volle ZustimmungManches, was als Staude verkauft wird, ist im Grunde nur eine Zierpflanzen.

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
volle ZustimmungManches, was als Staude verkauft wird, ist im Grunde nur eine Zierpflanzen.
Hier wirken zwei Effekte zusammen - im Boden ist eine große Menge wärme gespeichert, die im Winter aus der Tiefe langsam an die Umgebung abgegeben wird.Schnee ist ein guter Isolator. D.h. unter einer Schneedecke ist die Restwärme des Bodens der Dominierende Faktor, und die Temperatur pegelt sich so zwischen +2 und -2 Grad ein, es sei denn, der Boden war vorher schon tief gefroren und muss erst wieder von unten auftauen.Ohne Schnee geht die Wärme des Bodens gerade bei Wind an der Oberfläche schnell verloren. Oberirdische Pflanzenteile werden dann von den vollen -15 oder was die Luft eben hat getroffen. Dazu gefriert ohne Schnee auch noch die oberfläche des Bodens, was den Übergang vom Wurzelbereich zu den oberirdischen Pflanzenteilen trifft. Manche Pflanzen können auch aus den Wurzelen reghenerieren, andere sterben, wenn dieses "Herz" durchfriert.Die Temperatur ist schon entscheident, aber nicht die Lufttemperatur, sondern die Temperatur an der Pflanze. Unter einer Schnee- bzw. Laubdecke kann es deutlich wärmer sein, als die Lufttemperatur vermuten lässt.Dass der Frost als solcher limitierender Faktor ist für "Grenzwertige", bezweifle ich: Wir hatten im Dezember 2009 minus 18, 19 Grad, das haben alle meine Sensibelchen klaglos weggesteckt - es lag ja Schnee obendrauf. Im Februar 2012, der auch Gehölze dahingerafft hat, war's anders: kein Schnee, vorher milde Wochen, und dann urplötzlich zwei Wochen Dauerfrost bis minus 15, 16 Grad. Ich denke, solch ein extremer Witterungsverlauf spielt eine größere Rolle als nur die Tiefsttemperatur allein.
Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.
Gefunden. Ja, mir ist dieser recht milde Winter auch sehr rechtIch habe im letzten Jahr an etlichen Stellen Verbena bonariensis gepflanzt und schön eingepackt in Buchenlaub über den Winter. In diesem Fall ist mir dieser doch recht milde Winter sehr recht.Die gilt sicher als bedingt winterhart
Die USDA sind Anhaltspunkte. Im Zander werden die Angaben verwendet und Deutschland als Z7 eingestuft, mit einigen Ausnahmen. Die Winterhärtezonen sind für Gehölze hilfreich, für Stauden wenig zuverlässig. Sie sind also nur grobe Anhaltspunkte, Werte können durch eigene Kulturerfahrungen bestätigt oder widerlegt werden. Das Problem dabei ist, dass Ausfälle durch Kulturfehler bedingt sind. Ohne die spezielle Gartensituation zu kennen, lassen sich Erfahrungen in verschiedenen Gärten nicht vergleichen.Anthirrhinum majus Z7 kurzlebig aber gut versamend und in Heidelberg an südlichen Mauern verwildert. Eine Pflanze für Steingärten und eine Steinfugenpflanze.Iris foetidissima ohne Zonenangabe aber mit Angabe der Vorkommen in Spanien, Frankreich, Balkan, Nord-Afrika. Also eine mediterran sub-mediterran atlantische Spezies. Hohe Luftfeuchtigkeit macht ihr also nichts aus. In meinem Garten sehr gut blühend und versamt sich über weite Strecken.Chrysanthemumx grandiflorum Z7. Die Angabe ist richtig, überall in Deutschland sieht man im Herbst in Gärten prächtige Chrysanthemen. Manchmal große Bestände und manchmal einzelne mit Wäscheleine zusammengezurrte Horste. Die Pflanze ist extrem Winternässeempfindlich. Daher rät ein vernünftiger Gärtner wie Sarastro dazu die Stängel nicht abzuschneiden, sondern sie bis in den Frühling stehen zu lassen. Sand hilft auch sehr. Konkurrenz ist tötlich. Daher wachsen Chrysanthemen am besten in alten Gärten, Bauerngärten, wo sie auf freigehackten Stellen im offenen Boden stehen.Agapanthus africanus Z9Agapanthus campanulatus subsp. campanulatus Z8Agapanthus campanulatus subsp. patens Z7Agapanthus inapertus subsp. hollandii Z7Agapanthus inapertus subsp. inapertus Z8Agapanthus praecox subsp. orientalis Z9 ausnahmslos alle werden als Kalthauspflanzen bezeichnet. Wir haben Kultivare, die aus Kreuzungen stammen. Eine Freilandkultur kann klappen, muss aber nicht.Iris japonica Kalthauspflanze, Heimat Japan, Zentral-China, also trockene Winter mit niedriger Luftfeuchtigkeit. Bei mir blüht das Teil nicht. Ich habe es auch noch nie in Gärten irgendwo blühen sehen.Bletilla striata Kalthaus Alpinum, die Normalform kommt jedes Jahr wieder, in manchen Jahren mehr, mal weniger, in einem Jahr so üppig, dass ich Teilen konnte, die weiße Form ist schon zwei Mal verschwunden. Gaura lindheimeri Z4 USA: Texas, ist in meinem Garten verschwunden. Ich sehe sie zu häufig in Anlagen und in Wechselpflanzungen, zu häufig in niedrigen rosafarbenen Sorten in Balkonkästen, daher begrüße ich den Verlust. Crinumx powellii Z8 Kalthaus. Im Freiland im Hermannshof jedes Jahr mit kläglichem frostgeschädigtem Laub. Amarcrinum memoria-corsii 78 Kalthaus halte ich für sehr viel wertvoller als Crinum, da die Blüte ohne Laub ist. In der Bretagne an einer Straßenböschung gesehen und nie vergessen. 3 x versucht in Kultur zu behalten, kein langfristiger Erfolg. Nicht im Freiland an der südlichen warmen Hausmauer und nicht mit Überwinterung im Haus. Fazit: man muss es ausprobieren und ein Blick auf die heimatlichen Standorte von Pflanzen ist immer sehr von Nutzen. Je mehr man über die Geographie weiß, die Verbreitung von Pflanzen kennt und Biome versteht, desto erfolgreicher wird man Pflanzen kultivieren können und desto leichter spart man sich das Geld und versenkt es nicht im Garten.Antirrhinum, Roscoea, Iris foetidissima und Pelargonium endlicherianum werden in WHZ 7 eingeordnet, Kniphofia in WHZ 7-8, Cortaderia selloana, Chrysanthemum, Agapanthus, Iris japonica, Schizostylus, Cautleya, Hibiscus moscheutos in WHZ 8. Für Bletilla striata und Gaura lindheimeri wird WHZ 9 genannt (was zumindest für Gaura wohl zu hoch gegriffen ist, nach euren Erfahrungen), und Crinum x powellii wird in WHZ 10 sortiert (da hat Sarastro widersprochen). Aber darüber hatten wir ja schon zu Anfang des Threads allgemeine Einigkeit: Klimazonen-Angaben bringen für sich genommen herzlich wenig.
Na dann willkommen im ClubWild und Unordentlich!wie es sich für einen Gestalter gehört.