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Alte Apfelsorten (Gelesen 16194 mal)
Moderator: cydorian
Alte Apfelsorten
Hallo,ich bin auf der Suche nach einer schönen Apfelsorte. Vielleicht kann mir jemand eine empfehlen. :)Sollte ein schöner Kochapfel sein, aber wenn möglich auch roh zu essen, also die Schale nicht zu rau.Vorzugsweise eine alte Apfelsorte. Wir haben zum Beispiel einen Berlepsch im Garten, der jedes Jahr Berge von Apfelmus und Marmelade liefert.Vielleicht habt ihr euch eine Baumschule eures Vertrauens in petto, wo ich einen entsprechenden Baum bekommen würde. Wäre schön, wenn diese in NRW liegen würde.Es sollte auf jeden Fall ein Hochstamm sein und schon ein wenig älter. Also nicht, dass ich ihn versehentlich mit dem Rasenmäher überfahre. ;DIch freue mich schon auf euer Antworten.Lieben GrussNihlan
Re:Alte Apfelsorten
in welcher Region wohnst Du denn, Nihlan?bei alten Apfelsorten (und nicht nur da!) kann es nämlich sehr spannend sein, auf regionale Sorten zurückzugreifen, die sind dann auch gleich optimal an die örtlichen Begebenheiten wie Boden und Klima angepasst sind
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
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Re:Alte Apfelsorten
8)bestaetige ich gerade mal nachhaltig. ich habe gerade ein Heftchen unseres Landkreises in Haenden - welche Obstbaeume bei uns denn bewaehrt sind.
Re:Alte Apfelsorten
Hallo Nihlan,größere Bäume hat z.B. Neumann in Bergheim. Wegen selteneren Sorten frag ev. mal beiwww.bs-aachen.de nach einer Quelle.Ich bin neben Berlepsch bei alten Sorten mit Zuccalmaglio recht zufrieden. Delicious-ähnlich im Aussehen, aber süßsauer-aromatisch. Allerdings bleibt der als Hochstamm etwas klein.VG Ralf
Re:Alte Apfelsorten
Hallo,wow, schon mal Danke für die Antworten. @PinguinIch komme aus Wesel am schönen Niederrhein. Ich glaube hier ist kein wirkliches Obstanbaugebiet. Eher Spargel und Kohl. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. @RalfBergheim bzw. Aachen ist ja noch in machbarer Entfernung. Ich werde gleich mal auf der HP stöbern. Danke für den Tip.Es kann ruhig ein grosser und ausladender Baum werden, denn der Platz ist an der Stelle vorhanden. Wäre Südostlage, falls das noch wichtig ist.Lieben GrussNihlan
Re:Alte Apfelsorten
Hallo,ich möchte mal ein paar andere Gedanken hinzufügen.Hochstämme machen auf alle Fälle mehr her als ein Buschbaum... aber...Auch wenn Platz nicht das Problem ist, muss man mit 10-15 Jahren bis Ertrag einsetzt, rechnen. Bis zum Vollertrag vergehen 20 - 25 Jahre.Dann hat man sehr viel Obst einer Sorte.Ich versuche für mich, natürlich auch aus Platzgründen, meine Apfelsorten auf Buschbaumunterlagen zu veredeln. Und ich will viele unterschiedliche Sorten finden, die als Tafeläpfel bezeichnet werden können. Es ist wunderbar, wenn Kinder rote Sommeräpfel direkt vom Baum essen können und diese natürlich auch selbständig ernten können. Das geht nur vom Buschbaum. Mal ein paar Sorten: Gravensteiner (GR 9); rote Sternrenette (GR ab 11); Scharlachroter Gascogne (GR ab 10), Karin Schneider (Mutante von Ingried Marie) (GR ab 10), Graue Herbstrenette (rauh) (GR ab 10)..Ich gebe den meisten Leuten den Tip. Jetzt aus den reichlichen Angebot von Apfelsorten kosten. So wie bei uns, wird es auch bei dir die Möglichkeit geben, Äpfel zu kosten. Vom Nachbarn, von Streuobstwiesen oder von Direktvermarktern Kostproben sammeln. Viel Spaß beim suchen und finden. Andreas
