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Gehölz und Zeit (Gelesen 2695 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Gart

Gehölz und Zeit

Gart »

Doch, das ist ein Thema! Gehölze sind bekanntlich eher langsam wachsende Pflanzen; selbst die schnell wachsenden sind noch langsam im Vergleich zu einem Gemüse oder vielen Stauden. Daraus ergeben sich Probleme:1. Die Geduld reisst. Nach 10 Jahren steht immer noch nichts Repräsentatives da. Daher immer wieder die Anfragen nach schnell und dicht wachsenden Gehölzen. Dabei ist ein Baumsetzling erst nach Jahrzehnten erwachsen. Der Gärtner stirbt daher meist vor dem Baum. 2. Platz. Irgendwann ist alles vollgepflanzt, und zwar für Jahrzehnte. Soll und darf man da einfach was fällen, nur um Platz für eine neue Liebhaberei zu schaffen? Es soll ja Gärtner geben, die durch bewusst oder unbewusst exzessiven Schnitt auf eine Nachfolge des bestehenden, durchaus gesunden Baums hinarbeiten...Frage: Wie handhabt ihr das Problem? Sägt ihr skrupellos Gehölze um, nur, damit ein Laster eine bereits 10 Meter hohe Eiche ins ausgebaggerte Pflanzloch abladen kann?
callis

Re:Gehölz und Zeit

callis » Antwort #1 am:

Ja, ich lasse skrupellos Gehölze umsägen. Allerdings pflanze ich keine neuen 10 m hohen Eichen, natürlich nur aus Geldmangel ;D
Gart

Re:Gehölz und Zeit

Gart » Antwort #2 am:

Was pflanzt du denn?
callis

Re:Gehölz und Zeit

callis » Antwort #3 am:

Bäume, die noch jung und gesund sind und mich überleben werden.
Gart

Re:Gehölz und Zeit

Gart » Antwort #4 am:

Na, dann passt dieser Thread nicht zu dir. Einige Nachbarn hier in der Umgebung haben indes genau das getan, was ich beschrieben habe. Sie wollen möglichst rasch den "richtigen" Baum in der "richtigen" Grösse im Garten, wie eine Nachfrage ergab. Offenbar ist und muss heute alles möglich sein.
callis

Re:Gehölz und Zeit

callis » Antwort #5 am:

vielleicht tun deine Nachbarn nur gute Werke, indem sie Teenager-Bäume aus Baumschulen erlösen, die dort als Kinder nicht gekauft worden sind und sonst in jungendlichem Stadium gerodet werden müßten, um wieder Jungpflanzen Platz zu machen.
Gart

Re:Gehölz und Zeit

Gart » Antwort #6 am:

Das wiederum glaube ich nicht. Gings ihnen wirklich um die Bäume, hätten sie eine Patenschaft übernommen.
Eva

Re:Gehölz und Zeit

Eva » Antwort #7 am:

Manch Gehölz macht sich auch selbst vom Acker, obwohl es gerne länger hätte bleiben dürfen. Zum Beispiel die Birke bei Omas Garten direkt neben dem Gartenhäuschen. Wird einfach dürr, muss jetzt umgesägt werden, damit sie nicht aufs Haus fällt. ::)Ich finde, bei Gärten, die man an Nachbesitzer übergeben wird hat man die Pflicht, nicht blindlings alles mögliche anzusetzen, was vielleicht nur 5 Jahre lang gut aussieht aber dann Jahrzehntelang gräßlich. - Wer einen solchen Garten übernimmt, hat eigentlich nur die Chance, zu roden.
Gart

Re:Gehölz und Zeit

Gart » Antwort #8 am:

Das gibt ja dann immerhin Holz. Kleinbäume kann man meist selbst fällen, bei hohen oder halb morschen ists gefährlich, und da stehen dann Kosten ins Haus. Mag (auch) ein Grund sein, warum in Wohnquartieren kaum noch grosse, schöne Bäume stehen wie einst.
Jedmar

Re:Gehölz und Zeit

Jedmar » Antwort #9 am:

Die Gartengestaltung vieler Neubauten (in der Schweiz) wird durch Gartenbauunternehmen vorgenommen. Wir sehen oft, wie dabei "Umsatz" gemacht wird: eine Reihe Gehölz wird im Abstand von 1 bis 1,5 m eingepflanzt. Nach einigen Jahren muss man die Hälfte wieder rausnehmen (neuer Umsatz) und die Teile kann man dann teurer (sind ja inzwischen gewachsen) einem Dritten verkaufen (dritter Umsatz). Leider gibt es sehr viele, die so operieren.
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Landpomeranze †
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Re:Gehölz und Zeit

