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Dornenhecke (Gelesen 8586 mal)
Moderator: AndreasR
Dornenhecke
Moin, moin,habe mich gestern für's Forum registriert, da ich schon einige Zeit mitlese und nun doch noch einige eigene Fragen habe. Bisher kann ich nur sagen: Super Forum - es scheint, dass es doch einige sehr kompetente und auskunftsbereite Mitmenschen gibt. :)Nun zur Frage: Ich bin gerade dabei, ein etwas größeres Grundstück mit einem EFH zu bebauen und plane derzeit den Garten. Das Grundstück ist schräg geschnitten und hat daher eine recht lange Gartenfront zur Straße hin (ca. 50m). Auf der Grenze stehen zur Zeit eine Esche und ein alter Birnenbaum, die auch beide bleiben werden. Der Rest der Front sind jedoch unterschiedliche Sorten Wildwuchs (Ahornsämlinge, Bocksdorn oder so ähnlich, teilweise halb umgefallener Lattenzaun, etc.). Soweit zur Ausgangssituation. Geplant ist nun, diesen ganzen "Kram" zu entfernen bzw. zu Roden und dann einen Stabgitterzaun zu setzen. An den Stabgitterzaun möchte ich dann eine Dornenhecke Pflanzen (u.a. um Hunde zu demotivieren, als Vogelnistplatz, Bienenweide, Vogelspeisung, Igelrückzug, etc.). Geplant ist daher in folgender Reihenfolge: - Schlehenbüsche ca. 6 lfm- Wildbirnenbusch / -büsche (Pyrus pyraster) ca. 6 lfm - wie breit werden die?- (Birnenbaum)- Crataegusbüsche / Rotdorn ca. 6 lfm- Sanddornbüsche (1xmännl. ?xweibl.) ca. 6 lfm- Pyracantha hochwachsend mit unterschiedlichen Beerenfarben ca. 6 lfm- Chaenomeles hochwachsend mit unterschiedlichen Blütenfarben- (Esche) soll bewachsen werden mit Paul's Himalayan Musk Rambler und unten drunter Rosa rubinginosa- Ilexbüsche (aquifolium-Hybride mit gemischten grünen bzw. panaschierten Blättern, 1xmännl. ?xweibl.) ca. 8 lfmHecke verläuft etwa von Südwest nach Nordost, Straßenseite ist südl. - also gut beleuchtet, selbst unter den Bäumen. Das Ende der Hecke (die letzten ca. 15m) sollte nach Möglichkeit einen ganzjährigen Sichtschutz bieten. Die Hecke soll als Naturhecke mindestens 2,5 m hoch wachsen.Wie ist nun Eure Meinung - kann das bzgl. Wüchsigkeit klappen? Sieht das gut aus? Bei welchen Büschen brauche ich sinnvollerweise eine Rhizomsperre, um sie "endlich" zu halten. Über Meinungen und fachliches Feedback würde ich mich freuen.Frank.
- riesenweib
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windig. sehr windig.
Re:Dornenhecke
bei schlehen und sanddorn sicher sowie chaenomeles eventuell (da gabs vor kurzem erfahrungsberichte von ausläufern hier im forum) wirst du rhizomsperren brauchen.lg, brigittesinddie zweieinhalb meter eine maximalhöhe (schlecht)? oder eine mindesthöhe (gut)
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
- Zuccalmaglio
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Re:Dornenhecke
ich bin ja nicht der Gehölzspezialist. Aber Rhizomsperren? Wenn neben der Hecke z.B. noch 1 m Gras ist, fährt man da 2 bis 6 x im Jahr mit den Mäher drüber, dann hat es sich mit Ausläufern.Eine Wildbirne hätte ich auch gerne. Hinsichtlich Wuchsform (Heckenschnitt) und Höhenbegrenzung bin ich aber skeptisch, ob dem Baum das so recht ist. Würde auch dem Charakter der Art widersprechen.Aber wenn du es versuchen und dabei keinen Riesen erzeugen willst:Als Unterlage "Pyrodwarf" verwenden (schwächer wachsend). Wobei ich gar nicht weiß, ob Wildbirnen als vegetative Typen auf Unterlagen veredelt oder als Sämlingsbäume angeboten werden.Wobei im Falle der Sämlingsbäume noch zu klären wäre, ob es sich dann wirklich um "echte" Wildbirnen handelt. Sind die Wildbirnenpoulationen eigentlich so heterogen, das sie untereienander als Pollenspender dienen können oder sogar selbstfertil sind.
