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pflanzenschutz im gemüsegarten (Gelesen 2792 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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max.
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pflanzenschutz im gemüsegarten

max. »

in dem thread könnten - wenn interesse besteht- pflanzenschutzmaßnahmen für einzelne gemüsesorten vorgeschlagen werden. vielleicht schaffen wir es ja, dies ideologiefrei zu tun. wer auf maßnahmen zum "chemischen" pflanzenschutz verzichten will, kann den thread ja ignorieren. zu lernen gibt es für nichtbekämpfer ja nichts, und die argumente der pflanzenschutzgegner sind auch allgemein bekannt.los geht es aus aktuellem anlaß mit der krautfäule bei kartoffeln. kulturtechnische maßnahmen:1. kartoffeln vorkeimen und früh pflanzen, um der krankheit zuvorzukommen2. frühsorten bevorzugen3..kein infiziertes saatgut verwenden 4. "wild" aufgegangene kartoffeln entfernen5.für genügend abstand zwischen den reihen sorgen, damit die pflanzen nach regen schnell abtrocknen können.schön und gut. aber wenn alles nicht hilft und das im bio-anbau zugelassene kupferpräparat auch versagt (was bei mir der fall war)dann sollte man "dithane neo-tec" einsetzen. das gibt es eigenartigerweise auch bei amazon. einsetzen nach warndienst(der etwas hinter der entwicklung hinterherhinkt in diesem jahr, fürchte ich)
caro.

Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

caro. » Antwort #1 am:

3..kein infiziertes saatgut verwenden
Woran erkennt man das?
max.
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

max. » Antwort #2 am:

da hast du mich voll erwischt. treffer! versenkt!der punkt ist eher für selbstvermehrer gedacht:keine kartoffeln von stauden zum weitervermehren benutzen, die an krautfäule erkrankt waren. oder wenigstens das kraut abschneiden, wenn die krautfäule zuschlägt, damit sie nicht in die knollen wandert.
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frida
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

frida » Antwort #3 am:

Jetzt mal ganz konkret, was mache ich, wenn es mich (bzw. meine Kartoffeln) schon erwischt hat - die ersten Pflanzen sind infiziert und es wird noch tagelang immer wieder regnen hier :( .Was nun? Laub ziehen bei den Betroffenen? Bei allen? Ausgraben? Ich habe noch nie Kartoffeln gehabt und habe diese auch nicht selbst gelegt, sondern mit einer neuen Parzelle übernommen. Keine Ahnung, wann die reif sein sollen.
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max.
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

max. » Antwort #4 am:

hast du jetzt schon krautfäule? wenn ja, hilft sicher kein pflanzenschutz mehr, egal ob hard-oder softcore. ich würde die befallenen triebe am boden abschneiden. die ernte wirdnatürlich geringer ausfallen, vor allem bei spätsorten.
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frida
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

frida » Antwort #5 am:

hast du jetzt schon krautfäule?
Ja!!!! :'( Hoffentlich geht es dann nicht stante pede auch noch an die Tomaten!
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pocoloco
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

pocoloco » Antwort #6 am:

...wenn ja, hilft sicher kein pflanzenschutz mehr, egal ob hard-oder softcore.
Warum nicht? Ob nun Kupfer oder dithane sind doch "pilztötende" Mittel, im Gegensatz zu einem Präarat, wie Neu*orff Bio-Blatt, welches ausgewiesenermaßen nur vorbeugend wirkt.Aber um auch einmal klar Stellung zu beziehen, ich habe mich durchaus auch zu einzelnen Pflanzenschutzmaßnahmen entschieden, wobei ich derzeit meine Grenze dahingehend ziehe, daß ich Mittel einsezte, die im Nio-Landbau zugelassen sind, als da wären Kupferpräparate oder, wenn es mal nötig sein sollte und bei mir Heuschrecken einfallen auch: NeemAzal T/SDiesen Mitteln kann ich ja praktisch nichtmal ausweichen, indem ich ausgewiesene Bio-Produkte kaufe. Und gerade in Gärten ist das Problem, daß der Befallsdruck teilweise idiotisch hoch ist, weil viele glauben, wenn viele Schädlinge auf ihrem Gemüse säßen, dieses besonders gesund ist. Oder Erkrankungen nicht erkannt werden und sich hemmungslos ausbreiten, obwohl bei rechtzeitigem Erkennen das Ausschneiten befallener Stellen reicht. Will sagen, nicht einmal Kohlweißlingraupen abgesammelt werden oder die Mumien von Obstbäumen für die "Vögel" liegengelassen werden. Da weiß man doch schon im Herbst, was einen im Frühjahr erwartet.
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max.
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

max. » Antwort #7 am:

auch kupferpräparate und dithane wirken nur vorbeugend, bilden einen schutzfilm auf den blättern, der ds eindringen der pilzfäden in die spaltöffnungen der blätter verhindert. der blattzuwaachs ist nicht geschützt. deshalb müssen diese mittel so häufig angewand werden, was - vor allem bei kupfer- die sache problematisch macht.mittel, die den befall nach dem eindringen in das blatt kurieren, kenne ich nur aus dem weinbau. für den (profi)-kartoffelanbau gibt es sie vielleicht auch.
pocoloco
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

pocoloco » Antwort #8 am:

