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Waldgarten - Konzepte? (Gelesen 130768 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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troll13
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Re:Waldgarten - Konzepte?

troll13 » Antwort #90 am:

Der Waldweg noch einmal aus der anderen Richtung. Eigentlich müsste er auf beiden Seiten eine Feldsteineinfassung bekommen.Das wird jedoch wahrscheinlich ein Projekt werden, das sich über längere Zeit hinziehen wird.Gepflanzt wird hoffentlich die nächsten Wochenenden.
Da fehlte das Foto. Sorry
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Gartenplaner
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Re:Waldgarten - Konzepte?

Gartenplaner » Antwort #91 am:

Ich finde, eine "Feldsteineinfassung" läuft einer einigermaßen natürlichen Waldwirkung völlig zuwider.Wenn du wirklich den Eindruck eines romantischen Waldpfades erschaffen willst, ist das viel zu formal.Da brauchts einen unregelmäßig breiten Pfad aus Laubmulch (zur Not auch Rindenmulch) - allerhöchstens noch sehr natürlich und unauffällig "gefasst" mit Baumstämmen/Ästen - in den von den Seiten die Waldbodendecker mal mehr, mal weniger, reinschwappen.In meinem Eibenhain habe ich dick Rindenmulch als Mulch-Bodenbedeckung und darauf wuchernde Walderdbeeren als Bodendecker - und in die laufe ich mehr oder weniger nach Bedarf den "Pfad", den ich brauche ;)
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troll13
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Re:Waldgarten - Konzepte?

troll13 » Antwort #92 am:

Mal schauen...Die Feldsteineinfassung säumt nun einmal die Beete rund um den Gartenteich an drei Seiten. Und die Rasen (Moos-?)wege wollte ich eigentlich auch nicht auflösen. Beides sorgt meiner Meinung nach für Kontiniuität beim Übergang von einem Gartenteil in den anderen.Vielleicht könnte man das Thema "Feldsteine" auf der rechten Wegseite auch so aufnehmen, dass keine geschlossene Abgrenzung entsteht sondern nur einzelne größere und ausgewählte Steine in unregelmäßigen Abständen über die gesamte Beetfläche halb aus dem Boden herausschauen. (Spart sicher auch einige Rückenschmerzen. ;))Der ganze Garten besteht eben aus vielen Versatzstücken unterschiedlicher Gartenstile. Bei mir muss nicht alles "perfekt" sein aber man macht sich halt Gedanken darüber, wie daraus "ein Ganzes" werden kann.
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Danilo
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Re:Waldgarten - Konzepte?

Danilo » Antwort #93 am:

Beides sorgt meiner Meinung nach für Kontiniuität beim Übergang von einem Gartenteil in den anderen.
Das stimmt, die Übergänge sind immer der Haken. Da hab ich auch eine Weile rumgedoktort.Wo es geht, beginne ich anorganische Wege (z.B. Naturstein) eigentlich gern mit einem Absatz oder einer eindeutigen Stufe, aber gegen letzteres spricht natürlich oft die Logistik.Die Entscheidung, in den Gehölzbereichen auf Rasen zu verzichten, fiel mir allerdings leicht: auf 30cm starkem reinsten anlehmigen Laubmull angesät, wuchs der Rasen zum einen viel zu schnell, zum anderen wurde er von den Regenwürmern regelrecht untergepflügt. So schnell konnte ich die ständig von oben rieselnde organische Masse gar nicht entfernen, und mir erschien das irgendwann auch nicht mehr sinnvoll.Jetzt hab ich auf schmale Pfade reduziert (passt im "Wald" auch am besten, finde ich), mal aus unter organischer Streu teilverdeckten Natursteinen, mal aus Mulch (karrenweise gehäckselte Fichtenzapfen ;D) und manchmal wie von Gartenplaner beschrieben einfach durch niedrige Vegetation gebildet. Die Übergänge zu Rasenflächen hab ich meist glatt mit großformatigen, sehr bruchrauhen Granitquadern ausgeführt, das passt auch wieder zur Anthropogenität des Rasens. Von "Waldseite" her wird der Granit willkürlich überwachsen oder von organischer Streu bedeckt, so daß sich hier der Übergang weicher vollzieht. Damit bin insgesamt zufrieden, und das Ganze ist ausgesprochen pflegeextensiv, weil kaum noch unnötig organische Masse bewegt werden muss.
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Mathilda1
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Re:Waldgarten - Konzepte?

Mathilda1 » Antwort #94 am:

ich hatte den eindruck dein garten wäre eher trockene steppe?(also eine schöne trockene steppe natürlich :) )
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Danilo
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Re:Waldgarten - Konzepte?

