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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 220273 mal)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Durch die jetzt verwendeten Satelitenbilder und die genaue Projektion der Grenzen dazu kamen viele Ungereimtheiten raus. Auch dass so mancher etliche Flächen seiner Nachbarn mit bewirtschaftet und der es nicht mal gemerkt hat. Das wird aber jetzt schnell korrigiert, denn der eigentliche Pächter/Besitzer will ja die Gelder haben.
Da wird zumindest bei uns jetzt sehr genau geschaut, denn wie schon bemerkt wurde, für Flächen die man selber nicht bewirtschaftet, bekommt man auch keine Gelder.
Hat allerdings auch zur Folge dass verschiedene Flurstücke die Jahrzehnte unbewirtschaftet waren und brach lagen, plötzlich umgebrochen und angesät wurden. Oftmals keine Frucht, sondern die hier auch schon vorgestellten Blühmischungen oder Gründüngungen, aber eben nicht mehr der Wildwuchs von Jahrzehnten, der vorher drauf war, weil das etwas schwierig zu befahren ist. Ich nehme mal an, dass die Flächen von großen Betrieben gepachtet wurden, um da ihren Anteil an Flächenstillegungen zu erfüllen.
Aber genaue Details kenne ich nicht.
Da wird zumindest bei uns jetzt sehr genau geschaut, denn wie schon bemerkt wurde, für Flächen die man selber nicht bewirtschaftet, bekommt man auch keine Gelder.
Hat allerdings auch zur Folge dass verschiedene Flurstücke die Jahrzehnte unbewirtschaftet waren und brach lagen, plötzlich umgebrochen und angesät wurden. Oftmals keine Frucht, sondern die hier auch schon vorgestellten Blühmischungen oder Gründüngungen, aber eben nicht mehr der Wildwuchs von Jahrzehnten, der vorher drauf war, weil das etwas schwierig zu befahren ist. Ich nehme mal an, dass die Flächen von großen Betrieben gepachtet wurden, um da ihren Anteil an Flächenstillegungen zu erfüllen.
Aber genaue Details kenne ich nicht.
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- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
So ähnlich, da geht es darum so Pannen wie bei der Einschätzung der Krefeldstudie nicht in kaputtgeschützte Natur umzusetzen. Die Bauern wollen ungern die Natur und damit ihr Kapital zerstören, nur weil es gerade gesellschaftlichen Aufwind hat `irgendwas´ zu machen sei besser als zielgerichtete Maßnahmen.lerchenzorn hat geschrieben: ↑7. Jun 2019, 08:14
Ja, das glaube ich, dass man sich agrarverbändeseitig lieber auf andere Hintergründe verlegt. Solche, bei denen man sich am besten auf Dauer auf angeblich nicht ausreichend geklärte Ursachen für den Artenschwund herausreden kann.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Nun, hier im Lande ergreifen "die Bauern" gerade ganz zielgerichtet Maßnahmen, die ihnen weitere Fördergelder für die am wenigsten wirksamen, die heimische Artenvielfalt weiter zurückdrängenden, aber zügig und einfach umsetzbaren, kurzzeitig bestehenden Blühstreifen aus unspezifischen Gemischen verschaffen. Machen also genau das: "irgendwas" (mit Showeffekt).
Nein, es sind ganz sicher nicht die Bauern. Aber eine große Mehrheit von ihnen lässt ihre Verbandsfunktionäre solche Dinge einrühren und nimmt die für sie angenehmen Effekte mit.
Das nehme ich nach ein paar Jahrzehnten industrieller Landnutzung und deren sichtbaren Ergebnissen mal als blanke Parole. Schon oft gehört.
Nein, es sind ganz sicher nicht die Bauern. Aber eine große Mehrheit von ihnen lässt ihre Verbandsfunktionäre solche Dinge einrühren und nimmt die für sie angenehmen Effekte mit.
thuja hat geschrieben: ↑7. Jun 2019, 08:31
... Die Bauern wollen ungern die Natur und damit ihr Kapital zerstören, ....
Das nehme ich nach ein paar Jahrzehnten industrieller Landnutzung und deren sichtbaren Ergebnissen mal als blanke Parole. Schon oft gehört.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Mein Großpapa war ein Bauernbub.
Was ich über die Landwirtschaft weiß: Dort wird allen Neuerungen zum Trotz auch nur mit Wasser gekocht.
Bei manchen allerdings verkocht das Wasser und was bleibt im Topf? Nüscht!
Was ich über die Landwirtschaft weiß: Dort wird allen Neuerungen zum Trotz auch nur mit Wasser gekocht.
Bei manchen allerdings verkocht das Wasser und was bleibt im Topf? Nüscht!
Wer könnte etwas dagegen haben, was mir in meinem Garten gefällt?
- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Wobei es "irgendwie" Begleitung "irgendwelcher" Forschungseinrichtungen gibt http://www.ifab-mannheim.de/Gesamtbericht%20Syngenta-19nov2013.pdf und "irgendwelche" Saatgutanbieter dafür "irgendwie" zertifizierte Mischungen herstellen, die "irgendwelche" Landwirte dann ausbringen. Hier im Bild sind es (wie oben schon gesagt) "irgendwas" bei fast 5000m²
"irgendwie" 'ne ziemliche dicke Show...die übrigens kaum sichtbar, weil "irgendwie" abseits "irgendwelcher" Straße! ;) (der Fotograf steht mit dem Arsch 20m entfernt zu einem irgendwie kaum genutzten Radweg.)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Derzeit dominiert Phacelia
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
...Kornblume folgt...
