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Trend, Stil oder Gruppenzwang… (Gelesen 16868 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Shamaa
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

Shamaa » Antwort #90 am:

Hier im Norden ist der Traum das eigene Haus, um das man möglichst herumgehen kann. Dazu gehört in den Neubaugebieten ein Grundstück zwischen 400 und 500 qm. Auf dem um das Haus verbliebenen Rest kann man entweder seine Gärtnerfreuden ausleben oder unter der Arbeit ächzend einen sogenannten pflegeleichten Garten anlegen. Die Spielräume sind da nicht sehr groß, und oft wird des Guten zu viel getan,. Aber was soll man machen, wenn einem die Nachbarn zum Einzug eine weiße, lebensgroße Fortuna mit Füllhorn schenken? :o :o Bauerngärten gibt es hier noch reichlich mit bunten Stauden, Gemüse und Sommerblumen. Man kann viele im Sommer besichtigen. (Aber ordentlich sind sie alle - das ist hier nun mal so!) Gruß Shamaa
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Henning
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

Henning » Antwort #91 am:

Na hör mal, schaust du dir hier nicht die vorgestellten Pflanzen an?
Nö, interessiert mich nicht die Bohne.Mich interessiert nur, was jemand mit seinen Pflanzen macht. Ich poste hier als Gartenfreund und nicht als Sammler. Aber vielleicht bin ich ich ja nur naiv und am falschen Platz.etwas irritierte Grüße Henning
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Paulownia
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

Paulownia » Antwort #92 am:

Passt schon Henning,Gartenfreund ist immer gut ;)
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
sarastro

Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

sarastro » Antwort #93 am:

Fars, du scheinst den Unterschied zwischen sich ständig wandelnder Natur und statischem, leblosen Beton nicht zu erkennen. Mit meinem halbwegs gepflegten Garten kann ich wohl kurzzeitig zufrieden sein, wenn aber die Pflanzen machen, was sie wollen, ist das nicht mehr so berauschend. Auf diese Wandlungen und Sukzessionen muss man eingehen, sie akzeptieren. An einem Haus hat man zwar auch Reparaturen und Sanierungen zu bewerkstelligen, zufrieden wird man auch dabei nie sein (oder doch?).
Pimpinella
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

Pimpinella » Antwort #94 am:

Zufriedenheit ist doch wohl eher eine Veranlagungssache. Ich jedenfalls finde diesen Förster-Spruch als ausgesprochen arrogant im Sinne dieses Threads. Es gibt einen Haufen Leute, die wollen nur einen aufgeräumten Garten, in dem sie mal grillen wollen. Das wäre nicht mein Ding, vielleicht ist es auch schade um den schönen Platz, aber deswegen dem Menschen das Recht an seinem Garten abzusprechen, ist doch bescheuert. Der will vielleicht keine Blumen. Vielleicht hasst er Blumen.Ich liebe meinen Garten und habe immer neue Ideen dafür, aber wenn ich mich mal eine halbe Stunde vor das derzeit am schönsten blühende Beet setze, will ich verdammt noch mal zufrieden sein dürfen.Sarastro, ich bin ja begeistert und profitiere von deinem hochgesteckten Staudengärtner-Ethos, aber etwas weniger Herablassung gegenüber den Thujagärtnern und Mizzitanten dieser Welt ließe ihn noch strahlender erscheinen, den Ethos (wenn Ethos strahlen kann). Sollen die Leute doch hellgelbe Echinacea kaufen - ich als bekennende Mizzitante habe auch eine gekauft, die übrigens gleich gestorben ist - irgendeine Einstiegsdroge brauchen die Menschen doch. Und zu fars: der ist so elitär, wie es nur geht, das sieht man schon an der preziösen Kaffeeauswahl im Café. Aber wer sagt, dass elitär etwas schlechtes ist? Ich finde elitär gut. Die meisten Forumsteilnehmer hier sind in irgendeiner Form elitär, was ihre Pflanzen angehen - diese ganzen Alpin-und-Tomaten-und-Rosenspezialisten, wenn das nicht elitär ist.Also, ein Hoch auf die Elite und ein Hoch auf die Mizzitanten!
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Henning
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

Henning » Antwort #95 am:

hmEliten verhalten sich nicht unbedingt elitär.mit dem Begriff wird normalerweise (so auch hier) etwas anderes ausgedrückt.
Aus Meyers lexikonelitär: auf die (vermeintliche) Zugehörigkeit zu einer Elite begründet (und daher dünkelhaft-eingebildet).
und was sind MizzitantenGruß von Henning Klugscheißer
Pimpinella
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

