

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden
Ich sagte oben bereits, dass man die Pflanzen nach ihren Bedürfnissen (Informationen über die Gattung einholen, wie wächst sie am Naturstandort) pflanzen sollte.Also, Kniphofia wächst in Südafrika, als Uferpflanze, in feuchten Wiesen. In Gebieten mit Sommerregen und Wintertrockenheit.Das sagt mir jetzt, dass es die Kniphofia feucht braucht (UFERpflanze), und zwar im Sommer (SOMMERREGENgebiet)Weiterhin, dass es in SüdAFRIKA wohl auch im Winter nicht ZU KALT wird.Weiterhin, dass es im Winter TROCKENer sein muss.Also: feucht und warm im Sommer, vor starkem Frost geschützt und trocken im Winter.Schau ich in meiner Staudengärtnerei nach bei Kniphofia, steht da:"FR 3 so WR" (Freiflächen, feucht, sonnig, Wasserrand)Meine Staudengärtnerei gibt keine Winterhärtezone an, wohl aber, dass Winterschutz angebracht ist. Also wenn ich mich dann weiter informiere, z.B. in meinem Staudenbuch, dann stehen die Kniphofien je nach Art und Sorte mit Winterhärtezone 7 bis 9 drin.Also mittlere winterliche Tiefsttemperaturen von bis -18 bei Zone 7, bis -12 bei Zone 8 und bis -7 bei Zone 9. Sprich, die meisten sind für Mitteleuropa nicht hart genug. Ich muss also die härtesten Fackellilien probieren, die in Zone 7 eingeordnet sind, z.B. "Alcazar".Also folglich:-härteste Sorten auswählen (geht nur durch ausprobieren)-sonnig, warm und im Sommer feucht-geschützt und trocken im WinterDas ist nicht unbedingt einfach hinzukriegen, da es bei uns im Winter einfach feucht ist und auch kalt, dagegen im Sommer zu trocken ist. Wird es jetzt etwas klarer, warum Kniphofia bei deiner Freundin besser gedeiht, als bei dir?Nun - ich hab hier auch sehr durchlässigen Boden und bin trotz der Sommerwärme hier mit den Fackellilien bisher noch auf keinen grünen Zweig gekommen. Gesagt wird, daß man sie zusammenbinden soll, damit nicht zu viel Feuchtigkeit ins Zentrum eindringen kann. Das hat bei mir zwar dazu geführt, daß sie überlebt haben aber trotz Dünger und Bewässerung wollten sie nie blühen.Seltsamerweise tun sie das bei einer Freundin in fettem Lehm bei reichlich Niederschlägen - eigentlich sollten sie dort ertrinken/verfaulen. Anhäufeln würde ich mich nicht trauen - hier ist es im Winter zu feucht und sie würden drunter wohl wirklich verfaulen - vielleicht eher ein Reisig-Tipi drüber bauen?LG![]()
Ich hol das gerade mal rüber.Ich hatte jahrelang die Kniphofia "Alcazar". Riesige Horste, 2 m hohe Blütenstiele, scheinbar unkaputtbar. Blühten von Juni bis zum Frost, ständig remontierend. Der Boden lehmig, schwer, mein sonnigster und wärmster Platz. Aber nicht furztrocken, im Winter nass.Das ging gut bis zu dem Kahlfrostfebruar. Im Frühjahr stank es in diesem Gartenbereich nach verfaulten Kartoffeln, beim nachgraben war der komplette Wurzelballen Matsch. Limitierender Faktor war der letztendlich der Frost gewesen, der Standort passte offensichtlich gutMediterraneus hat geschrieben:Das fällt dann unter die Rubrik "Ausprobieren" ;DMan empfahl wohl anfangs auch (so in den 90ern, als ich mit gärtnern so richtig anfing), die Fackellilien eher "steppig" und "mediterran" zu pflanzen. Zu Yucca und so. Einige scheinen damit auch gut klar zu kommen.Heute empfehlen die Gärtner eher die "Guteboden-mit- Wasser-Variante". Vielleicht liegt es auch daran, dass es mittlerweile sehr viele Hybriden gibt, an denen immer neue Wildarten Anteil haben.lubuli hat geschrieben:tja und warum gedeiht meine knifophia am völlig falschen platz problemlos? sommertrocken, wintertrocken, magerer boden vor einer weissen wand, im sommer muss ich gelegentlich giessen. und blüht..
Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden
Könntest du da bitte genauer sagen, welches Umfeld und welcher Boden passt? Dann wird's für andere besser nachvollziehbar... Pelargonium quercetorum und P. endlicherianum sind auch bei uns vollkommen hart, aber auch nur in entsprechendem Umfeld und Boden. ...
Weil ich es, ähemm, schwierig finde, in diesem Thread ... Einsichten zu kommen, ...
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Das ist völlig klar, und darum geht es mir hier auch nicht (aber das weißt du ja eh...Diese Zusammenhänge machen es quasi unmöglich irgendetwas zuverlässiges Allgemeingültiges über die Winterhärte von Pflanzen zu sagen. ...
Mag schon sein, dass Subjektives, Missverstandenes oder gar Unverstandenes einfließt in Beschreibungen. Aber ich denke, das kann man aus der Art der Beschreibung erkennen. Wenn ich hie und da "gegen den Strich" lese, werden für mich auch Beobachtungen nützlich, die nicht im strengen Sinne "vergleichbar" formuliert sind....Nach meinem Eindruck sind Erfahrungsberichte verschiedener user hier im forum nicht vergleichbar. Angaben zu Lichtverhältnissen, Witterungsverlauf, Bodenqualität, Niederschlagsmenge, also zum Biom sind sehr ungewiss, da user sehr ungenaue Vorstellungen von den Termini haben können. ...
Im Prinzip ja - aberpearl hat geschrieben:...Wie schon viele Gärtner in dem genannten thread meinten, ist es also eine Erfahrungssache. ...
diese Zwerg-Gehölze sind ein Beispiel für das oben geschriebene. In luftfeuchten Lagen, an schattigen Standorten und bei zu viel Bodenfeuchte und Nährstoffüberschuss kommt es bei allen an vollsonige und steinige Böden angepassten Arten zum Befall mit Pilzen. Unsere Böden sind reich an Mikroorganismen, die in Symbiosen oder vergesellschaftet mit Pflanzen leben. Mediterrane Zwerg-Gehölze sind darauf evolutionsbiologisch nicht vorbereitet und praktisch nicht angepasst.Kultiviert man sie in Substraten oder pflanzt sie an Standorte, die den heimatlichen entsprechen, also in Kübel mit einem Gemisch aus humusfreiem Lehm und Splitt oder an im Sommer 10 Stunden besonnte Hausmauern, dann werden Salbei, Lavendel und Rosmarin alte knorzige Gehölze mit Stammdurchmessern von 5 bis 10 cm. Voraussetzung ist ein lufttrockenes Klima in Regionen mit auch im Winter langer Sonnenscheindauer.OT, denn dabei geht es ja um Gehölze:Ergänzend sei noch Rosmarin genannt. Dass bei diesen mediterranen Gewächsen die Frosthärte mit dem Alter der Pflanze nicht zu-, sondern merklich abnimmt, habe ich schon öfter gehört. Gab hier vor Jahren auch schon mal einen Thread dazu (den ich leider auf die Schnelle nicht finde).... mir ist auch aufgefallen das zum Beispiel Stecklingsvermehrung bei Lavendel, Salbei, Thymian und bei den Barnsley Malven in den ersten ein bis drei Jahren die Winterhärte höher ist. Ältere oder alte Pflanzen fallen in ungünstigeren Wintern oft völlig aus doch ihre Stecklinge vom gleichen Klon sind von der gleichen Witterung daneben im gleichen Boden völlig unbeindruckt. ...
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Jein. Verfährt man so, wie du schreibst, hat man sehr gute Chancen auf Erfolg - keine Frage.Interessant wird's aber, wenn man die idealen Standorte und/ oder Substrate nicht zur Verfügung hat und die betreffenden Pflanzen trotzdem kultivieren möchte. Dann stellt sich die Frage, welche Kompromisse möglich sind. Was machen die Pflanzen mit, und zwar auf lange Sicht? Was geht nicht, was würde die Pflanzen zum bloßen Blumenstrauß mit Wurzeln degradieren? Lavendel z. B. toleriert eine ganze Menge; bei mir stehen etliche über 20 Jahre alte Sträuchlein, knorzig, fit und vital - im mitnichten humusfreien Lehm. Auch Salbei und Thymian machen allerhand mit. Rosmarin ist viel weniger duldsam... Kultiviert man sie in Substraten oder pflanzt sie an Standorte, die den heimatlichen entsprechen, ... dann werden Salbei, Lavendel und Rosmarin alte knorzige Gehölze mit Stammdurchmessern von 5 bis 10 cm. Voraussetzung ist ein lufttrockenes Klima in Regionen mit auch im Winter langer Sonnenscheindauer.
Ogott, wann hab ich das denn behauptetFür hemerocallis ist die Steiermark mediterran und für Mediterraneus ist die Steiermark sub-mediterran. ..
Gut, alles eine Frage der Flexibilität ;)Ich kam auch in dem anderen Thread klarWeil ich es, ähemm, schwierig finde, in diesem Thread ... Einsichten zu kommen, ...
versteh ich absolut!.....Diese Zusammenhänge machen es quasi unmöglich irgendetwas zuverlässiges Allgemeingültiges über die Winterhärte von Pflanzen zu sagen. Es hilft alles nichts, die genaue Kenntnis der Ansprüche einer Spezies ist eine Grundbedingung für eine erfolgreiche Überwinterung. Überwinterungserfolge bei einer Spezies hängen immer von den Standortbedingungen ab, nicht nur von der Winterhärtezone der USDA.
Einen hab ich jetzt noch zum Thema:Iris Japonica: hat bei mir halbschattig, lehmig humos etliche Jahre überlebt und sich ausgebreitet, Blütenansätze sind aber auch in milderen Wintern (oder in der Folgenden Frühjahren) erfroren.