Und es hängt sicher auch davon ab, ob der Boden vor dem Frost durchweicht und schlammig ist oder locker und trocken. Ich fänge Angaben wie: 'winterhart, wenn windgeschützt und auf durchlässigem Substrat an sonniger Stelle gepflanzt' sinnvoll - oder 'winterhart, wenn im Herbst rückgeschnitten und schattiert wird' - oder 'winterhart, wenn im Herbst nicht zurückgeschnitten sondern zusammengebunden wird' - oder eben auch 'winterhart, völlig ohne Vorsichtsmaßnahmen auch wenn in staunassem Lehm gepflanzt wurde'. LGSo allgemein würde ich das nicht unterschreiben. Das hängt doch davon ab, ob der Boden bedeckt ist oder offen, wie lange die Kälteperiode dauert und wie tief die Temperaturen am Boden sind.Ich hatte noch etas vergessen: Der Boden gefriert meist nur Oberflächlich.
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Winterhärte bei Stauden (Gelesen 17955 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Winterhärte bei Stauden
- Herr Dingens
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Re:Winterhärte bei Stauden
Hm. Da kannst Du ja gleich sagen "No risk no fun!"

Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re:Winterhärte bei Stauden
Man muß nicht jeden Fehler selber machen.Sicher darf man das.Lernen über Versuch und Irrtum spart Recherchezeit und verschwendet dafür unglaublich viel Versuchszeit. Deshalb hat unsere Spezies inzwischen bessere Methoden entwickelt - Lernen von jemande, der etwas weiß/kann gehört zu den effizientesten.LGHm. Da kannst Du ja gleich sagen "No risk no fun!"![]()
- Herr Dingens
- Beiträge: 3926
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Re:Winterhärte bei Stauden
Jo. Theoretisch schon.Aber, wenn der, der etwas weiß/kann, Dir sagt, seine Superpflanze taugt für Zone 6, Du in Zone 7 lebst und feststellen musst, dass Dein schüchternes Pflänzlein zu Ostern immer noch keinen Austrieb zeigt, dann hast Du gelernt, dass das, was der, der was weiß/kann auch völlig daneben liegen kann.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re:Winterhärte bei Stauden
Natürlich muss in solchen Gegenden nicht automatisch eine Schneedecke vorhanden sein.Was ich meinte: Calluna kommt in Gegenden natürlicherweise vor, in denen es im Winter weit kälter als in Heidelberg wird. Dort schützt die Schneedecke im Winter.Wieso gehst Du davon aus, daß es in Gebieten mit weit tieferen Wintertemperaturen automatisch Schnee gibt?Nein, nicht mal das.Im wintermilden Klima von Heidelberg haben manche Pflanzen, z.B. die Besenheide (o.k., das ist jetzt ein Zwergstrauch, aber von der Höhe im Winter her mit vielen Stauden vergleichbar), Probleme mit Frosttrocknis bei Barfrösten. In Gebieten mit weit tieferen Wintertemperaturen hingegen nicht, weil sie unterm Schnee bestens geschützt sind.Die Realität sieht oft anders aus. Die Kälte kommt hier aus dem Nordosten (wenn sie kommt) und der Schnee von der Adria - meist treffen nicht beide zusammen.LG
Re:Winterhärte bei Stauden
Dann frage ich denjenigen, wie er die Superpflanze behandelt, gepflanzt, im Winter geschützt hat, damit sie so gut performt und mache es so gut wie möglich nach - dadurch steigen die Chancen, daß mein schüchternes Pflänzlein zu Ostern doch einen Austrieb zeigt stark an. Ich kann nämlich durch Unwissenheit der Begleitumstände ebenso völlig daneben liegen - hätte ich zuvor mehr gewußt, wäre die Geschichte eventuell ja doch gelungen.Jo. Theoretisch schon.Aber, wenn der, der etwas weiß/kann, Dir sagt, seine Superpflanze taugt für Zone 6, Du in Zone 7 lebst und feststellen musst, dass Dein schüchternes Pflänzlein zu Ostern immer noch keinen Austrieb zeigt, dann hast Du gelernt, dass das, was der, der was weiß/kann auch völlig daneben liegen kann.
Re:Winterhärte bei Stauden
Das erinnert mich an den Spruch, "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's"

Bin ich vielleicht ein Esel, nur weil ich Gemüse mag?
Re:Winterhärte bei Stauden
Bei mir am Niederrhein ist es oft so, dass die Stauden aufgrund des milden Wetters verfaulen, bzw bei Spätfrost erfrieren. Viele Stauden kommen gar nicht erst zur richtigen Blüte, weil es nicht kalt genug war, Vernilisation, Bei mir überwintert oft Löwenmäulchen und Bartnelke, sterben dann im Mai aber an Rost.