Pimpinella » Antwort #96 am:

und was sind Mizzitanten
So Leute wie ich vor ein paar Jahren, die Gartenveranstaltungen verstopfen und vor den exquisiten Ständen mit transsylvanischen Kostbarkeiten nur auf den im Juni blühenden Fingerhut reinfallen.Sie wiegen ein paar Kilo zu viel, schauen harmlos aus, haben gar noch einen Hut auf und reden dumm daher. Dass sie Geld in die Kasse spülen, hilft ihnen nicht immer was für ihr Ansehen./Satire
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SouthernBelle
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

SouthernBelle » Antwort #97 am:

Ach Pimpinella, so komisch Deine beschreibung auch ist:nun mach mal halblang...ich hoffe "vor ein paar Jahren" soll heissen, dass Du Dich heute nicht mehr so siehst!Ne Gartenmacke in der einen oder anderen Form hat hier doch jeder- und bei fars Photos glaub ich bricht den meisten einfach das Herz ob des "vielen schoenen verschwendeten" Platzes(?)
Gruesse
Pimpinella
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

Pimpinella » Antwort #98 am:

Cornelia, ich glaub, ich kann mir allmählich leisten, mit dem Mizzitantenstatus zu kokettieren ;). Immerhin klebe ich in der S-Bahn mit der Nase am Fenster und rattere die botanischen Namen der Ruderalflora am Bahndamm herunter. 8)
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fars
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

fars » Antwort #99 am:

Aber du hast vermutlich nicht alle Schneeglöckchen-Abarten. Damit gehörst du nicht zum erlauchten Kreis der floralen Gralshüter.
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jutta
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

jutta » Antwort #100 am:

Ich habe bald so ein Problem: dem Gruppenzwang nachgeben oder was eigenes probieren.Wir haben uns gerade ein noch nicht fertiges Haus in der Heimatgemeinde meines Mannes gekauft - 1500 Einwohner -alles wird beredet.Die glücklicherweise kleinen Vorgärten: Rasen und ev 1,2 Sträucher.Rasen möchte ich nicht, weil wir ja nicht dort wohnen. Alternativ und sehr in: alles mit Steinen zuschütten und einige Buchskugeln dazwischen (vielleicht aus Plastik) möchte ich auch nicht. Auf der Südseite vor den Fenstern wird das viel zu heiß.Ich denke eher an Phlomis, Centhrantus, Lavendel, Sedum, Stachys...Müsste einigermaßen pfegeleicht sein, wenn einmal dicht eingewachsen.Und ich hoffe, es wird akzeptiert. Und wenn nicht, eigentlich auch egal. Sich anpassen ist manchmal halt gar nicht möglich.Jutta
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riesenweib
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windig. sehr windig.

Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

riesenweib » Antwort #101 am:

"stellen Sie sich vor, was wir für ein glück hatten, wir haben doch das problem das wir nicht immer hier wohnen, also können wir nicht so einen schönen vorgarten machen wie hier alle haben, das würde alles kaputt gehen, wäre doch schade drum. Aber der cousin der angeheirateten tante meiner cousine aus ortganzweitwegvonwoduwohnst, der ist ein ganz gesuchter gala mensch, ein spezialist für solche ausgefallenen gartensituationen, der hat uns beraten.Wenn wir den hätten zahlen müssen, das wäre echt teuer geworden, der verlangt normalerweise einezifferdiezusammenzuckenlässtabervorortnochnichtsündhafterscheint euro, aber wir haben nur seine unkosten zahlen müssen."wenn wirklich jemand den virtuellen galamenschen beschäftigen will, brauchst dann aber eine gute ausrede. Oder fragst hier nach einem, dem Du seine virtuelle vorgeschichte erzählst ;D
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
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fars
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

fars » Antwort #102 am:

