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Zeigerpflanzen - Zeigertiere (Gelesen 9889 mal)
Zeigerpflanzen - Zeigertiere
Vor Jahren habe ich mal gelesen, daß Industrieklärwerke bestimmte Fische (Orfen?) in ihren Klärbecken halten, um die Wasserqualität zu kontrollieren. Ich frage mich, ob es auch Pflanzen gibt, die durch ihr Keim- oder Wuchsverhalten schnelle Auskunft über die Bodenbeschaffenheit geben. Sozusagen Keimprobe als Alternative zur Bodenprobe. Dito für Wasser. Meine Ketzerfrage für Kleingärtner ist immer, welches Wasser denn "sauber" sei - das gechlorte im Schwimmbad oder das wasserflohhaltige im Kübel unter der Pumpe. Kann ich davon ausgehen, daß sich Wasserflöhe nur in gutem Wasser ansiedeln?
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Zeigerpflanzen - Zeigertiere
Hallo Susanne, die Berle (Berula erecta) ist (bei Quellen und kleinen Fließgewässern) eine Indikatorpflanze für die Gewässergüte. Schöne GrüßeHans
Es ist eine immerwährende Erfahrung, dass derjenige, der Macht besitzt, dazu neigt, diese zu mißbrauchen, bis er an seine Grenzen stößt. (Charles de Secondat)
Re:Zeigerpflanzen - Zeigertiere
Auf die Wasserflöhe würd ich mich wirklich nicht verlassen - die Tierchen kommen nämlich gerade in sehr nährstoffreichen Gewässern gerne vor. Und wo Nährstoffe sind, da ist auch Leben... und das muss nicht immer bekömmlich sein.Außerdem: zwischen gechlortem Schwimmbadwasser und Daphnien-"verseuchter" Brühe gibz auch noch etliche Abstufungen...Zu den Zeigerpflanzen: es ist tatsächlich so, dass Pflanzen durch ihre sehr unterschiedlichen Standortansprüche (betreffend Licht, Feuchte/Drainage, Nährstoffe, pH-Wert, Wurzelkonkurrenz...) als Zeiger für bestimmte Standortsverhältnisse dienen. Ein Gutteil der Geobotanik fußt auf dieser Erkenntnis.Aber: Samen ausstreuen und schaun, ob was keimt, wird *nicht* funktionieren. Bis nämlich ein schlechter Standort Auswirkungen auf eine Pflanze zeigt, können mehrere (Pflanzen)generationen vergehen. D. h. es kann sich durchaus ein Bestand bilden und mehrere Jahre bestehen bleiben, halt mit geringen Individuenzahlen. Irgendwann wird die Population abnehmen und zugrunde gehen, weil sich die Pflanzen an diesem Ort eben nicht ausreichend halten können (bzw. werden sie von denen, die es können, verdrängt). Aber das dauert...Du kannst das auch sehen, wenn ein Baum an einem "falschen" Standort eingepflanzt wird und dann mehr schlecht als recht wächst, um nach zwanzig Jahren einzugehen.Liebe GrüßeAndreas
Re:Zeigerpflanzen - Zeigertiere
Susanne, Wasserflöhe hatte ich in meinen Bottichen noch nie, immer nur die rumwieselnden kugeligen Muschelkrebschen. Wir haben mal vor einigen Jahren mit Kindern Zählungen nach dem Saprobiensystem zur Ermittlung der Gewässergüte versucht, die Unterlagen hab ich noch da. Wenn nicht sehr aufwändig betrieben, sehr ungenau, und eher Spielerei, mein Resümee. liegrü g.g.g.
Re:Zeigerpflanzen - Zeigertiere
Das hört sich interessant an, werde mal "Saprobiensystem" ergoogeln. Was die Flöhe angeht, bin ich jetzt unsicher. Vielleicht habe ich auch Krebschen? 'Rumwieseln tun sie genug...
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.