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Unkrautfläche, abdecken/mulchen ? (Gelesen 19870 mal)
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Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Hallo,ich habe mal irgendwo gelesen, dass man grössere Flächen durch abdecken/mulchen mit Zeitungen, Teppichen usw. unkrautfrei bekommen kann. Leider weiss ich nicht mehr wo das stand und wie genau das vor sich gehen soll.Hat das jemand von euch schon einmal ausprobiert und kann mir ein paar Tips dazu geben.LGbullerbü
Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Ich habe unkrautdurchsetzte Grassoden im letzten Herbst mit schwarzer Folie abgedeckt. Im Frühjhar habe ich durch Pflanzlöcher Zucchini reingesetzt, die tragen wie wahnsinnig. Die Soden verrotten und geben Stickstoff etc. frei. Im Herbst habe ich nach dem Entfernen der Pflanzen dann Humus, allerdings bleibt Ackerwinde so wie es aussieht drin. Sonst ist alles verrottet.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
@frida,meinst du die ackerwinde hält auch zwei jahre durch?wenn nicht, könntest du ja die folie drauflassen, wenn sie stabil genug dafür ist, und im nächsten jahr kartoffeln oder kohl oder irgendwas auf die gleich methode ziehen.
Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Hallo frida,also das hat bei dir mit ganz normaler schwarzer Folie geklappt, war die perforiert oder muß das gar nicht sein ?Okay ich weiss jetzt das ich das ganze Zeugs was ich aus der Fläche per Grabgabel heraus gehebelt habe auf die Art kompostieren kann. Nur wie lange müsste ich die frei gewordene Fläche abdecken, damit die ganzen Samen die jetzt leider auch heraus gefallen sind nicht wieder alles verunstalten ? Besteht überhaupt Aussicht, dass ich dort im nächsten Jahr mit der Bepflanzung beginnen kann?LGbullerbü
Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Gegen hartnäckige, ausdauernde Unkräuter wie Schachtelhalm, Winde, Quecke und Co. hilft auch ein Vlies oder jedwede Folie nicht wirklich, es sei denn, sie ist wasserundurchlässig und von einer gehörigen Dicke. Da bleibt nur die dauernde manuelle Vernichtung oder die chemische Keule. Wenn eine Fläche durch einjährige Unkräuter verseucht ist, kann eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Rindendekor eine gewisse Abhilfe schaffen, aber auch durch eine Bepflanzung von stark verdrängenden Stauden, wie Epimedium, Geranium und ähnlichem. Die Natur ist bestrebt, jede Fläche schlussendlich zu besiedeln, sei es durch Unkräuter oder letztendlich durch ausdauernde Pflanzen.
Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Danke Sarastro,bin jetzt wieder auf der Erde angekommen, wäre ja auch zu schön gewesen.Ich hatte nur gehofft, dass ich das Aufkeimen der jetzt ausgefallenen Samen etwas eindämmen kann. Naja macht nix, ich bin das jäten gewöhnt
:PLGbullerbü

Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Hallo bullerbü!Da hatter recht!Ich war sozusagen durch äußere Umstände in Kombination mit einer glücklichen Fügung gezwungen das ganze Inventar eines ca. 1000qm großen 20 Jahre alten Gartens im Laufe des letzten Jahres umzupflanzen. Das gibt mir die einmalige Gelegenheit, das was Sarastro sagt, voll zu bestätigen!Unter allen Umständen die Erde bedecken!Auf einen Streifen Streuobstwiese mit drei alten Apfelbäumen sollten 20 bis 30 Quartiere entstehen. Die Fläche wurde voriges Jahr im Juni 1 x gepflügt und 1 x gefräst. Brombeeren wurden per Spaten ausgegraben. Neuer Aufwuchs mit der Motorsense kurz gehalten und sofort gekeimte Unkräuter mit der Hand entfernt. Dann habe ich ganz zügig und großzügig gepflanzt und darauf geachtet große Bestände mitzunehmen. Epimedium unter den Bäumen hervor