Fars, du scheinst den Unterschied zwischen sich ständig wandelnder Natur und statischem, leblosen Beton nicht zu erkennen.
Ach, Sarastro, darum geht es doch gar nicht. Sondern wie unzufrieden oder zufrieden der Mensch verdient oder unverdient sein darf.Der Foerstersche Spruch ist eben nur ein Spruch und somit nur zum Sprücheklopfen geeignet, wie auch der angebliche Ausspruch von Tim Smit: "Wenn du in einem Garten keine Liebe machen kannst, wenn du dort nicht träumen oder dich betrinken kannst - asphaltier ihn doch, wozu ist er sonst gut?"Was soll dem Gartenbesitzer damit suggeriert werden? Dass das, was er da pflegt oder lässt den Ansprüchen einer höheren Garteninstanz, die sich in sog. Fachbüchern oder Gartenforem manifestiert, nicht genügt und der Gärtner ebenfalls ein Ungenügend verdient? Warum soll jemand nicht mit seinem Stückchen gestalteter Natur zufrieden sein und lediglich korrigieren, was belästigt, also im ursprünglichen Wortsinn nur jemandem zur Last fällt? Ist ein weitgehend statischer Barockgarten unverdient? Ist der städtische Vorgarten im Stil des Parterre à la française unverdient? Muss etwas, das du als "ständig wandelnde Natur" bezeichnest permanent nach deinem Maß verändert werden? Gilt das auch für einen jungen Menschen, der dir anvertraut ist?Das, was sich auf dem Staudensektor abspielt ist doch inzwischen absurd. Das Problem besteht heute nicht mehr darin, die verquerteste Züchtung kaufen zu können, sondern die Ursprungspflanze, die Naturform zu erhalten. Was früher als Spiel begann, die Auslese von spontanen Veränderungen, hat sich heute zu einer globalen Industrie entwickelt. Kleine, aber feine Staudengärtnereien sind dabei keineswegs unbeteiligt. Sie liefern zu durch eigene Züchtungen oder sind Verteiler.Insofern ist die den Gartenbesitzern eingeredete Unzulänglichkeit ihres Gartens der größte Züchtungserfolg der Staudengärtner.Wer seinen Garten ständig unter Optimierungsaspekten betrachtet, verhält er sich ähnlich zwanghaft wie jemand, der sein Wohnzimmer immer wieder umräumt. Nun sitze ich zwar selber im Glashaus, bin aber bereit, den ordnungsliebenden Gärtner, ja selbst den, der die minimalistische Form aus Rasenfläche und ein paar Sträuchern als Ideal empfindet, als völlig gleichwertig zu betrachten. Nur bei denjenigen, die permanent an Pflanzen herumschnippeln und ihnen eine Form zu verpassen trachtet, die ihnen die Natur nicht gegeben hat, bei denen schwillt mir der Kamm. Hecken einmal ausgenommen.
sarastro

Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

sarastro » Antwort #103 am:

Deinem Statement kann ich dir nur völlig beipflichten, auch Pimpinellas Aussage. Aber Fars hat ja die Diskussion ins Rollen gebracht, nicht ich oder sonst wer.Und Pimpinella, ich versuche zwar, das hochgesteckte Ethos meiner Vorfahrens-Staudengärtner zu erreichen (was wir niemals erreichen!), versuche aber Mizzitanten gegenüber sehr verständnisvoll zu sein. Wir bringen gerade auch für Thujengärtnern viel Beratungszeit und Überzeugungarbeit auf. Dazu sind wir schließlich da. Wenn hier im Forum von meiner Seite eine Art Herablassung rüberkommt, dann ist dies entweder bestimmten Teilnehmern gegenüber durchaus mit purer Absicht passiert, entbehrt aber sonst jeglicher Grundlage. Denn dies wäre genau der falsche Weg, den ich sehr hasse. Denn manche Forianer äußern sich überhaupt nicht mehr zu Lebensfragen und Gartenmenschengeschichten, weil im Grunde genommen nichts dabei herauskommt, höchstens dass einige was zum Keifen und zum Entgegnen haben.
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Bertha
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Re:Trend, Stil oder Gruppenzwang…

Bertha » Antwort #104 am:

@ PimpinellaMizzitanten ist wunderbar! Das bleibt!Wer ist denn eigentlich die männliche Entsprechung?@ fars
Nur bei denjenigen, die permanent an Pflanzen herumschnippeln und ihnen eine Form zu verpassen trachtet, die ihnen die Natur nicht gegeben hat, bei denen schwillt mir der Kamm. Hecken einmal ausgenommen.
Du meinst: Buchsbaumschnippler in die Ecke? Ein paar hundert Jahre Gartengeschichte ab auf den Komposthaufen der Unsäglichkeiten? Ehrlich?
Der Gärtner muß grausam sein und an die Zukunft denken.
(Vita Sackville-West)
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