Marktchancen u. Sortenschutz für schöne Rosensorten von Privatzüchtern (Gelesen 11833 mal)

[Hortus]

Hallo, wer hätte nicht schon von einer einmaligen, begehrenswerten Sorte aus eigener Zucht geträumt, aber dabei wird es wohl in der Regel bleiben. Ich stimme Staudo voll zu: Dieses Unternehmen ist nicht machbar, aus finanziellen und aus organisatorischen Gründen. Die Auffassungen und persönlichen Interessen sind einfach zu viefältig.Sollte diesem oder jenem der große Wurf gelingen, kann er nur versuchen, einen interessierten Rosenvermehrer zu begeistern und für sein Ausgangsmaterial (mit oder ohne Namen) ein einmaliges bescheidenes Handgeld herauszuschlagen. Hier noch ein Link zu den fälligen Gebühren an das Bundessortenamt:http://www.bundessortenamt.de/internet3 ... gesamt.pdf

[Raphaela]

Wir lassen uns den Schneid nicht so schnell abkaufen ;)OT: Ich arbeite mich immer noch etappenweise durch den Skriptum-Link von Juttchen: Erstaunlicher- und erfreulicherweise hab ich dabei schon entdeckt, daß mittellose Erfinder ihre Patenanmeldungsgebühren immerhin stunden lassen können! :DFür Sortenschutzanmeldungen hab ich so eine Passage noch nicht gefunden, bin aber auch noch lange nicht durch OT EndeWir haben doch hier auch Juristen, also Leute, denen beim Lesen von Paragraphen-Schachtelsätzen nicht gleich schwummerig wird. Könnte bitte vielleicht eine dieser bürokratiedeutsch-gestählten Persönlichkeiten mal für uns Laien die relevanten Passagen rauskopieren? Das wär seeehr lieb und hilfreich!

[Tilia]

Lese gerade hier im Faden alles, finde die Begeisterung auch toll, frage mich aber trotzdem, ob da nicht eine Idee überschätzt wird. Wieviele Leute versuchen sich an Züchtungen hier und wie lange schon? Und Sämlinge...seien wir ehrlich, so oft kommt es nicht vor, dass ein Sämling außerordentlich abweicht. Und sollte sich mal eine Rose ergeben, die für den Markt interessant wäre...und 9000 Mitglieder bei der Gesellschaft Deutscher Rosenfreund halte ich noch nicht für garantierte Abnehmer...wer wird dann kaufen und wer sorgt mit intensivem Gebrauch der Werbetrommeln für den bestimmt nicht den Arbeitsaufwand deckendem Absatz? Wer möchte das nebenbei in Angriff nehmen über längere Zeit, ehe sich erste Zeichen für einen kleinen Erfolg zeigen? Seit 2004, glaube ich, verfolge ich die Beiträge im Rosarium und da ist immer sehr viel Begeisterung für manche Themen gewesen, aber genauso schnell verflog sie dann auch.Ist nur eine Überlegung, ohne unken zu wollen.

[Raphaela]

Oooch, so hin und wieder bekomme ich schon Rückmeldungen von Rosenschulen über die Absatz-Relevanz gewisser Begeisterungs-Themen ;)Sollte man also nicht unterschätzen, die Multiplikatoren-Tätigkeit hierund im jeweils noch wesentlich größeren "Heim-Umfeld".Recht hast du m.E. allerdings in Bezug auf einen großen Teil der Mitglieder unseres größten Rosenvereins im Land: Dieser orientiert sich bezüglich seiner Wunsch-Rosen wohl immer noch eher durch traditionelle Medien in traditionellen Markt-Segmenten. - Und ist als Zielgruppe für uns daher irrelevant.

[andreasNB]

Wollt eigentlich nur schnell in einem anderen Faden was posten - aber wenn oben, in den "Neueste Beiträgen", nur eure Beiträge auftauchen Ich vermute mal das es sich für einen Hobbyzüchter nur lohnen wird den eigenen Sortenschutz (finanziell) erfolgreich durchzusetzen, wenn er bzw. sie Frührentnerin mit den nötigen Nerven und Moneten ist Allerdings kann ich mir schon vorstellen, das bei Hobbyisten erfolgreiche neue Sorten - egal ob Obst, Rosen od. sonstige Blümlis - entstehen. Ob nun zufällig oder gezielt gezüchtet.Der entscheidende Punkt ist aber die Vermarktung ! Ich würde ähnlich wie Staudo vorgehen. Photos und Erfahrungsberichte z.B. in einem Forum wie diesem hier zeigen, "gute Zeugen/Rosisten" einladen die Pflanze zu besichtigen und zu dokumentieren und mich dann an einen großen Vermehrer meines Vertrauens wenden. Wie der Vertrag dann bei Interesse des Vermehrers gestaltet wird - nun, ich denke alles ist verhandelbar. Man muß nur aufpassen das dann der Vermehrer nicht Vermehrungsmaterial in die Hände bekommt, später aber nix mehr von einem Vertrag wissen will. Oder das er behauptet nur hundert Stück verkauft zu haben, obwohl es tausend waren ... Letztes Jahr habe ich in einem anderen Forum einen Link zu einer Firma gesehen, welche sich genau dieser Problematik von Hobbyzüchtern und kleinen Gärtnereien annimmt- egal um welche Pflanzengattung es geht. Sie übernimmt und organisiert den Sortenschutz, Vermehrung, Vermarktung - je nach Bedarf und Erfolgschancen. Mal schaun ob ich den Link wiederfinde. VGAndreas

[rorobonn †]

grins, ich schiebe euch gelegentlich mal in die passendere ecke

[Tilia]

Man muß nur aufpassen das dann der Vermehrer nicht Vermehrungsmaterial in die Hände bekommt, später aber nix mehr von einem Vertrag wissen will. Oder das er behauptet nur hundert Stück verkauft zu haben, obwohl es tausend waren ...

