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Obstwiese Suedtirol (Gelesen 7543 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Sabine G.

Obstwiese Suedtirol

Sabine G. »

Hallo allerseits,leider wohne ich nicht im sonnigen Suedtirol. Aber meine Schwester und die moechte eine Streuobstwiese anlegen. Also nix schuetzende Hecken eines Gartens drum rum - sondern in freier Tallage auf ca. 800 m Hoehe. Mein Schwager hat eifrig in einem Katalog geblaettert und folgende Sorten angekreuzt:ElstarGoldparmäneGoldrenette von Blenheim Pannemanns Tafelapfel Red Catamba Resi Roter BellefleurRoter Wintertaubenapfel Warners KönigsapfelIch wollte Euch nunmehr fragen, ob ihr die ein oder andere Sorte empfehlen koennt bzw ob ihr eher abraten wuerdet. ;)Viele GruesseSabine( erst heute nachmittag wieder am PC)
Sabine G.

Re:Obstwiese Suedtirol

Sabine G. » Antwort #1 am:

also... ich moechte die komischen Zeilenumbrueche entschuldigen, aber die erscheinen nicht beim aendern :-\
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fars
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Re:Obstwiese Suedtirol

fars » Antwort #2 am:

Ich hänge mich an die Frage dran, da auch wir eine Streuobstwiese im kommenden Jahr planen.Insbesondere interessieren mich empfehlenswerte Unterlagen. Die Bäume sollen möglichst klein bleiben.
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Zuccalmaglio
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Re:Obstwiese Suedtirol

Zuccalmaglio » Antwort #3 am:

@sabineG.,leider sind meine Kenntnisse zum Klima in Südtirol beschränkt. Deshalb kann ich die 800 m Höhe schlecht in Relation bringen. Welche Sorten reifen da noch aus und sind holzfrosthart genug?Dazu müsste z.B. ellison mit seiner Schweizer Lage etwas sagen können. Er ist ja kürzlich hier wieder aufgetaucht.- Red Catamba, Roter Wintertaubenapfel, Warners Königsapfel und Pannemans Königsapfel sagen mir gar nichts- Resi ist, glaube ich, eine Sorte aus dem Dresden-Pillnitzer Schorf- resistenzzüchtungsprogramm. Aber ich meine, eine mit sogen. Vf- Resistenz, die schon an mehreren Standorten vom Pilz durchbrochen worden ist.- Elstar, Goldparmäne und Blenheim sind aus diversen Anfällig-/ Empfindlichkeitsgründen nichts für eine extensive Streuobstwiese.- Roter Bellefleur ist streuobstgeeignet, sofern er in der Lage ausreift. Feuerbrand?Neben den den drei Hauptkrankeiten Schorf, Mehltau und Krebs müsste man in Südtirol ggfls. auch den Feuerbrand berücksichtigen. Leider sind dazu sortenspezifische Erkenntnisse und Informationen in Bezug auf viele (ältere), ansonsten streuobstgeeignete Sorten sehr rar. Leider schreibst du nichts über deine Bodenverhältnisse. Dies ist aber wichtig, da schwere (lehmig/tonige = stauend, schlecht wasserführend) Böden die Möglichkeiten stark einschränken. @fars,Streuobstwiese und möglichst klein bleibende Bäume stehen im Widerspruch. Streuobst meint klassischerweise hochstämmiges (in Sonderheit vielleicht noch halbstämmiges) Baumobst mit extensiver Bewirtschaftung.Vielleicht ist es eher so, das du einen "Obstgarten" anlegen möchstest.Auch da ist die Unterlagenwahl von wichtiger Bedeutung. Wie hoch sollen die Stämme vom Boden bis zum Leitastansatz später sein? Unterwuchs Rasen? Oder Wiese? Oder evtl. innerhalb der Baumreihen mit einem Streifen freigehaltenem Boden (sehr aufwändig)?Sehr schwachwüchsige Unterlagen-/Sortenkombinationen kommen im Rasen, geschweige denn Wiese auf Dauer nicht klar.Hier den goldenen Mittelweg zu finden ist nicht einfach.Hinsichtlich der Pflege sollte man sich auch überlegen, das ggfls. der Rasen oder die Wiese mehrmals gemäht werden müssen. Wenn der Leitsastansatz sehr niedrig ist, führt das mähtechnisch zu Problemen. lWie ist es denn bei dir mit Boden / Klima?
Tschöh mit ö
ellison
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Re:Obstwiese Suedtirol