Tschöh mit ö
Re:Dornenhecke
Nun ja, Rhizomsperren, da daneben eben nicht unbedingt Rasen kommt und außerdem z.B. Schlehe nach einem halben Jahr evtl. nicht mehr unter den Rasenmäher passt bzw. will. Die Dornen wären dann gegen mich gerichtet. Außerdem habe ich an dem Ende auch noch einen Nachbarn...Ansonsten wollte ich die Wildbirne wirklich als Busch erziehen. Hatte irgendwo gelesen, dass die teilweise so auftritt an Feldrändern, etc. Auf keinen Fall Pyrodwarf oder so, sondern Sämling. Selbststerilität wäre in der Gegend kein Problem, da es ausreichend andere Birnenbäume in der Nähe wären. Ich vermute, dass der Wildbirnenbusch ca. 5-6 m hoch wird?Die 2,5 m Heckenhöhe sind so eine Art gemeinsamer Nenner. Am Anfang der Hecke (bei obiger Reihenfolge) darf es gerne auch etwas höher ausfallen (siehe Wildbirne). Rosa rubinginosa sollte sich bei der Höhe aber schon eher wohl fühlen und mit Ilex kann man machen, was man will (vermute ich). Die 2,5 m waren hauptsächlich gewünscht, um den Sichtschutz auch sicherzustellen.Danke für die schnellen Antworten. Auf Euch ist Verlass. 

- Zuccalmaglio
- Beiträge: 2831
- Registriert: 27. Jan 2005, 19:55
Re:Dornenhecke
Hinsichtlich halbjähriger Schlehenschößlinge käme es auf den Mäher an .................Wenn man die Birne von Anfang an mehrtriebig- bzw. stämmig aufzieht, kommt sie natürlich einer Buschform nahe. Aber auf den regelmäßigen Heckenschnitt würde ich bei ihr verzichten.Das mit der Befruchtung war nicht auf den Ertrag oder den Fruchtansatz gemünzt.Ich hatte mir einfach überlegt, inwieweit Wildbirnen noch 100 % Wildbirnen sind oder sein können. Die Kulturbirnen sind für Fruchtansatz ja auf Fremdbefruchtung anderer Sorten oder Arten angewiesen.Das kann ja bei Pyrus pyraster so nicht zutreffen, da sonst immer wieder Bastarde mit Kulturbirnen oder anderen Wild-/Zierarten entstehen würden. Also müssen sie eigentlich je Pflanze selbstfertil oder wenigstens innerhalb der Population so heterogen sein, das dies für Fremdbefruchung genügt. Aber das ist ja auch OT.
Tschöh mit ö
Re:Dornenhecke
So in etwa war das geplant. Ich wollte ja eine Naturhecke - sprich eine, die (fast) nie geschnitten wird. Zu Beginn sollte ich die Wildbirne jedoch durch Rückschnitt zum kraftigen Austrieb an der Basis (bzw. aus dem Erdreich) anregen. Das ganze sollte dann eher in die Breite gezogen werden, wobei vermutlich mit einer Tiefe von etlichen Metern gerechnet werden muss (hoffentlich weniger als 3 m...). Da ich aber plane, einige Meter hinter die Hecke an dieser Stelle eine Eßkastanie (Castanea sativa) zu pflanzen, die den Bereich früher oder später beschatten wird, vermute ich, dass Schlehe und Wildbirne dann nicht allzu weit nach hinten wachsen wg. Lichtmangel dort. Eure Meinung dazu?Wegen der Reinheit der Wildbirne bzw. Kreuzung mit "normalen" Birnen: was mich an der Wildbirne insbesondere reizt sind ihre Dornen. Ich vermute, dass es schwer werden wird, Exemplare in freier Natur zu finden, die aus Sämlingen stammen und keine Kulturbirne enthalten. Die Wahrscheinlichkeit ist wenigstens in Mitteleuropa gering. Es käme also darauf an, vegetativ vermehrte oder alte Exemplare aufzuspüren. Sollte die Wildbirne wirklich als Feldrandgehölz Verwendung gefunden haben und dort regelmäßig radikal zurückgeschnitten worden sein, kann ich mit durch diese Radikalverjüngung schon recht alte Exemplare vorstellen. Für mich stellt sich die Frage jedoch einfacher - wenn sie große Dornen hat, ist sie gut. Blühen sollte sie dann im Frühjahr gerne kräftig, das Obst geht an die Vögel und Igel.Gruß,Frank.
