack, nicht zwingenderweise am etikett. liebhaber des muskattons müssen sowieso auf andere sorten zurückgreifen.
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Dietmar
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

Dietmar » Antwort #88 am:

@maxUm Dich zu einer neuen Antwort zu stimulieren, nehme ich eben noch einmal das Thema "unappetitliche Chemikalien" in toskanischen Weinen auf.In der Industrie wird unheimlich viel Natronlauge gebraucht. Die wird durch Elektrolyse aus Natriumchlorid gewonnen. Übrig bleiben große Mengen an Salzsäure, für die es im Gegensatz zur Schwefelsäure kaum eine Verwendung gibt.Warum ist Salzsäure "unappetitlich?1. Salzsäure kommt zu ca. 2 % im Magensaft vor und wenn es einem mal aufstößt, hat man einen ganz fiesen Geschmack im Mund. Deshalb verbinden viele gedanklich Salzsäure mit ekligen Magensaft.2. Da Salzsäure zu hunderttausenden Tonnen als Abprodukt anfällt, muss man diese irgendwie entsorgen. Der kleinere Anteil kommt in WC-Reiniger, weil Salzsäure den Urinstein auflöst - und wenn man an dieses Thema denkt, ist das für die meisten unappetitlich. Der größere Rest wird mit Magnesiumoxid zu Magnesiumchlorid "neutralisiert" und im Winter hübsch gleichmäßig zum Auftauen auf die Straßen gekippt. Das schadet der Umwelt (und das ist den Grünen sehr unappetitlich) und dem hessischen Salzbergbau auch, weil der es lieber sieht, wenn statt Magnesiumchlorid Natriumchlorid verstreut wird. Das ist genauso umweltschädlich, sichert aber deutsche Arbeitsplätze. Und Steinsalz hat ein appetitlicheres Image, da es zum Würzen von Speisen verwendet wird. Magnesiumchlorid wird dagegen nur von ausgesprochenen Exoten als Würzstoff verwendet. ;DNun kommen die Italiener auf die clevere Idee, die Salzsäure umweltfreundlich und biodynamisch zu entsorgen, indem man damit Wein nachsäuert. Große Empörung! Dabei ist Salzsäure eine körpereigene Chemikalie und dient der besseren Verdauung, indem Stärke zu Zucker zerlegt wird und Proteine (Eiweiss) verdauungsgerecht aufbereitet werden. Salzsäure ist also lebenswichtig. Wer gepanschten Wein aus der Toskana trinkt, entlastet also nicht nur die Umwelt, sondert fördert auch seine Verdauung. ;DAnsonsten ist die Salzsäure überhaupt nicht giftig und in entsprechend niedriger Konzentration auch nicht mehr ätzend als Essig. Salzsäure schmeckt auch nicht salzig.Warum würzen wir dann nicht mit Salzsäure? Traditionell wird Essig zum säuern genommen, der früher mal durch Oxydation von Alkohol mit Hilfe von Essigbakterien hergestellt wurde - also eine biodynamisch hergestellte Säure. Das war früher so. Jetzt kommt der Essig genauso aus dem Chemiereaktor wie Salzsäure oder der Alkohol für die meisten hochprozentigen Getränke. Trotzdem nehmen wir Essigsäure und nicht Salzsäure, obwohl letztere gesünder und lebenswichtig ist. Essigsäure braucht der Körper dagegen nicht.
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lubuli
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Re:wein aus tafel- und keltertrauben

lubuli » Antwort #89 am:

bin zwar nicht max,antworte aber trotzdem.vergällt einem ja richtig den geschmack am wein.wird sowas in frankreich auch gemacht?
der mond schlug einen purzelbaum und trieb dann weiter
grüsse lubuli
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