SusanneAntwort #39 am: 10.01.2010 - 11:29:28 UhrZitat:
Ich vermute weiter, dass Neuzüchtungen für Kordes und co eher eine Prestigefrage sind.
Im Gartenrosen-Bereich vielleicht. Im Schnittrosen-Business hingegen kann eine trendgerechte Neuzüchtung richtig Geld bringen. Ich erinnere mich noch, als die "Sonia" auf den Markt kam, die im Bereich langstieliger Lachsfarbener eine Riesenlücke füllte. Das Ding war stachelig bis zum Gehtnichtmehr, aber machte trotzdem enorme Umsätze.________________________________________________________________________
farsAntwort #40 am: 10.01.2010 - 11:29:57 UhrEbenso wichtig: Wer kontrolliert, wieviele vermehrt und verkauft werden? Stelle ich mir extrem schwierig vor. Vermutlich einigt man sich auf Pauschalregelungen.________________________________________________________________________
RaphaelaAntwort #41 am: 10.01.2010 - 11:39:29 UhrVon zwei verschiedenen Quellen hab ich erfahren, daß bei einer der Großzüchtungs-Firmen jede neue Sorte im Einführungsjahr Verkaufszahlen von 25 000 plus erreichen muß, um nicht komplett kompostiert zu werden.Die Lizenzgebühren sind teilweise wesentlich höher: Zwei, drei kleinere Vermehrungsbetriebe erzählten was von 1,50 bis 1,80 Euro bei neuen Sorten einer englischen Firma. Das richtet sich vielleicht aber auch nach der Größe der Betriebe, bzw. ihren Umsätzen: Große Vermehrungsbetriebe bekommen vielleicht Rabatte.Im Verhältnis zu den Gewinnspannen bei Schnitt-Rosen sind diejenigen für Freiland-Pflanzen tatsächlich relativ gering. Allerdings scheint es für große Schnitt-Rosen-Anbieter, die eine führende Position auf diesem Markt aufrecht erhalten oder ausbauen wollen, wichtig zu sein, auch reiland-Pflanzen anzubieten. Zumindest schließe ich das u.a. daraus, daß ein solcher Schnittpflanzen-Marktführer in den letzten Jahren ein Garten-Rosen-Sortimen zusammengestellt hat.Von Gloria Dei müßten m.E. mittlerweile zwei- bis dreihundert Millionen Exemplare verkauft worden sein.________________________________________________________________________
Mary R.Antwort #42 am: 10.01.2010 - 11:48:07 UhrZitat von: fars am 10.01.2010 - 11:29:57 Uhr
Eenso wichtig: Wer kontrolliert, wieviele vermehrt und verkauft werden? Stelle ich mir extrem schwierig vor. Vermutlich einigt man sich auf Pauschalregelungen.
Ich weiß von "Konzern"-eigenen Kontrolleure, die eben den Rosenvermehrer genau kontrollieren.Ob jede Firma das so handhabt, oder ob vielleicht bei mancheneine Pauschalgebühr entrichtet werden muss, weiß ich nicht.Da große "berühmte" Firmen ihre Rosen nicht nur im eigenen Land verkaufen, sondern europaweit oder auch in den USA (bei anderenKontinenten weiß ich nicht bescheid) verkaufen, werden sich insgesamt die Gebühren schon summieren.Ob allerdings in den USA auch so ein System mit den Lizensgebührengibt, weiß ich nicht.@Extremkompostierer:warum fragst du? Hast du eine Superrose gezüchtet oder möchtestdu eine eigene Rosenschule eröffnen? Verkaufszahlen, mit so was kann ich dir leider nicht dienen.Gloria Dei muss für das Haus Meilland ein Hauptgewinn im Lotto gewesensein.________________________________________________________________________
RaphaelaAntwort #43 am: 10.01.2010 - 11:53:59 Uhr » Fars, große Betriebe haben Beauftragte für verschiedene Regionen, die durchaus auch mal direkte Konrollen durchführen. Außerdem sind es Leute aus der Branche, die Ohren und Augen offen halten. Mir ist ein Fall bekannt, wo ein privater Züchter eine Rose in einer besoners seltenen Farbe von einer verbreitet genutzten Mutterpflanze gezüchtet hatte. Er bekam Besuch von dem Beauftragten einer Groß-Züchte-Firma samt staatlichen Begleitern und wurde mit dem Vorwurf konfrontiert, eine geschützte Sorte der Groß-Firma unberechtigt vermehrt zu haben. Das war nicht der Fall, aber um das Gegenteil zu beweisen, hätte er a) auch einen Anwalt (gegenüber einer Rechtsabteilung) und b) ein genetisches Gutachten beibringen müssen. Letzteres war schon zu teuer, hätte aber höchstwahrscheinlich auch nicht viel gebracht: Bei Rosen sind die genetischen Unterscheidungsmöglichkeiten noch nicht so groß (oder waren es vor vier Jahren nicht) wie bei Menschen und die Groß-Firmen-Rose stammte von derselbe Mutterpflanze ab wie die des privaten Züchters.Er wurde per einstweiliger Verfügung gezwungen, seine Exemplare zu vernichten und mußte sich schriftlich verpflichten, keine mehr zu vermehren.Schade, es war eine sehr hübsche Rose. M.E. viel schöner als die des Groß-Betriebes die dann überall in den Handel kam. Irgendjemand hatte vorab von ihr erzählt und das war ein Fehler.Ein Konroll-Mehanismus für ermehrungszahlen sind auch die Züchter-Etiketten, die wohl unter relativ kontrollierten Bedingungen gedruckt werden.Großen Ärger bekommen m.W. z.B. Vermehrungsbetriebe, die ältere Austin Sorten noch anbieten. Auf diese Weise ist es der Firma schlußendlich auch gelungen, die letzten belgischen und niederländischen Quellen für alte Austin Sorten zum Erliegen zu bringen.________________________________________________________________________
