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Blütenmarmelade (Gelesen 25328 mal)

Verwenden, haltbar machen, zubereiten und genießen

Moderator: Nina

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Wattemaus
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Blütenmarmelade

Wattemaus »

Auf einer Pflanzenbörse gibt es immer Veilchengelee, Rosengelee u.ä. zu kaufen.Wie kann man solche Gelees oder Marmeladen selber machen?Hat jemand Rezepte?
thomas

Re:Blütenmarmelade

thomas » Antwort #1 am:

Basis ist immer ein Zuckersirup. Um das Blütenaroma zu erhalten, macht man meist einen Kaltwasserauszug (Blüten ein, zwei Tage in Wasser einlegen) und rührt Zucker unter. Dann mit Geliermittel (z.B. Apfelpektin) kurz aufkochen.
amrita
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Re:Blütenmarmelade

amrita » Antwort #2 am:

Noch nicht erprobt, aber vorgemerkt für heuer:Blütengelee1 l Blüten von Veilchen, Linde Kirsche, Traubenkirsche und/oder Apfel, 1 l Apfel- oder Pfirsichsaft, Saft einer Zitrone, 1 kg Gelierzucker (oder 500 g 2:1)Einen 1-l-Messbecher mit Blüten füllen. Blüten mit Saft aufkochen und zum Abkühlen beiseite stellen. Anschließend durch ein Sieb filtrieren, 3/4 l Saft abmessen, ZItronensaft und Gelierzucker dazugeben und nach Anweisung auf der Packung zu Gelee kochen. Sofort heißin kleine Gläschen füllen und verschließen.Lindenblütengelee1 l Blüten (ausschließlich Lindenblüten), 3/4 l Apfelsaft oder Weißwein, 1 kg Gelierzucker, Saft einer ZitroneLindenblüten mit Apfelsaft oder Wein übergießen, über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen, durch ein Sieb gießen. Zitronensaft und Gelierzucker hinzugeben, zu Gelee kochen, heiß in kleine Gläschen füllen, gut verschließen.Veilchensirup1 l Veilchenblüten, 500 ml Wasser, 350 g Zucker, 150 g Traubenzucker, Saft einer ZitroneVeilchenblüten mit Waser aufkochen und 12 Std. ziehen lassen, abgießen, auf 500 ml auffüllen. Zucker und Zitronensaft dazugeben, aufkochen und solange köcheln lassen, bis 1/3 des Wassers verdunstet ist. Heiß inkleine Gläschen füllen, gut verschließen.Die Vorgangsweise ist immer relativ ähnlich und kann sicherlich auch mit anderen stark duftenden Blüten so gemacht werden, in ählicher Weise wird ja auch Gelee aus Kräutern wie Waldmeister und Minze zubereitet.Liebe Grüßeamrita
Lilo

Re:Blütenmarmelade

Lilo » Antwort #3 am:

Ich stelle im Herbst mehrere Liter Apfelsaft und Quittensaft beiseite, um damit im Frühsommer Rosen- oder Lavendelgelee zu machen.Verhältnis Saft : Zucker 3:1, Geliermittel Pektin und Zitronensäure.Das Gelee fertigkochen, den Topf vom Herd nehmen, die Blüten in das flüssige Gellee geben und unterrühren, bei geschlossenem Deckel eine halbe bis eine Stunde ziehen lassen. Dann wieder aufkochen und das Gelee durch ein Sieb hindurch in die ausgekochten Gläser abfüllen.
martina 2
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Re:Blütenmarmelade

martina 2 » Antwort #4 am:

"Eine ganz andere Rolle als bei uns spielen auf dem Balkan die Konfitüren, dort mit Recht 'Slatko', Süßes, genannt, denn sie sind sehr viel süßer als die unseren. Man ißt sie nicht zum Butterbrot, sondern ... zu einem Glas eiskaltem Wasser. Sie sind ungleich schöner, aromatischer, delikater als unsere Marmeladen. ...Slatko aus duftenden Blüten200 g Blütenblätter der Zentifolie oder ganze Blüten von Akazien oder Veilchen1 kg Zucker1 Teelöffel Weinsteinsäure2 Tassen WasserAus Zucker und Wasser einen Sirup kochen. Die Blüten hineinstreuen. Kochen lassen, bis ein Tropfen der Konfitüre auf einem Tellerchen nicht mehr zerläuft. Die Weinsteinsäure beifügen. (Rosenkonfitüre wird erst durch Beifügen der Säure hellrot; vorher ist sie - je nach Sorte - dunkelgrün oder violett.) Aufwallen lassen. In Gläser einfüllen. Prinzipiell kann man nach dieser Methode alle duftenden giftfreien Blüten zu Slatko einkochen. Sie dürfen aber nicht, wie unsere modernen Gartenrosen, ledrige Blüten haben. ..."Aus: Salcia Landmann, West-östlicher Küchen-DiwanIch nehme an, das Rezept stammt aus dem Land der Damaszener-Rose (bulgarische Ölrose) Trigintipetala. Habs nie probiert, mir wäre das sicher zu süß. Die vorigen Rezepte verwenden zuckersparende Obstsäfte, das entspricht wohl eher unseren (modern-europäischen) Geschmacksvorstellungen. Ist halt nicht so PUR ;)
Schöne Grüße aus Wien!
Huschdegutzje

Re:Blütenmarmelade

Huschdegutzje » Antwort #5 am:

Hat jemand schomal Löwenzahnblütenhonig gegessen.Schmeckt sehr interessant aber nicht schlecht ;DLöwenzahnblütenhonigWenn im Frühjahr der Löwenzahn wieder blüht, gibt es für mich nur eins: Löwenzahnblütenhonig selbst machen!Vom Herstellungsverfahren her müsste man eher von Sirup als von Honig sprechen, aber Konsistenz und Geschmack verführen immer wieder dazu, das Ergebnis als Honig zu bezeichnen. Zum Rezept: 125 Gramm Löwenzahnblüten (ca. drei Hände voll), bei Sonnenschein geerntet (nur die gelbe Blüte ohne den grünen Kelch wird verwendet) auf 1 Liter Wasser geben, kurz aufkochen lassen und 12 bis 24 Stunden zugedeckt stehen lassen. Dann abseihen und den Saft mit 1 Kilogramm Zuckerund dem Saft einer halben Zitrone auf kleiner Flamme einkochen. Nach einigen Stunden sollte der Saft bei einer Gelierprobe eine zähe Konsistenz wie flüssiger, dunkler Honig annnehmen. Den kochenden Saft in heiß ausgespülte, abgetrockene Gläser abfüllen.Gruß Karin
amrita
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Re:Blütenmarmelade

amrita » Antwort #6 am:

Hat jemand schomal Löwenzahnblütenhonig gegessen.
Ja, bin quasi damit aufgezogen worden ;)Ich kannte als Kind nur diesen "Honig" - schmeckt für meinen Gaumen immer noch traumhaft! Noch werde ich glücklicherweise jedes Jahr von meiner Mutter mit ein paar Gläsern beglückt, ich wüsste leider hier nicht, von welcher Wiese gefahrlos weil chemielos Löwenzahnblüten zu pflücken wären.Liebe grüßeamrita
Luna

Re:Blütenmarmelade Rosengelee

Luna » Antwort #7 am:

500 g frisch gepflückte stark duftende Rosenblütenblätter1 Kilo Gelierzucker2 – 3 Esslöffel ZitronensaftDie Rosenblütenblätter vorsichtig abbrausen, abtropfen lassen und vom bitteren Ansatz befreien. Mit ¾ Liter Wasser zum Kochen bringen und 10 Minuten köcheln lassen, über Nacht ziehen lassen, abseihen. Zitronensaft und Gelierzucker dazugeben und nach Anweisung auf der Packung zu Gelee kochen. Sofort heiss in kleine Gläschen füllen und verschließen.
martina 2
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Re:Blütenmarmelade

martina 2 » Antwort #8 am:

Hat jemand schomal Löwenzahnblütenhonig gegessen.
Nein. Geht wohl nur auf dem Holzherd, wegen Anbrennen ::) Hab aber einen, und dazu eine ungedüngte Wiese voller "Maiblumen" :D Muß ich doch probieren, wenns mir zu süß ist, mögen es sicher die kleinen Gäste ;)
Schöne Grüße aus Wien!
Huschdegutzje

