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Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano! (Gelesen 10194 mal)
Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Hiermit möchte ich euch am Wachsen und Werden eines neuen Staudenbeetes der speziellen Art teilhaben lassen, von Beginn der Entstehung an, bis kommendes Jahr zur ersten Hochblüte. Und wie sieht das Beet vielleicht in zwei bis drei Jahren aus? Dieser Thread wird für den Anfänger wie fortgeschrittenen Staudenverwender sicher von Interesse sein. Mein Ziel war es, eine Staudenbepflanzung der besonderen Art hinzubekommen, ein Beet, welches Leichtigkeit und Beschwingtheit vermittelt, also keine derben und wuchtigen Pflanzengestalten beinhaltet. Über die Pflanzen lasse ich mich zum Schluss aus!Zuvor war auf demselben Fleck eine ähnliche Bepflanzung mit Stauden und Gräser. Wie es aber oft so ist, läuft einem das Ganze aus dem Ruder und verunkrautet. Auch habe ich eine amerikanische Wildaster gepflanzt, die sich invasiv vermehrte und alles andere verdrängte.Die wichtigste und grundlegendste Arbeit ist die Bodenvorbereitung. Zuvor wurde alles alte gründlich entfernt. Hierzu bedient man sich eines guten Spatens, mit dem man flach die verwurzelte Krautschicht entfernt. So kann auch bei Rasenflächen vorgegangen werden. Hat man dies erledigt, wird man gemerkt haben, das dies irgendwo eine Knochenarbeit war!
Das ist nichts für intelligente Faule, sondern was für "Sportler"!Danach wird die Fläche gefräst. Falls es sich um ein sehr kleines Beet handelt, kann auch mit dem Spaten und Kreil aufgelockert werden. Die letzte Arbeit vor dem Pflanzen: abrechen, also Steine und Wurzeln herausrechen und gleichzeitig eine ebene Fläche schaffen.

Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Hier das fertig gefräste und abgerechte Beet
Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Durch die Mitte des Beetes wurde ein Weg realisiert. Dies hat auf Dauer auch den Vorteil, dass die Fläche nicht zu groß wirkt und auch die Pflegegänge durch zwei kleinere Hälften psychologisch "leichter" werden.
Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Nach den Vorbereitungsarbeiten der Fläche wurden die Stauden ausgesucht. Die Nettopflanzfläche macht rund 70 Quadratmeter aus, etwa 5 Stauden pro Quadratmeter ist unterste Anzahl, normalerweise eher 6 bis 7 Stück. Das gibt summa summarum etwa 400 Stauden, die dann auf der Pflanzfläche verteilt werden.
Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Nur ein Teil der ausgesuchten Stauden, hier in den Blackboxes!
Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Dann wird verteilt. Dies ist wohl neben dem Auswählen der richtigen Sorten die schönste Arbeit, aber auch diejenige, welche wohl überlegt sein will und auch ein bisschen Erfahrung benötigt.
Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
So, jetzt muss ich kochen, heute abend geht die Arbeit weiter!
Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Hallo Sarastro,mal wieder ein sehr interessantes Projekt :)Ich bin sehr gespannt, wie es sich entwickeln wird - schön, dass Du uns teilhaben lässt. Solche dokumentierten "Langzeit-Studien" sind Gold Wert.Besonders neugierig werde ich auf die anfallenden Pflege-Arbeiten sein (und die Zeit).neugierige Grüße und guten Appetit,macrantha
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Ich frage mich, ob der letzte Schritt bei jedem Boden nötig ist. Auf deinen Photos sieht der Boden hart und eher lehm- als humushaltig oder sandig aus, da wird es wohl unumgänglich sein. Ich hätte mehr Angst, durch Fräsen und Rechen meine Regenwürmer zu massakrieren und der Bodenverdichtung Vorschub zu leisten.Nach dreizehn Jahren Kompostwirtschaft und Bodenverbesserung ist mein Gartenboden im Staudenbereich inzwischen so locker, daß oberflächliches Entfernen der unerwünschten Flora genügt. Danach kann direkt gepflanzt werden. Was mich auch interessiert: Welche Stauden hast du ausgesucht?Danach wird die Fläche gefräst. Falls es sich um ein sehr kleines Beet handelt, kann auch mit dem Spaten und Kreil aufgelockert werden. Die letzte Arbeit vor dem Pflanzen: abrechen, also Steine und Wurzeln herausrechen und gleichzeitig eine ebene Fläche schaffen.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Die Staudenliste folgt später. Allerdings werde ich nicht exakt jede Sorte anführen, um fantasielosen Nachahmern nicht Tor und Tür zu öffnen. Es gibt ja genug sogenannte Gartenplaner, die nur abkupfern und sich alles auf die eigenen Fahnen schreiben.Susanne, du hast vollkommen Recht. Wenn der Boden von vorneherein einen höheren Humusgehalt hätte, würde sich das Fräsen erübrigen. Allerdings haben wir es nicht mit einem Gemüsegarten zu tun, sondern um ein Staudenbeet. Da schadet 1 x fräsen alle 7 bis 8 Jahre überhaupt nicht.
- Gartenlady
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Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
spannend
, ich freue mich auch auf die Fotos im nächsten und übernächsten Jahr

Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Die Bodenverhältnisse kann man als sandigen Lehm mit etwas Humusgehalt bezeichnen. Ich wünsche mir keinen anderen Boden, er ist prima zum Bearbeiten und die meisten Stauden haben ein gutes Wachstum. Für die Landwirte zählt der Boden im Mittleren Innviertel von seiner Bonität zu den besten in Österreich. Nach einer längeren Regenperiode kann man nach wenigen Tagen wieder mit Geräten in den Boden und auch nach Trockenperioden hat er immer noch eine gute Wasserhaltekraft.
Re:Ein neues Staudenbeet - Allegro Filigrano!
Nach dem Auslegen der Stauden kann immer noch korrigiert werden. Die Farbe passt nicht zu der Staude, jene Aster schlägt sich mit seiner Nachbarstaude. Oder die eine Staude wird leicht von einer anderen beeinträchtigt. Viele Überlegungen gilt es zu hinterfragen, viele Für und Wider geben sich die Hand. Zu zauderhaft sollte jedoch nicht herangegangen werden. Aber nur Mut - etwaige Fehler können immer noch im Folgejahr ausgemerzt werden. Auch bin ich immer der Auffassung gewesen, mit den Staudenfarben spielerisch umzugehen. Auch die Lebensbereiche nach Prof. Hansen und Prof. Sieber sind eher zweitrangig, aber sicher eine gute Basis und Hilfe für den blutigen Anfänger. Vor dem Auslegen der Stauden sollten diese immer durchdringend gewässert werden.Dann wird alles komplett ausgetopft. Und hier erlebt man bei Laien wie Fachleuten immer wieder ein Vorgehen, dass mir die Haare zu Berge stehen.
Das Austopfen einer Staude erfolgt mit einem "Schlag" des Topfballens gegen die Handfläche und dann löst sich der Ballen wie von selbst heraus. Man sieht oft, wie sich die Leute abmühen und wie sie an den oberirdischen Pflanzenteilen ziehen, dass die Stauden vor Schmerzen aufschreien!
Auch machen viele den Fehler und topfen bei dieser Menge jeden Topf aus und pflanzen gleich anschließend. Nein - einfach alles austopfen und dann alles setzen - hintereinander weg. Zum Pflanzen ein Handschäufelchen nehmen, was einem gut in der Hand liegt. Wenn der Boden optimal und locker ist, kann sogar auch mit der bloßen Hand gesetzt werden.Im Herbst sollte generell etwas tiefer gepflanzt werden, um bei Barfrost ein Hochfrieren zu verhindern. Andrücken während dem Pflanzen nicht vergessen!Und dies ist die Fläche, nach dem Pflanzen. Sieht noch richtig mickrig aus!