- Mediterraneus
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Re:Winterhärte bei Stauden
Vielleicht lags aber dann nicht unbedingt an der ZoneJo. Theoretisch schon.Aber, wenn der, der etwas weiß/kann, Dir sagt, seine Superpflanze taugt für Zone 6, Du in Zone 7 lebst und feststellen musst, dass Dein schüchternes Pflänzlein zu Ostern immer noch keinen Austrieb zeigt, dann hast Du gelernt, dass das, was der, der was weiß/kann auch völlig daneben liegen kann.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Winterhärte bei Stauden
Und dann pflanzt man drauf los und verlangt Schadensersatz, wenn es doch nicht klappt? Bei seltenen, teuren Pflanzen empfiehlt sich nach wie vor, sich zu belesen und sich zu informieren. Oder man fängt bescheiden an und sammelt so seine Erfahrungen.Ich fänge Angaben wie: 'winterhart, wenn windgeschützt und auf durchlässigem Substrat an sonniger Stelle gepflanzt' sinnvoll - oder 'winterhart, wenn im Herbst rückgeschnitten und schattiert wird' - oder 'winterhart, wenn im Herbst nicht zurückgeschnitten sondern zusammengebunden wird' - oder eben auch 'winterhart, völlig ohne Vorsichtsmaßnahmen auch wenn in staunassem Lehm gepflanzt wurde'.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Winterhärte bei Stauden
Ich denke auch, dass man sich einfach in die Materie einarbeiten muss.Als blutiger Anfänger sollte man auch nicht grenzwertige Pflanzen anbauen, sondern erst mal mit dem gängigen, was auch in Nachbars Garten wächst.Im Prinzip werden für die "Profis" die ganzen gewünschten Angaben schon gemacht. Gute Staudengärtnereien geben eine Standortempfehlung an, meist nach den Lebensbereichen.Darin sind die Bedürfnisse und der Standort der Pflanzen angegeben.Daneben wird oft die Winterhärtezone (WHZ) angegeben, welche einen ungefähren Richtwert für die Kältetoleranz der Pflanze angibt.Die Kombination des Lebensbereichs mit der WHZ ergibt dann einen Standort mit den bestmöglichen Überwinterungschancen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Winterhärte bei Stauden
Letzendlich muss man Erfahrung sammeln, über den verfügbaren Standort und seine eigenschaftem bzw. wie sich die Pflanzen dort entwickeln, und dann auch reichlich elsen, um die Beschreibungen der Pflanzen bzw. die Unterschiede in den Beschreibungen kennenzulernen. Mit dem Wissen zusammen, wie der eigene Standort einzuschätzen ist, und dem Wissen um die Pflanzenbeschreibungen sowie welche davon sich gut entwickelt haben, kann man dann Rückschlüsse ziehen, welche anderen Pflanzen hier auch gedeihen werden.Bei mir auf recht dichtem Lehmboden z.B. ist Fäulnis sicher eher eine Gefahr als Kälte, aber da die Schneedecke eher dünn ist und die Ecke windig, sind eventuelle Kahlfröste auch eine Gefahr, der ich begegnen muss (abdecken, windschutz).Die Erfahrung bei mir sagt das Löwenmäulchen fast immer den Winter überstehen, Ringeblumen ab und zu. Damit habe ich schon mal zwei Grenzwerte an denen ich andere Pflanzen vergleichen kann. Alles was deutlich frosthärter ist als Löwenmäulchen hat gute chancen, was empfindleicher ist als Ringelblume hat keine Chance.Das muss jeder für seinen Standort eben erst mal herausfinden, dann wird es auch klarer mit der Auswahl, und den Schutzmaßnahmen. In den ersten Jahren muss man mit Verlusten leben, bis man den Standort gut genug kennt.
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- oile
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Re:Winterhärte bei Stauden
Meckie.B vielleicht verrätst Du uns einfach mal, in welcher Region Du gärtnerst? Dann kann man manches besser einschätzen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Winterhärte bei Stauden
Am Südrand von Stuttgart. Eine eher zugige Ecke, aber scheinbar trotzdem eher mild. So grob da, wo der Kessel in die Filderebene übergeht.Aber ich meinte, jeder muss für seinen Flecken eigene Erfahrungen sammeln. Deshalb dürfte es niemand was helfen, zu wissen wie es bei mir ist, und was bei mir durchkommt, weil das nicht so einfach zu übertragen ist.
Bin ich vielleicht ein Esel, nur weil ich Gemüse mag?
Re:Winterhärte bei Stauden
Ein wenig Versuchskaninchen darf König Kunde ruhig spielen, denn sonst wäre es ja zu einfach. Wir haben ja auch Verluste zu beklagen oder glaubt hier vielleicht mancheiner, der Gärtner könne sich über Mutter Natur hinwegsetzen?Spaß beiseite. Normalerweise geht man bei den allermeisten Artikeln davon aus, dass bei normalen mitteleuropäischen Verhältnissen alles ausreichend hart ist, was normalerweise so im Katalog angeführt ist. Also von Freiburg bis Hof alles paletti. Ausnahmen gibt es immer, die Gründe hierzu wurden weiter oben ausreichend erläutert. Ob es Sinn macht, bei jeder einzelnen Position dies sehr kompliziert zu erläutern oder ob dies letztendlich den Konsumenten eher abschreckt, soll jeder selbst urteilen. Ist ungefähr dasselbe, wie wenn von einnischenden, stresstoleranten C-Strategen gesprochen wird, anstelle von trockenheitsliebenden, dauerhaften Blutstorchschnabel oder dergleichen, was Lieschen Müller auch versteht. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen bezüglich Winterhärte bei Grenzfällen sammeln. Dies ist ja gerade ein sehr spannender und erfüllender Punkt. Denn sonst wäre es ja langweilig.Es hat ja jeder unbegrenzt Geld, Zeit und Kraft für solche Versuche, nicht wahr?So ist es. Am besten wäre es, die Pflanzen zu benennen, die bei uns keine Chance zum Überwintern haben. Der ganze Rest sollte keinerlei Angaben kriegen, und jeder, der pflanzen will, sollte pflanzen, was er mag , und am Ende wird er Stauden, Gehölze, Blütensträucher, ... haben, die für seinen Boden und sein Mikroklima optimal sind.![]()