Genau das meinte ich mit dem Arbeitsaufwand, den ich als Laie...wenn denn vermehrungs- und vermarktungsorientiert...lieber selbst unter Kontrolle hätte.

[Querkopf]

Hallo, Fars,

Erstmal müßten aber welche ausgesucht/gewählt werden mit denen man "an den Start" geht, dann muß eine Art "Aktionsbündnis" oder "Mini-Genossenschaft" gegründet werden, um das Kapital für den Sortenschutz zusammen zu bringen m.E. eine ganz gute Geldanlage mittelfristig).

Wenn es keine "Kirmesrose" ist würde ich mich aus Jux und Dollerei gerne an einer derartigen "Genossenschaft" kapitalmäßig beteiligen. Eine Geldanlage wird es wohl nicht sein, eher eine spaßige Art der Geldvernichtung, aber man weiß ja nie...

wenn denn solch eine Genossenschaft zustandekäme, würde ich mich auch gerne beteiligen. Aus Daffke, aus Neugierde, aus Spaß an Rosen, aus "David-gegen-Goliath"-Motiven ... Mit dem Züchten beginnen werde ich nicht . Aber ich find's spannend, über eure Züchter-Erfahrungen und -Überlegungen zu lesen. Schöne GrüßeQuerkopfedit: Threadtitel aktualisiert

[andreasNB]

@Tilia, Sehe es genauso.Wie soll ein Laie jedes Jahr 1-2 Sorten hundertfach selber vermehren, heranziehen und vermarkten ? Und das müßte er, um finanziell erfolgreich zu sein.Mal abgesehen davon, das er ein Gewerbe anmelden bzw. ein landwirtschaftl. Unternehmen beim FA anmelden muß. Der Aufwand ist beim selbermachen enorm.Wenn ich es richtig überflogen habe, fallen auch gleich zu Anfang 1500 bis ... Euro für die Prüfung und Anmeldung der Sorte an. Das muß ebenfalls wieder eingespielt werden. Im Grunde gibt es nur 2 Möglichkeiten:Wenn die Pflanze wirklich erfolgversprechend und einem das geistige und finanzielle Eigentum wichtig ist, dann sollte man zusammen mit einem Profi den Sortenschutz beantragen und sich einen kleinen Anteil am Gewinn vertraglich zusichern, in der Hoffnung man wird nicht zu sehr beschi...Man kann natürlich auch privat vermehren, ohne Anmeldung als Sorte, und über eine eigene Homepage als Kleinunternehmer nach § 19 UStG etwas verkaufen. Vermarktung über Pflanzenbörsen, Grüne Märkte, Ebay etc.Auf diese Weise kann auch einiges abfallen - wenn man genau die aktuelle "Modewelle" erwischt oder etwas wirklich gefragtes anbietet. Zum Beispiel gehen schöne panaschierte Agavensorten schon als kleine Pflanzen locker für 30 Euro und mehr weg. Liegt aber auch an der schwierigen Beschaffung und langsamen Vermehrung ... (Habe selbst einen kleinen Zufallssämling.)Die zeitgleiche bzw. vorherige Veröffentlichung in Foren bzw. bei Staudengesellschaft könnte einem später helfen wenn ein Raffke einem seine Sorte klaut und verklagt weil man angeblich "seine" Sorte verkauft. Spinner gibt es überall.

[freiburgbalkon]

...Letztes Jahr habe ich in einem anderen Forum einen Link zu einer Firma gesehen, welche sich genau dieser Problematik von Hobbyzüchtern und kleinen Gärtnereien annimmt- egal um welche Pflanzengattung es geht. Sie übernimmt und organisiert den Sortenschutz, Vermehrung, Vermarktung - je nach Bedarf und Erfolgschancen. Mal schaun ob ich den Link wiederfinde. VGAndreas

Meinst Du Syringa bei Planten? Hab ich weiter oben schon verlinkt... aber doppelt hält besser.

[Staudo]

Träumer

[Mary R.]

Auch wenn die Forums-Genossenschaft nichts werden sollte,so gibt es viele interessante Ansätze und Infos, die dem einzelnen Hobbyzüchter später vielleicht weiterhelfen werden. :DAußerdem kommt es immer wieder mal vor, dass eine Rosenschuleauf Privat-Züchter zugeht und nachfrägt. Siehe Link von freiburg-balkon.Und dann steht man da und fragt sich was man tun soll.Man muss träumen dürfen....Hätte die Menschheit immer gleich vorher wegen nicht durchführbaralles abgelehnt, wären wir wahrschinlich noch in der Steinzeit.Die ersten Flugpioniere waren doch auch Spinner und Träumer, oder?

[Staudo]

;)Ich finde Eure Träumereien durchaus sympathisch. Allerdings besitze ich etwas mehr Einblick in die Realität (und einen Taschenrechner).

[andreasNB]

@freiburgbalkonIch erinnere mich dunkel an die Diskussion. Meinte aber folgendes Seite:http://www.plantipp.eu/deSie wurde einmal bei "Exoten & Garten" gelinkt. Allerdings weiß ich über die Firma selber nichts genaues.Also ganz ohne gewähr ... Der Gockel spuckt übrigens mit den Worten "Royalty Management plant" mehr als 5 Millionen Seiten aus.VGAndreas

[maddaisy]

@andreasBei mir ist der Link tot...