und in die volle Sonne, so viel an Bodendeckern wie möglich. Alchemilla in Massen an den Rand. Möglich, dass sich meine Staudenfreundinnen gewundert haben wieso ich nicht nur das wichtigste mitnehme. Es hat Sinn gemacht! Klar ist jetzt nach der Regen- und Kälteperiode viel gewachsen, aber ich brauchte nicht zum Zwangseinsatz raus! Keine Staude ist überwuchert oder bedrängt worden, im Gegenteil es steht alles viel besser da als im alten Garten! Es hat Platz! Die Epimedium -Bestände, jetzt in Gesellschaft meiner Taglilien und Helenium, sehen gut aus und halten sehr dicht!Ach so, ja gemulcht habe ich auch wie verrückt, alles mit meinem PkW in zwei schwarzen Bauwannen rangeschleppt: Klärschlammkompost, den gibt es bei uns umsonst. Er hat wegen des hohen Anteils an Hächselgut eine sehr leichte und torfige Konsistenz. Und niemend würde so seine Herkunft ahnen. In Japan hat das Tradition, möchte ich jetzt schon von mir imaginierten Einwänden entgegenhalten!Dort, wo ich wiesen- oder rasenfreie Bereiche brauche, zum Topfen usw, da lege ich Bändchengewebe oder Planen auf die motorgesenste Fläche. Das geht auch zum Urbar-Machen. Es spart das Pflügen und Fräsen. Nach 3-4 Monaten, wenn man so lange Zeit hat, ist die Fläche ohne Grasnarbe. Allerdings etwas verdichtet. Es gibt keine Methode, die einem erspart Unkraut entfernen zu müssen. Sich dabei bücken zu müssen auch nicht. Wurzelunkräuter entfernt man am besten indem man sie aussticht. Immer wieder. Wie Zähneputzen. Eine dreizinkige kleine Hand-Gabel ist da nützlich. Hacken mag ich nicht. Es macht den Pflanzenteppich kaputt, der vor dem Unkraut gerade schützen soll.Die Sache mit den Teppichen und den Zeitungen kam aus der Naturgartenecke und den Perma-Kulturlern. Blöderweise habe ich das alles mal ausprobiert. Zu Anfang ist man ja verklärt und denkt, man könne den Garten mit links und Gartenarbeit leicht und locker machen und so wirre Ideen mit faulen und intelligenten Gärtnern gibt es da, und auch noch im eigenen Kopf!Jetzt hat bullerbü schon geantwortet und sich zufrieden gegeben. Ich schicks trotzdem los!Schöne Grüße pearl
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Pearl,ich danke dir dennoch für die Infos :)Ich kann deine und Sarastros Erfahrungen durchaus bestätigen, wenn man die Möglichkeit hat, die Beete gleich im großen Stil zu bepflanzen - nach zwei, drei Jahren ist Unkraut kein großes Problem mehr.Da ich aber in diesem Fall noch keine ausgewachsene Stauden zur Verfügung habe, werde ich halt gründlich jäten und wie ihr angeraten habt für eine entspr. Abdeckung sorgen.Von Klärschlammkompost habe ich noch nie gelesen, hört sich aber interessant an. Wo kann man den denn beziehen?LGbullerbü
Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Im Klärwerk, bullerbü,da sind sie froh, wenn sie ihn los werden. Empfiehlt sich aber nur für eher ländliche Gegenden.Die Städte und Gemeinden müssten das wissen. Von denen kann man auch Hächselgut bekommen zum abdecken.Viel Spaß mit MulchGrüßepearl
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Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Klärschlammkompost war wiederholt wegen seiner Belastung der Kritik ausgesetzt. Ich würde Grüngutkompost bevorzugen (ebenfalls bei den Kommunen für wenig Geld oder sogar kostenlos zu beziehen).
- Gartenlady
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Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Da möchte ich voll und ganz fars zustimmen, auf gar keinen Fall würde ich Klärschlamm im Garten verwenden. Hier gibt es gerade die große Katastrophe, dass tonnenweise PFT-verseuchter Klärschlamm auf Felder aufgebracht wurde, der nun die Gewässer zur Trinkwasserversorgung verseucht hat.
Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Meine Beobachtungen in punkto Unkrautbekämpfung werde ich jetzt selber mal umsetzten. Höchstens vereinzelnd Zupfen wird angestrebt. a Kürbisse dürfen nicht mehr am Boden ranken, da man unter den eher großflächigen "Urwald" schlecht dazukommt, wo sich das Wildkraut/Unkraut vermehrt. Hohe abschraubbare Steher mit Spanndrähten, oder doch auf den Teilstück Naturwiese ebenerdig wachsen lassen wird mir Kürbisnarr übrig bleiben.b Dichten neuen Rasen anlegen und wöchendlich mähen, da kommt nicht so schnell Samenflug hinein.c Blumen- und GemüseBeete sind ein Problem welche mit Samen angebaut werden und der überwinterte Wildkrautsamen auch mitkeimt. Teichfolie mit Schlitze. Das Beet mit KompostlangzeitDüngung muß eine schiefe und glatte Ebene haben, sodaß die Bewässerung dorthin gelangt wo sie auch gebraucht wird. 10 Grad Neigung genügt auch. Hügelbeet z.B. In die Schlitze der Kultursamen und obendrauf Gartenerde. Wem die schwarze Teichfolie stört, der kann ja dünn Rindenmulch darüberstreuen. Die so bereitete Folie bleibt das ganze Jahr über liegen.Mehrere Vorteile in einem: Gießwasserverbrauch wenig, im Frühjahr bessere Erderwährmung, Bodenverdichtung durch Regen wenig, sauberes Gemüse und Blätter, Bodenschutz vom Abernten an bis über den Winter im Frühling, der zeitweise zur Verschönerung darübergestreute Rindenmulch vermischt sich nicht so leicht mit der Erde und kann leicht hin und her geschoben werden und ist daher noch länger haltbar als er ohnehin haltbar ist.d Auf restliche Kleinstflächen Rindenmulch, unter Stauden, Hecken u.s.w. Aber unter 5 cm wirkt ein RindenMulch nicht gut.e Unter Starkzehrer wie Tomaten-, Paprika-, Kürbis-Wurzeln verwende ich (da kostenlosen Zugang durch das Kompostwerk einer Großstadt welche rasch heissen Kompost herstellt welcher dadurch soviel wie keimfrei ist) gleich den unkrautfreien Kompost als Mulch. Da er von den BioLebewesen in der Erde weil nur oberflächlich gute 5 cm aufgetragen, sogut wie abgeschirmt ist, zersetzt er sich nicht so rasch und haltet länger, gibt durch die Bewässerung von oben (Regen und Gießwasser) zusätzliche Nährstoffe als Langzeitdünger für diese Starkzehrer ab. Dieser KompostMulch wird im Oktober bei trockenem Wetter vor dem entfernen der StarkzehrerPflanzen so gut es geht TROCKEN oberflächlich zusammengekratzt und durch Abdeckungen möglichst trocken durch den Winter gebracht. (unter Nadelbaum z.B. oder Folienabdeckung.)Diese meine Überlegungen sind vom ökonomischen Standpunkt die am wenigst aufwendigen Punkto dauerhaft wirksame Wildkrautbekämpfung. Und bringen dialektisch betrachtet alle Bauteile im Garten unter ein optimales System.
Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
zu #10Gartenlady, ich meine mit Klärschlammkompost ganz was anderes!GrußpearlKlärschlamm im Garten verwenden.
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Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
was denn ?Ob man den Klärschlamm nun kompostiert oder nicht, entfernt ja nicht bedenkliche Inhaltsoffe.ich meine mit Klärschlammkompost ganz was anderes!
Re:Unkrautfläche, abdecken/mulchen ?
Hallo Gartenlady,ich baue kein Gemüse an.Sagte ich nicht ländlicher Raum? Sicher ist gut zu wissen, wer an die Kläranlage angeschlossen ist. Zufällig weiß ich das hier.Bezüglich Klärschlamm schwingt i d Diskussion immer ein irrationaler Faktor mit.Kompost kann auch auf Rückstände untersucht werden. Bevor der von den Gemeinden abgegeben wird, muss der eine Unbedenklichkeitsprüfung machen. Gerade wollte ich den Umweltbericht des Kreises wegschmeißen, vielleicht behalte ich ihn doch. Da stehen solche Daten drin.Eigentlich ist es auch schnurz womit man seinen Boden abdeckt. Die Botschaft war:Abdecken unter allen Umständen.Dann hab ich bloß erzählt wie ich es gemacht habe.Wenn man neben einer Chanpignonpilzfabrik wohnt, wird man vielleicht Pilzkompost nehmen. Englische Gartenladys stehen da drauf.Was nimmst du?Grußpearl
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