gartenplanerals gartenbesitzer in der bonner innenstadt kann ich sagen, dass man es ganz hervorragend ignorieren kann, wie absolut man auf dem präsentierteller ist. man "fühlt" sich privat...aber das ist eine illusion. ich bin zweimal mal so richtig darauf aufmerksam geworden. einmal haben liebe nachbarn ganz nervös versucht mich zu erreichen...eines ihrer argumente war auch, dass mein garten so verwilderte und sie machten sich sorgen

ich fand das total süß, aber gleichzeitig wurde mir mal wieder bewußt: wer in der innenstadt gärtnert, der tut es öffentlich irgendwie auch...zumindest leicht einsehbar.das zweite erlebnis machte mich nachdenklich...neue-und sehr liebe und mir sympathische nachbarn- erschreckten mich immer vollkommen im garten, weil sie einen lieben gruß über die mauer riefen, etwas zur entwicklung zum garten sagten und es genossen in einer arbeitspause mal einen kaffee zu trinken und über die mauer in den garten zu sehen. es ist ein kompliment, machte mich aber erneut darauf aufmerksam, dass ich es als privat empfinde, es aber ganz leicht für viele einsichtig ist. wir lachen immer darüber, wie ich zusammenzucke, wenn ein ganz lieber gruß gerufen wird...am anfang habe ich mich immer so gefühlt, als ob plötzlich jemand in meinem schlafzimmer stünde

aber es ist eben in der innensatdt völlige illusion sich "privat" zu fühlen. die leute können ja gar nicht anders als hinsehen

:Dich bin selber schon hartgesotten genug und kann meine baustellen im garten monatelang offensichtlich liegen lassen. ich lebe schließlich nicht für meine (unbekannten) nachbarn...aber auch ich kann nicht leugnen, dass ich mich bewußt entschließen muss, kein schlechtes gewissen zu haben und es "dem nachbarn schön zu machen, weil die ja sonst denken könnten ich wäre eine schlampe" (bin ich)

"Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es!" (Bertrand Russell)