Sorry, ich habe mich biser noch nicht wirklich damit auseinandergesetzt, daher muß ich noch einmal nachfragen.
der blattzuwachs ist nicht geschützt. deshalb müssen diese mittel so häufig angewand werden, was - vor allem bei kupfer- die sache problematisch macht.
Klar, auch wenn diese Präparate den Pilz töten (würden?), einen Neubefall verhindern sie nicht.
mittel, die den befall nach dem eindringen in das blatt kurieren, kenne ich nur aus dem weinbau. für den (profi)-kartoffelanbau gibt es sie vielleicht auch.
Was abgestorben ist, ist abgestorben, klar, es kann nur das Fortschreiten verhindert werden?Aber ich bin gerade mal am googeln, anscheinend hast Du Recht, zumindest dithane neo-tec wirkt auch nur vorbeugend. Das heißt, das solange die infizierten Stellen im Schlag verbleiben, steckt sich das Kraut vortlaufend wieder an?
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max.
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

max. » Antwort #9 am:

Das heißt, das solange die infizierten Stellen im Schlag verbleiben, steckt sich das Kraut vortlaufend wieder an?
wen der neuzuwachs der gesunden pflanzen durch das mittel geschützt ist- nein.
...zumindest dithane neo-tec wirkt auch nur vorbeugend....
aber es wirkt immerhin, im gegensatz zu den kupferpräparaten, jedenfalls bei mir war das so.
pocoloco
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

pocoloco » Antwort #10 am:

Das heißt, das solange die infizierten Stellen im Schlag verbleiben, steckt sich das Kraut vortlaufend wieder an?
wen der neuzuwachs der gesunden pflanzen durch das mittel geschützt ist- nein.
Aber wenn ich das recht verstehe, überlebt der Pilz in dem infizierten Bereich die Spritzung und kann sich halt nur nicht durch den Schutzfilm weiter ausbreiten. Bis zum nächsten (vielleicht auch dem übernächsten)Regen also. :-\
... dithane neo-tec.....aber es wirkt immerhin, im gegensatz zu den kupferpräparaten, jedenfalls bei mir war das so.
Das ist natürlich ein ganz fataler Kreislauf, weil der Pilz ja anscheinend überlebt und ich somit praktisch auf Wirkstoffresistenz selektiere. D.h. das ganze funktioniert nur, bis einer der Pilze zufällig einige einigermaßen resistente Nachkömmlinge erzeugt, die sich dann ungehemmt ausbreiten können, da wir ja qua Fungizid alle anderen "Mitbewerber" ausbremsen.
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

max. » Antwort #11 am:

scharfsinnig, lieber pocoloco!anscheinend fördern die vorbeugenden fungizide aber nicht die resistenzbildung. die nachträglich wirksamen, also kurativen sehr wohl.deshalb dürfen die letzteren nur ein mal pro saison ausgebracht werden.was die resistenzwirkung von fungiziden betrifft, weiß ich das nur vom weinbau, allerdings mit dem gleichen mittel (dithane): die physiologischen vorgänge werden wohl nicht so verschieden sein.
pocoloco
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

pocoloco » Antwort #12 am:

anscheinend fördern die vorbeugenden fungizide aber nicht die resistenzbildung. die nachträglich wirksamen, also kurativen sehr wohl.
kurative wären dann also heilende, den Pilz wirklich abtötende. Ich fürchte zwar, da wird es ziemlich giftig, :-\.Im Zusammenhang mit Kupfer lese ich gerade so etwas wie eine Befallsverzögerung von 10 Tagen. Da kann einem ja ziemlich der Frust hochsteigen.
was die resistenzwirkung von fungiziden betrifft, weiß ich das nur vom weinbau, allerdings mit dem gleichen mittel (dithane): die physiologischen vorgänge werden wohl nicht so verschieden sein.
Im Weinbau scheint man aber häufiger von resistenten Züchtungen zu sprechen, ist das Augenwischerei oder steckt da wirklich was dahinter? In der Kartoffelzüchtung ist es um Resistenzzüchtungen schlecht bestellt, obwohl, wenn ich es Recht bedenke, habe ich von Zuchtstämmen gehört, die drei Woche länger aushalten, das wäre ja angesichts des bescheidenen Erfolges bei Kupfereinsatz ein Quantensprung.
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

max. » Antwort #13 am:

...da wird es ziemlich giftig,...
allerdings auch sehr teuer, was den einsatz dieser mittel wiederum begrenzen dürfte.
Im Weinbau scheint man aber häufiger von resistenten Züchtungen zu sprechen, ist das Augenwischerei oder steckt da wirklich was dahinter?
soweit ich weiß, gibt es in dt. eine einzige pilztolerante rebsorte, die es geschafft hat, eine winzige nische zu erobern. sie heißt regent. die wirklich pilzfesten soten haben ein eigenartiges geschmäckle, das am markt offenbar nicht als wein akzeptiert wird.
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Landfrau
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Re:pflanzenschutz im gemüsegarten

Landfrau » Antwort #14 am:

Max, zweierlei Fragen wären da zum Spritzen gegen Phytophtora:- welche Wartezeit hat das von dir verwendete Dithane?- welche Kosten pro qm / 100 qm kommen da auf den Anwender zu pro Anwendung, wie viele Anwendungen sind erforderlich?Gartengrüße und Dank, Landfrau
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