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Hat Eichenasche noch Gerbsäure? (Gelesen 4042 mal)
Hat Eichenasche noch Gerbsäure?
In unserem Kaminofen verbrennen wir hauptsächliche Eiche, kann ich die Asche (in Maßen) für Beete und Kompost benutzen oder hat sie die gleichen Eigenschaften wie das Laub ? ???Susanne
Liebe Grüße von Susanne
- Wolkenflug
- Beiträge: 10
- Registriert: 19. Dez 2006, 18:26
Re:Hat Eichenasche noch Gerbsäure?
Meine Grüsse SuseGerbsäuren wirst du nicht mehr finden. Gerbsäuren sind nicht hitzebeständig und zerfallen zu PyragallolZitat:Pyrogallol wurde im Jahre 1786 zuerst von Carl Wilhelm Scheele durch Erhitzen von Gallussäure hergestellt, charakerisiert und benannt. Der Name leitet sich von griechisch pyr = Feuer, und Gallol von Gallussäure her, (-ol bezieht sich dabei auf die Hydroxy-(OH)-Gruppen und deutet auf die Herstellungsweise hin.http://de.wikipedia.org/wiki/PyrogallolUnter Sauerstoffeinfluss zerfällt das giftige (!) Pyrogallol zwar langsam, unter anderem aber auch in Essigsäure, was zwar eine sehr schwach Säure ist, aber halt auch sauer.Also kurz gesagt:Lieber nicht verwenden ;)Auf ein baldigesWolkenflug
Re:Hat Eichenasche noch Gerbsäure?
Dass Gerbsäuren beim Verbrennen zerstört werden, wurde ja schon geschrieben. Allerdings entsteht dabei nicht Pyrogallol, dieser Stoff ist e i n Produkt, das man erhält, wenn gerbsäurehaltige Stoffe unter Luftabschluss erhitzt werden.Die Asche von Eichenholz enthält wie andere Holzasche auch einen hohen Anteil an Kaliumcarbonat (=Pottasche) und reagiert daher alkalisch. Ich würde Holzasche dem Kompost beifügen, so wie das auch im parallel laufenden Thread zur Verwertung von Papierasche geschrieben wurde.
Re:Hat Eichenasche noch Gerbsäure?
Hallo Bristlecone und Wolkenflug,Eure Antworten widersprechen sich zwar teilweise und es ist noch nicht klar ob Eichenasche sauer oder alkalisch wirkt, aber verwendbar ohne andere Nebenwirkungen ist sie demnach schon.Gruß, Susanne
Liebe Grüße von Susanne
Re:Hat Eichenasche noch Gerbsäure?
Hallo Suse,nein, unsere Antworten widersprechen sich nicht.Pyrogallol (und andere Stoffe) lassen sich durch Erhitzen von gerbsäurehaltigen Stoffen unter Luftabschluss - früher wurde das auch "trockene Destillation" genannt - gewinnen. Dabei verflüchtigt sich das Pyrogallol (mit anderen Stoffen) und kann dadurch vom Schwelrest getrennt gewonnen werden (was man früher tatsächlich auch "technisch" so gemacht hat). Dazu braucht man aber spezielle Bedingungen, die mit denen, wie sie beim Verbrennen von Holz im Kamin herrschen, wenig gemein haben. Beim Verbrennen des Eichenholzes finden sich in der Holzasche u.a. die nicht verflüchtigten Mineralstoffe, darunter das Kalium in Form seiner Verbindung mit Kohlensäure, das ist eben die besagte Pottasche, und die reagiert alkalisch.Mach selbst den Test: Schwemm etwas Asche in Wasser auf, lass das Ungelöste sich etwas absetzen und tauch einen pH-Messstreifen oder Lackmuspapier in die Lösung (beides gibt´s z.B. im Aquariumhandel). Auch Rotkohlsaft tut's, der rote Farbstoff färbt sich im Alkalischen blau (wodurch der Rotkohl zum Blaukraut wird).