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Sprekelia - Jakobslilie (Gelesen 4794 mal)
Moderator: Phalaina
Sprekelia - Jakobslilie
Es gibt ein paar Blumenzwiebeln, die ich noch nie ausprobiert habe. Dazu gehört auch Sprekelia. Heimat Mexiko, trocken, sonnig und kalkbetont sagt eine Webseite, eine andere sagt: Blüte im April und nochmal im Herbst. Nirgendwo finde ich Angaben zur Winterhärte.Ich gehe mal davon aus, daß ich die Zwiebeln in Töpfen kultivieren muß, denn bis zur Blüte im April werden hier keine mexikanischen Verhältnisse herrschen.Hat jemand Erfahrungen?
- Phalaina
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Re:Sprekelia - Jakobslilie
Sprekelia pflege ich im Grunde genommen ähnlich wie Hippeastrum, aber mit längerer Ruhezeit. Sie ist nicht winterhart, besonders bei nasser Kälte fault sie nach meinen Erfahrungen recht schnell. Daher überwintere ich sie trocken-warm, setze sie im April in einen Topf mit nährstoffhaltigem, aber gut drainiertem Substrat ein und treibe sie an. Nach der Blüte kann sie an einen sonnigen, regengeschützten Platz bis zum Spätsommer in den Garten. Sie braucht recht viel Wärme und auch reichlich Dünger. Wenn man sie durchkultiviert, könnte sie theoretisch ein zweites Mal blühen, aber ich leite (auch aus Platzmangel) im Herbst immer ihre Ruheperiode ein. Schädlinge: neben dem roten Brenner wie bei Hippeastrum auch können Larven der Narzissenfliege der Pflanze (Zwiebel) derbe zusetzen.
Re:Sprekelia - Jakobslilie
Ich habe sie mal vor vielen Jahren ausgepflanzt durch einen Winter gebracht. War sehr sandiger Boden und unter einer Zirbelkiefer. Sie könnte in klimamilden Gebieten also durchaus dauerhaft im Freien zu halten sein.
- Phalaina
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Re:Sprekelia - Jakobslilie
Sie kommt in der Natur in Mexiko ja meist in alkalisch reagierenden Sandböden vor, durchaus auch in Höhen bis 1800 m. Insofern sollte eine geringe Frosttoleranz vorhanden sein. Das Problem ist wie bei vielen mexikanischen Pflanzen die winterliche Nässe, die die Freilandüberwinterung selbst mit Schutz zu einem Vabanque-Spiel macht. Nach meinen Erfahrungen sehen trocken-warm überwinterte Sprekelia in der Folgesaison besser aus als die, die ebenfalls trocken im Kalthaus überwinterten.
Re:Sprekelia - Jakobslilie
Danke für eure Antworten!Ob sie wohl auf der Sonnenseite unter dem Süßkirschbaum gedeihen würde? Die Stelle gehört zu den trockensten in meinem Garten, ist vollsonnig und auch alkalisch. Der Boden war in diesem Jahr nicht tiefer als 6 cm gefroren, wenn ich sie also tiefer einsetze würde? Oder braucht sie ähnlich Hippeastrum mehr Halsfreiheit?
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Re:Sprekelia - Jakobslilie
Getopft sieht man sie meist so tief, das die Spitze des Zwiebelhalses etwa in Höhe der Bodenoberfläche liegt (so habe ich's auch gemacht). Da sie in der Natur auf Sandböden wächst, nehme ich aber an, dass sie ähnlich wie andere Arten der Amaryllidaceae, die wie zum Beispiel Pancratium an ähnlich strukturierten Standorten vorkommen, in diesem lockeren Substrat mit der Spitze auch 10 cm unter der Oberfläche zu liegen kommen könnte. Ich habe leider kein Bild vom Naturstandort gefunden, aber dieses dürfte dem ziemlich nahe kommen. Ansonsten wird die Härte der Art hier bis zur Zone 9/10 angegeben.

Re:Sprekelia - Jakobslilie
Der bedeutendste Unterschied zwischen Sprekelia (Aztec lily) und Hippeastrum (knight star lily) ist - was die Kultur anbetrifft, dass erstere keine überdauernden, genauer Weise NOTWENDIG überdauernden Wurzeln besitzt, und sie im weiteren Unterschied zur letzteren auch gar nicht BRAUCHT, um einen qualitativ hochwertigen Blütenaustrieb zu bewerkstelligen. (Sie bildet nämlich auch in kaltem Substrat sofort einer ausreichende Menge neuer Wurzeln)Das ist aus aufbewahrungstechnischer, und auch aus phytosanitärer Sicht ein Vorteil für die Jakobslilie: Man kann die Zwiebeln sauber geputzt lagern, evtl. noch gründlich mit einem systemischen Phosphorsäureinsektizid gespritzt, um, soweit vorhanden, die Zwiebelschalenmilbe, (Steneotarsonemus laticeps) - den wahren Grund (den Auslöser) für den roten Brenner (Stagonospora curtisii) niederzuhalten. Und das Einpflanzen hernach ist viel leichter zu bewerkstelligen als das der Hippeastrümmer.Ehrlich: Ach wären letzere doch auch so, wurzeltechnisch gesehen; das wäre schön ::)Sprekelia ist übrigens, wegen des höheren Lichtbedarfes nicht gut als Zimmerpflanze geeignet.
QUI TACET CONSENTIRE VIDETUR
Re:Sprekelia - Jakobslilie
Ich habe mich entschlossen. Eine der beiden Zwiebeln kommt in den Topf, die andere an den Kirschbaum. Nochmals danke für die Aufklärung.