Danilo » Antwort #95 am:

ich hatte den eindruck dein garten wäre eher trockene steppe?(also eine schöne trockene steppe natürlich :) )
Das betrifft in Wahrheit nur ein Quadrat von 10x10m². ;) Drei Viertel des Gartens sind von Gehölztraufen beschattet, und auf dem fetten, aber humosen Lehm neigt die Schattenflora regelrecht zu Dschungelbildung. ;DDie Bereiche lichte ich einfach seltener ab, weil ich sie größtenteils als "Secret Garden" halte, abgeschirmt von Mauern und Hecken, der private Gartenteil sozusagen. Die "Steppe" ist eher der "Vorgarten".
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Mediterraneus
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Re:Waldgarten - Konzepte?

Mediterraneus » Antwort #96 am:

Zeig doch mal Fotos von deinem Waldgarten, bittöh! (ich kenne bis jetzt auch nur die "Steppe" :D )
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Scabiosa
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Re:Waldgarten - Konzepte?

Scabiosa » Antwort #97 am:

Da quengle ich auch gerne :D und würde mich sehr über Impressionen freuen.
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Danilo
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Re:Waldgarten - Konzepte?

Danilo » Antwort #98 am:

Tatsächlich lichte ich diesen Bereich offenbar gar nicht ab. ;) Hab gerade die Ordner durch, es gibt nur Details von Blüten, Austrieben etc.Man verpasst aber wirklich nichts. Die Hälfte ist wie "normaler" Wald, Altbäume, Krautschicht+Jungwuchs, eben was die Vögel so fallen lassen. Dann gibts ein natürliches Gewässer (Söll), drumherum etliche m² nur Matteuccia, Giersch und Carex nochirgendwas, sieht auch ganz unspektakulär aus, als fände man sowas in der freien Landschaft.Sonst eben das übliche Schattenstaudensortiment. Nichts besonderes. Ich bin wie troll13 auch gerade mit dem Feinschliff beschäftigt - mehr Üppigkeit, mehr Dschungel, Ausblendung des zivilisatorischen Drumherum usw.[size=0]Ob sich Tillandsia usneoides wohl in 6b hält? :-X [/size]
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Re:Waldgarten - Konzepte?

troll13 » Antwort #99 am:

Tatsächlich lichte ich diesen Bereich offenbar gar nicht ab. ;)
Dann wird es aber langsam einmal Zeit, uns etwas zu zeigen! :D
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maculatum
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Re:Waldgarten - Konzepte?

maculatum » Antwort #100 am:

Man verpasst aber wirklich nichts. Die Hälfte ist wie "normaler" Wald, [...] sieht auch ganz unspektakulär aus, als fände man sowas in der freien Landschaft.
"Freie Landschaft" als Teil des Gartens. Ganau so etwas interessiert mich gerade besonders. Und wie ich gehört habe, interessiert es auch andere...
Sonst eben das übliche Schattenstaudensortiment. Nichts besonderes.
Ein gut arrangiertes Beet mit nichts Besonderem kann auch richtig toll aussehen.
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Re:Waldgarten - Konzepte?

Mediterraneus » Antwort #101 am:

Ja, wer gackert muss auch Eier legen ;DIch mag nicht so gepflegte Ecken. Das kommt mir dann so heimelig vor und ich bekomme kein schlechtes Gewissen 8)Du darfst von mir aus auch kurz mal grob durchjäten, wenns dich beruhigt ;D
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cydora
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Re:Waldgarten - Konzepte?

cydora » Antwort #102 am:

Dabei scheint die Idee mit Fagus sylvatica 'Dawyck' als Hochstamm inzwischen mehr als sinnvoll zu sein. Vielleicht bekommt man die Krone durch behutsamen und gezielten Schnitt in eine etwas "natürlichere" Form.
Das ist für mich wie eine Vergewaltigung. Gerade die schmale Säulenform als Kontrast zu anderen Baumformen macht ja den Reiz der Sorte aus - und am schönsten sieht sie für mich aus, wenn sie von unten bis oben belaubt ist...Was genau willst Du eigentlich jetzt wirklich?Die verlinkten Bilder vom Dogwood Path und Buchenwald drücken für mich etwas anderes aus als das, was Du vermutlich pflanzen wirst.Der Reiz dieser Bilder liegt für mich da in der Verwendung weniger Sorten, aber dafür viele Exemplare einer Sorte. In unserem Buchenwald gibts hauptsächlich Buchen und kaum was anderes. Das heißt für mich: totale Beschränkung in der Sortenwahl. Im Garten wäre so etwas im kleineren Format nachbildbar mit mehreren (mindestens 5) mehrstämmigen Großsträuchern/Kleinbäumen mit lichter kleiner Krone, attraktiver Rinde der gleichen Sorte als Wäldchen (etwas versetzt mit gerade so viel Abstand, dass die Kronen sich berühren). Z.B. kleinwüchsige Birken oder... (da kennst Du Dich ja viel besser aus).Dazu ebenfalls eine gleichförmige, niedrige Unterpflanzung, z.B. ein hübsches zartes Waldgras + Akelei oder sommergrüner Farn + weiterer Bodendecker. Dazu als Geophyten z.B. die gesamte Fläche Schneeglöckchen und Bluebells. Wichtig wäre seitlicher Lichteinfall. Da ist Grundstücksgrenze nur dann von Vorteil, wenn offene Fläche anschließt (Feld, Wiesen) und kein Sichtschutz notwendig ist. Sonst funktioniert das m.E. nicht.Allerdings ist hier die Frage, ob das zu Deinem Garten passt...Es hätte einen ganz anderen Charakter. Und da stellt sich die Frage des Übergangs, wie Gartenplaner das schon gut gesagt hat...Da ist die geplante abwechslungsreiche, vielfältige Pflanzung sicher besser. Außerdem ist es ja auch schön - und passt zum Rest :DWas pflanzt Du denn nun konkret? Aus den vielen vorangegangen Diskussionen bin ich nicht schlau geworden, wofür Du Dich nun entschieden hast (außer den beiden Bäumen)
Liebe Grüße - Cydora
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Re:Waldgarten - Konzepte?

troll13 » Antwort #103 am:

Die Idee mit einer hochstämmigen Buche ist eh schon lange verworfen. Als einziger Baum wurde bereits ein Sorbus Golden Wonder als einstämmiger Heister gepflanzt, der auch so viel Platz haben wird, dass er eine Krone ausbilden kann.Ansonsten ist das Laubdach von sich aus so geschlossen, dass über den ganzen Tag ein von kleinen wandernden Lichtinseln durchbrochener Schatten vorherrscht. Das mit dem seitlichen Lichteinfall kann ich daher nicht ganz nachvollziehen. Weitere Hochstämme sind zunächst nicht mehr geplant. Als Strauchschicht in dem Kernbereich sollen folgende Gehölze in unregelmäßigem aber relativ großem Abstand locker vor und zwischen den Bäumen und vorhandenen Großsträuchern verteilt werden bzw. stehen bereits.Cornus sanguinea ,Annies Winter Orange‘,Hydrangea arborescens subsp. radiata,Fothergilla gardenii,Rhododendron vaseyi undzwei niedrige Hydrangea serrata.Eventuell kommt noch eine weitere kleinblütige laubabwefende Azalee dazu.Die Krautschicht wird vor allem aus einem flachen, horstig wachsenden Staudenteppich bestehen, der nicht in abgegrenzten Gruppen sondern bunt durcheinander gepflanzt wird. Hier fällt die Beschränkung wirklich schwer aber ich werde das weiterführen, was sich unter der Haselnuss schon bewährt hat. Dies sindWaldsteinia geoides,Omphalodes verna,Tiarella wherryi,Dicentra formosa bzw. eximia Sämlinge undPhlox divaricata ‚Clouds of Perfume‘.An einer Stelle habe ich zudem bereits noch einen großen Batzen eines Pulmonaria Sämlings mit Waldsteinia durchsetzt ist.An freien Stellen zwischen den Gehölzen werden Farne, Waldgräser und einzelne etwas höhere Waldstauden wie Christophskraut, Smilacina racemosa, Aster divaricatus gesetzt, die mit später Blüte oder Beerenschmuck noch zusätzliche Akzente setzen. Dazu kommen bemooste Steine und Totholzstücke.Vielleicht wird noch die eine oder andere Staude dazu kommen. Verzichten werde ich hier jedoch einmal auf Hosta, Rodgersia und Pflanzen mit gefüllten oder auffallenden großen Einzeblütenblüten, die mir hier zu „tropisch“ erscheinen. Ausnahmen sind die gefüllten Schneeglöckchen, die hier bereits wachsen und ein Horst Anemone tomentosa ‚Septemberglanz‘, den ich vermutlich nicht ausgerottet bekomme.Das Konzept steht also und es wird sich schon von meinen übrigen Beeten unterscheiden, die weitaus „üppiger“ bepflanzt sind. Es wird zwar keine 1 zu 1 Umsetzung eines heimischen Mischwaldes werden (halte ich auch für nicht machbar oder wünschenswert). Aber ich hoffe hier in einem relativ abgegrenzten Bereich auf kleinem Raum so etwas wie „Waldstimmung“ schaffen zu können.
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Re:Waldgarten - Konzepte?

cydora » Antwort #104 am:

Danke! Jetzt kann ich mir das besser vorstellen - und bin gespannt auf Fotos! :)
Liebe Grüße - Cydora
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