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- Zuccalmaglio
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Re:Alte Apfelsorten
Morjen,ich hatte das schon mal geschrieben. "Alt" bedeutet nicht zwangsläufig (!) gut oder robust oder wiederstandsfähig oder wohlschmeckend. Das gilt natürlicherweise dann auch für "neu". Wobei auch zu klären bliebe, ab wann alt und ab wann neu!?Darüber sollte man sich im Klaren sein.Wohlgemerkt, damit will ich dem Wunsch nach älteren Regional- oder Lokalsorten nicht generell widersprechen. Zu der Baumform "Hochstamm" hat ja Malus schon Richtiges geschrieben. Auch dieses sollte man sich vorher gut überlegen. Die auf der www.bs-aachen.de veröffentlichte Empfehlungsliste für Hochstamm- bzw. Streuobst geeignete Äpfel sehe ich sehr kritisch.Ganz abgesehen davon, das die Liste m.E. wichtige Informationen vorenthält (was aber die meisten derartigen Listen tun), sind in ihr auch Sorten gelistet, die auf der Streuobstwiese gar nichts oder nur sehr bedingt etwas zu suchen haben (z.B. Ananasrenette, Cox, Ontario und ein paar andere) . Diese Empfehlungen erinnern mich fatal an eine Empfehlung, die in NRW vor Jahren von einem "Ausschuß Obstwiesenschutz oder so ähnlich" herausgegeben wurde. In diesem Auschuß waren/sind, so glaube ich, Vertreter von Naturschutzverbänden, den Baumschulen und den Landwirtschaftskammern. Vielleicht auch noch andere Institutionen. Auf jeden Fall waren dort auch solche Sorten gelistet bzw. empfohlen wie auf der Aachener Seite. Das Ergebnis dieser Empfehlungen läßt sich dann auf mit viel Mühe, Geld und Einsatz angelegten Obstwiesenprojekten (privat und öffentlich) begutachten.Der Anblick ist oft ein Trauerspiel. Einserseits, weil die Bäume gerade in der sehr wichtigen Anfangszeit (5 oder besser 10 Jahre) nicht richtig gepflegt (Schnitt-/Formierung, Baumscheibe, Anbindung, Wühlmausbekämpfung etc.) wurden;andererseits aber auch, weil Sorten wie z.B. obige verwendet wurden, die für einen solchen extensiven (!) Zweck, ggfls. unter Berücksichtigung der örtlichen Boden- und Klimaverhältnisse, nicht geeignet sind.Nihlan, es gibt im Raum Nettetal eine Baumschule, die viele ältere Sorten aus ganz Deutschland führen soll. Ich habe den Namen vergessen, werde aber einmal nachschauen. Erfahrungen mit dieser Baumschule habe ich selbst keine.
Tschöh mit ö
Re:Alte Apfelsorten
Cox hat aber den Vorteil, dass er für viele Apfelsorten als Befruchter dient.
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Re:Alte Apfelsorten
Das ist, mit Verlaub, kein Argument für Cox.Dies trifft auf alle Apfelsorten mit diploider (=normaler) Veranlagung zu. Und die dürften immerhin noch in der Mehrzahlt sein. Solche sind als Befruchter geeignet.Deshalb sollte in entsprechenden Empfehlungslisten neben der ungefähren Blütezeit auch immer angegeben sein, ob diploid oder triploid (nicht als Befruchter für andere geeignet) veranlagt.Triploide Sorten sind z.B. die beliebten Boskop, Gravensteiner, Kaiser Wilhelm, Winterrambur, Blenheim, Jacob Lebel u.a.) Außerdem ist in diesem Zusammenhang eine Angabe zum Alternanzverhalten sinnvoll. Was nutzt die beste diploide Veranlagung und in etwa übereinstimmende Blütezeit, wenn die eine Sorte stark zur Alternanz neigt und im entsprechenden Jahr (fast) keinen Blütenansatz zeigt.