RaphaelaAntwort #44 am: 10.01.2010 - 11:55:41 Uhr Das Sortenschutz-Gesetz besteht bis auf einige Ausnahmen (m.W. z.B. China) weltweit. Die USA sind ein besonders großer und wichtiger Markt.________________________________________________________________________
Mary R.Antwort #45 am: 10.01.2010 - 11:57:37 Uhr....und auch wenn du eine Superrose gezüchtet hast,muss sie erst einmal bekannt werden.Als Amateurzüchter wird es schwierig sein. Du weißt, deineRose ist gut, aber du musst ja auch die potentielle Käuferschichterreichen.Ein gutes Beispiel ist David Austin. Da wird von den Fans schonneugierig darauf gewartet, welche Neuheiten man dieses Jahr besellen kann. Die Neuheiten werden bestellt, obwohl viele /alle die Rose noch nie gesehen haben.Da reicht allein schon der Name des Züchters und ein Foto der Rosenblüte, um die Rose zu kaufen.So ein Image hätte ich auch mal gerne.... Ich denke, David Austin ist eher die Ausnahme. Wie bereits Raphaelaam Beispiel von Herrn Weihrauch gezeigt hat, kann man ein kreativerZüchter sein, ohne dass man davon leben kann.Jetzt bin ich aber ein bißchen abgeschweift......VGMary________________________________________________________________________
Mary R.Antwort #46 am: 10.01.2010 - 12:00:31 Uhr ...Zurück zur Rosenunion:jemand hat geschrieben, dass als Folge die Rosenunion gegründet wurde.Welchen Zweck hat sie eigentlich?VGMary________________________________________________________________________
RaphaelaAntwort #48 am: 10.01.2010 - 12:16:33 Uhr » Die Rosen Union (als Genossenschaft) sollte die Interessen der vielen, kleinen Familien-Vermehrungs-Betriebe (vor allem gegenüber den marktbeherrschenden, großen, norddeutschen Firmen) besser vertreten bzw. behaupten können als es die kleinen Firmen selbst und alleine konnten. Sie haben z.B. Kontingente von Sorten unter sich aufgeteilt (der eine vermehrt 500 Crimson Glory, der andere 1000 Gloria Dei, so in der Art) um sich gegenseitig keine Konkurrenz zu machen.Die Genossenschaft kauft ihnen dann die Kontingente zu festen Konditionen ab. Flieder und andere Pflanzen wurden/werden auf diese Weise auch in verschiedenen Klein-Betrieben in bestimmten Stückzahlen vermehrt, die die Genossenschaft dann zu vorher festgelegten Preisen abnimmt. Das gab/gibt den einzelnen Betrieben eine gewisse Absatz- und tückpreis-Sicherheit.Eigentlich ein ganz gutes Modell.________________________________________________________________________
Mary R.Antwort #51 am: 10.01.2010 - 13:56:05 UhrZitat von: Raphaela am 10.01.2010 - 11:53:59 Uhr
Mir ist ein Fall bekannt, wo ein privater Züchter eine Rose in einer besoners seltenen Farbe von einer verbreitet genutzten Mutterpflanze gezüchtet hatte. Er bekam Besuch von dem Beauftragten einer Groß-Züchte-Firma samt staatlichen Begleitern und wurde mit dem Vorwurf konfrontiert, eine geschützte Sorte der Groß-Firma unberechtigt vermehrt zu haben.Das war nicht der Fall, aber um das Gegenteil zu beweisen, hätte er a) auch einen Anwalt (gegenüber einer Rechtsabteilung) und b) ein genetisches Gutachten beibringen müssen. Letzteres war schon zu teuer, hätte aber höchstwahrscheinlich auch nicht viel gebracht: Bei Rosen sind die genetischen Unterscheidungsmöglichkeiten noch nicht so groß (oder waren es vor vier Jahren nicht) wie bei Menschen und die Groß-Firmen-Rose stammte von derselbe Mutterpflanze ab wie die des privaten Züchters.Er wurde per einstweiliger Verfügung gezwungen, seine Exemplare zu vernichten und mußte sich schriftlich verpflichten, keine mehr zu vermehren.Schade, es war eine sehr hübsche Rose. M.E. viel schöner als die des Groß-Betriebes die dann überall in den Handel kam. Irgendjemand hatte vorab von ihr erzählt und das war ein Fehler.
Toll, diese Geschichte macht echt Mut sich als Amateurzüchter zu betätigen. Gibt es eigentlich so etwas wie die Rosen-Union fürAmateur und Kleinzüchter?Im Vergleichsanbau hätte man sicher die Unterschiedefeststellen können. Ich denke jedoch, dass die Firmakeine Konkurenz einer sehr ähnlichen Sorte im Einführungsjahrhaben wollte.Sein Pech war wohl die zeitgleiche/nahe Vorstellung seinerRose und der Rose eines kommerz. Züchters.________________________________________________________________________