ellison » Antwort #4 am:

.
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superdino2
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.. aus bella Italia

Re:Obstwiese Suedtirol

superdino2 » Antwort #5 am:

Hier bei uns in Südtirol haben die Bauern heuer auch Probleme mit den Hexenfüssen.
che superdino riposi in pace!
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fars
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Re:Obstwiese Suedtirol

fars » Antwort #6 am:

Hallo, Zuccalmaglio,da hast gewiss Recht. Eine Art Obstgarten soll es werden. Es handelt sich um einen schmalen Geländestreifen (8 m breit und ca. 50 m lang). Klima eher rau (400 m Höhe), aber durch die allgemeine Erwärmung gemildert. Boden sehr schwer und im Frühjahr nur langsam erwärmend. Der Geländestreifen ist unverschattet. Was wir wollen sind ein paar Obstbäume (Apfel und Birne), die gut tragen, schmackhaftes Obst haben (Apfel sollte zumindest einer lagerfähig sein) und bequem beerntbar. Auf meine alten Tage noch auf einer Leiter rumzuhampeln, ist nicht meine Sache. Aus nostalgischen Gründen wird ein Apfelbaum eine Sternrenette sein. Die werde ich mir vom Niederrhein mitbringen.Bei dem Unterbewuchs werde ich flexibel sein. Staudenbeete sollen es voraussichtlich werden. Bin für Tipps dankbar.
brennnessel

Re:Obstwiese Suedtirol

brennnessel » Antwort #7 am:

Günther, was nennt ihr Hexenfüße ?fars, wenn du schreibst, dass ihr raueres Klima habt, könnte es besser sein, aus dortigen Baumschulen dem Klima angepasste Bäumchen zu kaufen als welche aus einer sehr milden Gegend.
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fars
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Re:Obstwiese Suedtirol

fars » Antwort #8 am:

Will ja keine aus einer milden Gegend kaufen. Schon hiesige, nur welche Sorten ::)
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frankste
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Re:Obstwiese Suedtirol

frankste » Antwort #9 am:

@fars: Vorschlag: schau doch einmal, welche Sorten die Baumschule in Deiner Nähe anbietet und poste diejenigen als Liste hier, zu denen Du nähere Infos brauchst (und nicht fnden kannst). Wenn die Baumschule die selbst zieht, werden sie ja wohl mit dem dortigen Klima zurecht kommen. Es schadet auch ncht, sich mit der Baumschule zu unterhalten bzgl. Klimatauglichkeit da die evtl. einige Sorten haben weil ständig Kunden danach fragen und nicht weil sie sinnvoll sind. Die machen denen dann aber solchen Aufwand, dass sie ihre "Pappenheimer" schon kennen müssten...
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fars
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Re:Obstwiese Suedtirol

fars » Antwort #10 am:

Halte ich nicht für sinnvoll. Hier gibt es keine Baumschule weit und breit, die sich auf Obstgehölze spezialisiert hat. Schwerpunkt sind Ziergehölze und Stauden, das Obst läuft nebenher. Und wenn du diese Baumschuler fragst, dann empfehlen sie selbstverständlich ihr Standardsortiment auf Standardunterlagen.Und Goldparmäne oder Cox hat ja fast jeder. Wenn ich schon etwas anpflanze, dann möchte ich alte Sorten, die dennoch sehr schmackhafte Äpfel liefern, die man essen kann und nicht nur vermosten. Schön aussehen müssen sie nicht.
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frankste
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Re:Obstwiese Suedtirol

frankste » Antwort #11 am:

@ fars: so ein wenig widersprechen tust Du Dir schon. Erst willst Du Dir keine aus einer milden Gegend kaufen und "schon hiesige", dann aber wieder vom Niederrein und auch nicht aus der Gegend ???Prinzipiell sollte es natürlich möglich sein, durch geeignete Unterlage die Bäume klein zu halten. Ob die dann aber mit schwerem, kalten Boden und rauhem Klima gut klarkommen (was ist bei Dir rauh? Klimazone 5a?) - insbesondere bei Unterpflanzung mit Stauden (oder überhaupt Unterpflanzung) sei einmal dahingestellt. Staut Dein Boden das Wasser - ist also teilweise echt nass? Das würde die Empfehlungsliste sehr schnell sehr kurz gestalten.
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LolloRosso
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Re:Obstwiese Suedtirol und anderswo

LolloRosso » Antwort #12 am:

Es gibt hier am Stadtrand von Frankfurt den Beratungsgarten Lohrberg mit einem "Streuobstzentrum" (was auch immer das ist ;) ), die geben auch Kurse etc. Selbst wenn Du nicht in der Nähe bist, wäre es vielleicht ein Versuch wert, ob die per mail oder telefonisch Auskunft erteilen. Main-Äppelhaus / StreuobstzentrumRenate
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fars
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Re:Obstwiese Suedtirol

fars » Antwort #13 am:

@ fars: so ein wenig widersprechen tust Du Dir schon. Erst willst Du Dir keine aus einer milden Gegend kaufen und "schon hiesige", dann aber wieder vom Niederrein und auch nicht aus der Gegend ???
Sehe keinen Widerspruch. Die Sternrenette soll, wie bereits ausgeführt, aus nostalgischen Gründen angepflanzt werden. ist ein Apfelbaum aus meiner Kindheit. Sonst "hiesige", wobei es m.W. nur wenige Apfelsorten gibt, die nur in einer sehr begrenzten Region vorkommen. Mit "hiesige" meinte ich alte Sorten, die sich hier in D auch bei widrigem Klima bewährt haben. Also vielleicht das, was man als "typisch deutsche Bauernäpfel" bezeichnen könnte. Die Sternrenette gehört z.B. dazu. Zumindest regional.Nein, keine Staunässe, aber halt schwerer, lehmiger Boden, der sich nur langsam erwärmt. Klimaregion 7 a oder b, obwohl ich davon wenig halte, da das Kleinklima wohl entscheidender ist. Da Hanglage habe ich aber keine Probleme mit Frühjahrsfrösten, die "abfließen". Dennoch haben wir hier sehr zögerlich kommende Frühjahre. Aber es soll sich ja allmählich bessern.Die Bepflanzung ist mehr das, was zwischen die Bäume kommt. Die Wurzelscheiben werde ich allenfalls mit Geophyten bestücken.
macrantha
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Re:Obstwiese Suedtirol

macrantha » Antwort #14 am:

Hallo Fars,Du könntest Dich vielleicht auch hier telefonisch beraten lassen (leider versendet diese Obstbaumschule nicht).J.Schmitt ist bekannt für sein großes Sortiment - gerade im Bereich "alter" Sorten. Häufig bekommt man ja nur Infos zu den Sorten, die der Beratende auch selbst kennt. In diesem Fall kann man aber wirklich davon ausgehen, nicht nur 0/8/15 Sorten genannt zu bekommen. In wie fern Herr Schmitt die Klimabedingungen Deiner Region einschätzen kann, weiß ich natürlich nicht - die fränkische Schweiz jedenfalls ist bekannt für ihre kontinentalen Wettereinflüsse.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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