Tschöh mit ö
Re:Alte Apfelsorten
Ich gebe Dir Recht, was die Listen angeht. Aber nicht jeder, der eine oder zwei alte Sorten pflanzen will, will (oder kann) gleich eine Streuobstwiese anlegen. Da kann man sich ggf. einen billigen Baumarktcox holen.Natürlich wäre es blöd, wenn man aufgrund der Liste den Cox als alte Sorte pflanzt.Ganz interessant im Zusammenhang alte Apfelsorten finde ich, dass Allergiker auf alte Sorten wohl nicht oder nicht so stark reagieren.klick
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Re:Alte Apfelsorten
@mutabilis,das mit den Allergien ist interessant. Ein wenig mehr Information wäre notwendig. Weiß man denn, warum (!) viele neuere Sorten ein größeres allergischen Potenzial haben? Wobei GD eigentlich weder alt noch neu ist..........Es geht nicht ausschließlich um die Eignung der Sorten für den Streuobstanbau. Für den Hausgarten sind die Kriterien teilweise sicher anders zu gewichten als für die die Obstwiese.Aber um beim beim Beispiel Cox zu bleiben. Einem Laien und eigentlich auch keinem Fortgeschrittenen kann man diese Sorte für den Garten ruhigen Gewissens empfehlen. Er ist einfach zu empfindlich für dieses und Jenes. Darüberhinaus setzt er besten Boden und angemessenes Klima voraus. Der einzige Vorteil der Sorte ist ihr hervorragendes Aroma, welches aber auf nicht zusagendem Boden und Klima nicht erreicht werden wird.Als Befruchter stehen eine Menge, halbwegs für den Hausgarten geeigneter Sorten zur Verfügung. Das erfordert aber auch manchmal einige Mühe im Vorfeld. Informationen einholen über Eigenschaften der Sorten, Baumschulen oder Gartencenter suchen, die diese Sorten führen und dann noch auf den passenden schwächer wachsenden Unterlagen etc..Aus dem Baumarkt kaufe ich sowieso keine Obstbäume. Es sei denn, es hängt noch das Produktionsetikett einer mir bekannten Baumschule daran. Aber das soll jeder mit sich selbst ausmachen. Im übrigen sollten wir daran denken, das das Befruchtungsproblem nur akut wird, wenn der Gärtner in einer Gegend wohnt, wo der in Nähe so gut wie kein anderer Apfelbaum steht. Das wären dann sehr innerstädtische oder mehr noch sehr abgelegene ländliche Lagen. Denn im innerstädtischen gibt es eine Menge Zierapfelsorten in den Gärten, die i.d.R. als Befruchter ebenfalls geignet sind. Notfalls finde ich im eigenen Garten noch ein Plätzchen für einen solchen Zierapfel, z.B. in der Hecke.
Tschöh mit ö
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Re:Alte Apfelsorten
@Nihlan,die Baumschule in Nettetal heißt Angendohr. Über 300 Apfelsorten im Angebot. Mit der Webseite von denen komme ich alledings überhaupt nicht klar.
Tschöh mit ö
Re:Alte Apfelsorten
Zierapfel stimmt, da wären allgemein Hinweise darauf, dass die als Befruchter gut fungieren sehr wünschenswert.Der Cox, naja, ich hab einen im Garten (übernommen), der wächst und trägt sehr schön. Aber er wäre jetzt nicht meine erste Wahl (nicht mal meine zweite).Zu den Allergien - ich habe das leider auch nur mal mit halbem Ohr im Radio gehört, und noch nicht ordentlich gegoogelt. Aber da findet sich sicher noch mehr.
Re:Alte Apfelsorten
Ich habe einen Cox. Ich finde, daß kein Apfel besser schmeckt. Aber es stimmt schon, Cox ist anspruchsvoll und empfindlich. Unser hat Krebs (was bei Cox oft der Fall ist) und wird regelmäßig "operiert". Am günstigsten ist es, mehrere Apfelsorten zu haben, um einen längeren Zeitraum abdecken zu können.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Alte Apfelsorten
Hallo Zuccalmaglio,danke dir für deine Mühe. Mit den Angaben werde ich sie bestimmt finden. 300 Sorten hört sich prima an. Da wird dann die Entscheidung bestimmt nicht leicht fallen. Aber wir werden sehen. :)LGNihlan