Re:Blütenmarmelade

Huschdegutzje » Antwort #9 am:

Ich hatte das in der Kur mal von einer Mitpatientin zum probieren bekommen ( Französin )Die Franzosen essen ja alles ;D auch Löwenzahnsalat und der schmeckt mir auch sehhhhhr gut . Schließlich habe ich franz. Vorfahren ;D ;D 8) Also, ich werde ich dieses Jahr mal versuchen diesen Pseudo-Honig zu produzieren :D
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Re:Blütenmarmelade

martina 2 » Antwort #10 am:

Die Franzosen essen ja alles ;D auch Löwenzahnsalat und der schmeckt mir auch sehhhhhr gut .
Bis bei uns die ersten kleinen Rosetten pissenlit erscheinen, dauert's mind. noch 2 Monate. Mit etwas Glück vielleicht zu Ostern :) Der "echte" Löwenzahnhonig schmeckt tatsächlich etwas streng.Habe bei M. Mességué noch eine Veilchenpastegefunden: "Kochen Sie 2 Kilo Zucker bis zum Spinnen. Geben Sie dann 1 Kilo zerriebener Veilchen und 1 Kilo Apfelgelée hinzu. Mischen Sie alles gut durcheinander und lassen Sie es auf ganz kleiner Flamme weitere 10 Minunten kochen: aber nicht länger, denn Veilchen sind empfindlich!"Interessant, hier wird auch mit Apfelpektin gearbeitet. 1 Kilo - duftende! - Veilchen findet man aber wohl auch nur in Frankreich ::)
Schöne Grüße aus Wien!
brennnessel

Re:Blütenmarmelade

brennnessel » Antwort #11 am:

Löwenzahnhonig war bei uns immer der Ersatz für Bienenhonig und wenn man zu den Löwenzahnblüten ein paar zu dieser Zeit noch weiche junge Fichtentriebe gibt, kann ihn kaum jemand von echtem Waldhonig unterscheiden!Ich habe dieses Rezept gefunden:400 g Löwenzahnblüten, 4 Zitronen, 1 1/2 l Wasser, 3 kg Zucker.Zubereitung: die Löwenzahnblüten und die in Scheiben geschnittenen Zitronen werden in Wasser eine halbe Stunde gekocht. Abseihen und die Blüten in einem Tuch fest ausdrücken. Dieser Sud wird mit dem Zucker vermsicht, das Ganze ca. 2 Std. langsam kochen lassen. In Gläser füllen. Erst wenn der Löwenzahnhonig erkaltet ist, wird er dicklich. Er schmeckt sehr gut als Brotaufstrich und hilft auch gegen Halsweh. Anmerkung: ich lasse den meist noch länger kochen, dann wird er dicker und so dunkel wie Bienen-Waldhonig. LG Lisl
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Re:Blütenmarmelade

martina 2 » Antwort #12 am:

Lisl, falls das nicht klar war: ich meinte echten Honig, für den die Bienen auf Löwenzahnwiesen waren. Aus Fichtenwipferln kenne ich nur den Ansatz mit Zucker, der ohne Kochen sirupartig wird. Aber die Mischung mit Löwenzahn klingt fein :)
Schöne Grüße aus Wien!
brennnessel

Re:Blütenmarmelade

brennnessel » Antwort #13 am:

Ja, Martina, der Ansatz mit (Kandis)-Zucker ist ein ganz prima Hustenmittel! Aber da wird nichts gekocht. Den Löwenzahnhonig mit Fichtenwipferln musst mal probieren! Wenn er gut gelingt, kennt man kaum einen Unterschied zum Bienenhonig, der aber doch viel mehr gesunde Inhaltstoffe hat. LG Lisl
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Wattemaus
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Re:Blütenmarmelade

Wattemaus » Antwort #14 am:

Danke sehr, da ward ihr aber fleißig.Könnte ich auch aus Tee Marmelade kochen? Ich habe im Moment einen Rosentee, der der besagten Rosenmarmelade sehr ähnlich schmeckt.Dann müßte ich nicht so lange warten, bis wieder alles blüht.
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