Re:Dornenhecke
Oh - ich bin hier ganz anderer Meinung als Zuccalmaglio, was die Schlehen anbelangt!Ich würde unter keinen Umständen Schlehen im Hausgarten pflanzen!Du hast ja kein Feld, dass beackert wird, sondern möchtest auch mal barfuß durchs Gras laufen.Die Ausläufer würden ja nicht nur im Abstand von 1m nach der Hecke "hochkommen" - wenn sie abgemäht werden, dann kriechen sie eben 2 bis 3 bis 5 bis 10 Meter weiter - kein Problem, denn die Mutterpflanzen versorgen sie ja nach wie vor mit Engergie.Sicher, in den ersten 5 Jahren wird es noch nicht so dramatisch sein, sondern erst, wenn alles hübsch eingewachsen ist und man nichts mehr änder will.Mir gefällt Deine Idee mit der gemischten Hecke, die auch den Tieren etwas bieten soll. Denk aber daran, dass Du den Weißdorn auch wirst schneiden müssen (sonst wird es ein unten kahler Kleinbaum). Um unsere Obstwiese wächst ebenfalls eine alte Weißdornhecke (bestimmt schon 50 Jahre) - der Schnitt der selben ist seeehr unangenehm (ich mache diesen übrigens nicht
)Du könntest noch Rosa rugosa-Hybriden (dafür am besten mal ins Rosenforum schielen) einbauen - blühen auch schön, sind kräftig bestachelt, werden sehr groß und die Hagebutten sind bei den Tieren beliebt.Du brauchst nicht eine männliche Ilex-Pflanze für eine weibliche setzten - da reicht locker einer für acht (schwer zu sagen - im zweifelsfall lieber nachträglich einen setzten).Auch der Sanddorn treibt extrem Ausläufer - besonders, wenn er beschattet wird. Es gibt zwar immer wieder Berichte von glücklichen, bei denen er sich sittsam verhält. Aber das Risiko möchte ich nicht eingehen (der Sanddorn durchlöchert schon mal geteerte Weg wie schweizer Käse, wenn er auf Wanderschaft gehen will.)Berberis julianae würde sich auch gut für eine solche Hecke eignen (2bis 3m hoch, immergrün bis wintergrün, bestachelt, nette gelbe Blüte und Früchte für die Vögel.Als sehr schattenverträglicher Unterwuchs könnte Mahonia aquifolium gepflanzt werden.Weiter sehr schattenverträglich und zudem sehr lange belaubt ist die wilde Stachelbeere - Ribes uva-crispa. Doch auch die Kulturstachelbeeren treiben schon im März und entblättern sich erst im November, wobei die Früchte im tiefen Schatten nicht ausreifen können.Soweit mal,macrantha

Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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- riesenweib
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Re:Dornenhecke
berberis julianae ist sehr elegant wenn erwachsen. lg, brigitte
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- SouthernBelle
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Re:Dornenhecke
Unter einer Esche allerdings waechst next to nothing, Erstens hat sie Saugwurzeln allueberall, zweitens ist es dort extrem trocken. Also die Kletterrose muesste weit weg vom Stamm oder vielleicht ala Raphaela in einen versenkten Kueberl gepflanzt werden. Frag mal im Rosenforum an!Ps na ja, es waechst immerhin Sambus (schlecht), Liguster(schuetter) und Physocarpus. Die passen aber alle nicht in Deine Spezifikation.
Gruesse
- Landpomeranze †
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Re:Dornenhecke
Mahonia aquifolium versät sich wie wild und bildet Ausläufer, die sich auch durch regelmäßiges Abmähen nicht beeindrucken lassen. Außerdem bildet sie auch ein so dichtes Wurzelwerk, dass kein Grashalm mehr wächst. :-\lg, PatriciaAls sehr schattenverträglicher Unterwuchs könnte Mahonia aquifolium gepflanzt werden.
Re:Dornenhecke
Aussähen tut sie sich bei mir durchaus ... aber Ausläufer ... Ich habe unzählige Sträucher im Garten, an nicht einem einzigen aber bisher einen Ausläufer gesehen. Warda schreibt über sie "schwach Ausläufer treibend".Hätte ich jetzt nicht als großes Problem angesehen.
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- Landpomeranze †
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Re:Dornenhecke
Bei mir fliegt ein großer Strauch aus diesem Grund jetzt raus (bzw wird an Stellen versetzt, die sie gerne zuwuchern kann). Sie hat sich binnen 7 oder 8 Jahren mindestens verdreifacht.
Re:Dornenhecke
Na ... aber welcher Strauch verdreifacht denn nicht seine Größe in 8 Jahren ...Wenn ich da mal an 0/8/15 Cornus, Forsythie oder anderes denke 

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- Landpomeranze †
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Re:Dornenhecke
Ich meine damit die Grundfläche - ursprünglich vielleicht 50 x 50 cm, inzwischen ein Vielfaches, obwohl ich seit Jahren versuche, jeden Ausläufer zu erwischen und zu stutzen, 2 mal im Jahr mit der Motorsense rundherum mähe, ab und zu auch einfach entnervt zum Spaten greife, um wieder mal größere Wurzelflächen zu entfernen. Ausläufer in 1 bis 2 Meter Entfernung - die sich durch das Wurzelgeflecht der Fichten durchgekämpft haben, eigentlich bewundernswert - kann ich bis zum Strauch zurückverfolgen.Die Beeren sind übrigens bei Vögeln sehr beliebt, leider ist der Strauch meiner Meinung nach für Katzen kein Hindernis. Bei meiner schneide ich jetzt die Beeren immer ab, damit sich die eigenen und die Nachbarschaftskatzen nicht an den "gedeckten Tisch" setzen können.Na ... aber welcher Strauch verdreifacht denn nicht seine Größe in 8 Jahren ...Wenn ich da mal an 0/8/15 Cornus, Forsythie oder anderes denke
Re:Dornenhecke
Interssant - von solch starkem Ausbreitungsdrang hatte ich tatsächlich noch nix gehört.
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