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
...und mal in den Untergrund abgetaucht sind auch die Ackerunkräuter da. ;)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich werde mir die Auswertung ansehen. Ich bestreite auch gar nicht, dass einiges an sinnvollen Maßnahmen im konventioneller Landwirtschaft passiert.
Oben meinte ich solche Maßnahmen, die viel zu unbestimmt und kurzatmig sind, für die aber in den nächsten Jahren jede Menge Geld ausgegeben werden soll:
Blühflächen-Projekt FN Brandenburg
Naturbetonte Strukturelemente im Ackerbau
Was ich grundsätzlich fragwürdig finde, ist, dass die Aussaaten der aus Kulturarten und Zierpflanzen zusammengesetzten Bienenweiden die Chancen für heimische Segetal- und Pionierarten nicht verbessern. Genau auf die und ihre meist schütteren Pflanzengesellschaften kommt es aber an, wenn ich die komplexen Lebensbedingungen heimischer Wirbelloser und weiterer Artengruppen fördern möchte.
Das ist keine Bewertung Eurer Flächen, dmks. Die kann nicht beurteilen, ohne sie gesehen zu haben.
Oben meinte ich solche Maßnahmen, die viel zu unbestimmt und kurzatmig sind, für die aber in den nächsten Jahren jede Menge Geld ausgegeben werden soll:
Blühflächen-Projekt FN Brandenburg
Naturbetonte Strukturelemente im Ackerbau
Was ich grundsätzlich fragwürdig finde, ist, dass die Aussaaten der aus Kulturarten und Zierpflanzen zusammengesetzten Bienenweiden die Chancen für heimische Segetal- und Pionierarten nicht verbessern. Genau auf die und ihre meist schütteren Pflanzengesellschaften kommt es aber an, wenn ich die komplexen Lebensbedingungen heimischer Wirbelloser und weiterer Artengruppen fördern möchte.
Das ist keine Bewertung Eurer Flächen, dmks. Die kann nicht beurteilen, ohne sie gesehen zu haben.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Auch wenn ich mich wiederhole....da ist im anderen Thread schon vieles gesagt worden (https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,64438.270.html)
Auch mehrjährige Blühflächen müssen irgendwann im ersten Jahr anfangen ;) Und jeder hier weiß daß solche Blühstreifen kein Allheilmittel oder eine Endlösung sind! Sie sind ein Anfang und eine Sofortmaßnahme um Bienenfutter über die Sommermonate durchgehend bereitzustellen. (und es ist laut dort drinne!)
Es darf jeder mal darüber nachdenken im Bezug auf sein Gewerk/Beruf in dem er selbst arbeitet ;) wieviel diese eigene Branche so an Bienenschutzmaßnahmen bereitstellt ;D
Auch mehrjährige Blühflächen müssen irgendwann im ersten Jahr anfangen ;) Und jeder hier weiß daß solche Blühstreifen kein Allheilmittel oder eine Endlösung sind! Sie sind ein Anfang und eine Sofortmaßnahme um Bienenfutter über die Sommermonate durchgehend bereitzustellen. (und es ist laut dort drinne!)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Stimmt. Das mit den anderen Branchen. Nach dem Anteil der belegten Flächen sind da zuerst die Forstwirte und Straßenbauer gefragt. ;) Wenn da nicht das meiste gleich wieder an Fahrzeugen zermatschen würde, wären die letzteren vielleicht sogar Sieger. Unabsichtlich.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Einfach mal jeder seins und mal still für sich... ;)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich überlege gerade was ich in meiner Freizeit-Subsistenzlandwirtschaft an Segetalarten kultiviere. Lerchenzorn, hast du Tips für Zuckerrüben-Gemüseboden?
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- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Dem Wunsch nach langjährigen extensiven Dauergrünflächen wird auch nachgekommen. ;)
https://www.lr-online.de/lausitz/forst/wirtschaft/ausgleich-fuer-windpark-in-briesnig-so-macht-windstrom-ackersaeume-bunt_aid-38939413
Der Agrarbetrieb in diesem Artikel ist übrigens nicht der mit den Blühstreifen, es teilen sich hier rund ums Dorf zwei Großbetriebe die Flächen. 8)
Es können aber beide bei der Brandenburger Landpartie am 15. + 16. Juni 2019 besucht werden ;)
https://www.lr-online.de/lausitz/forst/wirtschaft/ausgleich-fuer-windpark-in-briesnig-so-macht-windstrom-ackersaeume-bunt_aid-38939413
Der Agrarbetrieb in diesem Artikel ist übrigens nicht der mit den Blühstreifen, es teilen sich hier rund ums Dorf zwei Großbetriebe die Flächen. 8)
Es können aber beide bei der Brandenburger Landpartie am 15. + 16. Juni 2019 besucht werden ;)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
dmks hat geschrieben: ↑9. Jun 2019, 22:26
Dem Wunsch nach langjährigen extensiven Dauergrünflächen wird auch nachgekommen. ;)
Nächstes Jahr wird die Fläche üppig blühen. Voraussichtlich wird in den nächsten fünf Jahre gepflegt. Anschließend setzt sich Reitgras durch, dann verbuscht die Fläche und in zehn Jahren ist dort genau das Gestrüpp, was es im Umfeld sicher noch mehr gibt. Besser fände ich es, den Landwirten die Flächen zu lassen und mit dem Geld stattdessen einen Schäfer für die langjährige (z.B. 20 Jahre) Pflege einer Trockenrasenfläche zu bezahlen, auf dass sie nicht verbuscht. Aber das geben die Naturschutzgesetze nicht her und eine Änderung ist nicht in Sicht.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck