Extremkompostierer hat geschrieben: ↑5. Feb 2022, 14:49
Bristlecone hat geschrieben: ↑5. Feb 2022, 12:43 . Was Punkt 3 deiner Liste angeht: also keine Bohnen, Tomaten, Kartoffeln, Auberginen, Gurken und Kürbisse, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen?
Nutzpflanzen meinte ich natürlich nicht 8) die leisten einen Beitrag, weil sie nicht anderswo angebaut werden müssen.
. Müssen wir wirklich alles dem Gedanken der Nützlichkeit unterwerfen? . Was nicht "nützlich" ist, ist unnütz und muss einem "Zweck" zugeführt werden, am besten einem höheren?
Bristlecone hat geschrieben: ↑6. Feb 2022, 15:08 Müssen wir wirklich alles dem Gedanken der Nützlichkeit unterwerfen? . Was nicht "nützlich" ist, ist unnütz und muss einem "Zweck" zugeführt werden, am besten einem höheren?
Auch der nutzloseste Ziergarten hat doch einen Zweck ;) Und sei es nur den Besitzer zu erfreuen.
Dieser Diskussionsfaden ist doch für Menschen, die die Natur erhalten wollen.Also nach einem höheren Zweck streben. Ich gebe einfache Tipps wie man das im Garten machen kann. 8)
z. B. keine Rosen aus Afrika zum Valentinstag kaufen ( eine von zig Tausend Möglichkeiten ), während ich dies poste, verbrauche ich Strom und Energie, hätte ich mir vielleicht auch sparen können
Es gab gerade eine wichtige Entscheidung für die Gebiete um das Rheinland-Pfälzische Mainz. Hier ist der Obstbau traditionell stark in der Kulturlandschaft vertreten und dies hat zur Ausweisung von Naturschutzgebieten geführt. Bodenbrütende Wildbienen kommen hier zahlreich vor in den Herbizidstreifen unter den Bäumen auf den sandigen, trockenen Böden. Ohne diese Offenbodenhabitate und ohne die Pflege der Kulturlandschaft und der daraus folgenden Verbuschung würden die Wildbienen in ihrem Bestand gefährdet werden.
Da die amtliche Obstbauberatung und die praktische Anbauverbände scheinbar überzeugende Argumente vorbringen konnten, ist nun eine Ausnahmegenehmigung verhandelt worden, die es den Obstbauern erlaubt, gewisse Herbizide und Insektizide auszubringen. Gegen das eigentliche Anwendungsverbot aus Naturschutzgründen wird die Anwendung erlaubt mit dem Grund, die Naturschutzgebiete zu erhalten. Pah. Schwer zu verstehen, wenn man die Situation nicht kennt.
Leider gilt das nur für 3 bzw 5 Jahre, was keinen Landwirt dazu veranlasst, neue Bäume zu pflanzen, weil es finanzieller Selbstmord wäre. Sie nicht zu pflanzen, wäre aber der Beitrag für das Aufgeben der Tradition eines ganzen Landstriches, und eben, wissentliche Zerstörung von Naturschutzflächen. Deshalb soll nachverhandelt werden.
Leider fehlt es aber auch an allem anderem drumrum. Nicht nur an alternativen Wirkstoffen bezüglich Schadinsektenbekämpfung (diese brauchen wohl noch wenige Jahre, bis sie vom Amt bearbeitet und zugelassen werden), sondern auch der Staat/zuständiges Amt bezüglich Beratung ist seit Jahren kaputtgespart.
Ich denke, wenn man die Naturschutzgebiete mit den Wildbienenvorkommen und Co. um Mainz erhalten möchte, sollte man ab und an zu einer Frucht aus hiesiger Produktion greifen.
Unabhängig davon: der Mainzer Sand: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Sand
Interessanter link zum Thema " Binnendünen " ( Mainzer Sand ), thuja thujon - leider in der öffentlichen Wahrnehmung wenig beachtete und vernachlässigte Kleinode, die deshalb auch von Politik und Stadtplanung gerne mal als Bauland verplant werden, siehe http://www.ag-binnenduene.de/sites/ziele.html
bremer Binnendünen, interessanter link! Da gibt es offenbar mehr Unterstützung als für den Mainzer Sand. Der wird unter CDU und A 643 verschwinden. Ist sowieso nur noch ein verkehrsumtobter Rest.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
Das wird nicht die letzte solche Forderung sein: FDP fordert Zulassung von Pestiziden auf freigegebenen ökologischen Vorrangflächen . Wegen der vom russischen Krieg in der Ukraine verursachten Futtermittelknappheit hat Agrarminister Cem Özdemir ökologische Vorrangflächen zur Nutzung freigegeben. Die EU plant weitere Schritte. Die FDP drängt auf die Zulassung von Pestiziden auf diesen Flächen – und auf ein schnelles Verfahren in Bundestag und Bundesrat.
pearl hat geschrieben: ↑19. Mär 2022, 13:14 bremer Binnendünen, interessanter link! Da gibt es offenbar mehr Unterstützung als für den Mainzer Sand. Der wird unter CDU und A 643 verschwinden. Ist sowieso nur noch ein verkehrsumtobter Rest.
Der Wiedehopf läßt grüßen. https://akumwelt.de/flora-und-fauna/voegel/wiedehopf/
EU-Landwirtschaftsminister wollen Produktion steigern . Die österreichische Ministerin Elisabeth Köstinger begrüßte beim Treffen der Ministerinnen und Minister in Brüssel die Vorschläge der EU-Kommission dazu: 'Die Nutzung von Brachflächen ist notwendig, um den Verlust der ukrainischen Ernten auszugleichen.' Die Kommission schlägt vor, vorübergehend die Bewirtschaftung von Brachflächen zu erlauben. Nach der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die im Januar 2023 in Kraft tritt, müssen Betriebe mit einer Fläche von mehr als zehn Hektar mindestens vier Prozent unbewirtschaftet lassen, um die Artenvielfalt zu fördern. Auf diesen Flächen sollen nun vor allem Futterpflanzen wie Soja und Mais angebaut werden, um die Abhängigkeit von Importen aus der Ukraine zu verringern. . Man könnte natürlich auch versuchen, den Menschen zu erklären, dass die Massentierhaltung in dieser Zeit nicht mehr zeitgemäß ist. Und die bisherige bequeme Lösung "Wir befürworten Ökologie, Natur- und Umweltschutz in der EU und kaufen im Ausland ein, was wir selbst nicht mehr produzieren wollen" derzeit an ihre Grenzen stößt. Immerhin lautet der Vorschlag der MinisterInnen nicht, noch mehr Soja aus Brasilien einzuführen. :-X . Mal sehen, wie das weitergeht.
Doch, sicher sind da Parallelen ! Die heutigen Entscheider bringen regelmässig ähnlichen Blödsinn zustande - natürlich nicht 1 zu 1, doch an Weitblick stehen sich den Ereignissen von 1915 um nichts nach.
Ich denke, wenn man die Naturschutzgebiete mit den Wildbienenvorkommen und Co. um Mainz erhalten möchte, sollte man ab und an zu einer Frucht aus hiesiger Produktion greifen.
Sag ich doch immmer Mosttrinker sind Naturschützer Früher haben viele fleißige Alkis die Streuobstwieden gepflegt, ganz ohne Subventionen und Agrargifte. Verantwortungsvoller Einsatz vonwenigPflanzenschutzmitteln muss nicht immer verteufelt werden.