Landpomeranze † » Antwort #10 am:

Ich finde, bei Gärten, die man an Nachbesitzer übergeben wird hat man die Pflicht, nicht blindlings alles mögliche anzusetzen, was vielleicht nur 5 Jahre lang gut aussieht aber dann Jahrzehntelang gräßlich. - Wer einen solchen Garten übernimmt, hat eigentlich nur die Chance, zu roden.
In meinem Garten haben sich die vor ca. 70 Jahren viel zu eng und viel zu nah beim Haus gesetzten Fichten in Monster verwandelt, die ich inzwischen lieber heute als morgen los wäre. Leider muss ich bei meinem Mann jahrelange Überzeugungsarbeit leisten, auch um offensichtlich kranke Bäume endlich umschneiden zu können... Falls jemand eine Hexe kennt, die Fichten mit einem Fluch belegen kann, dass sie vor Schreck alle Nadeln fallen lassen, hätte ich gern die Telefonnummer ;DDie letzten 2 Jahre wurden 9 oder 10 große Bäume umgeschnitten. Als nächstes kommen die teilweise gepflanzten, teilweise ausgesamten Ahorns in der Hecke dran, die Birken werden wohl die nächsten Jahre an Altersschwäche sterben, die werfen immer mehr dicke Äste ab. Das wären noch einmal ca. 15 Riesen weniger und es wird in dem Garten noch immer nicht sonderlich auffallen.Ich habe mir geschworen, dass ich keinen Baum pflanze, der höher wird als 10 Meter. lg, Patricia
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Christiane
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Re:Gehölz und Zeit

Christiane » Antwort #11 am:

Keinen Baum pflanzen, der höher als 10 m wird?!? D a s Problem möchte ich mal haben ;) ;D 8). In unserem kleinen Reihenhausgarten haben wir nur Bäume, die nicht wesentlich höher als 2 m werden ..... Zum Beispiel einen auf Stamm veredelter Zwergginkgo Mariken. (Die Veredelungsstelle liegt bei irgendetwas zwischen 1,60 und 1,70.) Mehr Höhe ist leider nicht drin, weil wir keinen Wert darauf legen, in einigen Jahren völlig abgeschattete Fenster zu haben.Gart, ich kann gut verstehen, dass manche Zeitgenossen gerne gleich einen ausgewachsenen Baum haben wollen. Ich für meinen Teil finde es spannender, die Entwicklung einer Pflanze verfolgen zu können. Als Kompromiss würde ich mit einem nicht ganz kleinen Baum anfangen, also einem Baum, der schon ein bißchen etwas darstellt. Hemmungen, mich von einer vorhandenen Bepflanzung zu trennen, habe ich nicht. Kleine Grundstücke disziplinieren halt. Aber von liebgewordenen Pflanzen trenne ich mich nicht.LGChristiane
Gart

Re:Gehölz und Zeit

Gart » Antwort #12 am:

Grosse Bäume zu entfernen ist halt meist eine Kostenfrage. Und zu kleine Pflanzen wiederum geben jahrelang nicht den allenfalls erwünschten Sichtschutz. So nehmen die meisten Gärtner die auf den Hausgarten abgestimmten Zuchtsorten, was ja auch eine gute Wahl ist. Schade höchstens, dass sich da ein sehr einheitliches Bild ergibt in einem Quartier, wenn alle dieselben pflegeleichten Bäumchen setzen. Aber besser als nichts.
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Landpomeranze †
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Re:Gehölz und Zeit

Landpomeranze † » Antwort #13 am:

Es ist keine Kostenfrage, aber ein ziemlicher Zeitaufwand... Hier reicht ein Anruf beim Bauern, der mit Traktor, Kran, falls notwendig (geliehen von der Feuerwehr), Motorsäge und der halben Familie zur Unterstützung kommt. Den Stamm nimmt sich, falls dick genug, das Sägewerk, die Äste und das Kleinzeug werden vom Bauern zu Hackschnitzel verarbeitet.Meine kranke Föhre (35 m hoch) hat die Bauernfamilie einen Tag beschäftigt, zurück blieb ein Wurzelstock (und rundherum Zerstörung, als ob Goliath zu Besuch gewesen wäre).Kosten: 50 Euro.
Gart

Re:Gehölz und Zeit

Gart » Antwort #14 am:

Ja, die Zerstörung ist bei grossen Bäumen enorm... So ein halber Fichtnwald ist ja wohl schon eine Hypothek, aber so einen einzigen, richtig mächtigen Baum im Garten würde ich keinesfalls verachten. Bei meinem Garten ists zu spät, bis da was mächtig wird, bin ich nicht mehr.
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